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Pettigrew - Peucer
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Pettigrew (spr. -gruh), James Bell, Physiolog, geb. 26. Mai 1834 zu Roxhill in Lanarkshire, studierte / 190
Pettinet s. v. w. Petinet. / 3
Petto (ital.), die Brust; daher in p. haben, im Sinn haben, im Schild führen. / 14
Petulánz (lat.), Mutwille, Neckerei. / 4
Petunia Juss. (Petunie), Gattung aus der Familie der Solaneen, südamerikanische, mit klebrigen Drüsenhaare / 88
Petuntse s. Feldspat. / 3
Petzholdt Julius, Bibliograph, geb. 25. Nov. 1812 zu Dresden, studierte in Leipzig Philologie, wurde 1839 / 143
Petzold Hans, Goldschmied, geb. 1551, gestorben um 1600, war in Nürnberg thätig und fertigte in der / 45
Peu à peu (franz., spr. pö a pöh), nach und nach. / 11
Peucedanum L. (Haarstrang), Gattung aus der Familie der Umbelliferen, ausdauernde, sehr selten einjährige / 121
Peucer Kaspar, Gelehrter des 16. Jahrh., geb. 6. Jan. 1525 zu Bautzen, studierte in Wittenberg Medizin, / 150
Fortsetzung:
Pettenkofer , Max von, Chemiker, geb. 3. Dez. 1818 zu Lichtenheim bei Neuburg an der Donau, studierte in München
mehr
Pettenkofer selbst begann mit
Voit umfangreiche
Arbeiten über
Respiration und
Ernährung der
Tiere und des
Menschen und trug durch dieselben
wesentlich bei zur
Förderung der
Lehre
[* 2 ] vom
Stoffwechsel . Auf seine Anregung wurden an den bayrischen
Universitäten Lehrstühle
für
Hygieine errichtet und ihm selbst 1865 dieses
Fach in
München
[* 3 ]
übertragen . Durch seine
Arbeiten ist
Pettenkofer Begründer der experimentellen
Hygieine geworden, die er selbst nach vielen
Richtungen gefördert hat. 1873 war er Vorsitzender
der vom
Reichskanzler berufenen Cholerakommission. Er schrieb: »Untersuchungen und
Beobachtungen über die Verbreitungsart
der
Cholera «
(Münch . 1855);
»Hauptbericht über die Choleraepidemie von 1854 in
Bayern «
[* 4 ] (das. 1857);
Ȇber den
Luftwechsel in Wohngebäuden« (das. 1858);
»Die atmosphärische
Luft in Wohngebäuden« (Braunschw. 1858);
»Choleraregulativ«
(mit
Griesinger und
Wunderlich ,
Münch . 1866);
Ȇber
Ölfarbe und Konservierung der
Gemäldegalerien « (2. Aufl., Braunschw. 1872);
»Verbreitungsart der
Cholera in
Indien « (das. 1871);
»Zur
Ätiologie des
Typhus «
(Münch . 1872);
»Beziehungen der
Luft zu
Kleidung ,
Wohnung und
Boden « (4. Aufl., Braunschw. 1877);
»Was man gegen die
Cholera thun kann«
(Münch . 1873);
Ȇber
Nahrungsmittel
[* 5 ] und über den Wert des
Fleischextrakts « (2. Aufl., Braunschw. 1876);
Ȇber den
Wert der
Gesundheit für eine
Stadt« (3. Aufl., das. 1877);
»Über den gegenwärtigen
Stand der Cholerafrage«
(Münch . 1873 u. 1887);
»Künftige
Prophylaxis
gegen
Cholera « (das. 1875);
»Vorträge über
Kanalisation und Abfuhr« (das. 1880);
»Der
Boden und sein Zusammenhang
mit der
Gesundheit des
Menschen « (Berl. 1882).
Ein großes Handbuch der
Hygieine erscheint unter seiner und
Ziemßens Leitung
(Leipz. 1882 ff.). Mit
Buhl , Radlkofer und
Voit gibt er seit 1865 die
»Zeitschrift für
Biologie « , mit
Hofmann
und
Forster seit 1883 das
»Archiv für
Hygieine « heraus.
Edidit - Edinburg
* 6
Edinburg .
