und folgte, nachdem er seinen von den Römern begünstigten jüngern Bruder, Demetrios, aus dem Wege geräumt, 179 seinem Vater
auf dem Thron von Makedonien. Während er in Rom um Erneuerung des väterlichen Bündnisses nachsuchen ließ, warb er in der
Nähe und Ferne um Bundesgenossen gegen Rom, vermählte sich zu diesem Zweck mit Seleukos' IV. Tochter und
gab dem bithynischen König Prusias II. seine Schwester zur Gattin. Der römische Konsul Perseus Licinius Crassus eröffnete hierauf 171 den
Krieg gegen Perseus, focht aber unglücklich bei Sykurion am Ossa.
Auch das Jahr 170 war für die Römer nicht glücklicher, und hätte Perseus mehr Energie besessen und nicht
aus Geiz sein Heer vermindert, würde er große Erfolge errungen haben. Seine schwankende Haltung verschaffte den Römern Zeit,
die verfallene Kriegszucht in ihren Heeren wiederherstellen, und 168 erfocht der Konsul L. Ämilius Paullus bei Pydna einen entscheidenden
Sieg über Perseus. Letzterer entfloh nach Samothrake, mußte sich hier aber, von allen, bis auf seine zwei Söhne
Philipp und Alexander, verlassen, ergeben und hierauf mit seiner Familie den Triumph seines Siegers schmücken. Er starb 166 zu
Alba in römischer Gefangenschaft.
Vgl. Gerlach, Perseus, König von Makedonien (Basel
1857).
(Persio), s. Orseille. Persico heißt auch ein aus bittern Mandeln oder Pfirsichkernen bereiteter Likör, welcher
auch durch Mischen von Spiritus mit sogen. Persicoliköröl, einem gemischten ätherischen
Öl, erhalten wird.
im Land selbst Irân genannt, asiatische Monarchie, welche die größere Westhälfte
des alten Ariana umfaßt und im N. (gegen Russisch-Kaukasien) vom Fluß Aras und dem Kaspischen Meer, im S. vom Persischen Meerbusen
und von dem Arabischen Meer begrenzt wird, während es im W. in dem armenisch-kurdischen Hochgebirge an
Türkisch-Kurdistan und Irak Arabi, im O. an Afghanistan und Belutschistan stößt. Im NO. ist die Grenze zwischen Persien und dem von
den Russen eroberten Turkmenengebiet 1882 neu bestimmt worden.
Sie folgt hiernach dem Unterlauf des Atrek aufwärts bis zum Fort Tschat, dann dem Kamm des Songu Dagh und
dem Sjagirimgebirge, schneidet den obern Tschandyr, läuft nordöstlich zum Sumbar, dem sie bis zu seiner Quelle folgt, und
dann auf dem Kamm des Kopet Dagh nach SO., indem sie im großen und ganzen der nördlichen Wasserscheide des Atrekflußgebiets
bis Aschabad folgt und dann in südöstlicher Richtung bis Serachs verläuft. Der Flächenraum wird zu
1,647,070 qkm (29,912 QM.), die Bevölkerung zu ca. 7½ Mill. berechnet.
Bodengestaltung.
Das ganze Gebiet bis zum Indus (Afghanistan und Belutschistan eingeschlossen) wird von einem im einzelnen mannigfach abgestuften,
abflußlosen, durch Faltung und nachfolgend Verwitterung und Abtragung entstandenen Hochland eingenommen,
welches rings von Randgebirgen umgeben ist und sich in der Mitte bis zu 500 m Höhe einsenkt. Der Salzgehalt dieser von Wüsten
erfüllten Depression beweist, daß sie in frühern geologischen Epochen von einem Binnenmeer bedeckt war (Tietze schreibt neuerdings
den Salzgehalt der Steppen einem subaërischen Ursprung
zu).
In den Gebirgen Persiens walten drei Richtungen vor, darunter zwei von beschränkter Verbreitung: eine ostwestliche
im äußersten Südosten, an der Grenze von Belutschistan (Zamirân- und Daramgebirge), und eine von ONO. gegen WSW., welche
im östlichen Elburzgebirge (Sewad Kuh, Schahwar Kuh etc.) auftritt. Alle andern Gebirge, sowohl längs der Küste als im Innern,
verlaufen fast ausnahmslos von SO. nach NW., also in derselben Richtung wie der westliche Himalaja, der Kaukasus etc. Vom Kören
Tagh im NO., an der Grenze der Turkmenensteppe, bis zu den letzten Vorbergen des Puschti Kuh gegen das Tiefland des Tigris wiederholt
sich diese Richtung unzähligemal; besonders scharf ist sie in den zahlreichen parallelen Kalkzügen Luristans
und Chusistans ausgedrückt. Im ganzen scheinen in Persien sämtliche geologische Formationen vertreten zu sein, von den altkristallinischen
an bis zu den jüngern Eruptivgesteinen und jüngsten Detritusbildungen.
Übrigens sind Geologie und Orographie Persiens bis heute noch sehr wenig erforscht (einen Abriß der Geologie gaben Blanford
in »Eastern Persia«, Lond. 1876, und E. Tietze).
Die Gebirgszüge treten nicht bis unmittelbar an den Persischen Meerbusen, sondern lassen für einen flachen, heißen Strand
Raum. Die Gebirge erscheinen, mit Ausnahme der zwei Frühlingsmonate April und Mai, in denen ein grüner Anflug entsteht, einförmig
rotbraun und dürr. Daher bleiben nur die untern Teile der Gebirgsabhänge und ihr Übergang zu den Hochebenen
sowie die Hügellandschaften nebst den die Flüsse säumenden Landstrichen als diejenigen Strecken übrig, in denen Bodenkultur
möglich ist. Zu den angenehmsten Landschaften gehören die sich sanft senkenden Südabhänge des Elburzgebirges, namentlich
die Landschaft Schimran im N. von Teheran, welche zahlreiche dicht bei einander und zwischen immergrünen,
herrlichen Gärten gelegene Dörfer enthält.
Hydrographisch läßt sich Persien in drei Gebiete teilen: in den Norden, den Süden und das abflußlose Innere. Die große Erhebung
des Landes gegenüber den nördlich vorliegenden Wüsten (Plateaustufen von 1500-1800 m, Randgebirge von 4-5000, ja im Demawend
über 6000 m Höhe) bedingt eine sehr ungleichartige Verteilung der Niederschläge: an der Südküste des
Kaspischen Meers sind dieselben sehr bedeutend und erzeugen dort die üppigste Vegetation, im Innern Persiens und an seinen
südlichen Küsten sind sie sehr selten und stellenweise fast gleich Null.
Reich an Flüssen ist darum nur der Norden, das Gebiet des Kaspischen Meers, mit dem Aras (dem alten Araxes),
dem Kisil Uzen oder Sefid Rud, den zahlreichen kurzen, aber wasserreiche Flüssen Masenderans und dem Gurgen und Atrek, welch letztere
beide im nördlichen Chorasan entspringen. Auch der Süden, und besonders der Südwesten, ist nicht ganz arm an Flüssen,
welche in dem westlichen und nordwestlichen Gebirgsrand entspringen und nach kurzem Lauf teils in den Tigris, wie der Kercha
und Kuren, teils in den Persischen Meerbusen, wie der Dscherra, Zore, Sefid Rud, Sitaregjan, Nabend Rud, Chalata etc., münden.
Schiffbar ist außer dem Aras nur der Karun aufwärts bis Ahwas, doch bedarf er noch sehr menschlicher Nachhilfe.
Durchaus arm an Niederschlagen und Flüssen ist aber das abflußlose Innere, dessen wenige Flüsse im Sande der großen Salzwüste
(Deschti Kuwir) bald versiegen oder in Salzseen und Sümpfe (Urmiasee, Nirîs oder Bachtegân und Hamunsumpf) sich ergießen.
Am Austritt aus dem Gebirge bewässern diese Flüsse meist fruchtbare Oasen,
Maßstab 1:9000000.
Höhen in Metern.
Persien
Russ. Reich
Türkisches Reich.
Anschluss
s. Karte »Zentral-Asien« u. »Ost-Indien«
Zum Artikel »Persien«.
mehr
so die Umgegend von Kum, Kaschan, Ispahan, Jezd, Kirman, Tebbes, Turschiz etc.
Klima und Naturprodukte.
Das Klima, welches durchweg durch die Geringfügigkeit der Niederschläge charakterisiert wird, weist nach Verschiedenheit
der Lage des Landes außerordentliche Gegensätze auf; während in einigen Gegenden der Winter mit äußerster Strenge auftritt,
herrscht in andern fast ewiger Sommer mit glühender Hitze. Die höchsten Gebirgskette bleiben lange mit
Schnee bedeckt. Teheran hat schon Ende Oktober -5° R. und Anfang März oft noch viel von Schnee und starkem Frost zu leiden.
Dagegen zeigt das Thermometer um Mitte April oft schon 22° R., und in Schiraz fällt es um Mitte Juni
kaum je unter 30° R. Während die nördlichen Provinzen plötzlichen Wechseln der Witterung ausgesetzt sind, zeigen Ispahan
und Schiraz sowie der ganze Süden eine auffallende Regelmäßigkeit ihrer klimatischen Erscheinungen. Im wüsten Küstenstrich
herrscht afrikanische Sommerhitze bei großem Feuchtigkeitsgehalt der Luft. Im ganzen aber ist Persien (mit Ausnahme der
feuchten Niederungen am Kaspischen Meer) ein gesundes Land. Die Luft ist überaus trocken, der Himmel von außerordentlicher Klarheit
und daher der Glanz der Sterne bei Nacht von ungewöhnlicher Pracht. Wo der Boden Persiens nur einigermaßen Bewässerung erhält,
zeigt er auffallende Fruchtbarkeit; selbst an der ganz sandigen Küstenebene von Buschir, die nur Tau und
wenige Gewitterregen erfrischen, erntet man 14fältige Frucht.
