(Mons
[* 17] serenus),
Berg im preuß. Regierungsbezirk
Merseburg,
[* 18] 13 km nördlich von
Halle,
[* 19] 241 m hoch, merkwürdig
durch die
Ruinen eines dem heil.
Petrus geweihten Augustinerklosters, das 1124 vom
GrafenDedo von
Wettin
gestiftet, 1540 aber säkularisiert wurde. Die Gebäude nebst der im byzantinischen
Stil erbauten
Kirche, in welcher mehrere
Markgrafen von
Meißen
[* 20] aus dem
HausWettin begraben liegen, wurden 1565 durch einen Blitzstrahl zerstört; 1857 wurde die
Kirche
in ihrer ursprünglichen Gestalt restauriert. Eine reichhaltige
Quelle
[* 21] für die Geschichte des
Klosters
bietet das »Chronicon
Montis sereni«, das von 1124 bis 1225 reicht, einen
Presbyter des
Klosters,
Konrad, zum Verfasser haben
soll und von
Eckstein
(Halle 1844-46) und in den
»Monumenta Germaniae historica,
Scriptores« (Bd. 23) herausgegeben wurde.
1)
NielsMathias, ein um die
dänische Sprache, Litteratur und Geschichte verdienter Gelehrter, geb. zu
Sanderum auf
Fünen, ward, nachdem er verschiedene andre
Stellungen bekleidet hatte, 1845
Professor der nordischen
Sprachen an der
Universität zu
Kopenhagen, 1855 Etatsrat und starb Von seinen zahlreichen
Schriften sind hervorzuheben: »Dansk
Orddannelsesläre« (Kopenh. 1826);
»Det danske, norske og svenske Sprogs
Historia« (1829-30, 2 Bde.; gekrönte Preisschrift);
»Danmarks Historie i Hedenold« (2. Aufl. 1854-55, 3 Bde.);
»Haandbog
i den gammel-nordiske
Geographi« (1834, Bd. 1);
»Historiske Fortällinger om Isländernes Färd
hjemme og ude« (1839-44, 4 Bde.; 2. Aufl.
1862-68);
»Nordisk
Mythologi« (2. Aufl. 1862) und vor allen seine »Bidrag
til den oldnordiske Literaturs Historie« (1866),
»Bidrag
til den danske Literaturs Historie« (2. Aufl. 1867-71, 5 Bde.),
das erste größere zusammenhängende
Material zu einer vollständigen Bearbeitung der dänischen Litteraturgeschichte,
ausgezeichnet durch Sammlerfleiß wie durch Wahrheitsliebe.
Petersens kleinere Abhandlungen erschienen in 4
Bänden (1870-74).
2)
Marie, Dichterin,
war inFrankfurt
[* 29] a. O. geboren, wo sie auch, noch jung an
Jahren, starb. Sie ist die bei ihren
Lebzeiten anonym gebliebene Verfasserin der beiden vielgelesenen Märchendichtungen:
»PrinzessinIlse.
Ein
Märchen aus dem Harzgebirge« (Berl. 1850, 22. Aufl. 1882)
und »Die
Irrlichter« (das. 1854, 43. Aufl. 1887), die als anmutige
Schöpfungen einer aufs Zarte und Duftige gerichteten
Phantasie bleibenden Wert haben.
(PetroselinumHoffm.),
Gattung aus der
Familie der
Umbelliferen,
[* 31] ein- oder zweijährige
Kräuter mit dreifach
gefiederten Blättern, keilförmigen bis fadenförmigen
Segmenten, wenigblätterigen
Hüllen, vielblätterigen
Hüllchen, weißen
oder gelblichen
Blüten und eiförmiger, kahler, seitlich zusammengedrücktem fast zweiknöpfiger
Frucht.
Wenige
Arten. Die gemeine (Petersilie sativumHoffm.), zweijährig, mit rübenförmiger, fleischiger
Wurzel,
[* 32] 0,5-1 m hohem, verästeltem,
stielrundem, gestreiftem
Stengel,
[* 33] etwas glänzenden, kahlen, oberseits dunkelgrünen, unterseits hellen, dreifach fiederteiligen
¶
mehr
Blättern mit keilförmigen, eingeschnitten gesägten Blättchen, die obern doppelt bis zuletzt einfach dreizählig mit lanzettlichen
bis lineal-lanzettlichen Segmenten. Die Blüten sind grüngelblich, die Hüllen ein- bis zwei-, die Hüllchen sechs- bis achtblätterig.
Die Petersilie wächst in Südosteuropa wild, wurde schon im Altertum medizinisch benutzt, und Karl d. Gr. befahl ihren Anbau
in den kaiserlichen Gärten. Jetzt ist sie das gebräuchlichste Küchengewürz.
Sie gedeiht am besten in humosem Sandboden, und man säet sie im Herbst, April und Juni inReihen, wobei man aber auf Spannenweite
nicht mehr als 25 Körner nehmen darf. Als Schnittpetersilie ist besonders die krause Petersilie zu empfehlen, weil
bei dieser eine Verwechselung mit der Hundspetersilie (Aethusa cynapium) nicht vorkommen kann. Letztere stellt sich am häufigsten
auf dumpf liegenden Beeten ein, und auf sie sind die meisten Schierlingvergiftungen zurückzuführen.
Man unterscheidet sie aber von junger Petersilie ganz sicher durch den Geruch. Als Wurzelgewächs säet man die Petersilie recht früh
und stellt die Pflanzen nach und nach beim Jäten und Behacken fußbreit voneinander. In beiden Fällen verträgt die Petersilie dumpfe
Lage, wo der Boden recht frisch bleibt. Die Samengewinnung ist einfach. Man kann in geschützter LagePflanzen, welche man in
Fußweile gezogen hat, im Garten
[* 35] stehen lassen, wenn man sie bei strenger, trockner Kälte mit Stroh bedeckt.
Die Wurzeln schmecken süßlich und gewürzhaft u. werden ebenfalls als Gewürz und Gemüse benutzt. Sie waren früher, wie
das Kraut und die Früchte, offizinell. Die Wurzel diente als harntreibendes Mittel, das Kraut gegen Augenkrankheiten
[* 36] etc. Das
aus den Früchten gewonnene ätherische Öl (0,8-3,2 Proz.)
oxydiert sich sehr leicht; außerdem enthalten die Samen
[* 37] Apiol, ein farbloses, stark nach Petersilie riechendes, scharf schmeckendes,
nicht flüchtiges, in Wasser nicht lösliches Öl, welches als Surrogat des Chinins, auch gegen Neuralgien und Menstruationsstörungen
empfohlen wurde.