Perles
d'éther (franz., spr. perl detähr), mit Äther gefüllte Gelatinekapseln, welche als Arzneimittel benutzt werden.
d'éther (franz., spr. perl detähr), mit Äther gefüllte Gelatinekapseln, welche als Arzneimittel benutzt werden.
1) Fluß in China, [* 2] s. Tschukiang. -
2) Fluß in Nordamerika, [* 3] s. Pearl River.
s. Cholesteatom. ^[= (griech.), Balggeschwulst, welche wesentlich Cholesterin enthält, vom äußern ...]
s. Glimmer. ^[= (Mica, Katzengold und Katzensilber), Gruppe von Mineralien aus der Ordnung der Silikate, wichtige ...]
sehr feine Sorte kleiner Graupen. ^[= # enthülste und entspitzte, durch Schälen, Abreiben, Schleifen und Polieren in eine mehr oder ...]
Perlhuhn
(Numida L.), Gattung aus der Ordnung der Scharrvögel und der Familie der Fasanen (Phasianidae), gedrungen und kräftig gebaute Tiere mit kurzen, gerundeten Flügeln, mittellangem Schwanz, sehr verlängerten Oberschwanzdeckfedern, mittelhohen, gewöhnlich sporenlosen, kurzzehigen Füßen, kräftigem Schnabel, mehr oder wenig nacktem, mit Federbusch, Holle, Krause, Helm und Hautlappen verziertem Kopf und Oberhals und lichter Perlfleckung auf dunklem Grund, welche wie die Kopfzierde beiden Geschlechtern gemeinsam ist.
Das gemeine (N. cristata
Pall.), der Stammvater unsers zahmen Perlhuhns
, 50
cm lang, mit einem
Horn auf der Scheitelmitte und
zwei
Haut- oder Fleischlappen hinten am
Unterkiefer, ist an Oberbrust und
Nacken ungefleckt lilafarben, sonst am
Rücken und
Bürzel grau, mit kleinen, weißen Perlflecken besetzt, unterseits grauschwarz, gleichmäßig geperlt,
die Armschwingen bräunlich, auf der Außenfahne weiß gebändert, die Steuerfedern dunkelgrau, schön geperlt und nur die
seitlichen teilweise gebändert; das
Auge
[* 4] ist dunkelbraun, die Wangengegend bläulichweiß, der Kammlappen und der
Wulst am
Schnabelgrund rot, der
Helm hornfarben, der
Schnabel rotgelblich hornfarben, der
Fuß schiefergrau, oberhalb
der Einlenkung der
Zehen fleischfarbig. Es stammt aus Westafrika, ist häufig in der
Sierra Leone, in
Aschanti, Aguapim und
auf den
Inseln des
Grünen
Vorgebirges und kommt verwildert in
Mittelamerika und
Westindien
[* 5] vor. In reichbebuschten Gegenden und
in Wäldern mit dichtem Unterholz lebt es fast als Standvogel und macht sich namentlich durch seine trompetenartige
Stimme bald bemerkbar.
Man findet es in
Familien von 15-20
Stück, oft auch in
Ketten aus 6-8
Familien, welche ein alter
Hahn
[* 6] leitet. Es ist sehr scheu,
sucht sich in
Gefahr durch
Laufen zu retten, bäumt vor dem
Hund und verläßt sich wenig auf seine
Flügel.
Es schläft auf
Bäumen oder
Felsen und ist auch dann sehr wachsam. Die
Nahrung besteht aus
Insekten
[* 7] und allerlei Pflanzenstoffen,
auch
Knollen.
[* 8] Das Gelege zählt 5-8 schmutzig braun-gelblichweiße
Eier,
[* 9] und die Brutzeit dauert 25
Tage. Das Perlhuhn
war den alten
Griechen bekannt und wird zuerst von
Sophokles erwähnt.