Daher bringen auch künstliche Kanäle hohe Renten. Hauptprodukte sind: vorzüglicher Weizen, Gerste, Reis, Hülsenfrüchte, Wein
in mehreren Provinzen (hochberühmt, obwohl unserm Geschmack wenig zusagend, ist der von Schiraz). Außerdem werden Maulbeerbäume
in Fülle am Kaspischen Meer gebaut, wo die Seide ein wichtiger Handelsartikel ist, ebenda sowie in Gilan
und Masenderan sehr viel Zuckerrohr, das man indessen schlecht behandelt. Andre vegetabilische Handelsartikel, die man gewinnt,
sind: Gummitragant, Asa foetida.
Gelbbeeren, Safran, Henna und Krapp. Tabak, besonders den nur in Persien gedeihenden für Wasserpfeifen (tämbaku), kultiviert man
im N., Indigo in Laristan (zum Färben des Bartes), Baumwolle, Hanf und Hopfen nach Bedarf. Mohn zur Opiumgewinnung
wurde anfangs nur im SW., dann um Jezd, seit Beginn der 60er Jahre jedoch auf Befehl der Regierung überall und in steigendem
Maß angebaut, und der Export von Opium hat sich in letzter Zeit ungemein gehoben (von 870 Kisten in 1871-72
auf 7700 in 1880-81). Daneben gewinnt man Datteln, Granatäpfel, Melonen (die von Ispahan sind die schönsten, die von Gurgab
die größten der Welt) und Arbusen, Schaddaks, Zitronen und Orangen (am Kaspischen Meer), Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pistazien,
Walnüsse, Quitten etc. in Menge.
Der Rand des Kaspischen Meers ist mit Eichen, Buchen, Ahornen, Ulmen, Buchsbaum, wilden Kirschen etc. bedeckt,
die sämtlich durch üppig wachsende Weinranken miteinander verbunden sind. Süßholz erzeugen die Ebenen von Merdascht und
die um Schiraz; die Ammoniakpflanze (Dorema armeniacum), bis fast 2 m hoch, wächst im südlichen Persien und liefert das Ammoniakharz
in den Handel. Die gewöhnlichen Gemüse gedeihen reichlich, und auch der Blumenflor (namentlich alle Arten
von Rosen) ist in der bewässerten Gegend von seltener Pracht.
Das Tierreich bietet an wilden Tieren Löwen (in den öden Gegenden längs der Flüsse) sowie Tiger, wenngleich selten; ferner
Leoparden, Wölfe, Schakale, Hyänen, zahlreiche Füchse, Stachelschweine, schöne und
starke wilde Schafe,
Bergziegen, wilde Esel, Bären, Antilopen und Hirsche in großer Mannigfaltigkeit, große Wildschweine u. a. Zur Gazellenjagd
richtet man den Gepard ab. Fischerei ist nur in den Mündungen der ins Kaspische Meer fließenden Ströme ergiebig und wird verpachtet.
Als Haustiere zieht man außer den gewöhnlichen Tieren auch Kamele. Auf die Pferdezucht versteht man sich
vortrefflich. Das persische Pferd ist kräftig und ausdauernd, aber ursprünglich keineswegs schön und gut geartet, daher
man es durch die arabische Rasse aufzubessern versucht hat. Die Kamele bilden in den dürren und sandigen Landstrichen den Hauptreichtum
der Bevölkerung; in den übrigen Landesteilen bedient man sich zum Tragen von Lasten der Maultiere.
Der Reichtum der Wanderstämme besteht in Schafen, zu deren Bewachung der Hund der wichtigste Gefährte des Nomaden ist. Außerdem
finden sich Rinder, namentlich aber Ziegen und fast alles europäische Geflügel. Auch die ausgebreitete Bienenzucht und die
Zucht der Seidenraupe verdienen Erwähnung. Der Mineralreichtum Persiens, namentlich an Kupfer, Eisen, Blei,
Arsenik, Antimon, Kobalt, ist ein bedeutender; außerdem findet sich Steinsalz in unermeßlicher Menge sowie Bitter- und Glaubersalz,
Alaun, Borax, Kali und Natronsalze, Salpeter, Naphtha, Schwefel, Mangan, Nickel, Chrom, Zink, Zinn, Erdöl etc.; endlich Steinkohle (namentlich
am Elburz) und Braunkohle (bei Tebriz), beide noch der Ausbeutung harrend. Von Edelsteinen sind berühmt
die Türkise, welche man beim Dorf Maaden, 50 km nordwestlich von Nischapur in Chorasan, findet. Unwahrscheinlich ist, daß
man noch wertvolle Gold- und Silberlager entdecken wird.
Bevölkerungsverhältnisse. Geistige Kultur.
Die Zahl der Bevölkerung Persiens läßt sich nicht mit Genauigkeit angeben; Hutum-Schindler ^[richtig: Houtum-Schindler (=
Albert Houtum-Schindler, 1846–1916)] schätzt dieselbe (nach Stolze und Andreas aber zu gering) 1881 folgendermaßen:
99 Städte
1963600 Einw.
Dörfer und städtelose Distrikte
3780000 Einw.
Nomaden Araber
57800 Familien
" Türken
160000 Familien
" Kurden, Lak
150000 Familien
" Belutschen, Zigeuner
4600 Familien
" Bachtiaren, Luren
52000 Familien
1909800 Einw.
Zusammen:
7653400 Einw.
(4,6 Menschen auf 1 qkm). Davon sind 6,860,600 Schiiten, 700,000 Sunniten und mohammedanische Sektierer, 8000 Parsen, 19,000
Juden, 43,000 Armenier und 23,000 Nestorianer und Chaldäer. Diese Bewohner sind nach Abstammung, Sitte und Sprache außerordentlich
verschieden (Perser, Turktataren, Turkmenen, Armenier, Nestorianer, Chaldäer, Juden, Kurden, Araber, Zigeuner,
Neger, Afghanen, Belutschen, Hindu etc.). Die überwiegende Mehrzahl besteht aus Tadschik, den seßhaften Ureingebornen oder
Ureinwanderern, die namentlich den Nordwesten und einige mittlere Provinzen bewohnen. Daneben besteht ¼ oder ⅓ der Bevölkerung
aus eingewanderten Stämmen, welche sich durch ihre Gewohnheiten und ihre Lebensweise von den übrigen
Bewohnern Persiens unterscheiden. Sie heißen Ilat oder Ilijat und bewohnen die innern Ebenen im O., die Nordostgrenzen und
die Gebirgsländer im W. Einige leben stets unter Zelten, im Winter auf den tiefer gelegenen Ebenen in Kischlaks oder
mehr
Winterquartieren, im Sommer auf den kühlern Bergen (Jailaks oder Sommerquartiere); andre in Städten. Nahrung und Kleider geben
ihnen ihre Schafherden, aus deren Milch sie Raffan oder flüssige Butter bereiten, die durch ganz Persien verkauft wird; Pferde und
Kamele ziehen sie zum Verkauf. Außerdem besitzen sie Rinder, Maultiere, Ziegen, Esel und schöne Hunde. Jedem
Stamm ist von der Regierung sein Bezirk angewiesen, und wo einer die ihm gesteckten Grenzen nicht innehält, da entstehen harte
Kämpfe, wie solche z. B. in Luristan nie ganz aufhören.
An der Spitze der kleinen Gemeinden stehen Alte oder Risch e sefids (»Weißbärte«),
welche die Rechte ihres Stammes
auch der Regierung gegenüber ohne Scheu wahrnehmen, bei Streitigkeiten die Entscheidung geben und die Verordnungen des Gouverneurs
(Hakim) bestätigen. Von Geld wissen die Ilijat wenig, sie bezahlen mit Schafen oder Wolle. Ihre schwarzen Zelte bestehen aus Ziegenhaarfilz,
den die Frauen weben, ihre Gerätschaften aus Teppichen, Polstern, dem nötigen Küchengeschirr, einem Kessel
zum Butterauslassen und einem Schlauch zur Bereitung von saurer Milch und Butter.
Die Ilijat haben zwar auch Abgaben zu zahlen, doch sind sie verhältnismäßig viel weniger belastet als die übrigen Perser.
Die Abgaben, je nach der Zahl ihres Viehs, zahlen sie ihren Oberhäuptern, und diese berechnen sich mit der
Regierung. Auch sind sie zum Kriegsdienst verpflichtet, und zwar soll jeder größere Stamm ein Bataillon Fußvolk und 100 Mann
Reiterei stellen. Viele Ilijat sind mit der Zeit feste Städtebewohner geworden, so daß man Schehr nischin (Städter) und Sohra
nischin (Feldbewohner) unter ihnen unterscheidet.
Die Ilijat umfassen verschiedene Volksabteilungen. Bis zur Eroberung Persiens durch die Araber (651) mag
die Bevölkerung weniger gemischt gewesen sein, aber von da an wird das Volk allmählich zu einem andern. Später (1234) kamen
unter Dschengis-Chan türkische Fremdlinge von O. her ins Land, und Timur mit seinen Scharen hat mehrfach das ganze Gebiet durchzogen
und neue Mischungen hinzugebracht. Daher unterscheidet man jetzt noch türkische, arabische und lekische
Ilijat, von denen jeder Stamm seine eigne Sprache und seine Tradition hat, welche berichtet, wo seine ursprüngliche Heimat gewesen,
und durch wen er nach Persien geführt worden sei. Zu den türkischen Ilijat gehört der an Zahl schwache, aber mächtige
Stamm der Kadscharen, der persische Erbadel, der durch die jetzige, aus ihm hervorgegangen Dynastie die
ganze übrige Bevölkerung beherrscht.
