sich gelöst in fast allen Pflanzensäften und gerinnt beim Erhitzen derselben oder nach Zusatz einiger
TropfenSäure. Ob
das in verschiedenen
Pflanzen und Pflanzenteilen vorkommende Pflanzeneiweiß stets denselben
Stoff repräsentiert, ist sehr zweifelhaft.
In seinem chemischen Verhalten gleicht das Pflanzeneiweiß wesentlich dem tierischen
Eiweiß (s. d.).
forstliche, erfolgt in ständigen
Kämpen
(Baumschulen) oder
Wanderkämpen, in
Saatbeeten und Pflanzbeeten. Ständige
Kämpe dienen der Pflanzenerziehung, dauernd oder für eine größere Zahl von Pflanzenernten an derselben
Stelle; sie erfordern Düngung.
Wanderkämpe werden auf den zu bepflanzenden
Flächen im
Wald oder in deren
Nähe angelegt; sie
werden nur einmal oder wenige
Male benutzt. Saatbeete
(Saatkämpe) dienen zur Pflanzenerziehung, unmittelbar aus
Samen.
[* 2] Pflanzbeete
(Pflanzkämpe) werden mit
Pflanzen besetzt, die in der
Regel aus Saatbeeten, seltener aus Naturbesamung oder Bestandssaaten
entnommen werden. Die Verpflanzung im Pflanzbeet
(Verschulung) wird in der
Regel behufs
Erziehung kleiner
Pflanzen einmal, behufs
Erziehung großer und starker
Pflanzen
(Heister) zweimal, das erste
Mal in engem, das zweite
Mal in weiterm
Verband,
[* 3] vorgenommen.
(hierzu
Karte »Verbreitung der
[* 4] wichtigsten Pflanzengruppen
[* 5] der
Erde«, mit
Text), dasjenige Gebiet
der
Botanik, welches die Verteilung des
Pflanzenreichs auf der
Erde sowie die daraus für die verschiedenen Gegenden sich ergebenden
Vegetationsverhältnisse und die Erforschung der diesen
Erscheinungen zu
Grunde liegenden
Ursachen zum Gegenstand hat. Die verschiedenen
Pflanzenarten sind auf der Oberfläche der
Erde nicht gleichmäßig verteilt. In erster
Linie wird dies
durch die klimatischen Verhältnisse und zwar hauptsächlich durch die Verteilung der
Wärme
[* 6] auf der
Erde bedingt; denn die
unter den gleichen Breitengraden liegenden Gegenden zeigen eine gewisse
Gleichheit in ihrem Vegetationscharakter, während
in verschiedenen entlegenen Breitengraden die Pflanzendecke der
Erde bedeutende Verschiedenheiten darbietet.
Diese
Erscheinung führt zur
Annahme der pflanzengeographischen
Zonen auf der nördlichen und südlichen
Halbkugel, welche nach
ihren gleichen Temperaturverhältnissen
u. den Hauptcharakteren ihrer
Vegetation festgestellt worden sind. Die letztere stimmt
zwar in ihren Einzelheiten nicht im ganzen
Umfang jedes um die
Erde laufendenGürtels überein; aber in
ihren Hauptzügen zeigt sie ein einheitliches Gepräge, welches in dem Gesamtbild, das die Pflanzenwelt der einzelnen Erdgegenden
gewährt, und in dem Vorherrschen bestimmter Pflanzenformen sich ausspricht, daher man diese
Zonen auch durch gewisse Pflanzenformen
botanisch charakterisiert. Wir unterscheiden folgende acht
Zonen:
2) Die tropische
Zone oder
Zone der
Baumfarne, vom 15. bis 23.° nördl. und südl.
Br., unterscheidet sich von der
vorigen durch
das Zurücktreten der
Lianen und schmarotzendenOrchideen.
3) Die subtropische
Zone, vom 23. bis 34.° nördl. und südl.