Nach der
Sage wurden die
Schwestern des Meleager, als sie sich über den
Tod des
Bruders nicht trösten ließen, in Perlhühner
verwandelt. Nach
Klitos von Milet hielt man Perlhühner auf
Leros um den
Tempel
[* 10] der
Artemis.
[* 11] Nach
Italien
[* 12] scheinen sie erst zur
Zeit der
Punischen Kriege, vielleicht ohne Vermittelung der Griechen, gelangt zu sein,
und sie kamen zu
Varros Zeit als kostbares
Gericht auf die Tafel. Mit dem
Untergang des römischen
Reichs verschwand das Perlhuhn
wieder aus
Europa
[* 13] und
wurde erst durch die Portugiesen von neuem eingeführt, durch diese und die
Spanier auch nach
Amerika
[* 14] hinübergebracht, wo
es bald verwilderte.
Auf den Hühnerhöfen wird das Perlhuhn
jetzt häufiger gezüchtet als früher; man hat auch kleinere weiße Perlhühner
und durch Paarung dieser mit den gewöhnlichen eine neue
Varietät, mehr blau, weniger geperlt, mit weißer
Brust und weißem
Hals, erhalten. Das Perlhuhn
behält stets etwas
Wildes und
Scheues, fliegt
hoch und weit, ist zänkisch, schreit
garstig, sucht eifrig seine
Eier zu verbergen und gewöhnt sich nicht an ein regelmäßiges
Nest. Es legt aber fleißig, und
die
Eier sind wie das
Fleisch der jungen
Vögel
[* 15] höchst wohlschmeckend.
Die Legeperiode zieht sich bis in den Herbst hin, und da die Perlhühner schlecht brüten, so legt man die Eier vorteilhaft Hennen unter. Die Jungen sind sehr empfindlich gegen Regen und nasse Kälte, fordern aber sonst keine andre Pflege als junge Hühner; [* 16] auch die alten gedeihen bei gewöhnlichem Hühnerfutter.
Vgl. Mariot-Didieux, Die Truthühner- u. Perlhühnerzucht (2. Aufl. von Öttel, Weim. 1873);
s. v. w. Perlstein. ^[= gleich dem Pechstein und Obsidian oft als Mineral (amorph, perlgrau, kantendurchscheinend, ...]
s. Finnenkrankheit der Schweine. ^[= (Hirsesucht), Wurmleiden der Schweine, das durch die Finnen (Cysticercus cellulosae ...] [* 17]
irländisches, s. Carragaheen. ^[= (Carrageen, Knorpelmoos, Knorpeltang, irländisches Fucus crispus), die getrocknete ...]
mehrere Gattungen Muscheln, [* 18] welche die echten Perlen erzeugen. Die Seeperlmuschel (Meleagrina margaritifera L., s. Tafel »Mollusken [* 19] etc.«),
aus der Familie der Aviculidae, mit rundlich viereckiger Schalen, hat je nach der Beschaffenheit des Bodens, auf welchem sie wohnt, und nach den pflanzlichen und tierischen Organismen, welche ihre Schalen überwachsen, ein verschiedenes Aussehen und lebt, in größerer Anzahl vereinigt, in Tiefen von 6-30, am häufigsten von 7,5-15 m auf Banken, meist von Korallengrund, mittels der hornigen Fäden des Byssus angeheftet. Man findet sie im Persischen Golf, im Roten Meer, an den Küsten von Ceylon, [* 20] an den Inseln des Großen Ozeans, im Meerbusen von Panama [* 21] und Mexiko, [* 22] an der kalifornischen Küste und an der Küste von Westaustralien.
Die Perlen in ihr sind ein Erzeugnis des Widerstandes der Muschel gegen einen fremden Eindringling. Sie gleichen in ihrem Bau der Perlmutter (s. d.) welche die innern Schichten der Schale bildet, d. h. sie bestehen aus zahlreichen zarten, übereinander liegenden, aber nicht regelmäßig verlaufenden Schichten organischer, stark mit kohlensaurem Kalk imprägnierter Substanz und sind daher nichts andres als eine übermäßige Absonderung von Perlmutter an einer bestimmten Stelle, an welcher ein ungewöhnlicher Reiz auf den Organismus ausgeübt wird.