Sie sind Städtebewohner und haben Astrabad und Teheran zu Hauptorten. Zu den lekischen (altpersischen Ursprungs) gehören
die Kurden in Chorasan und im W. Persiens und die Luren, welche in Feili und Bachtijaren zerfallen. Außerdem
finden sich in allen Städten zahlreiche Juden, im NW. (Aserbeidschân, im O. von Ardilan, im NW. von Irak Adschmi) viele Türken
und Armenier, im SW. Araber (je näher dem Westende des Persischen Meerbusens, desto zahlreicher), im N. Turkmenen: fast alles
kriegerische und räuberische Völker, welche die Einwohner arg belästigen.
Die eigentlichen Perser (s. Tafel »Asiatische Völker«,
[* ] Fig. 33) sind im allgemeinen hoch gewachsen und von starkem Gliederbau.
Kopf und Gesicht haben kaukasische Gepräge; die Nase ist kühn gebogen, die Augen sind groß und dunkel; der Mund ist süßlich
und wollüstig gestaltet, die Gesichtsfarbe weiß, Bart und Haupthaar dicht und schwarz. Das Haar wird
auf dem Scheitel und am Hinterkopf geschoren; an den Seiten bleibt es
stehen, meist in Locken lang herabfallend.
Der Bart wird in neuerer Zeit voll und lang getragen. In der Nationalkleidung der Männer ist die Kopfbedeckung, bestehend
in einer fast ½ m hohen kegelförmigen Mütze von schwarzem Filz oder Schaffell mit eingestülpter Spitze,
charakteristisch. In Bezug auf Charaktereigentümlichkeit hat man die Perser die asiatischen Franzosen genannt. Sie sind in
ihren Manieren angenehm, gewandt und lebhaft, geschwätzig und voller Komplimente; sie halten viel auf den äußern Schein und
Anstand, lieben Pracht und Schimmer und erscheinen höherer Bildung weit zugänglicher als die Türken.
Dabei aber sind sie unaufrichtig, arglistig, treulos und prahlerisch, geizig und diebisch und die ersten Lügner der Welt.
Gegen ihresgleichen artig, sind sie gegen ihre Obern knechtisch und gegen Untergebene im äußersten Grad hochmütig. In religiöser
Beziehung bekennen sich die Perser, sowohl Tadschik als Ilijat, fast ausschließlich zum Mohammedanismus,
und zwar sind sie eifrige Schiiten, daher schon darum geschworne Feinde der sunnitischen Türken, Araber etc. Sie tragen die
strengste Rechtgläubigkeit zur Schau, sollen aber unter dieser Decke eine starke Neigung zum Abweichen von derselben verbergen.
Die Korangelehrten heißen, soweit sie die Stellung von Geistlichen einnehmen, Molla, die höhern Geistlichen
Muschtahid (Glaubensverteidiger), die Obergeistlichen der großen Städte Imam Dschuma. Der Sejids oder Nachkommen des Propheten
gibt es in eine große Menge, doch sind viele Betrüger; ein Zehntel der Landeseinkünfte wird als Gnadengehalt an sie verteilt.
Daneben hat der pantheistische Sufismus viele Anhänger, die in Persien in zwei Hauptabteilungen zerfallen:
Sufi Mutascharria (Sufi nach dem Gesetz), die den Koran als Gotteswort anerkennen, aber vieles in demselben sinnbildlich auslegen,
und Sufi Mutlak (vollkommene Sufi), welche weder den Koran noch den Propheten anerkennen, jede geoffenbarte Religion verwerfen
und nur aus dem innern Licht, welches jedem Menschen innewohne, die wahre Erkenntnis schöpfen.
Außerdem finden sich, von Christen (Nestorianern) und Juden abgesehen, noch Gebern oder Parsi in einzelnen Orten. Die persische Sprache
(s. d.) ist indogermanischen Stammes und im ganzen Orient verbreitet, wie die französische im Occident. Von der frühern geistigen
Blüte Persiens sind jetzt kaum noch schwache Spuren übrig, und die große Masse des Volkes befindet sich
im Zustand ganzer oder halber Barbarei und geistiger Versunkenheit; aber der Schriftschatz der Perser von ältern Zeiten her
ist sehr bedeutend, besonders auf dichterischem Gebiet (s. Persische Litteratur), und die glänzendsten Dichter der Vorzeit,
wie Firdusi, Sadi, Hafis, Dschami, stehen noch jetzt in hohen Ehren.
Von wesentlicher Bedeutung im persischen Volksleben sind in dieser Beziehung die dem Land eigentümlichen Naqqal (Geschichtenerzähler),
die ein Geschäft daraus machen, öffentliche Stücke aus dem »Shâhnâme« und andern Dichtungen sowie mündlich überlieferte
Geschichten und Sagen vorzutragen. Druckereien gibt es zu Teheran und Tebriz, doch liefern sie nur groben
Steindruck; dagegen gelten die Perser mit Recht für die ausgezeichneten Schönschreiber des Orients. Die Wissenschaft steht in
Persien trotz der 72 Zweige, welche dieselbe dort zählt, und trotz Hinzuziehung europäischer Lehrer in neuerer Zeit auf sehr niedriger
Stufe. Doch ist eine bedeutende Anzahl Medressen (s. d.) vorhanden, in welchen Lesen, Schreiben, persische,
arabische und
mehr
türkische Sprache, Redekunst, Dichtkunst, Mathematik, Arzneikunde, Korankenntnis und Moral gelehrt werden. Sterndeuterei steht
allenthalben in hohem Ansehen. Unter den Künsten ist nur die Architektur zur Ausbildung gelangt. Sie ist geschmackvoll, reich
an Stalaktitenschmuck, Spiegelbekleidung und Blumenmalerei der Wände, Nischen und Kuppeln, gibt sich aber weniger im Äußern
als im Innern der Häuser zu erkennen. Der persischen Malerei fehlt es an Perspektive und an Wechsel von
Schatten und Licht; auch die handwerksmäßig erlernte Musik steht auf niedriger Stufe. Was sich sonst an Kunstwerken findet,
stammt aus früherer Zeit.
In Bezug auf das Standeswesen behaupten den ersten Rang die Schah Zadeh (die dem König zunächst stehenden
Prinzen), den zweiten die Emir Zadeh (die entfernten Verwandten der Königsfamilie). Die nächste Stellung nehmen die Molla (Geistlichen)
ein, deren Höchstgestellte wie Heilige verehrt werden; dann folgen die Chan (der erbliche Landadel) und die etwas niedriger
stehenden Beg. Den ersten Bürgerstand bilden die Kaufleute (Tadschir), die zum Teil sehr reich sind und
Adel wie Pachter vielfach ganz in ihren Händen haben, den untersten die Handwerker und Landbauer.
Alle Schriftkundigen werden als Mirza bezeichnet. Eine große Plage bilden die Derwische oder Bettelmönche. Die Stellung der
Frauen in Persien ist nach Verschiedenheit der Stände sehr verschieden. In den niedern Ständen sind sie eigentlich
Gehilfen der Männer und tragen keine Scheu, sich mit einem Fremden zu unterhalten und unverschleiert zu erscheinen. In den höhern
dagegen, wo Vielweiberei zu Hause ist, zeigen sie sich nicht bloß öffentlich dicht verschleiert, sondern halten sich auch
im Zenana (Harem) von allem männlichen Umgang entfernt.
Ihr Beruf ist die Überwachung des Hausstandes und die Erziehung ihrer Kinder; die meisten sind treffliche Köchinnen und Zuckerbäckerinnen.
Ins Zenana darf der Mann nicht unangemeldet eintreten und, wenn die Frauen Besuch haben, überhaupt nicht erscheinen; dagegen
dürfen die Frauen ihre Eltern und weiblichen Verwandten besuchen, ohne es dem Mann vorher angezeigt zu
haben. Die Frauen bringen auch die Heiraten zu stande. Der Abschluß geschieht durch einen Bevollmächtigten beider Teile; die
Braut wird dann bei Nacht zu Pferd unter Begleitung von Freunden beider Familien mit Musik und Fackeln nach dem Haus des Bräutigams
geführt; dieser empfängt sie an der Thür und führt sie ein, während die Begleiter sich zurückziehen.
Das Vermögen der Frau bleibt ihr Eigentum; nur im Fall sie auf Scheidung, die in Persien sehr leicht ist, anträgt, muß sie es dem
Mann überlassen.
Die Einrichtung der Wohnungen hängt natürlich von den Vermögensumständen der Besitzer ab. Die Häuser
der Dörfer sind einstöckig, gewöhnlich ausgetrockneten Erdziegeln oder aus Lehm und Steinen gebaut und haben nur zwei Räume.
Bei den bessern Stadthäusern, die nach der Straße zu kahle, fensterlose Wände haben, gelangt man durch einen kurzen Gang
zunächst in den Hof (Haiat), der meist mit Fliesen belegt ist und in der Mitte ein Wasserbecken mit Springbrunnen
enthält. Um diesen Hof ist das Haus aufgeführt, dessen Hauptteil den Hintergrund bildet, während sich an der Eingangsseite
Küche und ähnliche Räume, zu beiden Seiten kleinere Gemächer befinden.
