Perroquet
(franz., spr. -kä), Papagei;
vulgär auch s. v. w. Absinth;
Perroquet - Persephone
(franz., spr. -kä), Papagei;
vulgär auch s. v. w. Absinth;
(spr. -oh), George, franz. Archäolog, geb. zu Villeneuve St.-Georges (Seine-et-Oise), besuchte die Normalschule und 1855-58 die französische Schule in Athen, [* 3] bereiste 1861 Kleinasien, wo er eine vollständige Kopie des ankyrenischen Monuments (s. Angora) abnahm, und wurde 1872 Professor der griechischen Sprache [* 4] an der höhern Normalschule, 1883 Direktor der letztern und ist daneben seit 1877 Professor der Archäologie an der Universität zu Paris. [* 5] 1874 wurde er Mitglied der Akademie der Inschriften. Er schrieb: »Exploration archéologique de la Galatie et de la Bithynie« (Par. 1862-72);
»L'île de Crète« (1866);
»Mémoire sur l'île da Thasos« (2. Aufl. 1871);
»Essai sur le droit public et privé de la république athénienne« (1867);
»Les précurseurs de Démosthènes« (1873);
»Mémoires d'archéologie, d'épigraphie et d'histoire« (1875) und mit Ch. Chipiez: »Histoire de l'art dans l'antiquité« (1881-84, Bd. 1-3; Bd. 1: »Ägypten«, [* 6] deutsch von Pietschmann, Leipz. 1882-84).
s. Zeugdruckerei. ^[= (Stoffdruckerei), die Kunst, farbige Muster (Dessins) auf Geweben durch Druck zu erzeugen. Die ...]
s. Perücke. ^[= (franz. perruque, ital. parrucca, span. peluca, v. lat. pilus, Haar), Kopfbedeckung ...] [* 7]
Vereinigte Staaten von
* 8
Vereinigten.Matthew Calbraith, amerikan. Seefahrer, geb. 1795 zu South Kingston (Rhode-Island), trat 1809 in die Kriegsmarine der Vereinigten Staaten, [* 8] focht 1812-14 im Kriege gegen England und befehligte, 1837 zum Kapitän ernannt, im mexikanischen Krieg das amerikanische Geschwader im Golf von Mexiko. [* 9] In den Jahren 1852-54 war er Chef einer großen und wichtigen Expedition der Vereinigten Staaten nach Hinterasien, insbesondere nach Japan, [* 10] um dieses Land dem Verkehr mit Amerika [* 11] zu erschließen. Am brachte er den Vertrag von Kanagawa zu stande, durch welchen den Amerikanern die Häfen von Simoda und Hakodade geöffnet wurden. Es beteiligten sich an dieser Fahrt, durch welche die Kenntnis Japans wesentlich erweitert wurde, unter andern: Francis L. Hawks, J. W. ^[James Willett] Spalding und der deutsche Maler W. Heine. Perry starb in New York. Der Bericht über die Expedition ward nach seinen Aufzeichnungen durch die amerikanische Regierung herausgegeben (»Narrative of the expedition to China and Japan 1852-54 etc.«, Washingt. 1856-60, 3 Bde.).
bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Chr. H. Persoon (s. d.).
saldo (ital.), zur Ausgleichung, als Rest (vgl. Saldieren).
saltum (lat.), durch einen Sprung, sprungweise (z. B. bei Schlüssen).
Genua
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Genua.Carlo, Graf Pellion di, ital. Admiral, geb. zu Vercelli, trat in den sardinischen Marinedienst, ward 1842 Kapitän des Kriegsschiffs Eridano, mit dem er eine Reise um die Welt machte, und unternahm 1848 als Fregattenkapitän mit einigen venezianischen Schiffen einen unglücklichen Angriff auf das von Österreichern besetzte Fort Caorle an der Mündung der Piave. Hierauf befehligte er das königliche Equipagenkorps in Genua. [* 12] Im Frühling 1860 zum Konteradmiral und Befehlshaber der sardinischen Seemacht ernannt, leistete er Garibaldi bei seinem Angriff auf Sizilien [* 13] und das Festland von Neapel [* 14] wesentliche Dienste [* 15] und unterstützte die Eroberung Anconas und Gaetas.
