mehr
(2544 m ü. M.) gelegen, mit höherer Schule, Seminar, Fabrikation von Wollenstoffen und Hüten und (1870) 10,049 Einw. -
Pasto wurde 1539 gegründet und 1827 durch ein Erdbeben verwüstet;
es ist immer Mittelpunkt der klerikalen Partei gewesen.
(2544 m ü. M.) gelegen, mit höherer Schule, Seminar, Fabrikation von Wollenstoffen und Hüten und (1870) 10,049 Einw. -
Pasto wurde 1539 gegründet und 1827 durch ein Erdbeben verwüstet;
es ist immer Mittelpunkt der klerikalen Partei gewesen.
(lat., »Hirt«),
s. v. w. Seelsorger, Geistlicher, besonders evangelischer;
Pastor loci, Ortsgeistlicher;
Pastor primarius, erster Pfarrer, Hauptpastor.
Vogel, s. Hirtenstar.
(lat.), hirtenmäßig, idyllisch;
das Hirten- oder Landleben schildernd;
den Pastor und sein Amt betreffend.
im Neuen Testament die Briefe des Apostels Paulus an seine Gehilfen Timotheus und Titus, worin diese Instruktionen für die Amtsführung bei ihren Gemeinden erhalten.
Ihre Echtheit wird von der wissenschaftlichen Kritik in Abrede gestellt.
Vgl. Holtzmann, Die Pastoralbriefe (Leipz. 1880).
(ital.), eigentlich s. v. w. Hirtenstück, d. h. ländliche Szene, kommt zuerst als Name kleiner Bühnenstücke und zwar schon vor der Erfindung des Stilo rappresentativo (s. Oper, S. 398) vor und wurde später Bezeichnung für das kleinere idyllische Genre der Oper.
Auch Instrumentalstücke, die etwa an ein Musizieren der Hirten auf der Schalmei u. dgl. erinnern, einfach in Rhythmus, Melodie u. Modulation gehalten, in der Regel im ungeraden Takt, heißen Pastorales.
(lat.), die Amtsgeschäfte eines Geistlichen, mit Ausnahme der Predigten und Kasualreden.
(Annulus pastoralis episcopalis), der geweihte Ring, welcher bereits im 4. Jahrh. dem Bischof bei der Konsekration übergeben wurde. Er trug ihn ehedem am Zeigefinger, seit dem 9. Jahrh. am Ringfinger der rechten Hand.
Wie der Stab die Macht, so soll der Ring die Vermählung des Bischofs mit seiner Diözese andeuten.
(lateinisch-griech., Pastoralwissenschaft, praktische geistliche Disziplin), die wissenschaftliche Darstellung der Grundsätze, welche der Geistliche als Seelsorger zu befolgen hat.
Die hier zur Geltung kommenden Grundsätze werden wohl auch als Pastoralweisheit oder, nicht ohne zweideutige Nebenbeziehung, als Pastoralklugheit bezeichnet.
Das Beste auf diesem Gebiet wurde neuerlich von Hüffell, Harms, Nitzsch, Palmer, Vilmar und Schweizer ( Pastoraltheologie«, Leipz. 1879) veröffentlicht.
(lat.),
Amt und Amtswohnung eines Pastors.
(ital. pastoso, franz. pâteux, »teigartig«) bezeichnet in der Malerei das fette Auftragen von Farben übereinander zur Herbeiführung plastischer Wirkung und größerer Leuchtkraft. Die pastose Malweise ist durch die venezianischen Koloristen (Tizian und seine Nachfolger) eingeführt, durch Rubens und Rembrandt weiter ausgebildet worden und in der modernen Malerei allgemein üblich, wobei natürlich die beabsichtigte Wirkung in Betracht zu ziehen ist. Allzu starkes Auftragen von Farben wird im Atelierjargon »mauern« genannt. Den Gegensatz bildet das Lasieren (s. d.); vgl. auch Impasto. - In der Medizin bedeutet pastos (pastös) s. v. w. gedunsen, aufgeschwemmt und wird vom Aussehen lymphatischer Individuen gebraucht, welche weite Saftkanäle der Haut und Überschuß von Lymphe besitzen.
(franz., provençal. pastorela, pastoreta, »Schäferin, Schäferlied«),
in der altfranzösischen und provençalischen Litteratur ein lyrisches Gedicht, das in der Regel einen Dialog zwischen einem werbenden Ritter und einer Schäferin enthält oder Szenen aus dem Schäferleben darstellt, meist durch kunstvolle Form und natürliche Anmut der Sprache ausgezeichnet, nicht selten aber auch ins Schlüpfrige ausartend.
