Bemerkungen, im parlamentarischen und überhaupt im öffentlichen Leben kürzere Äußerungen eines Redners,
welcher in der vorausgegangenen und nunmehr geschlossenen Debatte persönlich angegriffen oder doch erwähnt worden ist, zur
Wahrung seines persönliche Standpunktes.
Christian Hendeck, Mykolog, geb. 1755 zu Kapstadt, studierte in Leiden und Göttingen Medizin und Naturgeschichte,
lebte als Arzt zu Paris und starb daselbst Er ist der Gründer der beschreibenden Pilzkunde
und durch das erste wissenschaftliche System der Pilze, welches er schuf, ebenso hochverdient wie als Autor der meisten Pilzgattungen
sowie zahlreicher Pilzarten, welche zuerst von ihm aufgestellt worden sind. Von seinen hierauf bezüglichen
Schriften sind hervorzuheben: »Observationes mycologicae« (Leipz. 1796-99, 2 Bde.);
»Synopsis methodica fungorum« (Götting. 1801);
»Mycologia europaea« (Erlang. 1822-28, 3 Bde.);
»Traité sur les champignons
comestibles« (Par. 1818).
Außerdem schrieb er: »Synopsis plantarum, seu enchiridion botanicum« (Petersb. 1817-21).
(v. lat. perspicere, deutlich sehen), die
Kunst, Gegenstände so abzubilden, wie sie dem Auge des Beobachters von einem bestimmten Punkt aus erscheinen. Sie zerfällt
in zwei Teile, die mathematische oder Linearperspektive und die Luftperspektive. Erstere lehrt die einzelnen Punkte und Linien der
Objekte an der richtigen Stelle auf der Bildfläche darstellen und bildet die praktische Anwendung der
Zentralprojektion (s. Projektion); letztere dagegen handelt von der größern oder geringern Deutlichkeit, welche den Umrissen
der Objekte nach ihrer Entfernung zukommt, von den Nüancierungen, welche die Farben mit der Entfernung durch Absorption des Lichts
in der Atmosphäre erleiden, u. dgl. Wesentliche Förderer
der Luftperspektive waren die Florentiner Brunellesco und Paolo Ucello (1397 bis 1475). Mit dem Namen Parallelperspektive
bezeichnet man auch die Axonometrie und die schiefe Parallelprojektion (s. Projektion), zu der unter andern die sogen. Militär-
und Kavalierperspektive gehört, bei welcher die Projektionsstrahlen die Bildfläche unter 45° treffen.
Die Perspektive ist eine der Hilfswissenschaften der Architektur und Malerei. Zur Herstellung perspektivisch richtiger
Zeichnungen benutzt man Perspektivlineale (Fluchtpunktschienen), welche dazu dienen, einen unzugänglichen Flucht- oder Verschwindepunkt,
d. h. einen Punkt, in welchem sich die perspektivischen Bilder paralleler Geraden vereinigen, zu ersetzen. Abbildungen und Erläuterungen
s. »Zeitschrift für Instrumentenkunde« 1883 (Cranz),
»Deutsche Bauzeitung« 1885 (Schupmann) und die Lehrbücher von Thibault,
Schreiber, Streckfuß. 1884 wurden drei perspektivische Apparate bekannt, mittels deren man perspektivische
Bilder nach geometrischen Darstellungen entweder nach zwei Ansichten oder nach einem Grundriß und einer Ansicht zeichnen kann.
Der Rittersche Perspektograph (vgl. »Deutsche Bauzeitung«,
»Zentralblatt der Bauverwaltung« 1884 und Ritter, Der Perspektograph, Frankf. 1884) und das Instrument von Brix (Patentschrift
Nr. 27,646 D. R.-Perspektive) zerlegen die Darstellungen z. B. eines Bauwerkes in parallele Ebenen (Schnitte),
die
einzeln in Perspektive gezeichnet werden, und an welche dann die Begrenzungen zu ziehen sind. Das weitergehende Universalinstrument
von Hauck (»Journal für die reine und angewandte Mathematik«, Bd. 95) liefert durch Umfahren zweier
geometrischer Figuren direkt
das perspektivische Bild.
Vgl. die Lehrbücher der Perspektive von Streckfuß (2. Aufl.,
Bresl. 1874),
Thibault (1827; deutsch, Nürnb. 1841),
Schreiber (3. Aufl., Leipz. 1886), Stövesandt (Berl.