Vom März bis Dezember 1862 war er Marineminister und ward bei seinem Rücktritt zum Admiral, 1865 zum Senator ernannt. Als im Sommer 1866 der Krieg mit Österreich [* 16] ausbrach, übernahm er den Oberbefehl über die mit bedeutenden Opfern stark vermehrte italienische Flotte, von der man sich große Leistungen versprach, die Persano aber durchaus nicht erfüllte. Nachdem er lange mit dem Auslaufen aus dem Hafen von Tarent gezögert, blieb er, obwohl er den 14 österreichischen Schiffen gegenüber 34 Fahrzeuge zur Disposition hatte, fast zwei Wochen unthätig in Ancona [* 17] und unternahm erst auf ausdrücklichen Befehl der Regierung den Angriff auf Lissa. [* 18]
Italien
* 19
Italien.Derselbe mißlang, und 20. Juli erlitt Persano infolge seiner Ungeschicklichkeit und seines Mangels an Geistesgegenwart die schmähliche Niederlage von Lissa (s. d.). In Italien [* 19] erhob sich ein Sturm gerechten Unwillens wider Persano, der am vom Senat wegen Ungehorsams und Fahrlässigkeit zur Amtsentsetzung, zum Verlust des Admiralsrangs sowie in die Kosten des Prozesses verurteilt wurde. Persano starb in Turin. [* 20]
Fluß im preuß. Regierungsbezirk Köslin, [* 21] entspringt bei Neustettin [* 22] im Persanzigsee, nimmt die Damitz, Radüe etc. aus und mündet nach einem Laufe von 165 km bei Kolberg, [* 23] wo sie den Hafen Kolbergermünde bildet, in die Ostsee.
Sie ist 2 km für kleinere Seeschiffe fahrbar.
scrutinĭum (lat.), durch Stimmensammlung, durch (geheime) Abstimmung. ^[= die förmliche und ausdrückliche Willenserklärung der Mitglieder einer Versammlung oder eines ...]
Gärtn., Gattung aus der Familie der Laurineen, Bäume und Sträucher mit wechselständigen, ganzen, lederigen Blättern, achsel- oder endständigen Blütenrispen, kleinen Blüten und eiförmigen oder oblongen Beeren auf mehr oder minder verdicktem Stiel. Etwa 100 Arten, meist im tropischen oder subtropischen Amerika.
Nahrungspflanzen III
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Nahrungspflanzen III.Persea gratissima Gärtn. (Alligator- oder Avogato- [Advokaten-] Birne, s. Tafel »Nahrungspflanzen [* 24] III«), [* 25]
ein 9 m hoher Baum mit elliptisch länglichen, unten weichhaarigen Blättern und gelben, wohlriechenden Blüten, trägt braunrote Früchte von der Größe einer mittlern Birne, mit grünem, wohlschmeckenden Fleisch, die in Südamerika [* 26] und Westindien [* 27] ein beliebtes Obst sind, das reif sowie unreif mit Salz [* 28] und Gewürzen genossen wird. Durch Auspressen gewinnt man aus dem Fruchtfleisch reichlich fettes Öl. Die Samen [* 29] liefern eine unauslöschliche Farbe, welche zum Zeichnen der Wäsche benutzt wird.
Von Persea indica Spr. (Madeiralorbeer), einem ansehnlichen Baum in Madeira, [* 30] auf den Kanarischen Inseln und in Japan, mit weißlichen Blüten, werden die lorbeerartig riechenden Blätter arzneilich benutzt.
Von Persea Lingue Nees und Persea Meyeriana Nees benutzt man die Rinde zum Gerben. Erstere liefert das Valdivialeder, enthält 1-18 Proz. Gerbstoff und kommt auch in den europäischen Handel.
s. Sternschnuppen. ^[= Lichtpunkte, die in heitern Nächten plötzlich am Himmel aufleuchten, rasch eine meist scheinbar ...]
geteertes Segeltuch, womit Güter und Schiffsluken etc. gegen Nässe geschützt werden.