Letzteres geschieht nun z. B. durch leblose Gegenstände, welche beim Offenstehen der Schale mehr oder weniger zufällig hineingeraten sind, oder durch Parasiten, wie Eingeweidewürmer, kleine Wassermilben und Fadenalgen, die sich in der Substanz des Mantels festgesetzt haben. In letzterm, sehr häufigem Fall entstehen die schönsten runden, ringsum freien Perlen, während, wenn der fremde Körper der Innenfläche der Schale anliegt, die Perle mit mehr oder weniger breiter Basis aufsitzt (Kropfperlen).
In der Regel enthält mithin jede Perle in ihrem Innern den ihre Bildung veranlassenden fremden Gegenstand, wenn auch oft ziemlich unkenntlich. Die Perlen haben ein spezifisches Gewicht von 2,6, sind etwas härter als Kalkspat, [* 23] also bei weitem nicht so hart wie Edelsteine [* 24] und deshalb auch nicht so dauerhaft. Ihr Glanz schwindet mit der Zeit, besonders durch Temperaturwechsel und beim Tragen durch den Schweiß; in alten Gräbern hat man sie völlig in nur noch locker zusammenhängendes Pulver verwandelt gefunden. Je nach der Gesamtfarbe der Muschel sind die Perlen bläulich oder gelblich oder, wenn am Rande der Muschel entstanden, schwärzlich. Doch übt auch die mehr oder weniger gleichmäßig Struktur der Perlen einen Einfluß auf die Farbe aus. Die kleinsten Perlen ¶
haben nur Sandkorngröße, die größte bekannte Perle dagegen ist birnförmig, 35 mm lang und 27 mm breit. Von kleinern Perlen findet man mehrere (sogar bis über 80) in einer einzigen Muschel, während die größern mehr einzeln vorkommen. Säuren zersetzen die Perlen langsam unter Aufbrausen, indem sie den kohlensauren Kalk ausziehen, die organische Substanz dagegen ungelöst zurücklassen; kleinere Perlen lösen sich nach längerm Kochen mit starkem Essig vollständig.
Man gewinnt die Perlen überall durch Taucherarbeit. Schon die Alten erhielten ihre Perlen von der arabischen Seite des Persischen Meerbusens und aus dem Indischen Meer zwischen Ceylon und der Koromandelküste, und dort wird auch jetzt noch Perlenfischerei getrieben. In Indien reicht die Kenntnis der Perlen bis ins höchste Altertum; auch in der Bibel [* 26] werden sie erwähnt, und in Ägypten [* 27] wurden sie nach der Vertreibung der Hyksos häufiger. Viel später lernte man sie in Europa kennen, wo sie Theophrast zuerst erwähnt.
Von den Griechen kamen sie zu den Römern und mit ihnen der Name margaros oder margarites in die romanischen Sprachen. (Das Wort Perle ist wohl von Beere, Beerlein abzuleiten oder auch von perola, kleine Birne.) In Rom [* 28] kam der Luxus mit Perlen seit den Feldzügen des Pompejus, noch mehr seit der Unterwerfung Alexandrias auf, und es wurden für größere Perlen ganz enorme Summen gezahlt. In der neuern Zeit belebte die Entdeckung Amerikas den Perlenluxus von neuem. Kolumbus fand den Perlenschmuck bei den Indianern und entdeckte die Insel Margarita, an deren Küste die Indianer Perlen fischten.