Br., wird durch
Myrten und
Lorbeergewächse charakterisiert.
4) Die wärmere gemäßigte
Zone oder
Zone der immergrünen
Laubhölzer, vom 34. bis 45.° nördl. und südl.
Br., zeichnet sich
durch die
Menge der
Holzgewächse mit nicht abfallenden Blättern aus.
5) Die kältere gemäßigte
Zone oder
Zone der blattwechselnden
Laubhölzer, vom 45. bis 58.° nördl. und
südl.
Br., besitzt Waldungen von
Laub- und Nadelholz, die von
Wiesen,
Prärien und
Heiden unterbrochen sind.
6) Die subarktische
Zone oder
Zone der
Nadelhölzer,
[* 9] vom 58. bis 66.° nördl. und südl.
Br., hat vorherrschend Koniferenwälder,
die nur von einigen Laubbäumen, besonders von
Weiden und
Birken, begleitet werden.
7) Die arktische
Zone oder
Zone der
Alpensträucher, vom 66. bis 72.° nördl. und südl.
Br., beherbergt eine Pflanzendecke,
die vorwiegend aus niedern Sträuchern und
Stauden nebst
Moosen und
Flechten
[* 10] besteht.
Die durch die vertikale Verteilung der
Wärme bedingten Veränderungen der Vegetationsverhältnisse nach der
Höhe über dem
Meer nötigen zur
Annahme bestimmter
Regionen der vertikalen Pflanzenverteilung. Wie wir in Gebirgsgegenden,
von der
Ebene in vertikaler
Richtung aufsteigend, im allgemeinen dieselbe Abstufung der
Temperatur wiederfinden, wie sie beim
Vorschreiten gegen die
Pole zu stattfindet, so besteht auch ein
Parallelismus der pflanzengeographischen
Zonen mit den vertikalen
Regionen der Pflanzenverteilung, so daß die unter dem
Äquator bis zur
Schneegrenze reichenden
Gebirge die
Analoga der Vegetationscharaktere wie der Klimate der ganzen
Erde darbieten, die von dem
Äquator entfernten
Gebirge aber in
ihren verschiedenen
Regionen immer nur die von ihnen aus gegen die
Pole zu liegenden
Zonen repräsentieren, bis endlich in den
arktischen und
Polarzonen die Schneeregion immer näher an dasMeer herunterrückt und damit die ganze
Vegetation den
Charakter der Hochgebirge annimmt. Wir unterscheiden in den
SchweizerAlpen
[* 11] folgende fünf Pflanzenregionen:
1) Die Kulturregion, von der
Ebene am
Fuß der Nordabhänge bis 550 m, auf der Südseite bis 700 m, wird charakterisiert durch
die vorherrschende
Kultur von
Obst und
Wein, welche die
Wälder zumeist verdrängt hat, sowie durch Einmischung
von südlichen Florenbestandteilen.
2) Die Waldregion, bis zu 1350 m auf der Nordseite, bis 900 m in der Südschweiz, stimmt mit der vorigen im allgemeinen
überein, unterscheidet sich aber durch das Fehlen des
Weins von jener und wird durch die hauptsächlich aus
Buchen, auf der Südseite aus
Kastanien bestehenden Laubwälder charakterisiert. An der obern
Grenze verschwindet der Obstbau
ganz.
3) Die
Region der
Nadelhölzer oder subalpine
Region, bis
ca. 1800 m, bildet einen
Gürtel
[* 12] von Nadelwäldern, in der nördlichen
Schweiz
[* 13] vorzüglich aus
Fichten und
Weißtannen, in der Zentralschweiz aus Lärchen undArven bestehend,
mit welchem der Baumwuchs seine
Grenze (Baumgrenze) erreicht. Der Getreidebau verschwindet in der
Schweiz je nach den lokalen
Verhältnissen zwischen 1230 und 2100 m. 4) Die
Region der
Alpensträucher oder untere alpine
Region, bis
ca. 2300 m (untere
Schneegrenze), wird charakterisiert durch eine den
Alpen¶
Verbreitung der wichti
* 5 Seite 12.960a.