(spr. -gruh),
James
Bell , Physiolog, geb. 26. Mai 1834 zu Roxhill in
Lanarkshire , studierte zu
Edinburg
[* 6 ] und
Glasgow
[* 7 ] Medizin , promovierte 1861, wurde 1862 zum assistierenden
Kurator des Hunterschen
Museums im
College of surgeons in
London
[* 8 ] erwählt
und erhielt 1869 die Professur der
Pathologie in
Edinburg , wo er auch
Kurator des anatomischen
Museums wurde. 1875 erhielt
er einen
Ruf als
Professor der
Medizin und
Anatomie an die
Universität von St.
Andrews , und 1877 wurde er Vertreter der
Universitäten
zu
Glasgow und St.
Andrews im
General
Council of medical education and registration. Pettigrew zählt zu den bedeutendsten
Anatomen und Physiologen der Neuzeit, er untersuchte zuerst mit größerm Erfolg die sehr verworrenen
Nerven
[* 9 ] und
Muskeln
[* 10 ] des
Herzens , des
Mundes , der
Blase und der
Gebärmutter ;
[* 11 ] auch gab er eine
Theorie des
Flugs der
Insekten ,
[* 12 ]
Fledermäuse und
Vögel
[* 13 ] und
verglich damit die
Versuche , welche bisher mit
Flugmaschinen angestellt worden waren
(»Animal locomotion
or walking, swimming and flying etc.« , Lond. 1873; deutsch:
»Die
Ortsbewegung
[* 14 ] der
Tiere « , Leipz. 1875).
Andre
Arbeiten betreffen die
Physiologie der Saftbewegung in den
Pflanzen , den niedern
Tieren und im
Menschen , die Beziehung der
Pflanzen u.
Tiere zum
Reich des
Unorganischen etc.
s. v. w.
Petinet . ^[= (franz., spr. -nä oder -nett, engl. petty net, "feines Netz"), gazeartig gewirktes, ...]
(ital.), die
Brust ;
daher in petto haben, im
Sinn haben, im
Schild
[* 15 ] führen.
(lat.), Mutwille, Neckerei.
Juss . (Petunie ),
Gattung aus der
Familie der Solaneen, südamerikanische, mit klebrigen
Drüsenhaaren besetzte
Kräuter mit wechselständigen, ganzen
Blättern, einzelnen, achselständigen
Blüten mit großer, präsentiertellerförmiger
Blumenkrone und vielsamiger
Kapsel .
Süd-Amerika. Fluß- und
* 16
Südamerika .
Von Petunia nyctaginiflora
Juss ., einem
Sommergewächs in
Südamerika
[* 16 ]
(La Plata ),
mit weißen, und von Petunia violacea
Hook ., einem
Sommergewächs in
Buenos Ayres ,
[* 17 ]
Chile ,
[* 18 ]
Montevideo ,
[* 19 ] mit leuchtend dunkel karmesinroten,
im
Schlund schwarzvioletten, gestreiften
Blüten , hat man eine
Menge schöner, auch gefüllter
Varietäten und
Blendlinge erzeugt,
welche sich vorzüglich zur Anpflanzung von
Gruppen auf Rasenflächen, auch zur
Kultur in Töpfen eignen.
s.
Feldspat . ^[= (Feldspar der Chinesen), früher Name der an der Zusammensetzung der festen Erdrinde, ...]
Schweiz
* 24
Schweiz .
Julius , Bibliograph, geb. 25. Nov. 1812 zu
Dresden ,
[* 20 ] studierte in
Leipzig
[* 21 ]
Philologie , wurde 1839 Bibliothekar des
Prinzen (nachmaligen
Königs )
Johann , 1853 auch des
Kronprinzen
Albert , in welcher
Stellung er 1859 den Hofratstitel erhielt.
Sein
Hauptwerk ist der von ihm 1840-84 herausgegebene »Anzeiger
für Litteratur und
Bibliothekwissenschaft « , dem sich das
»Adreßbuch der
Bibliotheken
Deutschlands
[* 22 ] mit Einschluß von
Österreich
[* 23 ] und der
Schweiz «
[* 24 ]
(Dresd . 1844, 5. Ausg. 1875) und die »Bibliotheca
bibliographica« (Leipz. 1866) anschließen.
