verschiedenen Kollegien desselben und ward 1621
Professor der
Theologie zu
Paris;
[* 2] starb hier Sein Hauptwerk ist:
»De doctrina temporum« (Par. 1627, 2 Bde.),
wozu als dritter
Band
[* 3] das »Uranologion« (das. 1630) kam.
Beide erschienen vereinigt
Amsterdam
[* 4] 1703,
Verona
[* 5] 1734-36 und
Venedig
[* 6] 1757 (in jeder der 3
Ausgaben 3 Bde.).
Ein
Auszug: »Rationarium temporum« (zuerst Par. 1633),
diente lange als Lehrbuch für den historischen
Unterricht in den
Schulen.
Oft ediert wurden auch seine
»Tabulae chronologicae regum, dynastiarum, urbium, rerum virorumque illustrium« (Par.
1628, zuletzt 1708). Auch schrieb er »Theologica dogmata« (Par.
1644-50, 5 Bde.; neue Ausg. von Fournials,
das. 1865-67, 8 Bde.).
(Petechiae,Peteschen), kleine, meist stecknadelkopfgroße
Blutungen in die
Lederhaut. Die Petechien lassen sich
im
Gegensatz zum
Erythem nicht durch
Druck entfärben; sie sind meist rundlich (Petechien oder
Purpura), oder sie erscheinen als Striemen
(vibices) oder Blutaustritte in die Haarbälge in Gestalt blauroter, nicht wegdrückbarer
Knötchen (lichen
lividus) oder größerer
Blutblasen (pemphigus scorbuticus) unter der
Oberhaut. Die Petechien entstehen gruppenweise ohne
Ordnung und
bleiben fast immer voneinander getrennt, wenn sie gleich in solcher Häufigkeit erscheinen können, daß der befallene Teil
wie dunkelrot marmoriert aussieht.
Sie verschwinden nach einiger Zeit ohne weitere
Verwandlung, indem sie sich allmählich entfärben, ohne
Abschuppung der
Oberhaut, und verursachen weder
Jucken noch
Schmerz. Sie erscheinen bisweilen bloß an solchen
Stellen der
Haut,
[* 8] welche stark gedrückt worden sind (etwa durch eng anliegende Kleidungsstücke), am häufigsten an der Innenfläche der Vorderarme
und Oberschenkel, am
Unterleib, auf den
Brüsten. Dagegen verschonen sie meist das
Gesicht.
[* 9] Auch auf den
innern
Häuten beobachtet man die Petechien, z. B. auf dem
Herzbeutel, in den
Häuten des
Darmkanals.
(Itza), ein
Departement des zentralamerikan.
StaatsGuatemala,
[* 10] welches geographisch sowohl als ethnologisch einen
Teil des nördlich angrenzenden
Yucatan bildet, von dem es nur durch dichte
Urwälder getrennt wird, während schroffe, selbst
Maultieren beschwerliche
Sierras es vom eigentlichen
Guatemala trennen. Bewaldetes Hügelland wechselt mit
Savannen ab, und der
Boden ist ungemein fruchtbar. Der
Usumacinta, der
Belize und andre
Flüsse
[* 11] entspringen im
Departement; aber
am eigentümlichsten sind demselben zahlreiche
Seen, unter welchen die
Laguna de Petén (auch Itzasee, von den Itzaindianern Nohukén,
d. h. viel trinken, genannt) der merkwürdigste ist. Er ist 50 km lang, etwa 12 m tief und
fischreich, hat weder sichtbare Zuflüsse noch einen Abfluß, schwillt zwar nach heftigem
Regen an, schrumpft
aber während der trocknen
Jahreszeit nicht zusammen. Auf einer
Insel desselben liegt
Flores,
die Hauptstadt des
Departements,
mit (1880) 1181 Einw., während ganz Petén deren 1886 nur 8373 zählte,
fast nur
Indianer. Hierbei sind die unabhängigen
Indianer (Lacandones) nicht mitgezählt. Das jetzige
Petén bildet seit 1697, in welchem Jahr der
Gouverneur von
Yucatan das
Reich der Itza, die hier herrschten, zerstörte, einen Teil
des spanischen
Amerika.
[* 12]
(lat.
Petrus, v. griech. petrus,
»Fels«, franz.
Pierre, ital. Pietro, span. u.
portug.
Pedro), männl.
Name, unter dessen
Trägern folgende zu bemerken sind:
2) Peter I., König von
Aragonien 1094-1104, folgte seinem
VaterSancho Ramirez, der vor
Huesca fiel, und setzte den
Kampf gegen die
Mauren mit kühner Entschlossenheit fort. Nach dem
Sieg bei Alcoraz eroberte er 1096
Huesca und damit
das ganze Gebiet nördlich vom
Ebro. Er starb jung und ohne
Söhne 1104.
