Krieg (41-40
v. Chr.)
LuciusAntonius,
Bruder des Triumvirs M.
Antonius, nach seiner
Erhebung gegen Oktavian sich hierher zurückzog
und von demselben belagert wurde. In der eng eingeschlossenen Stadt brach eine so furchtbare
Hungersnot aus, daß der »perusinische
Hunger« (fames Perusina) sprichwörtlich wurde. Nachdem die Stadt kapituliert hatte, ließ Oktavian 300-400
vornehme Perusiner 15. März 40 am
Altar
[* 2] des G.
Cäsar hinschlachten. Die zur
Plünderung verdammte Stadt wurde von einem ihrer
angesehensten Einwohner,
Cestius Macedonicus, selbst angezündet.
Durch
Augustus wieder aufgebaut, erhielt die Stadt den
NamenPerusiaAugusta und bildete einen der festesten
Orte. Zum zweitenmal
ward sie von dem Gotenkönig
Totilas 546 erobert und zerstört. Nachdem sie von
Narses wieder für Ostrom
erobert worden, fiel sie 568 in die
Gewalt derLangobarden, 774
Karls d. Gr., dessen Sohn
Ludwig der
Fromme sie dem
Papst schenkte.
Doch behielt Perugia seine selbständige bürgerliche
Verwaltung, um deren Leitung sich verschiedene
Parteien, wie die Rasparti,
Oddi und Baglioni, mit wechselndem Erfolg stritten. 1416 bemächtigte sich
AndreaBraccio di
Montone der Herrschaft und führte
sie weise und mild.
Nach seinem
Tod fiel die Stadt an den
Papst zurück und verlor damit ihre politische Bedeutung, erlangte aber später um so
größere Wichtigkeit in der
Malerei durch eine
Reihe großer
Meister der berühmten umbrischen
Malerschule. 1543 wurde
Perugia vom
Papst völlig unterjocht und nach Errichtung einer
Citadelle von Kardinallegaten regiert. Die 1553 von
Julius III. verliehene
städtische
Verfassung gewährte ihr nur eine scheinbare
Freiheit. 1832, 1838 und 1854 litt die Stadt sehr durch
Erdbeben.
[* 3] Im
Juni 1859 brach hier ein
Aufstand zu gunsten eines Anschlusses an
Piemont aus, welcher aber 20. Juni von päpstlichen
Truppen unter OberstSchmidt auf die blutigste
Weise unterdrückt wurde. Ende 1860 fiel die Stadt mit der ganzen
Delegation an
Italien.
[* 4]
Vgl. Bonazzi, Storia di Perugia (Perugia 1875-79, 2 Bde.).
(spr. -dschino), 1) eigentlich PietroVanucci, Hauptmeister der umbrischen
Malerschule,
LehrerRaffaels, geb. 1446 zu
Città della Pieve, soll sich nach
Vasari in
Florenz
[* 5] bei
Verrocchio gebildet haben, mit welchem seine
ersten
Arbeiten jedoch nicht verwandt sind. 1475 malte er Fresken im Stadthaus zu
Perugia, 1478 in Cerqueto, welche nicht mehr
vorhanden sind. Dann ging er nach
Rom,
[* 6] um daselbst Wandbilder in der
Sixtinischen Kapelle zu malen, von
denen die
TaufeChristi und die
Verleihung der
Schlüssel an
Petrus übriggeblieben sind. Er war dann an verschiedenen
Orten thätig,
kehrte aber immer wieder nach
Florenz zurück, wo er seine Werkstatt hatte und zu hohem Ansehen gelangte.
der slaw. Hauptgott zu
Kiew,
[* 14] dargestellt mit einem geschlängelten
Feuerstein in der
Hand,
[* 15] während vor ihm
ewiges Feuer
aus Fichtenholz auflodert;
Inschrift, die größte bis jetzt bekannte etruskische
Inschrift, wurde 1822 auf einem Steinpfeiler zu
Perugia entdeckt und gehört ihrer
Schriftart nach in die jüngere Zeit der etruskischen
Kunst (s.
Etrurien,
S. 889).