Persepolis - Perserkri
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Seite 12.862.(Persephassa, bei den Römern Proserpina), in der griech. Mythologie Tochter des Zeus [* 31] und der Demeter, [* 32] ward, als sie einst auf der nysischen Flur (nach späterer Sage bei Enna in Sizilien) Blumen sammelnd von ihren Gespielinnen sich entfernt hatte, von Pluton, [* 33] der plötzlich aus der Erde auftauchte, geraubt und so zur Beherrscherin der Unterwelt erhoben. Demeter suchte die Tochter mit der an den Flammen des Ätna [* 34] angezündeten Fackel auf der ganzen Erde, bis ihr die Nymphe Arethusa oder ¶
Helios [* 36] das Schicksal derselben enthüllte. Zeus versprach ihr darauf, ihr die Tochter zurückzugehen, wenn dieselbe im Reich der Schatten [* 37] noch nichts genossen hätte, und gewährte ihr, da Persephone mit Pluton bereits einen Granatapfel geteilt hatte, daß sie wenigstens zwei Drittel des Jahrs auf der Oberwelt zubringen durfte. Der Sinn des Mythus ist unschwer zu erraten: er ist eine allegorische Darstellung des alljährlich vor unsern Augen sich erneuernden Schauspiels der absterbenden und wieder auflebenden Pflanzenwelt.
Hekatombäon - Hektogra
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Hekate.In den Eleusinischen Mysterien wurde der Mythus als das Bild einer höhern Idee, nämlich der Unsterblichkeit der Seele, aufgefaßt. Hier tritt Persephone als Kora (Tochter) in Verbindung mit ihrer Mutter Demeter und deren Sohn Iakchos auf, heißt aber auch, gleich jener, Despoina (»Herrin«). Außer in Eleusis ward Persephone auch in Böotien, im Peloponnes und auf Sizilien verehrt, meist gemeinschaftlich mit ihrer Mutter. Bei den Orphikern der spätern Zeit ist eine allwaltende Naturgottheit und wird vielfach mit andern mystischen Gottheiten, Hekate, [* 38] Gäa, Rhea, [* 39] Isis, [* 40] vermengt.
Der römische Name Proserpina scheint nur eine Latinisierung von Persephone zu sein. Dargestellt ward Persephone und Hades (Relief im Vatikan [* 41] zu Rom) [* 42] Persephone entweder als liebliche Tochter der Demeter oder als strenge Gemahlin des Hades, mit königlichen Insignien und der Fackel, dem Symbol der eleusinischen Weihen (s. Abbildung). Einzelbilder sind schwer zu bestimmen, da ihr Ideal mit dem ihrer Mutter mehr oder weniger zusammenfließt; nur wird sie stets jugendlicher aufgefaßt sein. In einer Gruppe bildete sie Praxiteles, in einem Relief (zusammen mit Pluton, Dionysos [* 43] und zwei Nymphen) Kolotes.
Saturnus (Metall) - Sa
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Satyrn.Öfters kommt sie in größern Darstellungen vor, besonders in Schilderungen der Aussendung des Triptolemos (s. Abbildung bei Demeter, Fig. 2), ihrer Entführung durch Hades und ihrer Rückkehr auf die Erde. Diesen Gegenstand behandeln mit Vorliebe die römischen Sarkophagreliefs, doch war der Raub der Kora auch Inhalt eines Gemäldes des Nikomachos und einer Gruppe des Praxiteles. Die Auffahrt der Persephone aus der Unterwelt ist sehr schön auf einem Vasenbild (Fragment des Marchese del Vasto) dargestellt. In der römischen Zeit ist ihre Vereinigung mit Dionysos (als Liber und Libera), der Brautzug beider unter Begleitung bacchantisch rasender Satyrn [* 44] und Mänaden sehr häufig auf Sarkophagen behandelt. Eine dichterische Bearbeitung der Persephonesage enthält Goethes kleines, dem »Triumph der Empfindsamkeit« eingeschaltetes Monodrama »Proserpin«.
Vgl. Preller, Demeter u. Persephone (Hamb. 1837);
Förster, Der Raub und die Rückkehr der Persephone (Stuttg. 1874) und in den »Jahrbüchern für Philologie« (1876, S. 804 ff.);
Overbeck, Griechische Kunstmythologie, 4. Buch: »Demeter und Kora« (Leipz. 1878).
[* 35] ^[Abb.: Persephone und Hades (Relief im Vatikan zu Rom).]