Eine Sammlung derselben veröffentlichte Bartsch (»Altfranzösische Romanzen und Pastourellen«, Leipz. 1870).
Vgl. Gröber, Die altfranzösischen Romanzen u. Pastourellen (Zür. 1872).
s. v. w. Pasteurisieren.
(früher Poseidonia), eine von den Sybariten an der Westküste Lukaniens gegründete Kolonie, lag ursprünglich südlich von der Mündung des Silarus, am Golf von Pästum, wurde aber der sumpfigen Gegend wegen weiter ins Innere gerückt und gelangte bald zu Größe und Reichtum. Um 400 v. Chr. mußte sie sich den Lukanern unterwerfen und verlor dadurch nach und nach ihren griechischen Charakter. Unter der Herrschaft der Römer, die Pästum 273 durch Latiner kolonisierten, sank die Stadt immer mehr, und nur die schönen Rosen der Umgegend erhielten ihr Andenken. 871 n. Chr. ward sie von den Sarazenen zerstört.
Noch stehen aber die bedeutenden Ruinen von zwei altgriechischen Tempeln im dorischen Stil (Neptun- und Cerestempel), den besterhaltenen in Europa, und einer durch eine Säulenreihe in der Mitte geteilten Säulenhalle (sogen. Basilika) und andre Baureste (Stadtmauer, Aquädukt etc.), welche erst seit 1745 genauer bekannt geworden sind. Jetzt befindet sich hier das zur Gemeinde Capaccio (s. d.) der Provinz Salerno gehörige Dörfchen Pesto mit (1881) 1642 Einw., Station der Eisenbahnlinie Battipaglia-Agropoli.
Vgl. Delagardette, Les ruines de Pästum (Par. 1799; neuer Abdruck 1840, 14 Tafeln);
Labrouste, Les temples de Pästum (das. 1878, 21 Tafeln).
(engl., spr. pástschör), Weide, Weideplatz, besonders in Nordamerika ein eingefenzter Raum in der Nähe des Hofs für Vieh und Pferde.
(»Betelgarten«),
niederländ. Residentschaft im Ostteil von Java, 5308 qkm (96,4 QM.) groß mit (1886) 826,924 Einw., darunter 1507 Europäer, 5910 Chinesen und 935 Araber, wird vom Brantas bewässert und liefert in dem schön gelegenen Malang den besten Kaffee und Tabak Javas. Auf der Ostseite liegt das Tengergebirge mit seiner merkwürdigen, dem Brahmanismus noch ergebenen Bevölkerung, der Vulkan Bromo (2651 m) und der sogen. Landsee. Die Insel Sempu an der Südküste ist reich an eßbaren Vogelnestern. Hauptort und Regierungssitz ist die Stadt an der Eisenbahn Surabaja-Malang, mit 20,000 Einw. und einem von europäischen Handelsschiffen vielbesuchten Hafen.
Insel, s. Patta.
(Peça), brasil. Silbermünze, = ⅓ Patacão = 1,4792 Mark;
in Portugal Name des span. Piasters;
in Ägypten und Abessinien Name des sogen. Mariatheresienthalers (s. d.).
(spr. -tātsche), Hafenort der Provinz Tarapacá des südamerikan. Staats Chile, unter 20° südl. Br., zwischen Pabellon und Punta de Lobos, mit (1876) 4693 Einw. und Ausfuhr von Guano.
Stadt, s. Carmen de Patagones.
das südlichste Land des amerikan. Kontinents, zwischen dem Atlantischen und dem Großen Ozean, im N. durch den Rio Negro von den Argentinischen Staaten getrennt, erstreckt sich von 39° 50' bis 55° 34' südl. Br. (Kap Froward) und hat ohne Feuerland, aber mit den an der Westküste liegenden Inseln, mit Einschluß von Chiloe, einen Flächenraum von 844,895 qkm (15,344 QM.), wovon auf das Festland 793,775 qkm (14,415,8 QM.) kommen. Die Ostküste ist wenig einladend und durch heftige Strömungen und Wirbel den Schiffern gefährlich.
