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können auch durch Feuchtigkeitsunterschiede in ihrer Richtung beeinflußt werden, was als Hydrotropismus bezeichnet wird. Mit den Wachstumsvorgängen hängen die Reizbewegungen der Pflanzen auf das engste zusammen (s. Pflanzenbewegungen).
können auch durch Feuchtigkeitsunterschiede in ihrer Richtung beeinflußt werden, was als Hydrotropismus bezeichnet wird. Mit den Wachstumsvorgängen hängen die Reizbewegungen der Pflanzen auf das engste zusammen (s. Pflanzenbewegungen).
s. Pflanze ^[= jeder Naturkörper, welcher nach der hergebrachten Einteilung der Natur in Mineralreich, Pflanzenrei ...] und Zelle. [* 2]
s. Pflanzenerziehung, ^[= erfolgt in ständigen Kämpen (Baumschulen) oder Wanderkämpen, in Saatbeeten und Pflanzbeeten. ...] forstliche.
Handgerät zur Aussaat, in neuerer Zeit durch die Säemaschinen [* 3] (s. d.) fast vollständig verdrängt.
zur Begründung von Holzbeständen, hat in neuerer Zeit bei dem forstlichen Kulturbetrieb eine sehr beträchtliche Ausdehnung [* 4] erlangt. Die üblichen Pflanzensortimente sind: Kleinpflanzen (unter 0,2 m hoch), Halbloden (0,2-0,5 m hoch), Loden (0,5-1 m), Starkloden (1-1,5 m), Halbheister (1,5-2 m), Heister (2-2,5 m), Starkheister (über 2,5 m). Außerdem werden unterschieden: Wildlinge, d. h. durch natürlichen Samenabfall wild erwachsene Pflanzen, Sämlinge, d. h. in Saatbeeten oder Bestandssaaten erzogene Pflanzen, und verschulte Pflanzen, d. h. durch Pflanzung in Pflanzbeeten (Pflanzschulen) erzogene Pflanzen.
Verschulung heißt das Verpflanzen in Beeten (Kampen) behufs Erziehung brauchbaren Pflanzenmaterials. Ballenpflanzen nennt man die Pflanzen, deren Wurzeln nach dem Ausheben mit einem Erdballen umgeben sind; Einzelpflanzen solche, bei denen in ein und dasselbe Loch nur eine Pflanze kommt, im Gegensatz zu Büschelpflanzen, deren mehrere unmittelbar nebeneinander in einem Büschel vereinigt sind und eingesetzt werden. Stutzpflanzen sind Pflanzen ohne Stengel, [* 5] Stecklinge Pflanzen ohne Wurzel. [* 6] Die hauptsächlichsten Methoden der Holzpflanzung sind:
1) Spalt-, Klemmpflanzung. Das Einpflanzen erfolgt, z. B. bei Kiefern, durch Einpflanzen in ein Spaltloch mittels Anklemmens der Pflanze mit einem Pflanzwerkzeug (Klemmspaten, Pflanzbeil).
2) Löcher-, Handpflanzung. Das Einpflanzen erfolgt mit der Hand [* 7] in Löcher bei allen Holzarten.
3) Grabenpflanzung. Das Einpflanzen erfolgt mit der Hand in Gräben, mitunter bei Eichen angewandt.
4) Obenaufpflanzung. Das Einpflanzen erfolgt über dem Bodenniveau in aufgeworfene Hügel (Hügelpflanzung), Platten (Plattenpflanzung) u. dgl., häufig bei Fichten auf feuchtem Boden üblich.
5) Ballenpflanzung, vielfach bei Kiefern angewandt.
6) Stengelpflanzung. Das Pflanzmaterial hat bloß Stengel, keine Wurzeln. Dahin gehören Stecklinge, d. h. auf 0,3-0,5 m gekürzte Stücke von Stengeln, Setzstangen, d. h. gegen 2-3 m lange Stengelteile, und Ruten, d. h. Stengel in ihrer ganzen Länge. Vorzugsweise bei Weiden und Pappeln gebräuchlich.
7) Stutzpflanzung (Stummelpflanzung). Das Pflanzmaterial besteht aus den Wurzeln und dem darüber nach Wegschneiden des Stengels verbliebenen Stummel, hauptsächlich bei Eichen zur Anlage von Schälwaldungen gebräuchlich.
eine Form der Tabakssteuer (s. d.). ^[= Als entbehrliches, aber doch in großen Mengen von der erwachsenen arbeitsfähigen Bevölkerung ...]
Pflaster
(Straßenpflaster), s. Straßenbau. ^[= Die Straßen zerfallen in Land- und Stadtstraßen. Erstere verbinden zwei Ortschaften miteinander, ...]
