Von den
Achäern blieb ein Teil als zinspflichtige
Periöken unter der Herrschaft der Einwanderer zurück,
ein andrer warf sich auf die
Ionier im N. des Peloponnes, verjagte diese und besiedelte das Land unter dem
NamenAchaia. In
Elis endlich,
aus dem die Neliden vertrieben wurden, verschmolz die ursprüngliche Bewohnerschaft (Epeier) mit den unter
Oxylos gleichzeitig
mit den
Doriern eingewanderten
Äoliern. An derSpitze dieser
Staaten stand bis zur
Schlacht bei
Leuktra unbestritten
der Militärstaat
Sparta mit
Messenien, das nach wiederholten hartnäckigen
Kämpfen und nach tapferer Gegenwehr völlig in
seine
Gewalt geraten war.
Die übrigen, durch ihre Zersplitterung in viele kleine unabhängige
Staaten und
Städte und deren eifersüchtige Bestrebungen
untereinander gelähmt, bildeten zusammen zwar und mit
Sparta vereint, wie im Peloponnesischen
Krieg, eine
bedeutende Macht; einzeln betrachtet aber waren sie politisch nicht hervorragend, mit Ausnahme von
Korinth, das neben
Sparta
wiederholt eine
Rolle zu spielen vermochte. Nach der Vernichtung des Achäischen
Bundes (146
v. Chr.) wurde der Peloponnes unter dem
NamenAchaia römischeProvinz.
Die
Römer
[* 11] bezeichneten sogar ganz
Hellas als Provincia
Achaia. Als
Bestandteil des oströmischen
Reichs bildete der eine eigne,
von
Strategen verwaltete
Provinz. Nachdem er schon zur Zeit der
Völkerwanderung von den
Goten und
Vandalen verheert worden war,
wurde er in der zweiten Hälfte des 8. Jahrh. die
Beute einwandernder Slawenhaufen, die sich namentlich
am
Fuß des
Taygetos festsetzten. Es entstanden um diese Zeit neben den althellenischen Stadtgemeinden slawische Gemeinwesen,
welche sich unter eigentümlicher Stammverfassung zu besondern
Distrikten (Zupanien) vereinigten, nach und nach aber von den
byzantinischen Griechen unterworfen und gräzisiert wurden.
Nur allmählich begann durch die Verschmelzung der slawischen und hellenisch-romäischen
Bevölkerung
[* 12] zu einem Ganzen eine regsame Betriebsamkeit und ein lebendiger
Verkehr in den Seestädten
Moreas, wie der Peloponnes damals genannt
wurde, so daß dieselben den
Versuchen der Araber, im P. festen
Fuß zu gewinnen, erfolgreichen
Widerstand entgegensetzen konnten.
Dagegen erschütterte die Bulgarenstürme auch einen Teil des Peloponnes (995), und vom Ende des 11. Jahrh.
an suchten die
Normannen das Land heim. 1205 gründete
Wilhelm v.
Champlitte im westlichen Teil vom Peloponnes bis zu dem
Fuß des
Taygetos
hin ein fränkisches
Fürstentum, das 1209 auf
Gottfried v.
Villehardouin überging.
Erst nachdem alle Kykladeninseln der türkischen Herrschaft einverleibt worden waren, verstand sich Venedig im Frieden von 1540 zur
Räumung seiner letzten Besitzungen auf dem griechischen Festland. Der Peloponnes bildete seitdem ein türkisches Sandschak mit der
Hauptstadt Tripolizza, welches von dem zu Modon residierenden Mora-Bei unter der Jurisdiktion des Beglerbegs von
Griechenland verwaltet wurde. Nachdem sich Venedig 1684 dem Bündnis gegen die Pforte angeschlossen, eroberte der venezianische
Feldherr Morosini den ganzen Peloponnes, der durch den Frieden von Karlowitz 1699 förmlich wieder an die RepublikVenedig fiel.