bloß die
Verwaltung, nicht aber auch der
Nießbrauch zusteht (peculium adventitium irregulare). Diese letztere Art von Pekulium ist
vorhanden, wenn
Kindern unter väterlicher
Gewalt mit der ausdrücklichen
Bedingung, daß der
Vater den
Nießbrauch nicht haben
solle, etwas von dritten
Personen geschenkt oder vermacht wird, wenn der
Vater auf das Nießbrauchsrecht
verzichtet hat, oder wenn die
Kinder wider
Willen des
Vaters etwas erwerben, z. B. als Volljährige eine
Erbschaft antreten,
die der
Vater nicht für sie antreten will. Das preußische
Landrecht faßt das
Peculium castrense, quasi-castrense und adventitium
irregulare unter dem
Namen freies
Vermögen des
Kindes zusammen im
Gegensatz zu dem unfreien (peculium profectitium
und adventitium), welches dem väterlichen
Nießbrauch unterworfen ist.
die Anhänger derjenigen
Lehre,
[* 3] welche die
Erbsünde leugnet und die natürlichen
Anlagen
und
Kräfte des
Menschen, wenn sie nur recht gebraucht würden, für hinreichend zur
Seligkeit erklärt, benannt nach
Pelagius,
einem britischenMönch. Derselbe wandte sich zu Anfang des 5. Jahrh. nach
Rom,
[* 4] lernte hier den
Cölestius (s. d.) kennen, mit
welchem er 411 nach
Afrika
[* 5] reiste. Hier kamen ihre eigentümlichen Lehrmeinungen zur
Sprache.
[* 6] Dieselben
lassen sich in folgende
Sätze zusammenfassen: AdamsFall hat nur ihm selbst geschadet;
jeder
Mensch wird noch geboren, wie
Adam
vor dem
Fall war;
der
Tod ist einfach begründet in der menschlichen
Natur;
es steht in jedes
Kräften, durch Befolgung derGebote
Jesu selig zu werden.
Aber im
Abendland ließ
Augustinus auf den
Synoden zu Mileve und
Karthago (416) neue Bannflüche gegen ihn schleudern. Als der
PapstZosimusMiene machte, den
Pelagius zu schützen, wandte sich eine neue
Synode von
Karthago 417 an den
KaiserHonorius, welcher 418 in
einem Sacrum rescriptum alle Pelagianer zu vertreiben befahl. Jetzt folgten auch die
Päpste, und selbst das
Konzil zu
Ephesos
[* 10] verdammte 431 den
Pelagianismus. Gleichwohl lebte der Pelagianismus gemildert und modifiziert im Semipelagianismus (s. d.)
fort.
Trotzdem daß sogar das Wesentliche der Pelagianischen
Denkart tief in das
System der katholischen
Kirche eingedrungen ist,
blieb doch der
Name ihres
Urhebers gebrandmarkt. Von seinen
Schriften sind nur sehr wenige der Vernichtung durch seine Gegner
entgangen und diese wenigen zumeist durch den
Zufall, daß sie unter die Werke des
Hieronymus geraten waren,
so: die
»Expositiones in epistolas
Pauli«, zu
Rom vor 410 geschrieben;
(griech., »dem
Meer angehörig«) heißen insbesondere die im tiefen
Meer entstandenen Sedimentärbildungen
im
Gegensatz zu den limnischen, d. h. den in meist flachern, umschlossenen
Becken abgesetzten,
Bildungen und besonders den eigentlichen Süßwasserbildungen, aber auch im
Gegensatz zu den litoralen,
d. h. den nächst der
Küste vor sich gegangenen,
Niederschläge und Schichtbildungen. Oft gehen litorale
Absätze (durch Vorwiegen
sandiger und daneben thoniger
Bildungen ausgezeichnet) durch eine
Reihe von Übergangsstadien (sublitoral,
meist thonig; dann subpelagisch, meist mergelig, thonig-kalkig) in die überwiegend kalkigen pelagischen Gebilde über. Vgl.
Facies.
1) Pelagius I., ein geborner
Römer,
[* 12] ward Diakonus der römischen
Kirche, päpstlicher Gesandter und Apokrisiarius zu
Konstantinopel,
[* 13] in welcher
Stellung er zur Verdammung des
Origenes beitrug, und nach Vigilius'Tod 555 zum
Papst erwählt.