Pflaster
(lat.
Emplastrum), in der
Pharmazie äußerlich anzuwendende
Heilmittel, welche entweder aus einer
Verbindung
von
Bleioxyd mit Fettsäuren bestehen und durch Verseifung von
Öl mit
Bleioxyd bereitet werden
(Bleipflaster, s. d.), oder lediglich
zusammengeschmolzene Gemische von
Harz,
Wachs,
Fett und
Öl darstellen und sich dann von der
Salbe nur durch
ihre
Konsistenz unterscheiden. Diese Pflaster
aber wie auch das
Bleipflaster dienen vielfach als
Vehikel für
Arzneimittel, welche
durch ihre Berührung mit der
Haut
[* 8] eine gewisse
Wirkung hervorbringen
sollen.
Alle Pflaster
sind bei gewöhnlicher
Temperatur fest
und lassen sich in der warmen
Hand kneten. Sie werden in der
Regel für den
Gebrauch durch Ausrollen in
Stangenform gebracht. Die wichtigsten Pflaster sind:
Ammoniakpflaster (Emplastrum ammoniaci), aus 4 gelbem Wachs, 4 Fichtenharz, 6 Ammoniacum, 2 Galbanum und 4 Terpentin;
aromatisches Pflaster (E. aromaticum, stomachicum, Magenpflaster), aus 32 gelbem Wachs, 24 Talg, 8 Terpentin, 6 Muskatnußöl, 16 Weihrauch, 8 Benzoe, 1 Pfefferminzöl, 1 Gewürznelkenöl;
Belladonnapflaster (E. belladonnae), aus 4 gelbem Wachs, 1 Olivenöl und 2 Belladonnablätterpulver;
Schierlingspflaster (E. conii), wie das vorige mit Schierlingspulver;
E. conii ammoniacatum, aus 9 Schierlingspflaster, 2 Ammoniacum und 2 Meerzwiebelessig;
Stinkasantpflaster (E. foetidum, E. asae foetidae), aus 4 gelbem Wachs, 4 Fichtenharz, 4 Terpentin, 6 Asa foetida und 2 Ammoniacum;
Bilsenkrautpflaster (E. hyoscyami) und Melilotenpflaster (E. meliloti), wie Belladonnapflaster mit Bilsenkraut-, resp. Steinkleepulver zu bereiten;
Opiumpflaster (E. opiatum, cephalicum, Hauptpflaster), aus 5 gelbem Wachs, 15 Terpentin, 8 Elemi, 8 Weihrauch, 4 Benzoe, 2 Opium, 1 Perubalsam;
Safranpflaster (E. oxycroceum, E. galbani rubrum), aus je 6 gelbem Wachs, Kolophonium und Fichtenharz, je 2 Ammoniacum, Galbanum, Mastix, Myrrhe, Weihrauch, 3 Terpentin und 1 Safran;
Pechpflaster (É. picis irritans), aus 32 Fichtenharz, je 12 gelbem Wachs und Terpentin und 3 Euphorbium.
Vgl. auch Bleipflaster, Englisches Pflaster, Kantharidenpflaster.
s. v. w. Spanische Fliege, ^[= s. Kantharide.] [* 9] Kantharide.
(Zwetschenbaum, Prunus Tourn.), Untergattung der Gattung Prunus (Familie der Rosaceen), Bäume oder Sträucher mit ganzen, breiten, gesägten Blättern, aus besondern Knospen [* 10] meist vor den Blättern erscheinenden zu 1-2 stehenden, nicht langgestielte Blüten, meist leicht bereiften Früchten mit oder ohne Längsfurche und zusammengedrücktem Stein mit scharfen Seitenkanten. Der Zwetschenbaum (Pflaumenbaum domestica L.), ein 6-8 m hoher Baum mit etwas pyramidenförmiger Krone, verwildert von sparrigem Wuchs, dornig und dann besonders Ausläufer bildend, mit elliptischen, behaarten, später mehr oder weniger kahlen, kerbig gesägten Blättern, gepaarten oder zu dreien auf behaarten Stielen stehenden, etwas grünlichweißen Blüten und länglichen, violettblauen, weichen Früchten, stammt vielleicht aus Turkistan und dem südlichen Altaigebirge; das klassische Land für denselben ist aber der österreichisch-türkische Grenzbezirk, wo er seit 400 Jahren in großer Menge gebaut wird und, zumal südlich von der Donau, ganze Wälder bildet, deren Früchte 4-6 Wochen lang die Hauptnahrung der Bevölkerung [* 11] bilden, getrocknet in großer Masse exportiert, hauptsächlich aber auf Branntwein verarbeitet werden.