Äquatorial-Maßstab 1:100.000.000
Tropische Urwaldpflanzen mit hohem Wärme- und Feuchtigkeitsbedürfnis.
Savannenpflanzen mit hohem Wärme- und Trockenheitsbedürfnis.
Immergrüne Buschpflanzen mit mittlerem Wärmebedürfnis; Wälder, Maquis, Scrubs bildend, bisweilen mit Coniferen gemischt.
Laubwerfende Bäume Dikotylen mit geringem Wärmebedürfnis.
Hellgelber Grundton bezeichnet das nördliche aussertropische Pflanzenreich, hellblauer das alt- und neuweltliche, weisser
das altozeanische Florenreich. FarbigeStellen ohne nähere Bezeichnung bedeuten vegetationsleeren Gebiete (Wüsten etc.) Die
roten Linien und Ziffern finden im Text ihre Erklärung.
5) Die Region der Alpenkräuter oder obere alpine Region, von 2300 m bis zum Kamm und den Gipfeln des Gebirges, ist die Heimat
der eigentlichen Alpenpflanzen (s. d.). Ihnen schließen sich noch als letzte Vertreter der Holzpflanzen
nur wenige Zoll hohe Weiden an. Da die Gletscher stellenweise weit herabreichen, so sind sie oft unmittelbar von der üppigsten
Vegetation umgeben. Selbst die eigentliche Schneelinie, welche in den nördlichen Alpen bei 2700, in den südlichen Zentralalpen
bei 3000 m anzunehmen ist, stellt noch nicht die oberste Grenze der Vegetation dar.
In denAlpen kommen Silene
[* 17] acaulis, Ranunculus glacialis u. a. noch über 3000 m vor, und besonders sind es Moose
[* 18] und steinbewohnende
Flechten, welche nebst der Alge des roten Schnees hier die letzten Spuren vegetabilischen Lebens darstellen. Die Übereinstimmung
der obern Pflanzenregionen mit den entsprechenden Zonen der nordischen Flora geht noch über den allgemeinen
landschaftlichen Vegetationscharakter hinaus und zeigt sich sogar in dem Auftreten einzelner identischer Arten.
Von 294 Spezies hochalpiner Gewächse kommen 64 Arten auch in den Hauptgebieten der arktischen Zone rings um den Pol vor. Eine
Anzahl von Arten haben die Alpen ferner mit den höhern GebirgenEuropas und Asiens gemeinsam. Nur in den
SchweizerAlpen einheimische Pflanzen zählt man ca. 182. Außer der Differenz gewisser Spezies, die mit dem ursprünglichen Verbreitungsbezirk
derselben zusammenhängt, bestehen aber noch anderweite Verschiedenheiten, die sich durch gewisse Abweichungen der klimatischen
Verhältnisse, die auf die Vegetation großen Einfluß haben, erklären. Die höhern Gebirgsgegenden haben
bei gleicher Mitteltemperatur weniger hervortretende Temperaturextreme; in den entsprechenden nordischen Ebenen sind die Winter
kälter, die Sommer wärmer; ferner sind in den höhern Gebirgsregionen die Niederschläge häufiger und die Insolation
[* 19] weit
stärker. Letztere beiden Umstände bedingen einen durchaus verschiedenen Charakter der alpinen und arktischen Flora (s. Alpenpflanzen).
Wenn man ohne Rücksicht auf die die Physiognomie der Erdoberfläche bedingenden Gesamtcharaktere der
Vegetation alle diejenigen Länder und Gebirgsregionen zusammenfaßt, über welche eine bestimmte Pflanzenart verbreitet ist,
so erhält man ihren Verbreitungsbezirk oder ihr Areal, das durch bestimmt gerichtete Linien, die Vegetationslinien, umschlossen
wird. Verhältnismäßig wenige Pflanzen, welche man kosmopolitische nennt, sind über die ganze Erde zerstreut;
zu diesen gehören hauptsächlich Kryptogamen, einige Wasser- und Schuttpflanzen.