Der Hinterteil ist zweistöckig mit plattem Dach; der untere Stock enthält den Hauptsaal (Diwan Chaneh), der
gegen die Hofseite durch eine oft sehr kostbare Fensterwand (Urusi)
von farbigem Glas abgeschlossen ist. Die drei andern Seiten
sind innen etwa 1 m hoch mit Gips überkleidet und mit Blumen und Laubwerk in Blau und Gold bemalt; an den Wänden entlang liegen
dicke Filzstücke (Nemmud) zum Niedersetzen. Der obere Stock ist zu Schlafzimmern (Guschwara) eingerichtet;
im Sommer dient das platte Dach als Schlafstätte.
Die Häuser der Reichen und Hochgestellten haben einen bedeutenden Umfang und zerfallen in zwei Hauptabteilungen: das Merdana
(Männerhaus) und das Zenana oder Enderun (Frauenhaus), welches hinter jenem liegt und durch einen zweiten Hof mit Gartenanlagen
davon getrennt ist. Die Straßen der persischen Städte sind, wie im Orient überhaupt, der Sammelplatz
von Schmutz und Elend aller Art und dabei so eng, daß sie ein beladenes Lasttier kaum passieren kann. An die hohen, fensterlosen
Mauern, welche die Wohnhäuser der Reichen und jedes Grün verstecken, sind die Schmutzhöhlen der Armen angeklebt.
Den Namen Straße verdienen nur die Bazare, namentlich in Schiraz, Ispahan, Teheran, Tebriz etc. Es sind meist gewölbte, gut ausgeführte
Ziegelbauten, in denen die verschiedenen Händler und Handwerker ihre Stätte haben. Karawanseraien (s. d.) findet man in jedem
Ort und in allen Straßen. Die meisten Städte sind von einer hohen Erdmauer eingefaßt, die mit Türmen
besetzt und zuweilen durch einen tiefen Graben geschützt ist.
Die Perser sind meist sehr mäßig und nähren sich vorzugsweise von Pflanzenkost. Man bäckt flache Brote aus Durra oder Weizen;
nächstdem genießt man am meisten Reis (Pilaw), Braten, Eier, Milch, Butter, dicke Sahne, Erbsen und Gartenfrüchte.
Bei den Mahlzeiten sitzt man auf Filzstücken und zwar mit gebogenen Knieen auf den Fersen hockend; das Tischtuch (von gedrucktem
Zitz) liegt unmittelbar auf dem Teppich des Fußbodens, und ein Brotfladen, vor jeden Tischgenossen gelegt, dient als Teller.
Die Speisen werden in kupfernen Platten, dazu Scherbett (in Wasser gelöste Obstgallerte) in Porzellantassen
nebst geschnitzten Holzlöffeln aufgetragen. Man langt mit den Fingern zu und ißt und trinkt nach Belieben, ohne ein Wort
dabei zu sprechen. Nach dem Essen werden die Wasserpfeifen gebracht, und die Unterhaltung beginnt. Bei Besuchen finden vielerlei
Förmlichkeiten statt; der gewöhnliche Gruß beim Eintritt besteht darin, daß man die rechte Hand auf
die linke Brust legt und den Kopf neigt. - Nach der bestehenden Zeitrechnung beginnt der Tag mit Sonnenuntergang.
Als Mohammedaner zählen die Perser nach Mondjahren; allein aus den Zeiten der Ahnen her, die das Sonnenjahr hatten, wird noch
die Frühlingsnachtgleiche als eine Art Neujahrstag (Nauruz) mehrere Tage festlich begangen. Als allgemeiner
Buß- und Bettag wird der Todestag des Imam Hassan, des veralteten Enkels Mohammeds, gefeiert. Andere Trauerfeste sind das Moharrem
(die ersten zehn Tage des ersten Monats) zum Andenken an die Ermordung der Söhne Alis, Hassan und Husein, und der 19. Tag des
Ramasan zum Andenken an die Ermordung Alis selbst.
Erwerbszweige.
Unter den Erwerbszweigen steht der Ackerbau obenan, obschon keineswegs aller anbaufähige Boden in der Nähe von Bächen und
Flüssen oder künstlichen Kanälen (Kenat) wirklich bebaut ist, sondern ein großer Teil desselben bei der verhältnismäßig
spärlichen Bevölkerung des Landes unbenutzt und wüst liegt. Der unsinnige Befehl der Regierung zu Beginn
der 60er Jahre, alles taugliche Land mit Mohn zu
mehr
bestellen, veranlaßte zumeist die gräßliche Hungersnot von 1869 bis 1872, welche dem Land ca. 1½ Mill. Menschen raubte.
Dafür produziert freilich Persien 1881: 8000 Pikuls (480 engl. Tons) Opium, und Schah, Beamte und Händler erzielten damit hohen Gewinn.
Häntzsche rechnet in Persien 10 Proz. bebautes Land, 10 Proz.
Wiesen und Weiden, 5 Proz. Wald und 75 Proz. Brache, Wüsten, Felsen etc. Über die Produkte des Landbaues s.
oben. Dabei ist aber infolge des Steuerdrucks von einem wohlhabende Bauernstand nicht die Rede, und nur die mäßige Lebensweise,
verbunden mit der Wohlfeilheit aller Bedürfnisse, läßt den landbauenden Tadschik auskommen.
Von den Mineralien werden nur etwas Eisen, Blei, Kupfer, Arsen, Türkise etc. in der primitivsten Weise ausgebeutet.
In den mechanischen Künsten ist Persien ebenfalls zurück, und die Fabrikation einiger früher berühmter Industrie- und Luxusartikel
(Kupfergeräte, Filigranarbeiten, damaszierte Waffen, Fayencen, Shawls, Teppiche) geht unter dem Einfluß der europäischen Importwaren
sichtlich zurück. Der Handel hat sich trotz der großen Vorliebe der Perser für kommerzielles Bazarleben
nur in sehr unbedeutenden Maß entwickelt.
Die zerrütteten innern Verhältnisse des Reichs, die Unsicherheit des Eigentums und der Person, der Mangel an Kapital und Arbeitskraft,
an schiffbaren Flüssen und Seehäfen, die geringe Ermutigung, welche der Gewerbthätigkeit von oben her zu
teil wird, die schlechte Verwaltung der Staatseinkünfte, die hohen Binnenzölle, die Schwierigkeit des Transports auf den schlechten
Landstraßen (Personen und Waren müssen beim Mangel aller Wagen auf Pferden, Kamelen und Maultieren transportiert und auf jeder
Haltestation umgepackt werden): alles dies ist dem Aufblühen des Handels sehr hinderlich. Der Hauptbetrieb des
Handelsverkehr ist meist in den Händen der Armenier und der Parsen. Seit dem zwischen Rußland und Persien im Frieden von Turkmantschai
abgeschlossenen Vertrag haben auch andre europäische Mächte mit Persien Handelsverträge abgeschlossen (das Deutsche Reich
am und die Ausfuhr persischer Stoffe und Erzeugnisse nach Europa hat sich bedeutend gehoben.
Sie geschah zuerst über Astrachan und Tiflis, seit Entwickelung der Dampfschiffahrt auf dem Schwarzen Meer jedoch vermittelst
großer Karawanenzüge, die sich von Tebriz über Erzerum nach Trapezunt, das sich zum Stapelplatz für den europäisch-persischen
Warenaustausch emporgeschwungen, bewegten. Jetzt; nachdem Rußland die Bahn von Poti am Schwarzen Meer nach
Tiflis gebaut hat, ist auch die Straße Trapezunt-Tebriz fast ganz verödet, und Poti ist an die Stelle von Trapezunt getreten.
Genaue statistische Angaben über Ein- und Ausfuhr fehlen. Für 1880 schätzte man die gesamte Handelsbewegung, vom Export
nach O. und NO. abgesehen, auf 332 Mill. Frank; Aus- und Einfuhr werden sich jetzt ungefähr die Wage halten.
Die Hauptexportartikel sind: Rohseide, Seidenabfälle, Tabak, Opium, Teppiche, Shawls, Felle, getrocknete Früchte, Baumwolle, Kaviar
und Hausenblase;
Als wichtigster Handelsplatz Persiens ist Tebriz, an der Karawanenstraße
nach Trapezunt und Tiflis, außerdem vom Kaspischen Meer aus leicht erreichbar, zu erwähnen. Rescht, Barfurusch, Astrabad, Ispahan,
Schiraz, Jezd, Kirman und Meschhed sind Handelsplätze zweiten Ranges; Teheran, die Landeshauptstadt, ist für den Handel von untergeordneter
Bedeutung.
Der europäische Handel hat seinen Hauptsitz in Buschir. Der persische Kaufmann zeichnet sich
durch Thätigkeit und Unternehmungsgeist aus und weilt des Handels wegen oft jahrelang in fernen Ländern (am meisten in Tiflis,
Nishnij Nowgorod und Konstantinopel).
Bankrotte sind selten. Die Regierung erhebt als Zoll sowohl für die Einfuhr als Ausfuhr faktisch 2½-3 Proz. ad valorem; ihre
Pachter lassen nämlich mit sich handeln und ermäßigen die je nach der Nationalität der Kaufleute verschieden
hoch festgesetzten Zölle. Von europäischen Mächten sind das Deutsche Reich, Rußland, Frankreich, England, Österreich, die
Türkei, Italien, die Niederlande und die Vereinigten Staaten von Amerika in Persien durch Gesandtschaften und Konsulate vertreten.