Die Einführung des Pflaumenbaums in diese Gegenden fällt vielleicht mit dem Auftreten der Magyaren zusammen. Auch bei uns tritt der an Waldrändern, in der Nähe von Dörfern verwildert auf. Von dieser Art werden verschiedene Sorten kultiviert; aber nicht alle länglichen Pflaumen gehören hierher, auch gibt es wohl Blendlinge zwischen Zwetsche und echter oder Damaszener Pflaume. Das Holz [* 12] ist ziemlich hart, schön braun, geädert und wird häufig als Atlasholz zu ¶
Tischlerarbeiten benutzt. Aus dem Stamm fließt Gummi (s. Kirschgummi); aus den stets bittern Samen [* 14] gewinnt man durch Pressen ein mildes, fettes Öl; bei Destillation [* 15] mit Wasser geben sie bittermandelartig riechendes, blausäurehaltiges Wasser. Die syrische oder Damaszener Pflaume (Damaszene, Pflaumenbaum syriaca Borkh.), mit weniger festem, oft brüchigem Holz, dicken, aber auch längern, reichbehaarten Trieben, elliptischen, mehr gekerbten, besonders auf der Unterseite weichhaarigen Blättern, weichhaarigem Blattstiel mit zwei Drüsen am obern Ende und meist gepaarten, blendend weißen Blüten, macht wenig oder gar keine Ausläufer, verwildert aber sehr leicht und bildet dann einen sparrigen, auch dornigen Strauch. Sie stammt aus Syrien und bildet dort kleine Wälder.
Die Früchte sind in Form und Farbe ungemein verschieden; es gehören hierher alle Damaszener Pflaumen, aber auch manche damaszenenartige Zwetschen. Die Krieche (Haferschlehe, Spilling, Pflaumenbaum insititia L.) wird bisweilen als Stammpflanze der vorigen, mit mehr Recht als eine verwilderte Form derselben betrachtet. Sie bildet einen hohen, oft dornigen Strauch in Vor- und Laubwäldern, treibt starke Wurzelausläufer, hat weichhaarige Triebe, breit elliptische, gesägte bis doppelt gesägte, besonders auf der Unterseite stark behaarte Blätter, auf schlanken, behaarten Stielen meist zu zweien stehende, weiße Blüten und hängende, runde, schwarzblaue Früchte mit weichem, süßem, am Steine nicht wenig herbem und fest anhängendem Fleisch.
Sie findet sich durch ganz Europa [* 16] und wird zum Teil als kleine Damaszener oder Johannispflaume kultiviert. In Gärten kommt sie mit gefüllten Blüten (oft unter dem Namen gefüllte Schlehe) vor. Die Reineclaude (Pflaumenbaum italica Borkh.) ist ein niedriger Baum mit abgerundete Krone, ziemlich dicken und langen, sehr bald unbehaarten Trieben, großen, runzeligen, elliptischen, tief, meist doppelt gesägten Blättern, zwei Drüsen am obern Ende des Blattstiels, meistens zu zweien auf unbehaarten Stielen stehenden, weißen Blüten und rundlicher, gelblicher, grünlicher oder rötlicher bis violettblauer Frucht mit grünlichweißem, härtlichem Fleisch.
Das Vaterland der Reineclaude ist unbekannt, vielleicht ist sie durch Kreuzung der Zwetsche und Damaszener Pflaume entstanden. Hierher gehören aber auch viele der zwetschenartigen Damaszener Pflaumen. Die Kirschpflaume (Myrobalane, türkische Pflaume, Pflaumenbaum cerasifera Ehrh.) ist ein am Stamme meist weit herab verästelter Baum mit eirund-länglicher Krone, ohne Ausläufer, mit weißem Holz, bei schlechter Kultur dornig, mit unbehaarten Trieben, länglichen, nach der Basis zu verschmälerten, seltener elliptischen, meist nur längs des Mittelnervs auf der Unterseite behaarten Blättern, meist einzeln stehenden, weißen Blüten auf ziemlich langen, unbehaarten Stielen und runden, heller oder dunkler braunroten Früchten mit süßlichem, etwas festem und gelbem Fleisch.
Die kleinern, schließlich gelbrötlichen Früchte heißen speziell Kirschpflaumen, die fast doppelt so großen, dunklern, braunroten Myrobalanen. Die Kirschpflaume wird zuerst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. genannt; sie wurde wohl aus dem Orient (sicher nicht aus Amerika) [* 17] eingeführt, und von ihr stammen auch wahrscheinlich mehrere unsrer kultivierten Pflaumen ab. Der Schlehendorn (Pflaumenbaum spinosa L., Schwarzdorn), ein sparriger Strauch mit zum Teil in Dornen auswachsenden Zweigen, elliptischen Blättern an schwach behaarten Zweigen, vor den Blättern ungemein zahlreich erscheinenden einzeln stehenden, weißen Blüten mit kurzen, unbehaarten Stielen und blauer, rundlicher, fleischiger, aufrecht stehender Frucht.