5) Peter IV., König von
Aragonien, geb. 1319, Sohn
Alfons' IV., folgte diesem 1336, entzog seiner Stiefmutter Leonore von
Kastilien
und seinen
Brüdern die ihnen von
Alfons geschenkten großen
Güter, entriß 1342-44 seinem
VetterJakob II.
die Balearischen
Inseln, die er wieder mit
Aragonien vereinigte, konnte aber nach langem
Kampf mit den Genuesen
Sardinien
[* 17] nicht
völlig erobern. Er unterwarf 1348 den aufständischen
Adel in seinen
Königlichen und verstärkte die königliche
Gewalt, unterstützte
Heinrich von Trastamara im
Kampf gegen Peter den
Grausamen von
Kastilien, geriet aber darauf mit
Heinrich
selbst in Streit und mußte 1375 im
Frieden von Almazan auf seine kastilischen
Eroberungen verzichten; starb
Beziehungen zu seiner Geliebten, DonnaMariaPadilla, deren Brüder und Verwandten sich im Besitz der höchsten Staatsämter befanden,
aufzugeben. Dieser Umstand rief einen Aufstand hervor, an dessen SpitzeHeinrich von Trastamara, einer seiner Halbbrüder, und
Alvaro Perezde Castro standen. Dieselben lockten den König in eine Art Gefangenschaft und vermochten ihn
zu dem Verbrechen, die Padilla zu verstoßen. Peter entfloh jedoch und erhielt von den Reichsständen Unterstützung, ließ Blanka
einkerkern und nahm an seinen Gegnern blutige Rache.
Als er 1362 den eben mit Aragonien geschlossenen Frieden wieder brach, verbündeten sich alle seine Feinde gegen ihn; Heinrich von
Trastamara drang in Kastilien ein und nahm den Königstitel an. Peter gewann jedoch den PrinzenEduard von
Wales, den sogen. SchwarzenPrinzen, durch glänzende Versprechungen für sich und trug in der Ebene bei Najera in der
ProvinzBurgos einen entscheidenden Sieg über Heinrich davon, worauf er mit unerhörter Grausamkeit gegen
alle, auch die entferntesten Anhänger seines Rivalen wütete.
12) Kaiser von Rußland: Peter I., Alexejewitsch, der Große, Sohn des KaisersAlexei und der Natalia
Kirilowna Naryschkin, geb. 9. Juni im Kreml zu Moskau,
[* 30] verlor 1676 in zartester Jugend seinen Vater, dem dessen ältester
Sohn, Feodor Alexejewitsch, auf dem Thron folgte. Während dieser Regierung lebten Peter und dessen Mutter in stiller
Zurückgezogenheit. Als Feodor 1682 starb, ward Peter mit Übergehung des ältern, halb blödsinnigen Iwan zum Zaren ausgerufen.
Sophie jedoch, Iwans leibliche Schwester, gewann die Strelitzen für den Plan, daß Iwan und Peter gemeinschaftlich Zaren sein, sie
selbst aber das Reich verwesen solle. Iwan und Peter wurden daher gekrönt; die thatsächliche
Regierungsgewalt aber befand sich in den HändenSophiens, welche 1687 sogar den Titel Selbstherrscherin annahm.PetersUnterricht
beschränkte sich auf das Unentbehrlichste. Man ließ seinen Neigungen den freiesten Spielraum und umgab ihn dazu mit einer
Schar von jungen Leuten, die sich Thorheiten und Ausschweifungen aller Art überließen. An seinem Hof
[* 31] auf
dem Landhaus Preobraschenskoje übte der FürstBorisGalizyn maßgebenden Einfluß. Vorwiegend beschäftigten Soldatenspiele
den jungen Zaren. Bald nachdem sich Peter mit Eudoxia Feodorowna Lapuchin vermählt, kam es zu einem Konflikt zwischen
Peter und Sophie. Die letztere wurde eines Mordanschlags auf den jungen Zaren beschuldigt und in das Jungfrauenkloster
bei Moskau verwiesen. Iwan überließ dem Bruder gern die Zügel der Regierung. Um die Macht der Strelitzen brechen zu können,
vergrößerte Peter LefortsSchar und zog eine große Zahl fremder Offiziere nach Rußland. Mit gleichem Eifer verfolgte er denGedanken,
seinem Reich eine Flotte zu schaffen. Nachdem er 1697 eine zu seiner Beseitigung angezettelt Verschwörung
blutig unterdrückt und bestraft, die Regierungsgeschäfte einer Anzahl Großerübertragen, die Strelitzen an die Grenzen
[* 32] des
Reichs verteilt hatte, trat er im März 1697 im Gefolge einer nach Holland bestimmten Gesandtschaft, an deren SpitzeLefort, Golowin
und Wosnizyn standen, unter dem Namen Peter Michailow eine Reise ins Ausland an. Er ging über Riga,
[* 33] Mitau,
[* 34] Königsberg
[* 35] und Berlin
[* 36] nach Holland und arbeitete in gemeiner Matrosentracht auf einer Schiffswerfte zu Amsterdam und Zaandam als Zimmermann,
bis er sich den Meistertitel erworben. Anfang 1698 ging er nach England, wo er über 500 Handwerker und
Techniker aller Art in seine Dienste
[* 37] nahm. Die UniversitätOxford
[* 38] überreichte ihm das Doktordiplom. Von Holland,
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