Von Wichtigkeit für den Verkehr sind mehrere von Engländern errichtete Telegraphenleitungen, deren Hauptlinien
von Tiflis nach Ispahan, Schiraz und an den Persischen Golf (von da weiter nach Indien) führen (persischer Regierungstelegraph 3191 engl.
Meilen lang mit 77 Stationen, englischer Regierungstelegraph 735 Meilen lang mit 13 Stationen; Telegraph der indoeuropäischen
Gesellschaft 415 Meilen lang). Auch Briefpostverbindungen, an denen es bisher noch gänzlich fehlte, sind
(seit. 1874 in 16 Postlinien mit 74 Büreaus) von österreichischen Beamten errichtet, sind aber unzuverlässig. Das 1879 angeführte
Münzsystem schließt sich angeblich der Frankwährung an; geprägt werden in Gold der Toman und Halbtoman (= 10 und 5 Frank),
in Silber der Kran und Doppelkran (= 1 u. 2 Fr.) und 5-Schahistücke (= 25 Cent.), in Bronze der Schahi und
Doppelschahi (= 5 u. 10 Cent). In der That aber sind diese Münzen sämtlich unterwertig geprägt worden. Die Wegentfernung
wird nach Farsang oder Fersech (= 6,7 km) berechnet.
Staatliche Verhältnisse.
Die Regierung ist in den Händen des Schahs (jetzt Nassreddin, geboren Juli 1831, regiert seit September
1848), und dieser, mit dem vollen Titel: »Schah in Schah (König der Könige), dessen Banner die Sonne ist, der heilige, erhabene
und große Monarch, der unumschränkte Herrscher und Kaiser aller Staaten von Persien«, regiert rein despotisch. Ihm zur Seite stand
früher, mit der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten betraut, der Sadrazam. Seit aber
ist durch den jetzigen Schah dies Amt abgeschafft und ein Staatsministerium eingesetzt, das aus neun Mitgliedern (Premier, für
Äußeres, Inneres, Finanzen, Heerwesen, Hof und Zölle, Unterricht und Handel, Presse, Künste und Gewerbe) gebildet ist.
Der Staatsrat (Medschlissi schura), zu dessen Mitgliedern die Prinzen und die Minister gehörten, wurde 1875 fast
ganz aufgehoben. Jedem größern Landesteil ist ein Hakim vorgesetzt, der meist aus der Königsfamilie stammt. Große Städte
sind einem Kelanter (Polizeichef) und einem Darogha (Marktmeister), jeder Stadtteil und jedes Dorf einem Kedchuda unterstellt.
Das Volkswohl und allgemeine Beste hat indessen keiner von allen diesen Beamten im Auge. Jeder sucht vielmehr
nur das Seine, und je mehr er nach obenhin leisten muß, desto mehr sucht er sich durch Bedrückungen und Erpressungen an
seinen Untergebenen zu entschädigen. Die Rechtspflege gründet sich, wie bei allen Moslems, auf den Koran.
An ihrer Spitze steht in jedem Landesteil ein Scheich ul Islam als Hakim i Schera, d. h. Richter des geschriebenen Gesetzes oder
des aus dem Koran abgeleiteten Rechts, welchem gegenüber das Urf oder das Herkommensrecht steht, wonach dann der Hakim ganz
willkürlich entscheidet. Die
mehr
meisten Hakim haben Recht über Leben und Tod; andre können nur mit Schlägen, Verstümmelungen oder Gefängnis bestrafen. Der
Scheich ul Islam hat noch eine Anzahl Kadi als Einzelrichter unter sich. Bestechung findet leicht und oft statt. Die Einkünfte
des Schahs erwachsen ordentlicherweise aus der Grundsteuer (Mal i Diwan) und aus Zöllen. Jene wird teils
in Geld, teils in Produkten bezahlt, und die Eintreibung derselben hat der Kedchuda zu besorgen. Die Güter zahlen nominell
⅕, in der That aber ⅓ des Ertragswerts; was über ⅕ hinausgeht, bleibt in den Händen der Steuererheber.
Wer Kronland bebaut, zahlt die Hälfte des Ertrags. Wer eignen Boden besitzt, muß nicht bloß für das bebaute,
sondern auch für das brach liegende Feld Steuer entrichten, und wer mit der Steuer im Rückstand bleibt, geht des ganzen Grundstücks
verlustig. Dazu kommt die unregelmäßige Steuer (Sadir Awariz), die bei Ausrüstung eines Heers oder unter irgend einem andern
Vorwand ausgeschrieben wird und den Unterbeamten ganz besondere Veranlassung zu Erpressungen bietet.
Die ordentlichen Einkünfte der Regierung werden auf 45 Mill. Toman geschätzt, mögen jetzt aber stark heruntergegangen sein;
die Ausgaben werden zu 4¼ Mill. Toman angenommen. Eine Staatsschuld besteht nicht, dagegen ein Schatz, in welchem an Gold, kostbarem
Geschirr und Edelsteinen ca. 9 Mill. Toman sich befinden sollen, und in den auch die Überschüsse aus der
Staatsverwaltung fließen. Das Heer, für welches seit 1875 die allgemeine Wehrpflicht mit zwölfjähriger Dienstzeit vom 20. Lebensjahr
an eingeführt ist, ist teilweise von europäischen Offizieren eingeübt und besteht aus Fußvolk (Serbaz), Reiterei (Savareh)
und Artillerie (Toptschi). Zu Anfang 1879 zählte es nominell 77 Regimenter Infanterie zu 800-1000 Köpfen,
zusammen ca. 70,000 Mann;
79 Regimenter Kavallerie zu etwa je 400 Pferden, zusammen ca. 30,000 Pferde;
20 Regimenter Artillerie von 13 Batterien
zu 48 Geschützen, zusammen 5000 Mann mit 200 Geschützen;
ein Pionierregiment zu 500 Mann.
Neben diesen
regulären 105,000 Mann, von denen aber kaum die Hälfte wirklich unter Waffen steht, gibt es noch 24 Bataillone Miliz von 250-500
Köpfen für den Gendarmerie- und Polizeidienst, zusammen ca. 10,000 Mann. Ein Teil der Truppen führt Chassepot-, ein andrer
Werndl-Gewehre, die Artillerie Uchatius-Geschütze. Uniformiert ist das Heer neuerdings ganz nach österreichischem
Muster. Die persische Fahne besteht aus einem dreieckigen, sehr langen Stück Seidenzeug, worauf ein Löwe gemalt ist, über
dessen Rücken eine breite Sonne strahlt (s. Tafel »Flaggen«); die Fahnenspitze bildet eine ausgestreckte Hand von Silber. Der
Schah bedient sich jedoch nicht dieses Wappens, sondern führt in seinem Siegel nur seine Namenschiffer.
- Das Reich zerfällt administrativ in 9 Hakimnischin (Provinzen.), die wieder in Buluk oder Mehal (Kreise) abgeteilt sind.
Jeder Provinz ist, wie schon erwähnt, ein Hakim vorgesetzt, der aber gewöhnlich in der Hauptstadt seinen Sitz hat, während
er in der Provinz durch einen Wesir vertreten wird. Die Provinzen sind: Aserbeidschân, Ispahan (nebst Fars,
Arabistan, Jezd, Irak Burudschird, Luristan, Kirmanschahan, Kurdistan, Bachtiar etc.), Chorasan mit Seïstan, Teheran (mit Gilan, Masenderan,
Astrabad, Kaschan etc.), Chamseh, Kazwin, Hamadan, Kirman nebst Belutschistan und Semnan (mit Danghan und Schahrud). Hauptstadt
des Reichs ist Teheran.
Vgl. außer den Reisewerken von M. Wagner (Leipz. 1852), Brugsch (»Reise der preußischen
Gesandtschaft
nach Persien«, das. 1862; »Im Lande der Sonne«, Berl. 1886), Petermann (Leipz. 1861),
Vambéry (Pest 1867),
Arnold (Lond. 1876),
Anderson
(das. 1880): Polak, Persien (Leipz. 1865, 2 Bde.);
Khanikow, Ethnographie de la Perse (Par. 1866);
Piggot, Persia ancient and modern (Lond. 1874);
»Eastern Persia:
an account of the journeys of the Persian boundary commission 1870-72« von Goldsmid, Blanford u. a.
(das. 1876, 2 Bde.);
»Aus Persien. Aufzeichnungen eines Österreichers« (von Postrat v.
Riederer, Wien 1882);
Stolze und Andreas, Die Handelsverhältnisse Persiens (Ergänzungsheft zu »Petermanns Mitteilungen«, Nr.
77, Gotha 1885);
Wills, In the land of the lion and the sun (Lond. 1883);
Derselbe, Persia at it is (das.
1886);
Benjamin, Persia and the Persians (das. 1886).
Geschichte.
Die Perser gehören zu dem arischen (indogermanischen) Völkerstamm und bewohnten seit ältester Zeit den südwestlichen
Teil des Hochlandes von Iran, die schöne und fruchtbare Landschaft Persis. Sie führten als Ackerbauer und
Hirten, Jäger und Krieger ein abgehärtetes, mäßiges Leben und waren in zehn Stämme eingeteilt, unter denen die Pasargaden
die vornehmsten waren. Sie verehrten gleich den übrigen Ariern Ahuramasda (Ormuzd) als ihren höchsten Gott, den Gott des
Lichts und des Guten, dem Angramainyus (Ahriman), der Gott der Finsternis und des Bösen, feindlich gegenüberstand;
die Sonne beteten sie als besondere Gottheit (Mithra) an, und das Feuer war ihnen namentlich heilig. Im 9. Jahrh. v. Chr. wurden
sie zuerst von den Assyrern bekriegt und von Salmanassar II. (859-823) zur Zahlung eines Tributs gezwungen.