Der Schlehendorn findet sich in Europa und Asien, [* 18] gehört vielleicht mit zu der Stammpflanze der zwetschenartigen Damaszenen, eignet sich trefflich als Heckenpflanze, wird auch als Zierstrauch in mehreren Varietäten kultiviert, liefert Dornwerk für die Gradierhäuser, Knotenstöcke und Nutzholz für Drechslerarbeiten. Blüten (flores Acaciae), Rinde und Früchte waren früher offizinell; auch bereitet man aus letztern wohl ein Mus und einen Fruchtbrei und benutzt die Blätter als Surrogat des chinesischen Thees. Von einer Abart, Pflaumenbaum fruticans Weihe, in Gärten, werden die Früchte eingemacht und auf Wein verarbeitet.
Die pomologische Einteilung der Pflaumen bietet besondere Schwierigkeiten dar. Lucas teilt die Pflaumen in zehn Familien:
1) Rundpflaumen, runde Damaszenen. Frucht rund, Längen- u. Breitendurchmesser gleich, als Tafelfrucht brauchbar. Fleisch saftreich, weich. Haut im Kochen säuerlich, zum Dörren untauglich. Sommertriebe kahl oder behaart.
2) Ovalpflaumen, längliche Damaszenen. Frucht oval, Längendurchmesser größer als der Breitendurchmesser, sonst wie bei Familie 1. 3) Eierpflaumen, Frucht eiförmig, groß und sehr groß, nach dem Stiel merklich verjüngt; Fleisch pflaumenartig, weich, nicht zum Dörren gut. Sommertriebe kahl oder behaart.
4) Edelpflaumen (Reineclauden), rund u. rundlich, von sehr edlem, erhabenem Zuckergeschmack, mit etwas konsistentem Fleisch.
5) Wachspflaumen (Mirabellen), kleine, runde und rundliche Früchte, Fleisch konsistent, sehr süß, zum Dörren sehr brauchbar. Wuchs sparrig, vielästig.
6) Zwetschen, längliche, nach dem Stiel und Stempelpunkt hin verjüngte Früchte; Fleisch süß, fest, Schale ohne Säure, Sommertriebe meist kahl, mitunter behaart; zum Dörren sehr gut.
7) Halbzwetschen, Früchte von ovaler Form und zwetschenartigem Fleisch, nach Stiel und Stempelpunkt hin gleichmäßig abgerundet; Sommertriebe kahl oder behaart; zum Dörren brauchbar.
8) Dattelzwetschen, sehr lange, elliptisch geformte Früchte von mehr pflaumen- als zwetschenartigem Fleisch, Sommertriebe glatt; zum Dörren nicht brauchbar.
9) Haferpflaumen, runde Pflaumen, die als Tafelobst nicht brauchbar sind.
10) Spillingspflaumen, längliche Pflaumen, als Tafelobst ebenfalls nicht brauchbar. Jede Familie zerfällt in fünf Ordnungen: blaue, rote, gelbe, grüne, bunte Früchte;
jede Ordnung in drei Unterordnungen: Fleisch am Stein gut, halb, nicht ablöslich.
Zum Anbau sind besonders zu empfehlen: A. Rundpflaumen oder Damaszenen: bunter Perdrigon, Kirkes' Pflaume, Braunauer aprikosenartige Pflaume, Lepine;
B. Oval- oder Königspflaumen: Königspflaume von Tours, [* 19] Esperens Goldpflaume, Washington, [* 20] Jefferson, Lucas' Königspflaume;
C. Eierpflaumen: Nienburger Eierpflaume, violette Jerusalemspflaume;
D. Edelpflaumen oder Reineclauden: frühe Reineclaude, große Reineclaude, Althanns Reineclaude, Meroldts Reineclaude, Reineclaude von Jodoigne;
E. Wachspflaumen oder Mirabellen: Rangheris Mirabelle, gelbe Mirabelle, frühe von Bergthold;
F. Zwetschen: Hartwiß' gelbe Zwetsche, Fürsts Frühzwetsche, große Zuckerzwetsche, italienische Zwetsche, Wangenheims Frühzwetsche, Eßlinger Frühzwetsche, Hauszwetsche (Bauernpflaume);
G. Halbzwetschen: Biondecks Frühzwetsche, violette Diapré, Königin Viktoria, Frankfurter Pfirsichzwetsche, Freudenberger Frühpflaume. - Die Pflaumen enthalten: ¶