(welsch: Penfro), südwestlichste
Grafschaft des engl.FürstentumsWales, auf der
Landseite von
Cardigan- und
Carmarthenshire umschlossen, mit einem Flächenraum von 1583 qkm (28,27 QM.).
Pembrokeshire hat eine wellenförmige Oberfläche; die Precellyhügel im nordöstliche Teil erreichen eine
Höhe von
536 m; außerdem
durchziehen noch zahlreiche andre Hügelketten das Land und laufen in eine
Menge von
Vorgebirgen aus, von
denen St.
David'sHead das westlichste, St. Gowen's
Head das südlichste ist.
Die
Küsten sind steil, sehr zerrissen und haben viele
Buchten, von denen mehrere vorzügliche Häfen bilden. Im N. finden
sich die
Newport- und Fishguardbai, im W. die tiefe St. Bridesbai, im
SW. der Milfordhafen, einer der besten und
geräumigsten Häfen
Europas. An der
West- und Südküste liegen zahlreiche kleine
Inseln und Inselgruppen zerstreut. Die bedeutendsten
Flüsse
[* 5] sind: der Teifi, welcher die
Grenze gegen
Cardiganshire bildet, und die beiden Cleddau (Cleddy), welche in den Milfordhafen
münden. Pembrokeshire hatte 1881: 91,824 Einw., von denen die im S. die Nachkommen englischer
und in geringerm
Maß vlämischer
Kolonisten sind.
beliebtes
Nahrungsmittel
[* 16] der nordamerikan.
Indianer, besteht aus
Büffel- oder Elenfleisch, welches zerschnitten,
zerstampft oder zerrieben, mit
Fett vermischt und in lederne
Säcke gepreßt wird und sich in diesem Zustand
jahrelang hält.
(Pompholyx),
Hautkrankheit, bei welcher sich auf entzündlich geröteten, aber nicht infiltrierten, voneinander
getrennten Hautstellen große, mit heller, wässeriger
Flüssigkeit gefüllte
Blasen bilden. Diese
Blasen ähneln denen, welche
durch
Blasenpflaster oder durch
Verbrennungen der
Haut
[* 18] entstehen. Worauf dieser Vorgang beruht, ist nicht
genügend erkannt; denn nur von dem Pemphigus, welcher bei Neugebornen vorkommt, weiß man, daß er syphilitischen
Ursprungs ist. Jedoch scheint auch beim Erwachsenen der Pemphigus nicht ein selbständiges
Leiden
[* 19] der
Haut, sondern nur
Symptom einer
Blutentmischung zu
sein. - Der akute Pemphigus
(Febris bullosa, Blasenfieber) kommt sehr selten vor. Er wird von
einem bald nur leichten, bald aber ziemlich schweren fieberhaften Allgemeinleiden begleitet, welches den örtlichen
Erscheinungen
nur einige
Tage vorauszugehen pflegt.
Dann bilden sich auf der
Haut rote, kreisrunde, juckende oder brennende
Flecke, welche namentlich am
Rücken, am
Bauch
[* 20] und an den
Gliedmaßen sitzen. Nach wenigen
Stunden schießt in der Mitte derselben ein kleines wasserhelles
Bläschen
auf, das sich schnell vergrößert und nach kurzer Zeit den ganzen
Fleck bedeckt. Die
Blasen schwanken zwischen der
Größe
einer
Erbse, einer Walnuß oder eines Apfels. Ihr
Inhalt ist anfangs klar, später wird er trübe und molkig. Nach
3-4
Tagen platzen die
Blasen und hinterlassen eine wunde
Stelle, die einige
Tage lang näßt und dann sich mit einer dünnen
Borke überzieht. Unter dieser bildet sich neue
¶
mehr
Oberhaut. Bleibt es bei einem einmaligen Blasenausbruch, so kann die Krankheit in 8-14 Tagen beendigt sein; bilden sich aber
Nachschübe, so zieht sie sich 3-4 Wochen lang hin. Der chronische Pemphigus entwickelt sich entweder aus dem akuten, indem die Bildung
der Blasen (vgl. Tafel »Hautkrankheiten«,
[* 22] Fig. 3) monate- oder jahrelang fortbesteht, oder
er tritt anfangs als ein scheinbar leichtes und unbedeutendes Leiden ohne stürmische Erscheinungen auf. Ohne daß das Allgemeinbefinden
des Kranken gestört erscheint, bildet sich auf der Haut eine kleine Anzahl von Blasen, und ehe diese verschwinden, bilden
sich andre.
Wenn die Kranken auch während des langwierigen Verlaufs des chronischen Pemphigus gewöhnlich
frei vonFieber sind, so stellt sich doch in allen Fällen gegen das Ende der KrankheitFieber ein, wodurch die bis dahin langsam
fortschreitende Erschöpfung und der Eintritt des Todes beschleunigt wird. In andern Fällen ist der Verlauf des chronischen
Pemphigus ein intermittierender. Die Kranken bieten dann die Erscheinungen des akuten Pemphigus dar und scheinen nach
Verlauf weniger Wochen genesen zu sein, da die Blasenbildung aufgehört hat und die vorhandenen Blasen abgetrocknet sind.
Aber nach längern Zwischenräumen wiederholt sich ein ähnlicher Anfall, und so kehrt das Leiden sechs- bis achtmal zurück;
ehe es erlischt, oder ehe es kontinuierlich wird und zum Tod führt. Die Behandlung des Pemphigus ist eine rein
symptomatische. Man muß die Kräfte des Kranken durch entsprechende Ernährung und Vermeidung aller Säfteverluste aufrecht
zu erhalten suchen, bis die Krankheit erlischt. Vor dem Gebrauch von Bädern, Salben oder spezifischen Arzneimitteln ist zu warnen.
Dagegen ist das Bestreuen der nässenden Stellen mit Bärlappmehl zu empfehlen. Der Pemphigus der Neugebornen
ist stets das Symptom der angebornen Syphilis. Die Blasen brechen zuerst an den Fußsohlen und Handtellern hervor, verbreiten
sich dann auf die Arme und Beine, ergreifen den Rumpf, zuweilen auch das Gesicht.
[* 23] Die Krankheit dauert nur 8-14 Tage,
seltener 3-4 Wochen und endet immer mit dem Tod. Bisher sind alle Versuche einer Heilung dieser Krankheit ganz erfolglos geblieben.
Bei Erwachsenen scheint unter dem Einfluß der Syphilis nur sehr selten ein Pemphigus zu entstehen.