Sie blieben den Assyrern unterthan bis zu der Zerstörung des Reichs derselben. Die Erzählung Herodots
von der Befreiung der Meder und der Unterwerfung der Perser durch den medischen König Phraortes (660) ist eine medisch-persische
Sage, deren historischer Kern sich auf eine vereinigte Empörung der Meder und Perser unter Phraortes gegen die Assyrer 640 beschränkt,
welche 633 niedergeschlagen wurde. Von 606 bis 558 bildeten die Perser unter der Herrschaft von Unterkönigen
aus dem Geschlecht der Achämeniden einen Teil des medischen Reichs, bis Kyros den König Astyages stürzte und die Herrschaft
von den Medern auf die Perser übertrug, ein Ereignis, welches schon früh von vielgestaltigen schönen Sagen umwoben und verdunkelt
wurde.
Hiermit beginnt die Geschichte des altpersischen Reichs, das 558-330 bestand. Nachdem Kyros das ganze Hochland von Iran, besonders
das kriegerische Volk der Saken, unterworfen hatte, zog er gegen den König Krösos von Lydien, den er nach der unentschiedenen
Schlacht am Halys 548 in seiner Hauptstadt Sardes selbst gefangen nahm. Hierauf unterjochte Harpagos 546 die
griechischen Städte an der Küste, und so ward ganz Kleinasien mit dem persischen Reich vereinigt. 538 eroberte Kyros Babylon
und dehnte seine Herrschaft über das Euphrat- und Tigrisgebiet sowie ganz Syrien aus.
Nachdem er 529 im Kampf gegen die Derbikker seinen Tod gefunden, folgte ihm sein Sohn Kambyses, der 525 nach
dem Sieg bei Pelusion das ägyptische Reich eroberte. Als er 522 aus Ägypten nach Persien zurückkehrte, empfing er die Nachricht
von einem Aufstand, den ein medischer Magier, Namens Gaumata, angezettelt hatte, indem er sich für den auf Kambyses' Befehl
heimlich bereits vor dem ägyptischen Feldzug ermordeten Bruder desselben, Bardija (Smerdis), ausgab. Kambyses
starb an einer durch unglücklichen
mehr
Zufall ihm zugefügten Verletzung, nachdem er den persischen Großen das Geheimnis der Ermordung seines Bruders mitgeteilt und
den Betrug des Gaumata aufgedeckt hatte. Trotzdem behauptete sich derselbe, unterstützt von den Magiern, welche die Herrschaft
wieder an die Meder bringen wollten, 7 Monate im Besitz des Königtums, bis er von dem Achämeniden Dareios
und dessen Genossen in seiner Burg in Medien ermordet wurde.
Dareios bestieg nun 521 den Thron, hatte aber mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, da fast alle Provinzen den Aufstand des
Gaumata benutzt hatten, um sich von der persischen Herrschaft loszureißen. Indes gelang es Dareios durch Energie und Umsicht,
alle Aufstände zu unterdrücken, auch Babylon nach langer Belagerung 518 wiederzuerobern und das wiederhergestellt Reich, welches
ganz Vorderasien nebst Ägypten umfaßte, neu zu organisiert. Das Reich selbst war in 20 Statthalterschaften oder Satrapien eingeteilt,
die außer einem nach ihrer Größe und ihrem Vermögen abgestuften Tribut und einer Anzahl Truppen noch
bedeutende Naturallieferungen für den Hof und das Heer, namentlich bei einem Durchmarsch, zu leisten hatten.
Die Satrapen waren dem König unbedingten Gehorsam schuldig und wurden durch Späher, die »Augen« und »Ohren« des Königs, kontrolliert.
Übrigens ließen die Perser den unterworfenen Völkern ihre Religion, ihre Sprache und Sitten sowie auch ihre
eigne innere Verwaltung. Die Residenz des Königs, Susa, wo er einen prachtvollen, kostspieligen Hofhalt hielt (15,000 Personen),
war mit den entferntern Reichsteilen durch Kunststraßen und Posten verbunden. Durch den erfolglosen Zug
gegen die Skythen 515 wurde
Dareios in Kriege mit den Griechen verwickelt (s. Perserkriege).
Zwar eroberte er Thrakien und schlug einen Aufstand der kleinasiatischen Ionier (500-494) nieder; aber die
große Unternehmung seines Schwiegersohns Mardonios scheiterte 492 am Berg Athos, und seine Feldherren Datis und Artaphernes wurden 490 bei
Marathon von den Athenern entscheidend geschlagen. Hierauf bereitete Dareios einen Heereszug vor, zu welchem das ganze Reich
drei Jahre rüstete, sollte aber seinen Zweck nicht erreichen. Ägypten fiel ab, und er mußte seine ganze
Macht auf dessen Rückeroberung verwenden.
Der Tod ereilte ihn 485, und sein Sohn Xerxes erbte den Rachekrieg gegen Griechenland, den er 480 mit einem ungeheuern Heer unternahm.
In der Schlacht bei Salamis siegte jedoch abermals die Freiheitsliebe der Griechen, und Xerxes floh mit
kläglichen Heerestrümmern zurück, um sich fortan dem Serailleben zu überlassen, während die Griechen allmählich die
thrakische Küste, die Inseln zwischen Griechenland und Kleinasien und die Westküste Kleinasiens von der Perserherrschaft frei
machten.
Von nun an war das Reich in merklichem Sinken begriffen: die Könige und auch das persische Volk entarteten
durch Verweichlichung, Luxus und Wollust, und die Satrapen gewannen eine immer selbständigere Stellung. Xerxes ward 465 ermordet
und hatte seinen zweiten Sohn, Artaxerxes I. Longimanus (»Langhand«),
zum Nachfolger. Derselbe dämpfte einen Aufstand in Baktrien,
unterwarf 462-456 das abgefallene Ägypten wieder und beendigte die Empörung des Satrapen Megabyzos in
Syrien durch Unterhandlungen. Er starb 425, und ihm folgte sein einziger legitimer Sohn, Xerxes II., auf dem Thron. Doch schon
nach 54 Tagen ermordete ihn ein natürlicher Sohn des Artaxerxes, Sogdianos, der nun den Thron bestieg, 423 aber von einem
andern
unechten Sprossen des königlichen Stammes, Ochos, aus dem Wege geräumt wurde.
Ochos nahm als König den Namen Dareios II. Nothos an. Unter ihm bietet die Geschichte des Perserreichs nichts dar als eine
Kette von Empörungen bald königlicher Prinzen, bald mächtiger Satrapen, bald unterworfener Völker, das Innere des Palastes
aber alle Greuel des Seraillebens. Dareios II. starb 404. Ihm folgte sein ältester Sohn, Artaxerxes II.
Mnemon. Derselbe schlug seinen Bruder Kyros den jüngern, der ihn mit einem Heer von 100,000 Mann, darunter 10,000 griech. Söldnern,
vom Thron stoßen wollte, 401 bei Kunaxa und erlangte auch 387 im Frieden des Antalkidas die Herrschaft über die kleinasiatischen
Griechen und einen maßgebenden Einfluß in Griechenland selbst wieder. So wurde das Dasein des alten
Perserreichs zwar noch gefristet; die unterworfenen Fürsten und Völker, ja selbst die Zendstämme, sehnten sich jedoch nach
Unabhängigkeit, und ein großer Aufstand, der sich über Syrien, Phönikien, Phrygien, Karien, Kappadokien, Kilikien, Pamphylien
und Lykien verbreitete, ward nur mit Mühe unterdrückt.
Artaxerxes starb 359, worauf Ochos als Artaxerxes III. Ochos den Thron bestieg. Durch Geld und Verrat siegte derselbe über die
rebellierenden Phöniker und Kyprier und fiel hierauf verwüstend und plündernd in Ägypten ein, das er 349 wieder zur persischen
Provinz machte. 338 ward er von seinem Günstling, dem Eunuchen Bagoas, vergiftet und der jüngste von
seinen Söhnen, Arses, nach Ermordung von dessen Brüdern auf den Königsstuhl erhoben. Als dieser selbständig auftreten wollte,
fand er durch denselben Bagoas sein Ende, und ein Seitenverwandter des königlichen Hauses, Dareios III. Kodomannos, bestieg 336 den
Thron.
Dieser war ausgezeichnet durch Sanftmut, Schönheit und Tapferkeit, konnte aber den Untergang des zerrütteten
Reichs nicht aufhalten. Nachdem seine Satrapen 334 am Granikos von Alexander d. Gr. besiegt worden waren, erlag er selbst mit
einem ungeheuern Heer der kleinen makedonischen Streitmacht 333 bei Issos und 331 bei Arbela und ward 330 auf der Flucht nach
dem Norden seines Reichs von einem Satrapen, Bessos, ermordet. Hiermit endete das altpersische Reich.
Alexander d. Gr. beabsichtigte, Perser und Griechen möglichst zu Einem Volk zu verschmelzen; er ward von den Persern als ihr
König anerkannt, vermählte sich mit Dareios' Tochter Stateira und nannte sich selbst König von Asien. Sein früher
Tod (323) zerstörte indes sein unvollendetes Werk; ein lang anhaltender Kampf entspann sich unter seinen Feldherren über den
Besitz seines Erbes. Aus den Kämpfen der Makedonier untereinander erhob sich endlich der Satrap von Babylon, Seleukos Nikator,
der 312 das Reich der Seleukiden begründete, das, mit Ausnahme Ägyptens und anfangs auch Kleinasiens, so
ziemlich wieder die Bestandteile des alten Perserreichs umfaßte und in 72 Satrapien zerfiel.