Hier ging die Perlenfischerei in der Folge ein; aber weiter westlich, an der Halbinsel Goajira, wird sie noch jetzt betrieben. Die occidentalischen Perlen sind zwar durchschnittlich groß, aber weniger rund und mehr bleifarbig und werden deshalb weniger geschätzt als die orientalischen. Auch an der Westküste Mexikos waren die Perlmuscheln den Eingebornen bekannt, und die Europäer richteten später Fischereien im Golf von Kalifornien, besonders bei La Paz, ein. Die Taucher gewinnen an einem Tag, indem sie 40-50mal tauchen, 1-2000 Muscheln, welche sie mit einem Messer [* 29] losmachen.
In der Regel überläßt man die Muscheln der Fäulnis und wäscht sie dann erst aus. Der Ertrag ist höchst schwankend. So brachte die Fischerei [* 30] in Ceylon der englischen Regierung 1863 eine Abgabe von über 50,000, 1874 nur von 10,000 Pfd. Sterl. ein. Der Wert der Fischerei im Persischen Golf wird auf 8 Mill. Mk. jährlich geschätzt. Durch unverständige Ausbeutung sind die Bänke auch vielfach erschöpft, und man hat angefangen, Schonzeiten einzuführen, auch die Züchtung der Muschel versucht; doch entsteht hierbei die Schwierigkeit, daß sich mit der Muschel nicht auch die Gelegenheit vermehren läßt, welcher man die Perlenbildung dankt.
Die Flußperlmuschel (Margaritana margaritifera Retz.), aus der Familie der Unionidae, lebt vorzugsweise in klaren, kalkarmen Gebirgsbächen, wo das Gefälle abzunehmen anfängt, und findet sich in Deutschland [* 31] besonders in Bayern, [* 32] Sachsen [* 33] und Böhmen [* 34] an den verschiedensten Orten, aber auch am östlichen Rande der Lüneburger Heide. [* 35] Ferner kommt sie auch in Wales, Cumberland, Schottland, dem nördlichen Irland, Schweden, [* 36] Norwegen und Nordrußland vor; englische Flußperlen hatte schon Julius Cäsar erhalten. Im ganzen ist der Ertrag gering, obwohl die Perlen selbst denen der Meleagrina an Schönheit nicht nachstehen.
Nahe verwandte Arten leben im Stromgebiet des Mississippi, und die Spanier fanden bei ihrem Vordringen in diesen Gegenden kolossale Mengen von Perlen bei den Eingebornen angehäuft. Auch in China sind Flußperlen seit dem Altertum bekannt; sie wurden als Schmuck benutzt und als Amulette getragen. In die chinesische Flußperlmuschel (wahrscheinlich Dipsas plicata) schieben die Chinesen Kügelchen oder zinnerne Buddhabildchen zwischen Schale und Mantel und erzielen dadurch eine Ablagerung von Perlensubstanz auf den eingeschobenen Gegenständen, um sie zum Schmücken der Kopfbedeckung zu benutzen. - Der hauptsächlichste Perlenmarkt für Europa ist Paris, [* 37] für Deutschland Leipzig. [* 38]
Das Gewicht der Perlen bestimmt man nach Karaten und den Preis großer Perlen, indem man den Preis einer Perle von 1 Karat mit dem Quadrat des Karatgewichts der zu schätzenden Perle multipliziert und das Produkt nochmals mit 8 multipliziert. Die vollkommen runden Perlen heißen Perlentropfen oder Perlenaugen, die unregelmäßig geformten Perlen Barockperlen, die kleinern Perlen Lotperlen und die kleinsten Saatperlen. Auch in andern Muscheln, wie in der Auster, [* 39] Steckmuschel, Miesmuschel, Riesenmuschel etc., und ebenso in einigen Schneckenschalen finden sich mehr oder weniger häufig Perlen, doch sind sie im allgemeinen von unschönem Äußern und werden daher kaum in den Handel gelangen.
Vgl. Heßling, Die Perlmuscheln und ihre Perlen (Leipz. 1859);
Möbius, Die echten Perlen (Hamb. 1858);
Martens, Purpur und Perlen (Berl. 1874);
Simmonds, The commercial products of the sea (Lond. 1879).