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Verlagshandlung unter der Firma: »Friedrich und Andreas Perthes« errichtete und beide Handlungen seit vereinigt unter der Firma: »Friedrich Andreas Perthes« fortführte, bis er sie 1874 seinem Sohn Emil überließ.
Verlagshandlung unter der Firma: »Friedrich und Andreas Perthes« errichtete und beide Handlungen seit vereinigt unter der Firma: »Friedrich Andreas Perthes« fortführte, bis er sie 1874 seinem Sohn Emil überließ.
ire,
Grafschaft im mittlern Schottland, umfaßt 6702 qkm (121,72 QM.) mit (1881) 129,007 Einw. Das Land mit seinen breiten Ebenen und kühn ansteigenden Bergen [* 2] bietet reiche Abwechselung. Längs der Küste des Firth of Tay erstreckt sich die fruchtbare, Carse of Gowrie genannte Ebene. Oberhalb derselben durchbricht der Tay die Höhenzüge der Ochills (717 m) und Sidlaws (346 m), zwischen denen und den steil aufsteigenden Hochlanden die fruchtbare Thalebene Strathmore sich ausbreitet.
Die
Hochlande Perthshires
sind reich an wilden
Thälern und malerischen
Seen. Der
Garry entspringt in der bewaldeten
Landschaft
Atholl (wo
Cairn Gowar, 1119 m), vereinigt sich unterhalb der Paßenge von
Killiecrankie mit dem aus W. kommenden Tummel, der
sich in den
Lochs Rannoch und Tummel klärt, und fließt bei Logierait in den gleichfalls im W. entspringende
Tay, den Hauptfluß der
Grafschaft. Der
Tay entwässert den Hochlandsbezirk
von Breadalbane mit
Loch
Tay, in dessen
Fluten sich
der 1214 m hohe
Ben Lawers spiegelt.
Nach seinem
Austritt aus dem
Gebirge empfängt der
Tay noch den
Isla von O. und den
Earn von W. Die südliche
Grenze von Perthshire
bildet teilweise der
Forth, dessen Nebenfluß Teith durch den wilden
Paß
[* 3] der
Trossachs zum malerischen
Loch Katrine
und längs des
Ire in die Berglandschaft von Balquhidder führt, wo
Ben
More, 1164 m, liegt. Hauptbeschäftigung ist die
Landwirtschaft.
Vom
Areal waren 1887: 15½ Proz. Ackerland, 5,4
Proz. Weideland, 5,4 Proz.
Wald; man zählte 73,286
Rinder,
[* 4] 672,376
Schafe.
[* 5]
Die Industrie liefert namentlich Linnen, Woll- und Baumwollwaren. Von den Eisenbahnen ist die Hochlandbahn die bemerkenswerteste, indem sie den 442 m hohen Drumouchter Paß überschreitet. In den Hochlanden herrscht noch die gälische Sprache, [* 6] von der gesamten Bevölkerung [* 7] aber sind deren nur 15 Proz. mächtig. Der Boden der Grafschaft Perthshire hat in Schottlands Geschichte einen klassischen Ruf: hier befinden sich die durch Ossians Lieder verewigten Orte und sein Grab, Macbeths Schloß, der durch Walter Scotts »Jungfrau vom See« berühmte Katharinensee, ferner sogen. Druidendenkmäler u. a.
Publius Helvius, röm. Kaiser, geb. 126 n. Chr. bei der Stadt Alba [* 8] Pompeja in Ligurien, trat zu Rom [* 9] ins Heer, kämpfte unter Marcus Aurelius gegen die Germanen, wurde Prätor und Senator und erhielt endlich die Verwaltung der Provinz Syrien. In der Folge focht er in Britannien und Afrika. [* 10] Als Präfekt von Rom nach des Commodus Ermordung 192 am letzten Tag des Jahrs vom Senat auf den Thron [* 11] gehoben, regierte er mit Weisheit und Mäßigung, ward aber schon 28. März 193 von den wegen seiner strengen Disziplin verschwornen Prätorianern ermordet.
(lat.), Zubehör (s. d.). ^[= (Pertinenz), im juristischen Sinn eine Nebensache, welche, ohne Bestandteil der Hauptsache zu ...]
tot discrimina rerum (lat.), »durch so viele Gefahren«, Citat aus Vergils »Äneide« (I, 204).
(spr. -tuih), Stadt im franz. Departement Vaucluse, Arrondissement Apt, unweit der Durance, an der Eisenbahn Rognac-Aix-Gap (Abzweigung nach Avignon), mit 2 alten Türmen (Resten der Befestigungswerke), Handelsgericht, Fabrikation von Tuch, Branntwein etc., Handel mit Olivenöl, Getreide [* 12] etc. und (1886) 4748 Einw.
(lat.), hervorgebrachte Verwirrung, in den Gang [* 13] von etwas eingreifende und ihn modifizierende Störung, besonders in der Heilkunde und Astronomie [* 14] (s. Störungen).