Aber um 250 benutzten mehrere Satrapen die durch weitere Kämpfe der Diadochen entstandene Verwirrung im Seleukidenreich, um
sich unabhängig zu machen, und so entstanden die Reiche von Baktrien (s. d.) und der Parther (s. Parthien), welch
letztere sich als Erben der Perser betrachteten und altpersisches Wesen annahmen. Medien und Persien gingen im Partherreich auf.
Indes die eigentlichen Perser wollten die Parther nie als ihnen ebenbürtig anerkennen, und 226 n. Chr. gründete Ardeschir (Artaxerxes
I.), Sohn Babeks, aus einer Dynastie, welche seit
mehr
Vertreibung der Seleukiden Persis beherrscht hatte, nachdem er die Parther in drei Schlachten besiegt und die Arsakiden, deren
letzter König, Artaban, fiel, zu Satrapen erniedrigt hatte, das mittelpersische Reich der Sassaniden.
Artaxerxes I. nannte sich König der Könige und bemühte sich, das altpersische Wesen wiederherzustellen und in Religion, Sitte
und geschichtliche Tradition an das Reich des Kyros und Dareios wieder anzuknüpfen. Die altiranische Lichtreligion
des Zoroaster in ihrer alten Reinheit wurde als die Nationalreligion wieder eingeführt, alle Sekten zum Anschluß an dieselbe
gezwungen, der alte Priesterstand der Magier wieder eingesetzt. Ekbatana war im Sommer, Madain am Tigris auf den Trümmern
des alten Ktesiphon im Winter die Residenz.
Auch der Umfang des alten Reichs sollte wiederhergestellt werden. 230 fiel Artaxerxes im römischen Mesopotamien ein, und 400 vornehme
Perser erhoben als Gesandte in Rom im Namen ihres Großkönigs Anspruch auf alle Länder, die jemals zum Perserreich gehört hatten.
Artaxerxes starb 240 und hatte seinen Sohn Sapor I. (Schapur, 241-271) zum Nachfolger. Nachdem derselbe
Armenien wieder unterjocht, griff er das römische Reich an, schlug den Imperator Valerianus 260 bei Edessa, drang in Syrien ein,
eroberte Antiochia und ging unter großen Verheerungen bis nach Kappadokien vor, ward aber durch die beginnende Macht des Odänathos
von Palmyra bald genötigt, seine Eroberungen wieder aufzugeben.
Gegen das Ende seiner Herrschaft trat Mani (s. Manichäer) auf. Sapors Nachfolger Hormisdas (Hormuzd, 271-272) begünstigte die
Manichäer; Varanes I. (Bahram, 272-275) aber vertrieb dieselben aus seinem Reich. Sein Sohn und Nachfolger Varanes II. (275-283)
verlor an die römischen Kaiser Carus und Diokletian Mesopotamien und Armenien. Auf seinen Sohn Varanes III.
(283-284) folgte wieder dessen Sohn Narses (284-300), der nach wechselvollen Kämpfen 298 allen Ansprüchen auf jene beiden
Länder entsagen und ein großes Gebiet auf dem linken Tigrisufer abtreten mußte.
Ihm folgte sein Sohn Hormisdas II. (300-309), diesem sein nachgeborner Sohn, Sapor II., d. Gr. (309-380).
Dieser entriß den Römern mehrere Provinzen in Mesopotamien und schlug sie 348 unter Constantius bei Singara. Über die Christen
verhängte er seit 342 blutige Verfolgungen. 358 verlangte Sapor von Rom ganz Mesopotamien und Armenien zurück; was zu einem
neuen Krieg führte. Er rückte in Mesopotamien ein, mußte aber zurückweichen, als der römische Kaiser
Julian 363 einen Angriff auf Persien selbst unternahm.
Schon war Sapors Residenz Madain in den Händen der Römer; Mangel an Nahrungsmitteln zwang aber Julian zum Rückzug, auf welchem
er den Tod fand. Sein Nachfolger Jovian mußte den freien Abzug aus Persien durch einen schimpflichen Frieden
erkaufen. Sapor wendete nun seine Macht gegen Armenien, das nach hartnäckigem Widerstand endlich bezwungen und dem Reich der
Sassaniden einverleibt wurde, noch vor dem Lebensende Sapors jedoch seine nationale Unabhängigkeit wieder errang.
Sapor II. starb 380; und seinen Söhnen ward der Thron durch seinen Bruder entrissen, der sich indessen als
Artaxerxes II. nur wenige Jahre (380-383) behauptete. Seine Nachfolger waren Sapors II. Sohn Sapor III. (383-388), Varanes IV.
(388-399) und Isdegerd I. (Yezdegerd, 399-419), der den langen Krieg zwischen Persien und Rom durch einen 100jährigen Frieden mit
letzterm schloß. Nach dessen Tod kam sein Sohn Varanes V.
(420-439) zur Herrschaft. Derselbe begann eine
blutige Christenverfolgung, die über 50 Jahre dauerte und sich selbst über Armenien ausdehnte.
Auf Varanes folgte 439 Isdegerd II., auf diesen 457 sein Sohn Hormisdas III., den aber schon kurze Zeit darauf sein Bruder Piruz
(Perozes) mit Hilfe der Hunnen vom Thron stürzte. Derselbe kehrte später seine Waffen wider seine Bundesgenossen,
verlor aber 488 auf einem Feldzug Sieg und Leben. Die Großen des Reichs ernannten nun seinen Bruder Balasch (Valens) zum König;
derselbe schloß mit den Hunnen einen schmählichen Frieden und versprach ihnen Tribut, ward aber 491 von Kobad, dem Sohn Firuz',
gestürzt.
Kobads lange, aber durch bürgerliche und religiöse Wirren beunruhigte Regierung endete 531, nachdem
er seinen dritten Sohn, Chosru I. (Chosroes), zu seinem Nachfolger ernannt hatte. Dieser, mit dem Beinamen Nuschirwan (»der
Gerechte«),
ließ, selbst Freund der Philosophie eines Platon und Aristoteles, die geschätztesten Werke griechischer Philosophen
in die Sprache seines Landes übertragen, legte Schulen an, beförderte den Ackerbau, hob den Wohlstand des
Volkes, ordnete die Rechtspflege und schaffte auch im Staatshaushalt manche Mißbräuche ab. Mit dem oströmischen Kaiserreich
führte er von 540 an mehrere erfolgreiche Kriege, in denen er Syrien plünderte und sein Reich vom Indus bis zum Mittelmeer,
vom Jaxartes bis an die Grenze Ägyptens ausdehnte; 570 drang er bis zum Glücklichen Arabien vor.
Aber unter der tyrannischen und grausamen Willkürherrschaft seines Sohns Hormisdas IV. (579-591) gingen die Früchte der langen
und kraftvollen Regierung Chosrus I. in unglücklichen Kriegen gegen die Römer und Türken und in Empörungen der Provinzen wieder
verloren. 591 wurde er von einem sassanidischen Fürsten gestürzt und sein Sohn Chosru II. (Parwîz,
591-628) auf den Thron gesetzt, der zwar von einem aufständischen Feldherrn, Varanes, vertrieben, aber bald darauf vom oströmischen
Kaiser Maurikios wieder in seine Hauptstadt zurückgeführt wurde.
Chosru regierte anfangs friedlich und zeigte sich dem Christentum geneigt. Erst nach seines Gönners Maurikios
Sturz (603) begann er 604 den Krieg gegen den oströmischen Usurpator Phokas, eroberte Persarmenien, nahm Edessa und Antiochia
und zerstörte 614 Jerusalem. 616 drang ein persisches Heer in Ägypten ein und eroberte Alexandria, während ein andres durch
Kleinasien bis Chalcedon vorrückte und Konstantinopel bedrohte. Überall wurden die Christen aufs grausamste
verfolgt und die reichen Länder ausgeplündert, deren Schätze und Kunstwerke die neue Hauptstadt, Artemita, schmücken mußten.
Erst 622 befreite der Kaiser Heraklios Vorderasien, schlug 625 ein persisches Heer an der Grenze Irans selbst und drang nun verheerend
in das Innere des Reichs ein. Schon war er im Begriff, einen Angriff auf Ktesiphon zu unternehmen, als Chosrus
ältester Sohn, Schiruch (Siroes), unterstützt von der Aristokratie, die Fahne des Aufstandes aufpflanzte und auch das gegen
Heraklios kämpfende Heer für sich gewann. Chosru ward auf der Flucht gefangen und getötet (628). Schiruch schloß nun mit
den Oströmern einen Frieden, in dem die gegenseitigen Gefangenen und Eroberungen zurückgegeben wurden.
Auch Armenien ging unter seiner 18monatlichen Regierung für Persien verloren. Ihm folgte sein siebenjähriger Sohn Ardeschir (Artaxerxes
III.). Derselbe ward jedoch schon nach fünf Monaten ermordet, und nun folgten
mehr
einige Jahre wilder Anarchie und Bürgerkriege in welchen die letzten Kräfte des persischen Reichs aufgerieben wurden, gerade
zu der Zeit, als die Angriffe der Araber auf dasselbe begannen. Bereits 632 entrissen diese durch die Ketten- und die Augenschlacht
den Persern das Euphratgebiet. Chosrus kraftvolle Tochter Argemidocht setzte zwar den Eroberungen der
Araber eine Zeitlang ein Ziel; aber nach ihrer Ermordung durch Rustum wurde der schwache Isdegerd III., Chosrus Enkel, auf
den Thron gesetzt, der nach der Niederlage seines Heers bei Kadesia und der Eroberung seiner Residenz Madain 636, wie einst Dareios
III., nach Medien floh und nach fruchtlosen Kämpfen 650 durch Meuchelmord fiel. Sein Sohn Piruz führte
als Flüchtling am chinesischen Hof bis 661 noch den persischen Königstitel. So erlag das Reich der Sassaniden dem Schwerte
der Araber, die Religion des Zoroaster dem Islam.
