DerName
wird auch auf den ganzen umliegenden Teil der
Grafschaft angewendet, dessen steile Kalksteinberge und tief eingeschnittene
Thäler wegen ihrer malerischen
Schönheit berühmt sind.
Tropfsteinhöhlen, intermittierende
Quellen (ebb and flow wells) und
Trichter (swallows), in welchen
Bäche verschwinden, um ihren
Lauf unterirdisch fortzusetzen, kommen häufig vor.
Berühmt
ist die Peakhöhle (engl. auch Devil's cavern, »Teufelshöhle«)
bei
Castleton, 685 m tief.
(lat.
Pix,
Schiffspech,
Schusterpech), der durch längeres mäßiges Erhitzen in offenen gußeisernen
Gefäßen entwässert
und durch
Destillation
[* 8] von dem größten Teil der flüchtigen
Bestandteile
(Teeröle) befreite Holzteer.
Das Pech wird um so schöner und weicher, je früher man die
Destillation unterbricht. Früher kochte man den
Teer in offenen
Kesseln, bis sich eine abgekühlte Probe nicht mehr an die
Zähne
[* 9] hing; dann leitete man ihn in die Kühlpfanne und füllte
ihn noch heiß in die Pechtonnen. So bereitetes Pech hat eine dunkle
Farbe, läßt sich kneten, ohne an den
Fingern zu kleben, zerspringt in der
Kälte wie
Glas,
[* 10] sinkt in
Wasser unter, schmilzt in kochendem
Wasser, löst sich in
Alkohol,
alkalischen
Laugen und Sodalösungen und brennt mit leuchtender, stark rußender
Flamme.
[* 11]
Dies Pech dient zum
Kalfatern der
Schiffe,
[* 12] zum Steifen des Schuhmacherhanfs, zu wasserdichten
Kitten etc.
Wird
Steinkohlenteer ebenso behandelt wie Holzteer, so hinterläßt er ein Pech, welches das aus Holzteer bereitete
vielfach ersetzen kann und auch als Asphaltsurrogat benutzt wird. Das Pech zum Auspichen der Bierfässer (Faßpech),
welches die
Verdunstung des
Biers durch das
Holz
[* 13] hindurch und den Zutritt der
Luft zum
Bier verhindern soll,
gibt an das alkoholhaltige
Bier einige
Bestandteile ab, welche die Haltbarkeit desselben erhöhen und ihm den von manchen Leuten
geliebten Pechgeschmack erteilen.
Dieser darf indes nicht zu stark werden, und man siedet daher das roheHarz von
Kiefern,
Fichten und
Tannen
in offenen gußeisernen
Kesseln so lange, bis sich der Terpentinölgeruch verloren hat. Das hellere Faßpech ist gelblichrot,
zäh, leicht schmelzbar, riecht angenehm, weihrauchartig und schmeckt sehr rein. Das dunklere ist dunkel rotbraun, aber ebenfalls
sehr zäh.
AmerikanischeKolophonium kann man durch vorsichtiges Zusetzen von sehr reinem
Harzöl zur Verwendung
als Faßpech geeignet machen. Statt des Pechs wendet
man in neuerer Zeit vielfach einen
Firnis
(Faßglasur,
Moogscher Brauerfirnis,
flüssiges an, welcher aus einer
Lösung von
Kolophonium,
Schellack;
Terpentin und gelbem
Wachs in
Weingeist besteht. Man macht
damit zwei
Anstriche und, wenn der letzte getrocknet ist, noch einen dritten mit einer
Lösung von
Schellack
in
Weingeist.
Weißes
[* 14] Pech, s. v. w.
Fichtenharz.
(Pecherker), an mittelalterlichen
Burgen
[* 16]
oben an
Türmen, über
Thoren oder
Fenstern angebrachte, auf
Konsolen
vorgekragte, unten offene
Balkone, durch deren Öffnungen bei Belagerungen auf die Feinde siedendes
Pech, kochendes
Wasser,
Steine u. dgl. herabgeschüttet wurden.
ätherisches (Resineon), ein flüchtiges, farbloses
Öl, welches durch
Destillation von
Teer mit
Pottasche erhalten und bisweilen als äußerliches
Arzneimittel benutzt wird.
(Felsitpechstein),
Gestein, die glasartige Modifikation des
Quarz-
(Felsit-)
Porphyrs darstellend und nur fälschlich
den
Mineralien
[* 17] beigezählt.
Grün, rot, braun oder schwarz von
Farbe, mitunter gefleckt und fettglänzend,
wird der Pechstein bisweilen porphyrisch durch Feldspatindividuen (eine dem
Sanidin ähnlichen
Varietät) oder auch durch
Felsitkugeln
(vgl.
Felsit), die bisweilen auf septarienartigen
SprüngenAmethyst,
Hornstein oder
Achat
[* 18] zeigen. Häufen sich die
Kugeln, so
entsteht eine vollkommen sphärolithische
Struktur (Sphärolithfels). Unter dem
Mikroskop
[* 19] betrachtet, stellt sich die
Masse
häufig als teilweise entglast durch kleine
Kristalle
[* 20] von
Feldspat,
Quarz und
Glimmer dar, oder auch nur
durch mitunter sehr zierlich angeordnet
Mikrolithe (vgl. Tafel
»Gesteine«). Die chemischen
¶
mehr
Analysen ergeben neben einem hohen Gehalt an Silicium (70-73 Proz. Kieselsäureanhydrid) einen nie fehlenden Gehalt an Wasser
(4,7-8,0 Proz.). In Deutschland
[* 22] sind die bekanntesten Vorkommnisse diejenigen der Umgegend von Meißen,
[* 23] wo er teils Gänge in
Felsitporphyren, teils dieselben überlagernde Decken bildet. Bei Tharandt wird er sphärolithisch. Von weitern Fundorten
sind namentlich die schottischen InselnArran (hier besonders schöne Mikrolithe in den Schliffen), Mull
und Skye sowie die irische Insel Newbry anzuführen. Petrographisch dem Felsitpechstein vollkommen ähnlich, genetisch aber
den jüngern Trachyten beizuzählen ist der Trachytpechstein (s. d. und Trachytgesteine).