(lat.), Keuchhusten. ^[= (blauer Schafs-, Stick-, Krampfhusten, Tussis convulsiva, franz. Coqueluche), eine ...]
Joseph Anton Maximilian, Naturforscher, geb. 1804 zu Ohrnbau in Mittelfranken, studierte zu Landshut [* 15] und München [* 16] Medizin und Naturwissenschaften, habilitierte sich dann in München und wandte sich besonders der Zoologie zu. In dem großen Werk »Delectus animalium articulatorum« (Münch. 1832) beschrieb er die von Spix und Martius auf der Reise in Brasilien [* 17] gesammelten Insekten. [* 18] 1833 folgte er einem Ruf nach Bern, [* 19] wo er bis 1876 dozierte und starb. Er widmete sich namentlich auch anthropologischen u. psychologischen Studien und veröffentlichte zahlreiche Schriften, die sich besonders auf das sogen. magische Leben der Seele beziehen.
Dahin gehören unter andern: »Die mystischen Erscheinungen in der menschlichen Natur« (Leipz. 1861; 2. Aufl. 1872, 2 Bde.);
»Die Realität der magischen Kräfte« (das. 1862);
»Anthropologische Vorträge« (das. 1863);
»Über das Seelenleben der Tiere« (das. 1865, 2. Aufl. 1875);
»Die Natur im Licht [* 20] philosophischer Anschauung« (das. 1869);
»Blicke in das verborgene Leben des Menschengeistes« (das. 1869);
»Die Anthropologie als die Wissenschaft von dem körperlichen und geistigen Wesen des Menschen« (das. 1874, 2 Bde.);
»Der jetzige Spiritualismus und verwandte Erfahrungen der Vergangenheit und Gegenwart« (das. 1877);
»Erinnerungen aus dem Leben eines Natur- und Seelenforschers« (das. 1879);
»Die sichtbare und die unsichtbare Welt« (das. 1881).
Außerdem schrieb er: »Allgemeine Naturgeschichte als philosophische und Humanitätswissenschaft« (Bonn [* 21] 1837 bis 1844, 4 Bde.);
»Zur Kenntnis kleinster Lebensformen« (Bern 1852);
»Vorschule der Naturwissenschaft« (das. 1853);
»Spezielle Zoologie« (Stuttg. 1855);
»Grundzüge der Ethnographie« [* 22] (Leipz. 1859).
Georg Heinrich, deutscher Geschichtsforscher, geb. zu Hannover, [* 23] studierte 1813 bis 1816 in Göttingen [* 24] vorzugsweise Geschichte und veröffentlichte eine »Geschichte der merowingischen Hausmeier« (Hannov. 1819). 1823 zum Sekretär [* 25] am königlichen Archiv zu Hannover ernannt, übernahm er bald darauf die ihm von Stein übertragene Leitung der Herausgabe des großen Quellenwerkes der »Monumenta Germaniae historica« (s. d.),
in denen er die Quellen der karolingischen Zeit meist selbst edierte. Über seine Reisen und Arbeiten berichtete er in dem »Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde« (Hannov. 1824-1872, 5.-14. Bd.) und suchte die Kenntnis der mittelalterlichen Geschichtschreibung durch besondern Abdruck der wichtigsten Quellen und eine Übersetzung derselben (»Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit«, Berl. 1846 ff.) zu fördern. 1827 ward er zum königlichen Bibliothekar und Archivrat in Hannover, 1828 zum Historiographen des Gesamthauses Braunschweig-Lüneburg ernannt. Von 1832 bis 1837 redigierte Pertz die neugegründete »Hannoversche Zeitung«, und mehrmals war er Deputierter der Stadt Hameln in [* 26] der Zweiten Kammer. 1842 wurde er als königlicher Oberbibliothekar nach Berlin [* 27] berufen, wo er bald darauf den Titel eines Geheimen Oberregierungsrats erhielt und Mitglied der Akademie der Wissenschaften ward. Er starb in München. Er veröffentliche noch: »Ernst, Graf von Münster« [* 28] (Bonn ¶
1839); »Leben des Ministers Freiherrn vom Stein« (Berl. 1849-54, 6 Bde.),
von dem das Werk »Aus Steins Leben« (das. 1856, 2 Bde.) ein Auszug ist;
»Die königliche Bibliothek in Berlin in den Jahren 1846-50« (das. 1851);
»Leben des Feldmarschalls Grafen Neithardt v. Gneisenau« (das. 1864-69, 3 Bde.; Bd. 4-5 hrsg. von H. Delbrück, das. 1880-81) und gab »Leibniz' gesammelte Werke« (Hannov. 1843-47, Bd. 1-4),
die »Denkschriften des Ministers Freiherrn vom Stein über deutsche, insbesondere preußische, Verfassung« (Berl. 1848) und »Handschriftenverzeichnisse der königlichen Bibliothek zu Berlin« (das. 1853, Bd. 1) heraus.