Persien zerfiel; die Verwaltung der Kalifen begünstigte Bestrebungen der Statthalter zu Selbständigkeit, es regte sich aber
auch zeitweise und örtlich das persische Nationalgefühl. So schwangen sich in Nischapur die Taheriden (819-862) zu Herren
auf, bis die Saffariden (873-900) sie verdrängten;
länger (874-999) dauerte in Chorasan der Einfluß der Samaniden von ihrer
Hauptstadt Bochara aus;
diesen Provinzkönigen machte aber seit 1037 die türkische Dynastie der Seldschukken ein
Ende, von denen in Persien zwei Zweige, in Hamadan von 1037 bis 1175, in Kerma von 1041 bis 1187, herrschten.
Diese kleinen Reiche
schwemmten die Mongolenzüge hinweg. 1223 fiel Dschengis-Chan in Persien ein; Hulagu, sein vierter Sohn, stiftete in Persien die türkisch-tatarische
Dynastie der Il-chan (1259-1346), die zeitweilig über alle Länder zwischen Oxus im N., Tigris im W., Indus
im O. gebot. Allen Versuchen, eine neue persische Dynastie zu gründen, machte 1380 Timur (Tamerlan) ein Ende, welcher Persien mit
seinen Heeren überzog und 1387 in Ispahan ein fürchterliches Blutbad anrichtete, wobei 70,000 Köpfe zu einer Pyramide zusammengeschichtet
wurden. Persien blieb seinem großen asiatischen Reich einverleibt, und der Grund war gelegt zur Herrschaft
der Mogulsultane in Persien (1393-1505). Unter der Uneinigkeit der letzten Sultane gelang die Wiederaufrichtung einer Dynastie
persischer Abstammung aus der Familie der Safi (Sufi, Sophi) und damit die Begründung des neupersischen Reichs.
Imael al Safi ben Schaich Haidar, Nachkomme von Safi uddin, einem Weisen (Philosophen, Safi), aus Aserbeidschân
vom Turkmenenfürsten Dschehan Schah vertrieben, warf sich in Schirwan zum Führer der Perser auf, erhob die Bezeichnung Schiit,
die bisher die schimpfliche Bedeutung eines Sektierers hatte, zu einem Ehrentitel und die schiitische Lehre zur Staatsreligion,
indem er Haß gegen die sunnitischen Turkmenen predigte und Anhänger warb; 1502 konnte er sich Herr über
ganz Persien nennen.
Unter den Safi kamen zu ewigen Fehden mit den Turkmenen häufige Kriege mit dem türkischen Kaiserreich, an das unter den schwachen
Nachfolgern des Stifters mehrere Provinzen (Tebriz, Bagdad) verloren gingen. 1582 ward in Chorasan Abbas zum
Herrscher ausgerufen, der sich den Beinamen des Großen verdiente und in langwierigen Kämpfen im Innern des Reichs und mit
Bochara, Chiwa, den Türken, selbst mit den Portugiesen um die Insel Ormus im Persischen Golf den Thron befestigte, das Reich erweiterte.
Auf Abbas (1627) folgte ein Jahrhundert der Schwäche; 1722 schwang sich ein Afghane, Mahmud, auf den
Thron,
veranlaßte aber eine Verbindung Rußlands und der Türkei und mußte ersterm im Vertrag vom die West- und Südufer
des Kaspischen Meers abtreten. Unerhörte Grausamkeiten führen 1725 die Erwürgung Mahmuds herbei, worauf ein Tatar, erst Regent
für den Safi Tahmasp, 1736 als Nadir Schah zum König ausgerufen wurde. Schon als Regent nötigte er 1735 die
Russen, die kaukasische Küstenländer bis auf Baku und Derbent zurückzugeben; siegreich gegen Turkmenen, Uzbeken in Bochara,
Georgier und Afghanen, trug Nadir seine Waffen 1738-39 bis nach Dehli, wo er den Großmogul von Indien in seine
Gewalt bekam und die Indusländer vorübergehend Persien zuteilte.
Auf der Höhe seiner Macht wurde Nadir 1747 ermordet. Kerim Chan aus dem Zendstamm vereinigte vom Süden aus wieder Persien zu einem
Reich und herrschte von 1759 bis 1779 als weiser Herrscher; 1763 gestattete er den Engländern eine Niederlassung in Buschir
sowie den Handel im Persischen Golf. Nach seinem Tod wiederholte sich die alte Erscheinung von Thronentsetzungen
und innern Kriegen, bis 1794 Aga Mohammed Chan, aus dem Stamm der Kadscharen von Masenderan, wo er eine hohe Hofstellung einnahm,
die noch jetzt in Persien regierende Dynastie der Kadscharen gründete; aber schon 1797 wurde Aga Mohammed ermordet.
Sein Neffe Fath Ali regierte bis 1834. In den Kämpfen gegen die Russen (1804-13) verlor Persien durch den Frieden vom in
Gulistan den größten Teil seiner kaukasische Besitzungen. Höchst unklug ward von Persien unter Führung des (1833 verstorbenen)
Kronprinzen Abbas Mirza 1826 der Kampf um seine Besitzungen in Transkaukasien wieder aufgenommen; er endete
im Frieden von Turkmantschai mit dem Verlust von Eriwan und Nachitschewan, der Zahlung der Kriegskosten und dem Verzicht
auf eine Kriegsflotte auf dem Kaspischen Meer.
Im J. 1834 bestieg Mehmed Schah, Enkel von Fath Ali, den Thron, dem 1848 sein älterer Sohn, Nassr eddin,
der noch jetzt regierende Schah von Persien, folgte. 1856 geriet Persien durch die Besetzung Herats in Konflikt mit England. England erklärte an
Persien den Krieg, besetzte die Insel Charak vor Buschir und zwang Persien, das, ohne Kriegsflotte, seine Gestade England preisgegeben
sah, im Pariser Frieden vom zum Verbrechen, in allen Streitigkeiten mit Herat oder Afghanistan vor der Kriegserklärung
Englands Vermittelung eintreten zu lassen.
Wiederholt gespannt waren die Verhältnisse mit der Türkei; 1847 wurde die lange schwebende Grenzfrage, die schon durch
das Schwert ausgetragen werden sollte, durch den Friedensvertrag von Erzerum dahin verglichen, daß Kommissare
Rußlands, Englands und der beteiligten zwei Staaten die lange türkisch-persische Grenze regulieren und festsetzen sollten.
Die Kommissare entledigten sich ihrer Aufgabe bis 1852 unter Überwindung großer Schwierigkeiten; der Vertrag wurde von den
Türken aber nicht ratifiziert, und 1878 bestimmte der Berliner Vertrag, daß die Türkei den Bezirk von
Chotur an Persien abzutreten habe. 1873 trat der Schah die schon lange beabsichtigte Reise nach Europa an. 1878 ward die Reise wiederholt.
(Vgl. Nassr eddin.) Die Erwartungen, die sich an diese in Persiens Geschichte unerhörten Reisen geknüpft hatten, erfüllten
sich nicht; die innere Verwaltung blieb so schlecht, wie sie war, die Verarmung ergriff immer weitere
Kreise. Nur eine österreichische Militärmission, deren Entsendung 1877 ausgewirkt worden war, erwarb sich durch die
mehr
Reorganisation und Schulung der Truppen Verdienste. Dem Baron Reuter wurden die ihm versehenen Konzessionen zur Anlage
von Eisenbahnen, Ausbeutung der Minen, Schiffbarmachung der Flüsse und Ausnutzung der Wälder im Februar 1874 wieder entzogen.
Mißlungen sind die Versuche Persiens, sich Ansehen unter den Turkmenen zu verschaffen. Die Feldzüge von 1860 und 1876 gegen
Merw endeten mit einer völligen Niederlage der Perser. Indem Rußland die Achal-Teke unterworfen hat, ist es auch hier nächster
Nachbar von Persien geworden, dessen nördliche Grenze der Vertrag vom festsetzte.
Vgl. Malcolm, History of Persia (deutsch von Becker, Leipz. 1830, 2 Bde.);
Gobineau, Histoire des Perses (1869, 2 Bde.);
Markham, History of Persia (Lond. 1874);
Justi, Geschichte des
alten Persien (Berl. 1879);
Nöldeke, Aufsätze zur persischen Geschichte (Leipz. 1887);
Rawlinson, The seventh great oriental monarchy
(Lond. 1876);
v. Gutschmid, Geschichte Irans und seiner Nachbarländer seit Alexander d. Gr. (Tüb. 1888);
F. Spiegel, Eranische
Altertumskunde (Leipz. 1871-78, 3 Bde.);
Bridges, The dynasty of the Kajars (Lond. 1833);
Watson, A history of Persia from the beginning of the 19th century (das. 1866);
Barbier de Meynard, Dictionnaire géographique, historique et littéraire de la Perse (Par. 1861);
Tomaschek, Zur historischen
Topographie von Persien (Wien 1883-85, 2 Tle.);