1859), Gennerich (Leipz. 1865), Morris (»Perspective, or Graphic projection«, Lond.
1869), Hetsch (Leipz. 1877), Berger (8. Aufl., das. 1886), Pillet (Par.
1886), Conz (Stuttg. 1888) sowie die Spezialwerke: Tilscher, System der technisch-malerischen Perspektive (Prag 1867);
Hügel, Gerichtliche Entwickelung der Perspektive in der klassischen Malerei (Würzb. 1881);
Niemann, Handbuch der Linearperspektive für
bildende Künstler (Stuttg. 1882);
de Laspées, Grundregeln der malerischen Perspektive (Wiesbad. 1883);
Märtens, Der optische Maßstab
(2. Aufl., Berl. 1884);
1) Hauptstadt der danach benannten schott. Grafschaft, am Tay, der bis zur Stadt für Schiffe
von 100 Ton. Gehalt schiffbar ist und unterhalb derselben eine Schlucht durchbricht, durch welche die besuchteste Straße zwischen
Hoch- und Tiefland führt. Ihr Glanz als alter Königssitz ist geschwunden, aber noch immer ist sie eine Stadt von Bedeutung,
mit (1881) 26,236 Einw., mehreren bemerkenswerten Kirchen (darunter die von St. John, in welcher Knox 1559 seine
zündenden Predigten hielt), einem Grafschaftsgebäude in griechischem Stil, einer Akademie (Gymnasium), einem Museum (in den
Marshall Buildings), Theater, Irrenhaus und lebhafter Industrie (Leinen- und wollene Waren, Kattundruckerei, Maschinenbau, Glasfabrikation).
Perth ist Sitz eines deutschen Konsuls.
Die beiden Parke zieren Bildsäulen von Sir Walter Scott und dem Prinzen Albert. Zum Hafen gehören nur 13 Seeschiffe
von 608 Ton. Gehalt. In der Nähe liegt die Ruine von Scone Abbey, die 1559 von den Covenanters zerstört wurde, und (7 km nördlich)
das Gehölz von Dunsinane, wo Macbeth 1056 seinen Thron einbüßte. Östlich bei Perth, am Tay, liegt Scone Palace
(Landsitz des Grafen Mansfield) an der Stelle des alten gleichnamigen Schlosses der schottischen Könige, in welchem diese gekrönt
wurden, und wo der Prätendent Karl Eduard 1745 noch Hof hielt (den berühmten Krönungsstein brachte Eduard I. 1296 nach dem
Sieg bei Dunbar von Scone nach der Westminsterabtei, wo er noch jetzt als ein Teil des Krönungsstuhls aufbewahrt
wird). - Perth selbst ist eine der ältesten Städte Schottlands, erhielt schon 1153 und wieder 1210 städtische Privilegien und
galt bis 1482 als die Hauptstadt Schottlands, dessen Parlamente oft hier oder in Scone zusammentraten. Robert Bruce eroberte Perth 1311 und
ließ die Werke schleifen; Jakob II. stellte die Mauern wieder her. 1559 nahm hier die Reformation durch
J. ^[John] Knox ihren Anfang (s. oben). 1600 war der hier befindliche Palast der Grafen von Gowrie
mehr
der Schauplatz der sogen. Gowrie-Verschwörung zur Ermordung König Jakobs VI. Am wurden von einer geistlichen Versammlung
zu Perth die sogen. Perther Artikel entworfen. Nach der Schlacht von Tibbermoor 1644 wurde Perth vom Marquis von Montrose belagert, 1651 von
Cromwell eingenommen und am südlichen Ende der Stadt eine Citadelle angelegt. 1715 bemächtigte sich der
Graf von Marr an der Spitze einer Rebellenabteilung der letztern und behielt sie als Waffenplatz, bis der Herzog von Argyll die
Rebellen vertrieb; doch gelangte dieselbe Partei 1745 von neuem in den Besitz der Stadt.
Vgl. Lawson, The book of Perth (Edinb.
1837). -
2) Hauptstadt der britisch-austral. Kolonie Westaustralien, am Schwanenfluß, 20 km von dessen Mündung, an der großen ins
Innere vordringenden Ostbahn, mit großem Rathaus, mehreren schönen Kirchen, Hospital und 8000 Einw.; Sitz des Gouverneurs und
der Regierung, eines anglikanischen und eines katholischen Bischofs, von 5 Konsuln, Handelskammer, 3 Banken. Der Hafen
ist Fremantle (s. d.).