3)
LouisGeorgKarl, Naturforscher, Sohn von Pfeiffer 1), geb. zu
Kassel,
[* 6] studierte 1821 bis 1825 in
Göttingen
[* 7] und
Marburg
[* 8]
Medizin und ließ sich 1826 in seiner Vaterstadt als
Arzt nieder. 1831 wirkte
er in
Polen als Stabsarzt. Er starb in
Kassel. Pfeiffer hat sich namentlich um die
Botanik und die
Kunde der niedern
Tiere verdient gemacht. Von seinen
Schriften sind hervorzuheben: »Enumeratio diagnostica cactearum hucusque
cognitarum« (Berl. 1837);
Außerdem lieferte er zahlreiche Beiträge für die von ihm mit
Menke seit 1846 zu
Kassel herausgegebene
»Zeitschrift für Malakozoologie«, seit 1854 als »Malakozoologische
Blätter« fortgesetzt.
ferner: »Forschung und
Kritik auf dem Gebiet des deutschen
Altertums« (das. 1863)
und
»Freie Forschung; kleine
Schriften zur Geschichte der deutschen Litteratur und
Sprache« (das. 1867).
Auch gab er zahlreiche
Werke der altdeutschen Litteratur heraus, wie: »Barlaam und
Josaphat« von
Rudolf von Ems (Leipz. 1843);
»Die Weingartner und
Heidelberger Liederhandschrift« (Stuttg. 1843, 2 Bde.);
(lat. Sagitta), ein an einem Ende zugespitzter, auch wohl mit einem mit Widerhaken
versehenen Pfeileisen (Pfeilspitze), am andern Ende gewöhnlich mit zwei oder vier
ReihenFedern versehener
leichter
Stab,
[* 23] der vor
Erfindung des Feuergewehrs und der
Armbrust
[* 24] mit dem
Bogen
[* 25] verschossen wurde und noch jetzt bei Völkern
auf niedriger Kulturstufe gebräuchlich ist. In prähistorische Zeit benutzte man Pfeilspitzen aus
Stein (besonders
Feuerstein),
Knochen
[* 26] oder
Horn, später solche aus
Kupfer,
[* 27]
Bronze
[* 28] oder
Eisen.
[* 29] Die
Hebräer und Griechen hatten
Pfeile von
Rohr; die
Römer
[* 30] wie die nordischen
Völker hatten seit den frühsten
Zeiten solche mit hölzernem
Schafte, der in
England 90
cm
lang war, mit Eisenspitze.
Bei den nordischen Völkern war es (in
Schweden
[* 31] noch im 8. Jahrh.)
Sitte, durch Zuschickung eines zerschnittenen
Pfeils (Herör, Orf, Kasti, Kriegspfeil, Heerpfeil) den
Krieg zu erklären, sowie auch durch denselben die streitbare
Mannschaft
zusammengerufen wurde (Pfeilesaufgebot, Pfeilesthing, Övarbod). Zusammenhängend damit ist die bei diesen, besonders aber
bei den germanischen, Völkern herrschende
Sitte, Sklaven durch Zuwerfung eines
Pfeils frei und waffenfähig zu machen. Vgl.
Pfeilgift. - In der
Mathematik heißt Pfeil des
Bogens die auf der Mitte der
Sehne eines
Bogens errichtete und
bis zu letzterm verlängert
Senkrechte.
1)
ChristophKarlLudwig,
Freiherr von, geistlicher Liederdichter, geb. zu
Grünstadt
im Leiningenschen, studierte in
Halle
[* 34] und
Tübingen
[* 35] die
Rechte, trat 1732 in württembergische
Dienste,
[* 36] ward 1763 preußischer
akkreditierter
Minister bei dem fränkischen und schwäbischen
Kreis
[* 37] und 1765 in den Reichsfreiherrenstand erhoben; starb Seine
zahlreichen geistlichenLieder, in denen vielfach der
HerrnhuterTypus hervortritt, erschienen gesammelt
von Teichmann als »Christlicher Hausschatz« (2. Aufl.,
Stuttg. 1862).
SeinLeben beschrieb
Merz (Stuttg. 1863).
3) JoachimFriedrich, Graf, Reisender, geb. zu Neurode in Schlesien,
[* 42] besuchte das Gymnasium zu Göttingen und ging 1873 mit
einer Missionsgesellschaft nach Natal, wo er vier Jahre lang verweilte und sich mit den Sprachen der dortigen
Eingebornen gründlich vertraut machte. Nach kurzem Aufenthalt in Europa
[* 43] (1879) begab er sich von neuem nach Afrika,
[* 44] ließ
sich im Oranjefreistaat nieder und erforschte mit Wilson den Limpopo, worauf er schwer erkrankt nach Deutschland
[* 45] zurückkehrte.