Die meisten Pflanzen haben verhältnismäßig beschränkte Verbreitungsbezirke; manche bewohnen nur ein eng begrenztes Gebiet,
z. B. eine Insel oder ein einzelnes Gebirge; man bezeichnet ein solches Vorkommen als Endemismus. So wächst z. B. Wulfenia
carinthiaca nur auf der Kuhwegeralp in Kärnten. Die Verbreitung der meisten Pflanzenarten ist wiederum
durch die klimatischen Verhältnisse bedingt, indem sie im allgemeinen in der Richtung der Parallelkreise viel beträchtlicher
als in derjenigen der Längengrade ausgedehnt ist und in manchen Fällen sogar einen den Isothermen folgenden Gürtel rings
um die Erde bildet.
Dies wird jedoch gegen den Äquator hin wegen der großen räumlichen Ausdehnung,
[* 20] die hier die Zonen annehmen,
immer unvollständiger und seltener.
Mit der Abhängigkeit der Vegetation von den Temperaturverhältnissen hängt auch die
Unterbrechung der Verbreitungsbezirke mancher Pflanzen zusammen. So treten viele der Hochgebirgspflanzen erst wieder in einer
oft weit entfernten horizontalen Zone auf. Der Fall, daß dieselben Arten in den entsprechenden Klimaten
der nördlichen und südlichen Hemisphäre auftreten, ist verhältnismäßig selten.
Doch kommen nach R. Brown im südlichen Australien
[* 21] ungefähr 40 unsrer europäischen Spezies wiederum vor. Um die Verbreitung
der einzelnen Pflanzenarten auf der Erde zu erklären, hat die Pflanzengeographie die Hypothese aufgestellt, daß, ähnlich
wie dies für das Menschengeschlecht angenommen wird, auch jede Pflanzenart nur in einem oder wenigen Individuen an irgend
einem Zentralpunkt ihres Verbreitungsbezirks entstanden sei und sich erst mit ihrer Vervielfältigung über ihr gegenwärtiges
Areal allmählich ausgedehnt habe.
Sie greift dabei auf die geologischen und klimatischen Verhältnisse der der Jetztzeit vorhergegangenen
Erdperioden zurück und leitet so z. B. die Übereinstimmung der nordischen Flora mit der der höhern Gebirgsregionen Mitteleuropas
aus der Eiszeit
[* 22] ab, wo die Gletscher weit nach Süden reichten und ganz Mitteleuropa eine arktische Flora besaß, welche sich
später in die kältern Gegenden und Regionen zurückziehen mußte. Auch der geologisch nachweisbare oder
wahrscheinliche frühere Zusammenhang jetzt durch Meere getrennter Kontinente die in gewissen Pflanzenarten übereinstimmen,
wird zur Erklärung herangezogen.
Aber es müssen auch wirkliche Pflanzenwanderungen angenommen werden. Die wichtigsten Verbreitungsmittel der Pflanzen sind:
4) Die Einwirkung des Menschen, durch welchen mit oder ohne Absicht bedeutende Veränderungen in den Verbreitungsbezirken
der Pflanzen herbeigeführt worden sind. Vor allem gilt dies von den Kulturpflanzen, aber auch von Unkräutern und andern Pflanzen,
welche unter den verschiedensten Verhältnissen Verbreitung fanden. - Auch die Gattungen und selbst viele Pflanzenfamilien
zeigen bestimmte Verbreitungsbezirke, die natürlich meist weiter als die ihrer Arten sind. Dabei kommt
vielfach das Verhältnis vor, daß eine Gattung in verschiedenen Ländern oder Erdteilen durch verschiedene Arten vertreten ist.
Für manche
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