Blättern mit keilförmigen, eingeschnitten gesägten Blättchen, die obern doppelt bis zuletzt einfach dreizählig mit lanzettlichen
bis lineal-lanzettlichen
Segmenten. Die
Blüten sind grüngelblich, die
Hüllen ein- bis zwei-, die
Hüllchen sechs- bis achtblätterig.
Die Petersilie wächst in Südosteuropa wild, wurde schon im
Altertum medizinisch benutzt, und
Karl d. Gr. befahl ihren Anbau
in den kaiserlichen
Gärten. Jetzt ist sie das gebräuchlichste Küchengewürz.
Sie gedeiht am besten in humosem Sandboden, und man säet sie im
Herbst, April und
Juni inReihen, wobei man aber auf Spannenweite
nicht mehr als 25
Körner nehmen darf. Als Schnittpetersilie ist besonders die krause Petersilie zu empfehlen, weil
bei dieser eine
Verwechselung mit der
Hundspetersilie
(Aethusa cynapium) nicht vorkommen kann.
Letztere stellt sich am häufigsten
auf dumpf liegenden
Beeten ein, und auf sie sind die meisten Schierlingvergiftungen zurückzuführen.
Man unterscheidet sie aber von junger Petersilie ganz sicher durch den
Geruch. Als Wurzelgewächs säet man die Petersilie recht früh
und stellt die
Pflanzen nach und nach beim
Jäten und
Behacken fußbreit voneinander. In beiden
Fällen verträgt die Petersilie dumpfe
Lage, wo der
Boden recht frisch bleibt. Die Samengewinnung ist einfach. Man kann in geschützter
LagePflanzen, welche
man in
Fußweile gezogen hat, im
Garten
[* 2] stehen lassen, wenn man sie bei strenger, trockner
Kälte mit
Stroh bedeckt.
Die
Wurzeln schmecken süßlich und gewürzhaft u. werden ebenfalls als
Gewürz und
Gemüse benutzt. Sie waren früher, wie
das
Kraut und die
Früchte, offizinell. Die
Wurzel
[* 3] diente als harntreibendes
Mittel, das
Kraut gegen
Augenkrankheiten
[* 4] etc. Das
aus den
Früchten gewonnene ätherische
Öl (0,8-3,2 Proz.)
oxydiert sich sehr leicht; außerdem enthalten die
Samen
[* 5] Apiol, ein farbloses, stark nach Petersilie riechendes, scharf schmeckendes,
nicht flüchtiges, in
Wasser nicht lösliches
Öl, welches als
Surrogat des
Chinins, auch gegen
Neuralgien und Menstruationsstörungen
empfohlen wurde.
(Peterpenny, lat. Denarius
Petri),
Abgabe, welche von Ina, König von
Wessex, 725
n. Chr. in der Absicht
eingeführt worden sein soll, damit davon eine
Herberge mit
Kirche und
Schule für die nach
Rom pilgernden
Engländer errichtet
werde. Diese
»Schule derSachsen«
[* 7] hat jedenfalls Äthelwolf 855 wiederhergestellt und bei dieser Gelegenheit
wahrscheinlich den
Grund zu jener drückenden
Abgabe gelegt, die anfangs einen Silberpfennig von jeder ansässigen
Familie betrug.
Der Peterspfennig wurde auch in
Dänemark
[* 8] und
Polen seit dem 11. Jahrh., in
Schweden,
[* 9]
Norwegen,
Island
[* 10] seit dem 12. Jahrh. gezahlt, in
Preußen
[* 11] aber im 14. Jahrh. ebenso vergeblich wie in
Frankreich im 11. Jahrh. eingefordert. Mit der
Reformation
erlosch der Peterspfennig als
Abgabe. Als Liebesgabe für den
Papst ist der Peterspfennig aber auch in andern
Ländern gesammelt worden; noch 1877 hat
Pius IX. zum 50jährigen Bischofsjubiläum 16½ Mill.
Frank empfangen.
Vgl.
Spittler, Von der ehemaligen
Zinsbarkeit der nordischen
Reiche an den päpstlichen
Stuhl (Hannov. 1797);
Badeort im bad.
Kreis
[* 12]
Offenburg,
[* 13] am Westfuß des
Kniebis und im Renchthal, 387 m ü. M., hat eine Bezirksforstei,
Kirchenbau,
Harz-,
Pech- und Kienrußfabrikation und
(1885) 1693 fast nur kath.
Einwohner.
Dorf in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Aussig, im
Erzgebirge, an der
Straße von
Dresden
[* 14] nach
Aussig, mit Fabrikation von Seidensamt und Metallknöpfen und (1880) 2885 Einw.;
Station
der
Ungarischen Staatsbahn (Budapest-Semlin), liegt am rechten Donauufer in sumpfiger, ungesunder Gegend,
Neusatz gegenüber,
wohin eine 257 m lange
Schiffbrücke führt, und besteht aus der obernFestung auf einem von drei Seiten
isolierten
Serpentinfelsen, 49 m ü. d.
Donau, und der untern
Festung am nördlichen
Fuß des
Felsens, beide mit
Raum für 10,000
Mann. Die Stadt (nur eine Hauptstraße mit zwei Vorstädten) wird zur Hälfte von der
Donau umflossen, hat 3
Kirchen, darunter
die
Pfarrkirche St.Georg (mit Grabmälern berühmter
Helden aus dem Türkenkrieg), ein
Zeughaus mit vielen
türkischen
Trophäen, ein Militärspital und (1881) 3603 serbische und deutsche Einwohner, welche
Getreide-,
Wein- und Obstbau,
Handel und
Gewerbe betreiben. - Peterwardein, ein
Vorort der österreichisch-ungarischen
Militärgrenze, wurde 1526 von den
Türken erobert,
nach den
Siegen
[* 20] der
Österreicher aber 1687 von ihnen wieder verlassen; ein Jahr später wurden die Festungswerke
von den Kaiserlichen gesprengt. Im
Frieden zu
Passarowitz verblieb die Stadt dem
Kaiser. Besonders berühmt ist
Peterwardein durch den
Sieg, welchen daselbst
PrinzEugen von
Savoyen über die
Türken unter dem
Großwesir Damad
AliPascha erfocht. Im
Revolutionskrieg von 1848 und 1849 von den ungarischen Insurgenten besetzt, mußte sich die
Festung an
das kaiserliche Zernierungskorps ergeben. In der
Nähe liegt der stark besuchte Wallfahrtsort Mariaschnee.