Inaros, die aber unglücklich endete (455). Im J. 449 brachte er einen neuen Zug
nach Kypros zu stande. Er eroberte dort Kition,
und nach seinem Tod besiegten die Athener eine persische Flotte bei Salamis; damit endeten aber für längere Zeit die Kämpfe,
indem die Athener, von neuem durch ihre Nebenbuhlerschaft mit Sparta in Anspruch genommen, den Angriffskrieg
aufgaben, die Perser, deren Reich bereits durch Palastintrigen und Unbotmäßigkeit der Satrapen in Zerrüttung verfiel, auf
die Herrschaft über die griechischen Kolonien in Asien verzichtete und den griechischen Handel in ihrem Gebiet nicht weiter
belästigten.
Ein förmlicher Friede wurde nicht abgeschlossen (s. Kimon 2). Die Perserkriege sind in ihrer welthistorischen Bedeutung
als der große Zusammenstoß orientalischer und hellenischer Bildung und infolge des Siegs der letztern als Grundlage einer
höhern und freiern Entwickelung der Menschheit zuerst von Herodot erkannt und in seinem klassischen Geschichtswerk in ebenso
umfassender, großartiger Anlage wie in meisterhafter Form dargestellt worden.
Vgl. H. Delbrück, Die Perserkriege und
die Burgunderkriege (Berl. 1887).
Sternbild am nördlichen Himmel, von 30-57° nördl. Deklination und 22-68° Rektaszension, inmitten der Milchstraße,
östlich von der Andromeda, westlich von dem Fuhrmann, südlich vom Stier, nördlich von der Kassiopeia begrenzt.
Nach Heis enthält
es 136 dem bloßen Auge sichtbare Sterne, darunter den veränderlichen Algol und den Algenib von 2. Größe,
und einen großen Nebelfleck.
im griech. Mythus berühmter Heros von Argos, Sohn des Zeus, welcher der Danae, der Tochter des argivischen Königs
Akrisios, in einem goldenen Regen erschienen war, ward von Akrisios, dem das Orakel den Tod durch seines Enkels
Hand geweissagt hatte, samt seiner Mutter in einem Kasten ins Meer geworfen, aber an der Insel Seriphos vom Fischer Diktys ans Land
gezogen. Polydektes, des Diktys Bruder und König der Insel, faßte Neigung zu Danae; da aber Perseus, welcher inzwischen herangewachsen
war, seinen Plänen im Weg stand, so entsendete er ihn zu den Gorgonen (s. d.), um das Haupt der Medusa zu
holen.
Von Hermes und Athene geleitet, kam Perseus zu den Gräen (s. d.) und zwang diese, ihm den Weg zu den Nymphen zu zeigen, die ihm Flügelschuhe,
eine Tasche und den unsichtbar machenden Helm des Hades gaben, wozu Hermes eine Sichel und Athene einen Spiegel
fügten. Mit dieser Rüstung flog Perseus nach dem Okeanos, wo er die Gorgonen schlafend antraf. Da
ihr Anblick versteinerte, sah
er, abwärts gekehrt, in seinen Spiegel nach ihnen, hieb so der Medusa das Haupt ab, das er rasch in der Tasche der
Nymphen verbarg, und enteilte. In Äthiopien befreite er Andromeda (s. d.), die Tochter des Königs Kepheus, die einem Meerungeheuer
preisgegeben war, und nahm sie als Gemahlin nach Seriphos mit.
Hier befreite er seine Mutter von der Zudringlichkeit des Polydektes, indem er diesen durch das Medusenhaupt versteinerte.
Darauf setzte er den Diktys als König ein, übergab den Kopf der Gorgo der Athene, welche ihn auf ihrem Schild
anbrachte, und begab sich mit Danae und Andromeda nach Argos, wo er den Akrisios (s. d.) unfreiwillig mit der Diskosscheibe tötete,
hierauf die Herrschaft über Argos gegen die über Tiryns vertauschte und Midea und Mykenä gründete.
Andromeda gebar ihm den Perses, Alkäos, Sthenelos, Heleios, Mestor, Elektryon und die Gorgophone. An der Straße von Argos nach
Mykenä hatte Perseus ein Heroon, auch in Seriphos und Athen wurde er göttlich verehrt. Der Mythus wurde auch nach Ägypten übertragen,
wo Perseus in Chemmis einen Tempel mit einem Standbild hatte. Wahrscheinlich ist er ursprünglich Sonnengott gewesen.
Von der griechischen Kunst ist Perseus vielfach verherrlicht worden. Seine gewöhnlichen Attribute sind die Flügelschuhe, das Sichelmesser
(in der ältern Zeit das Schwert) und die Kappe des Hades; in der Körperbildung erscheint er dem Hermes sehr ähnlich.
Unter den erhaltenen auf ihn bezüglicher Kunstwerken ist ein Marmorrelief im kapitolinischen Museum zu
Rom, die Befreiung der Andromeda darstellend (vgl. Abbildung), besonders wertvoll; dasselbe Motiv wiederholt sich in einem Relief
im Museum zu Neapel und in mehreren pompejanischen Gemälden. Auch statuarisch (Gruppe im Georgengarten zu Hannover) ist die
Szene dargestellt; die Tötung der Medusa und Perseus, verfolgt von den Gorgonen, findet sich häufig auf
Vasenbildern, ersteres auch auf einem Metopenrelief von Selinunt. Von modernen Darstellungen sind der bronzene Perseus mit Medusenhaupt
von Benv. Cellini in der Loggia dei Lanzi in Florenz, die Marmorstatue von Canova im Vatikan und eine kolossale Gruppe u. Andromeda)
von Pfuhl zu erwähnen.
Vgl. K. F. Hermann, Perseus und Andromeda (Götting. 1851);
Fedde, De Perseo et Andromeda
(Berl. 1860).
letzter König von Makedonien, natürlicher Sohn Philipps III., geb. 212 v. Chr., nahm frühzeitig an den Kämpfen
seines Vaters gegen die Römer teil
mehr
und folgte, nachdem er seinen von den Römern begünstigten jüngern Bruder, Demetrios, aus dem Wege geräumt, 179 seinem Vater
auf dem Thron von Makedonien. Während er in Rom um Erneuerung des väterlichen Bündnisses nachsuchen ließ, warb er in der
Nähe und Ferne um Bundesgenossen gegen Rom, vermählte sich zu diesem Zweck mit Seleukos' IV. Tochter und
gab dem bithynischen König Prusias II. seine Schwester zur Gattin. Der römische Konsul Perseus Licinius Crassus eröffnete hierauf 171 den
Krieg gegen Perseus, focht aber unglücklich bei Sykurion am Ossa.
Auch das Jahr 170 war für die Römer nicht glücklicher, und hätte Perseus mehr Energie besessen und nicht
aus Geiz sein Heer vermindert, würde er große Erfolge errungen haben. Seine schwankende Haltung verschaffte den Römern Zeit,
die verfallene Kriegszucht in ihren Heeren wiederherstellen, und 168 erfocht der Konsul L. Ämilius Paullus bei Pydna einen entscheidenden
Sieg über Perseus. Letzterer entfloh nach Samothrake, mußte sich hier aber, von allen, bis auf seine zwei Söhne
Philipp und Alexander, verlassen, ergeben und hierauf mit seiner Familie den Triumph seines Siegers schmücken. Er starb 166 zu
Alba in römischer Gefangenschaft.
Vgl. Gerlach, Perseus, König von Makedonien (Basel
1857).