und glättet das
Papier zuletzt zwischen mit
Dampf
[* 2] geheimen
Walzen.
LetzteresVerfahren ist notwendig, weil beim
Trocknen nicht
gespanntes Pergamentpapier kraus und runzelig wird. Pergamentpapier ist hornartig, durchscheinend, steil, 3-4mal
fester als das
Papier, aus welchem es hergestellt wurde; es erweicht in
Wasser, ohne an
Festigkeit
[* 3] zu verlieren, und gleicht
dann der tierischen
Blase. Es läßt
Flüssigkeiten nur endosmotisch hindurch, wird durch kochendes
Wasser nicht verändert,
fault nicht und wird nicht von
Insekten
[* 4] angegriffen. Es widersteht kochenden
Ätzlaugen, löst sich aber allmählich in heißer
konzentrierter
Salzsäure und
Schwefelsäure.
[* 5]
(lat. Pergamus), im
Altertum berühmte Stadt in
Mysien, in der
Landschaft Teuthrania, am
Selinos und Keteios (Bergama-Tschai),
der sich südlich der Stadt in den Kaikos ergießt, lag am
Fuß eines steilen
Bergs,
aus dem die
Akropolis
[* 9] stand. Die Einwohner hielten sich für Abkömmlinge eingewanderter
Arkadier; jedenfalls war schon in der
Perserzeit hier das griechische
Element vorherrschend. Den
Grund zur
Größe der Stadt legte
Lysimachos,
welcher dort durch Philetäros seine
Schätze (9000
Talente =
ca. 32 Mill. Mk.) aufbewahren ließ, und noch mehr Philetäros
selbst, der 283
v. Chr. nach
Lysimachos'
Fall Pergamon zur Hauptstadt des von ihm gestifteten
PergamenischenReichs (s. d.) machte.
Am meisten vergrößert und verschönert wurde die Stadt durch König
Eumenes II. (197-159), der auch
die berühmte pergamenische
Bibliothek, die noch zu
Kleopatras Zeit 200,000
Rollen
[* 10] zählte, begründete, und unter welchem eine
Bildhauerschule blühte (s.
Bildhauerkunst,
[* 11] S. 940). Berühmte Erzeugnisse des
Gewerbfleißes waren
Salben, irdene
Becher
[* 12] und
Pergament (charta Pergamena).
Noch lange nach der Einverleibung des pergamenischen
Reichs in das römische (130
v. Chr.) blieb Pergamon die
blühende Hauptstadt der
Provinz Asia und war der Sitz eines Obergerichtshofs sowie
Knotenpunkt aller das westliche
Asien
[* 13] durchschneidenden
Hauptstraßen. Erst unter den byzantinischen
Kaisern verfiel es allmählich. Pergamon ist Vaterstadt des Rhetors
Apollodoros und
des
ArztesGalenos, auch war es einer der ersten Sitze einer christlichen
Gemeinde. Die Stadt heißt jetzt
Bergama (s. d.).
In denVordergrund des
Interesses ist Pergamon durch die von der preußischen
Regierung in den
Jahren 1878-86 auf Anregung
des
IngenieursHumann (s. d.) dort veranstalteten
Ausgrabungen getreten, welche nicht nur ein klares
Licht
[* 14] über die
Ausdehnung
[* 15] und die Bauwerke der alten Stadt verbreitet, sondern auch wertvolle Reste der
Architektur und
Skulptur
aus der Attaliden- und römischen Zeit zu
Tage gefördert haben, welche meist in das
Berliner
[* 16]
Museum übergegangen sind.
Man unterscheidet eine Unterstadt und die
Akropolis. In der erstern und ihrer Umgebung sind die Reste der Stadtmauer
Eumenes' II., von
Wasserleitungen, eines
Theaters, eines
Amphitheaters, eines
Zirkus, eines Asklepiostempels, einer Thermenanlage
(sogen.
Basilika)
[* 17] u. a. gefunden worden. Den Glanzpunkt der Stadt bildete der Burgberg (s.
Plan), ein geräumiges Hochplateau, welches in mehreren
Terrassen emporstieg und eine große Zahl staatlicher Bauwerke enthielt.
Hier befanden sich auf der unterstenTerrasse ein
Gymnasium, dann höher hinauf, auf der eigentlichen
Akropolis,
der Marktplatz
(Agora), ein
Tempel
[* 18] des