Parasiten
(Bandwürmer,
Trichinen,
Milzbrand), an die Kuhpockenimpfung, an die
Beobachtungen über die Impfbarkeit der primären
und sekundären
Syphilis etc. Ebenso sind es einzelne pathologische
Prozesse, welchen die Pathologie durch das
Experiment teils alleinigen,
teils durch die
Beobachtung am
Krankenbett ergänzten Aufschluß verdankt. Wir erwähnen in dieser Beziehung nur dieExperimente
über die Gefäßverstopfungen und ihre
Folgen, über
Entzündung, über Gewebsneubildungen, über die
Folge der Nervendurchschneidungen
etc.
Wichtigste Litteratur: Rokitansky, Lehrbuch der pathologischen
Anatomie (3. Aufl.,
Wien
[* 2] 1855-61, 3 Bde.);
Förster, Handbuch
der allgemeinen und speziellen pathologischen
Anatomie (2. Aufl., Leipz. 1865, 2 Bde.);
Klebs, Handbuch der pathologischen
Anatomie (Berl. 1867-80);
(griech.), eigentlich das
Leiden,
[* 6] das Ergriffensein von etwas; im ästhetischen
Sinn jeder stärkere
Eindruck
auf das
Gemüt,
Affekt oder heftige
Gemütsbewegung, die als
Leidenschaft auch ein
Leiden, ein Erlittenes voraussetzt.
Pathetisch
ist daher, was eine starke
Gemütsbewegung, das Leidenschaftliche, jedoch mit
Ernst und
Würde, ausdrücke.
Das Pathos muß in der
Darstellung aus der innern
Natur der
Sache, der Fühlenden und Handelnden hervorgehen und deren Verhältnissen
angemessen sein, wenn es nicht in geschmacklosen
Schwulst ausarten soll.
Die bloße
Darstellung des
Leidens als
Leiden kann aber nicht Gegenstand der
Kunst sein, und es ist daher
nicht das
Leiden selbst, sondern nur der geistige, durch Vernunftideen begründete
Widerstand gegen dasselbe pathetisch. Aus
der pathetischen
Darstellung muß einesteils der leidende, andernteils der selbständige
Geist durchscheinen. Wo aber der Dichter
den leidenschaftlichen Zustand, den er schildern will, nicht innerlich mit durchlebt, wird das Pathos bald
frostig und unnatürlich, wie in der klassischen
Tragödie der
Franzosen, oder überspannt und zügellos, wie in vielen neuern
ihrer
Tragödien. Daß auch die bildende
Kunst der pathetischen
Darstellung fähig sei, beweist unter anderm die
Gruppe des
Laokoon.
(Rio
[* 7] Patia),
Fluß in der südamerikan.
RepublikKolumbien,
[* 8] fließt 200 km weit in südlicher
Richtung
zwischen den Parallelketten der
Kordilleren hin, durchbricht dann die äußere
Kette in gewaltiger Schlucht
und ergießt sich
unter 4° 8' nördl.
Br. in das
StilleMeer. Er ist 150 km weit schiffbar.
Vasallenstaat in der britisch-ind.
ProvinzPandschab, besteht aus zwei Teilen, einem kleinern in den Vorbergen
des
Himalaja und einem größern in der
Ebene südlich vom
Satledsch, umfaßt 15,247 qkm (277 QM.) mit (1881) 1,467,433
Einw., zur Hälfte
Hindu, außerdem
Sikh, Mohammedaner u. a. Patiala liefert neben
Getreide
[* 10]
Schiefer,
Blei
[* 11] und
Kupfer in den
Handel. Die
EisenbahnDehli-Lahor zieht im N. hindurch, den Südwesten bewässert der aus dem
Satledsch gespeiste
Sirhindkanal.
Mit den Engländern haben sich die
Maharadschas von Patiala stets gut zu stellen gewußt und dafür wiederholt Landschenkungen
erhalten. Während des Sipoyaufstandes unterstützte der damalige Herrscher die britische
Regierung mit
Truppen und
Geld. Der
Maharadscha besitzt ungeheure
Reichtümer; 1874 erwarb er die
Diamanten der Exkaiserin
Eugenie von
Frankreich.
Die Einkünfte des
Staats betragen 470,000 Pfd. Sterl. Der
Fürst unterhalt eine
Armee von 3538 Mann (2750
Kavallerie) mit 109
Geschützen.
Vgl. Griffin, The
Rajas of the Panjab (Lond. 1873).
(lat.), ein Halsblock, Strafinstrument der alten
Römer,
[* 12] fälschlich oft
Furca genannt. Es bestand aus zwei
Balken, die nach dem Zusammenlegen in der Mitte eine Öffnung ließen. In diese Öffnung wurde der
Hals des Verurteilten gesteckt,
die
Hände an die beiden Seiten des Patibulum gebunden oder genagelt.
Sollte die
Kreuzigung als
Strafe hinzukommen,
so wurde der Hinzurichtende in diesem Patibulum nach dem Richtplatz geführt und hier an dem vorher errichteten
Pfahl in die
Höhe
gezogen.