Da er sich in den Kirchenstreitigkeiten den Griechen gefällig bewies, namentlich die Beschlüsse des fünften ökumenischen
Konzils anerkannte und die drei
Kapitel (s.
Dreikapitelstreit) billigte, sagte sich ein großer Teil der abendländischen
Kirche
von ihm los. Er starb 3. März 560.
2) Pelagius II., einRömer von gotischer Abkunft, ward nach
Benedikts I.
Tod während der Belagerung
Roms durch
die
Langobarden 578 auf den päpstlichen
Stuhl erhoben; starb 8. Febr. 590 an der
Pest.
ursprünglich päonische, später makedonische
Landschaft, nördlich von
Lynkestis, westlich von
Illyrien,
das Quellgebiet des
Erigon (jetzt Tscherna oder
Karasu), als fruchtbarer Landstrich auch heute noch wichtig,
aber politisch von den
Türken verschiedenen
Verwaltungen zugeteilt und nur noch als
Sprengel des
Erzbischofs von Pelagonia (mit dem
Sitz zu
Monastir) ein
Ganzes bildend.
Hérit.
(Kranichschnabel),
Gattung aus der
Familie der
Geraniaceen,
Kräuter,
Halbsträucher und
Sträucher,
meist in Südafrika,
[* 14] zum Teil auch in
Neuholland, einheimisch, mit gegenständigen, einfachen, runden
oder gelappten oder tief eingeschnittenen Blättern und achselständigen
Blüten in
Büscheln oder
Dolden. Von den sehr zahlreichen
Arten werden mehrere bei uns als
Garten- und
Zimmerpflanzen
[* 15] in fast zahllosen Hybriden und
Varietäten kultiviert. Sie sind wegen
der oft wohlriechenden und schön gezeichneten
Blätter und des anhaltenden Blütenreichtums sehr beliebt
und ganz allgemein verbreitet. Die strauchartigen sind sehr leicht zu kultivieren, während die krautartigen mit Knollenwurzel
sorgfältigere Behandlung erheischen.
Pelargonium odoratissimumAit.
(Muskatkraut), mit sehr kurzem, fleischigem
Stengel,
[* 16] sehr wohlriechenden,
langgestielten, rundlich herzförmigen, weichen, hellgrünen Blättern und kleinen, weißen
Blüten, liefert, wie auch Pelargonium roseumWilld.
(Rosengeranium), das
¶
mehr
algerische Geraniumöl. LetzterePflanze ist eine Abart von Pelargonium RadulaAit., mit handförmig geteilten, wohlriechenden Blättern,
aus welchen das südfranzösische Geraniumöl gewonnen wird. Als Zierpflanzen kommen ferner in Betracht:
Pelargonium zonaleAit. (brennende Liebe),
mit etwas dickem, fleischigem Stengel, herzförmig kreisrunden, undeutlich gelappten, aber mit einem dunkelbraunen Band
[* 18] gezeichneten
Blättern und langstieligen, vielblumigen Dolden mit meist scharlach- und blutroten Blüten;
Pelargonium tricolorCurt., zottenhaarig, mit lanzettförmigen, eingeschnitten gezahnten, langgestielten, graugrünen Blättern und zierlichen,
rot, weiß und schwarz gefärbten Blüten;
Pelargonium superbumVent., mit großen, weißen Blumenblättern, deren zwei obere mit roten
Saftmalen gezeichnet sind. In blumistischer Hinsicht unterscheidet man:
1) englische (großblumige) Pelargonien, mit sehr großen, regelmäßig geformten und gezeichneten
Blüten, meist englischen und französischen Ursprungs, umfassen auch die Odier-Pelargonien, mit fünf gefleckten Blumenblättern;
2) Fancy- (Phantasie-) Pelargonien, von niedrigem Wuchs, mit zahlreichen zierlichen Blumen von unregelmäßiger Form, aber lebhafter
Zeichnung, meist in Frankreich gezüchtet;
3) Scharlach- oder Skarletpelargonien, von Pelargonium zonaleAit. und Pelargonium inquinansAit. abstammend, meist von robustem
Wuchs und mit einfarbigen, nur mit einem Auge
[* 19] versehenen oder anders gerandeten, roten, rosenroten, lachsroten oder weißen
Blüten, einfach, gefüllt und buntblätterig. Zu ihnen gehören die Nosegay-, Straußpelargonien, mit sehr großen Blütendolden.