Minna, hervorragende Koloratursängerin, geb. zu
Wien
[* 2] als Tochter eines Mitglieds des Hofburgtheaters,
wurde Schülerin von H.
Proch und debütierte 1856 in
Breslau,
[* 3] trat aber nach einjährigem
Engagement noch für einige Zeit
von der
Bühne zurück, war sodann in
Dessau
[* 4] engagiert bis zu ihrer Verheiratung mit dem
WienerArztDr.
Joh.
Peschka (1861) und sang nach zweijähriger
Pause einigemal an der
Wiener Hofoper. Ihr ungewöhnliches
Talent für
Koloratur entwickelte
sich nun unter Anleitung von
Frau Bochkoltz-Falconi sehr rasch, und schon 1865 finden wir die Sängerin als
Primadonna am
Theater
[* 5] zu
Darmstadt.
[* 6]
Ihre Glanzzeit fällt aber in die Dauer ihres
Engagements zu
Leipzig
[* 7] (1868-76), wo sie nicht
nur im
Theater, sondern auch im Konzertsaal herrschte.
Später nahm sie ein
EngagementPollinis in
Hamburg
[* 8] an, von wo sie 1883 einem
Ruf nach
Köln
[* 9] folgte.
(Pezeta), span. Silbermünze, deren früher fünf einen spanischen
Piaster (peso) ausmachten, an Wert = 0,8324
bis 0,8497 Mk. Jetzt ist die Peseta die gesetzliche spanische
Münzeinheit à 100
Centesimos = 1
Frank = 80
Pf. nominal, in
Peru à
[* 12] 20
Centesimos = 1
Fr.
(neulat.), das Gegenteil des
Optimismus (s. d.) und daher im allgemeinen die
Neigung,
Dinge und Verhältnisse
als schlecht vorauszusetzen. Der praktische Pessimismus besteht in der
Maxime, verdorbene Zustände auf die
Spitze zu treiben, um dann
durch das Übermaß des Übels einen
Rückschlag herbeizuführen. Der theoretische Pessimismus tritt in den verschiedensten
Gestalten auf. Der soziale Pessimismus, besonders in der Bevölkerungslehre, ist der Anschauungsweise von
Malthus verwandt, welche
in der
Annahme einer naturgesetzlichen
Disharmonie zwischen der Volksvermehrung und der
Vermehrung derNahrungsmittel
[* 31] besteht.
DarwinsVorstellungen vom
Kampf um das Dasein haben ebenfalls einen pessimistischen Zug,
und man könnte daher
auch von einem zoologischen Pessimismus reden. Der moderne Pessimismus der Lebensansicht, d. h.
ein gewisser
Zweifel am
Werte des
Lebens, hat in der
Dichtung, namentlich bei
Byron, einen genialen
Ausdruck gefunden und seinen
hauptsächlichsten
Anlaß in der zum Teil thatsächlichen, zum Teil eingebildeten
Korruption des öffentlichen und des
Privatlebens. Auch der metaphysische Pessimismus eines
Schopenhauer (s. d.) findet wenigstens zum Teil in den angedeuteten Umständen
eine
Erklärung. Er besteht in der
Vorstellung, daß diese
Welt mit all ihren
Sonnen und
Milchstraßen ein einziger großer Fehlgriff
einer dunkeln, unerklärlichen, aber jedenfalls mit der Gottesvorstellung unvereinbaren Macht sei.
Der
Grund des Daseins der
Dinge könne nicht als eine gütige, auf das
Wohl aller
Wesen bedachte
Gewalt vorgestellt
werden, denn unsre
Vorstellungen von dem
Charakter des
Grundes der
Welt und des
Lebens könnten sich nur nach der
Beschaffenheit
ebendieser
Welt und ebendieses
Lebens gestalten. Dieser philosophische Pessimismus hat in neuester Zeit, besonders
durch die
SchriftenEduard v.
Hartmanns (s. d. 12), großen Anklang gefunden, und es ist gegenwärtig der
Gegensatz zwischen ihm und den alten optimistischen
Neigungen als der hauptsächlichste Differenzpunkt aller philosophischen
Spekulation anzusehen.