Außerdem veröffentlichte er: »Litteratur der sächsischen
Bibliotheken «
(Dresd . 1840);
»Urkundliche Nachrichten zur Geschichte
der sächsischen
Bibliotheken « (das. 1855);
»Katechismus der Bibliothekenlehre« (3. Aufl., Leipz. 1877);
»Catalogus bibliothecae Theocriteae«
(Dresd . 1866);
»Zur Litteratur der
Kriege infolge der französischen
Revolution « (das.
1868);
»Bibliographica Dantea ab anno 1865 inchoata« (2. Aufl.,
das. 1876, und 2 Supplem.) u. a.
Auch gab er die
Biographie des
Freiherrn v.
Falkenstein nach dessen eignen Aufzeichnungen heraus
(Dresd .
1882).
Hans , Goldschmied, geb. 1551, gestorben um 1600,
war in
Nürnberg
[* 25 ] thätig und fertigte in der Art von W.
Jamnitzer
Pokale und andre Prunkstücke, von denen sich einige im
Besitz des deutschen
Kaisers , beim
Fürsten
Esterházy und in der Rothschildschen
Sammlung in
Frankfurt
[* 26 ] a. M. befinden.
à peu (franz., spr. pö a pöh), nach
und nach.
Ulverston - Umbelliflo
* 27
Umbelliferen .
L.
(Haarstrang ),
Gattung aus der
Familie der
Umbelliferen ,
[* 27 ] ausdauernde, sehr selten einjährige
Kräuter , auch
Sträucher oder
Bäume , mit ein- bis dreimal fiederspaltigen Blättern, großen, vielstrahligen Blütendolden, meist vielblätterigen
Hüllen und
Hüllchen und zusammengedrücktem elliptischen, eiförmigen, selten fast kreisrunden
Früchten .
Etwa 100
Arten auf der nördlichen Erdhälfte, den tropischen
Andes und dem tropischen wie südlichen
Afrika .
[* 28 ]
Von. Peucedanum officinale L.
(Schwefelwurzel ,
Himmelsdill ,
Saufenchel ), in
Mittel - und Südeuropa, war die scharf bitterlich schmeckende
Wurzel
[* 29 ] offizinell. Sie enthält
Gummiharz und kristallisierbares, farb- und geruchloses, brennend aromatisch schmeckendes,
durch
Kalilauge in Angelikasäure und Oreoselin spaltbares Peucedanin C12 H12 O3 .
Von
Peucedanum Oreoselinum
Mönch
(Bergeppich ,
Bergpetersilie ), in
Europa ,
[* 30 ] war die möhrenartig gewürzhaft riechende
Wurzel nebst
Kraut und
Samen
[* 31 ] ebenfalls offizinell und wird noch jetzt zuweilen angewendet.
Peucker - Peyron
* 34
Seite 12.927.
Kaspar , Gelehrter des 16. Jahrh., geb. 6. Jan. 1525 zu
Bautzen ,
[* 32 ] studierte in
Wittenberg
[* 33 ]
Medizin , sodann unter
Melanchthons Leitung, dessen Schwiegersohn er ward, klassische Litteratur, wurde 1554 daselbst
Professor der
Mathematik , 1560 der
Medizin , kurfürstlicher Leibarzt und
Rektor der
Universität . Als das
Haupt der sogen.
Kryptocalvinisten
¶
mehr
(s. d.) ward er auf Befehl des Kurfürsten 1574 verhaftet und bis 1586 in Dresden , Leipzig und Rochlitz in harter Gefängnishaft
gehalten. Endlich auf die Fürbitte der zweiten Gemahlin des Kurfürsten , Agnes von Anhalt ,
[* 35 ] freigelassen, trat er als Leibarzt
in die Dienste
[* 36 ] des Fürsten von Anhalt und starb 25. Sept. 1602 in Dessau .
[* 37 ] Von seinen zahlreichen Schriften sind
hervorzuheben: »Commentarius de praecipuis divinationum generibus« (Wittenb. 1553 u.
öfter);
»Elementa doctrinae sphaericae« (das. 1551).
Auch gab er eine Auswahl von Briefen Melanchthons (Wittenb. 1565, 1570) heraus.
Vgl. Henke , Kaspar Peucer und Nikolaus Krell (Marb.
1865);
Calinich, Kampf und Untergang des Melanchthonismus in Kursachsen (Leipz. 1866).