Name vieler befestigter
Orte in Rußland, von denen hervorzuheben sind:
1) Kreisstadt im asiatisch-russ. Gebiet
Akmollinsk, am
Ischim, auf dessen 30 m hohem Felsenufer sich die
Ruinen der alten
Festung
[* 4] erheben, und an der großen sibirischen Poststraße, war bis zur Erwerbung des
GouvernementsTurkistan
Hauptwaffenplatz, Hauptzollstätte und einer der wichtigsten
Plätze für den russischen
Verkehr mit
Mittelasien und ist noch
jetzt ein von den Steppennomaden vielbesuchter
Markt mit 11,406 Einw. -
2)
(Peterpaulshafen) Hafenstadt auf der südlichen Ostküste der sibirischen
HalbinselKamtschatka, an der Awatschabai, einer
Bucht des Kamtschatkischen
Meers, ist Hauptort von
Kamtschatka, hat mehrere Regierungsgebäude, einige
Magazine der Russisch-Amerikanischen
Handelsgesellschaft, einen
Hafen,
Leuchtturm und (1885) 334 Einw. Petropawlówsk hat den
Namen von zwei nahegelegenen
Vulkanen, St.
Peter und St.
Paul, von denen der eine (auch
Awatscha genannt) so
bedeutende
Massen von
Asche auswarf, daß die Stadt mehrere
Stunden lang völlig in
Nacht gehüllt war. Am litt Petropawlówsk durch
ein heftiges
Erdbeben.
[* 5] Am 31. Aug. und wurde der Platz von französischen und englischen
Schiffen
vergeblich angegriffen, später von den
Russen geräumt, darauf von den
Franzosen und Engländern besetzt und die
Festungswerke geschleift.
Stadt in der brasil.
ProvinzRio de Janeiro,
[* 6] in reizender Gebirgsgegend, 842 m ü. M. und 55 km von der
Reichshauptstadt, wurde 1845 als deutsche
Ackerbaukolonie gegründet, hat aber nicht als solche, sondern
als
Sommerfrische der Hauptstädter Bedeutung erlangt und trägt ganz den
Charakter eines vornehmen Badeorts. Es befinden sich
dort ein kaiserlicher Sommerpalast und zahlreiche
Villen, nebst großem
Park und trefflichen
Straßen. Außerdem hat Petropolis ein
Krankenhaus,
[* 7] treffliche
Schulen, eine katholische und eine protest.
Kirche, 2 Baumwollwebereien. Unter den 5000 Einw.
sind wohl noch 1500 Deutsche;
[* 8] auch erscheint eine deutsche
Zeitung. Eine von
Mauá (an der Nordseite der
Bai vonRio de Janeiro)
ausgehende
Eisenbahn, die vom
Fuß der
Serra de
Estrella an als
Zahnradbahn fortgesetzt ist, verbindet Petropolis mit
der Hauptstadt.
Hauptstadt des russ.
GouvernementsOlonez, an der Mündung der Lossossinka und Neglinka in den
Onegasee,
hat 9
Kirchen, ein
Knaben- und ein Mädchengymnasium, einen
Hafen,
Handel mit
Getreide,
[* 9]
Holz
[* 10] und
Fischen und (1885) 11,027 Einw.
Bemerkenswert sind die Alexandrowsche Kanonengießerei, die gußeiserne
StatuePeters d. Gr. und der von
letzterm angelegte Stadtgarten.
2) Hafenort im russisch-kaukas. Gebiet
Daghestan, am
KaspischenMeer in 53 m
Höhe, nordöstlich von
Temir Chan Schura,
in den
40er
Jahren als
Festung angelegt, ist wichtig durch seine nur nach SO. freie
Reede, welche durch zwei
Molen
in einen
Hafen verwandelt ist, und zählt (1876) 3893 Einw. Die Stadt
ist zur Endstation der bis
Wladikawkas vollendeten
Eisenbahn bestimmt.
(spr. -schēnj), seit 1868 bestehende großer Bergwerksort im ungar.
KomitatHunyad
(Siebenbürgen),
Station der
Ungarischen Staatsbahnlinie Piski-Petrozsény, mit (1881) 2906 rumänischen, deutschen und
ungar. Einwohnern und einem Bergamt, liegt im Schielthal am
Fuß des Paringul (2421
m) und ist berühmt durch reiche Steinkohlenlager,
die teils der
KronstädterGewerkschaft, teils dem
Staatsärar gehören.
Über die gesamte
Sage vom römischen Aufenthalt des Petrus vgl.
Zeller in den
»Vorträgen und Abhandlungen« (2. Sammlung, Leipz.
1877);
Hilgenfeld in der
»Zeitschrift für wissenschaftliche
Theologie« 1877. Auch die zwei unter dem
Namen
des Petrus in den kirchlichen
Kanon aufgenommenen
Briefe erscheinen, da sie erweislich schon die ganze Paulinische Litteratur voraussetzen,
der neuern
Kritik als
Produkte des 2. Jahrh., und zwar wird der
erste in die
Zeiten Domitians oder Trajans,
der zweite in die der Antonine versetzt. Außerdem kursierten in der alten
Kirche und unter den judenchristlichen
Parteien
eine
Reihe pseudonymer
Schriften, wie:
»Predigt des Petrus«,
»Wanderungen des Petrus« und
»Evangelium des Petrus«.
Notar, dann zum Großhofrichter ernannt und seit 1232 mit den wichtigsten politischen Missionen betraut. 1247 erhielt er die
Würden eines kaiserlichen Protonotars und Logotheten für das KönigreichSizilien,
[* 18] dessen Justiz er verwaltete. Gekränkter Ehrgeiz,
wie es scheint, verleitete ihn dazu, dem Kaiser durch seinen Arzt den Giftbecher reichen zu lassen, der
ihn dafür blenden und in San Miniato einkerkern ließ. Er sollte zum abschreckenden Beispiel durch das ganze Königreich geführt
werden, stieß sich aber zu Pisa
[* 19] in einer Kirche an einem Pfeiler den Schädel ein (1249). Seine »Epistolarum libri VI« (Ausg.
von Iselin, Basel
[* 20] 1740, 2 Bde.) sind eine wichtige
Quelle
[* 21] für die Geschichte Friedrichs II. Auch eine Abhandlung: »De potestate imperiali«, und Kanzonen und Sonette hat er hinterlassen.
Mit Unrecht gilt er als Verfasser der sizilischen Konstitutionen.