Sie wird gebildet durch den 30-80 m hohen, steilen Abfall der untersten Stufe des Binnenlandes. Vielfach begleiten sie Salinen und Sümpfe. Von ihr aus steigt das Land stufenweise bis zu den Kordilleren der Andes an. An der Küste ist es eine dürre, steinige Ebene, bestreut mit Kies und Muschelschalen und dünn bestanden mit hartem Gras und Dorngestrüpp (Calafate); fast nur in den Flußthälern kommen saftige Wiesen und gutes Ackerland vor. Dagegen ist die Hügelregion am Fuß der Andes eins der gesegnetsten Länder der Welt, wo ein üppiger Rasenteppich abwechselt mit bewaldeten Berghängen.
Die Erdbeere überzieht dort ganze Felder; in den Wäldern wachsen die kostbarsten Nadelhölzer (wie Fitzroyia, Libocedron, Araucaria) sowie immergrüne Buchen, und Farne bilden eine ihrer schönsten Zierden. Weiden fassen die Ufer der Flüsse ein. Die Andes bilden keine ununterbrochen Kette und erreichen nur selten eine Höhe von über 3000 m. Ihr höchster Gipfel ist der Berg San Valentin (46° 32' südl. Br., 3870 m). An mehreren Stellen werden sie durch Fjorde und breite Flußthäler unterbrochen (wie durch den Aysen, 45° 30'), so daß pazifische Häfen östlich von ihrem Kamm liegen, und der Barilochepaß, der vom Nahuel-Huapisee aus über sie wegführt, ist nur 840 m hoch.
Von noch thätigen Vulkanen sind nur drei bekannt; nämlich der Minchinmadira (2438 m), der Corcovado (2289 m) und der Motalat auf der Magdalenainsel (1660 m). Die Westküste bildet ein von der Ostküste ganz verschiedenes Bild. Steil steigt sie an vom Meeresstrand und den zahlreichen Fjorden; eine Reihe gebirgiger Inseln faßt sie ein, und Schiffe sind oft gezwungen, in den durch sie gebildeten Kanälen Schutz gegen die wütenden Weststürme zu suchen. Es regnet fast immer.
Rauschende Bäche ergießen sich allerorts, und Gletscher, die im S. bis zum Meer herabsteigen, bilden eine Charakteristik der Landschaft. Wo die Steilheit der Felswände nicht alle Vegetation verhindert, da ist der Boden mit üppigem Pflanzenwuchs bedeckt. Die Wälder bestehen aus den hochstämmigen, bereits oben genannten Nadelbäumen, denen sich zwei immergrüne Buchen: der immergrüne Wintersbaum (Wintera) und die Thuya Tetragona, zugesellen. Fuchsien und der baumartige Ehrenpreis (Veronica decussata), mit Stämmen von 12-16 cm Dicke, sowie Berberis-Arten, Arbutus und Johannisbeeren bilden das Unterholz. Eine kriechende Myrtus-Art überzieht, unsrer Heide ähnlich, den Boden und bietet fleischige Beeren. Wilder Sellerie und antiskorbutische Pflanzen finden sich allenthalben.
Die Bewässerung, abgesehen von der Westküste, ist im größten Teil des Landes eine kärgliche, denn von größern Flüssen sind, abgesehen vom Rio Negro, nur noch der Chubut und der Santa Cruz zu nennen. Der Grund davon ist in der porösen Beschaffenheit des Bodens zu suchen. Doch erfreut sich auch der Ostabhang der Andes einer reichlichen Bewässerung und liegen auch dort zahlreiche Seen, die einigen der größern Flüsse als Sammelbecken dienen. Seiner geologischen Beschaffenheit nach besteht der Hauptteil des Landes aus tertiären, horizontal gelagerten thonigen und sandigen Schichten, welche auf Porphyr und metamorphischen Gesteinen zu lagern scheinen und größtenteils von Diluvial- und Schuttmassen bedeckt sind.
Basalte und Laven deuten auf großartige vulkanische Ausbrüche in den Andes, wo indes jetzt nur drei thätige Vulkane bekannt sind (s. oben). Die Inseln an der Westküste bestehen meist aus Glimmer- und Thonschiefer mit untergeordneten Graniten. Steinkohlen und Eisenstein sind im Innern gefunden, und auch Gold kommt vor. Das Klima ist keineswegs so unwirtlich, wie frühere Berichterstatter uns glauben ließen. An der Ostküste ist dasselbe bis 50° südl. Br. ein mildes mit nur geringem Regenfall, der indes südlich von Puerto Deseado zunimmt.
Bahia Blanca, nur wenig nördlich von der Mündung des Rio Negro, hat eine mittlere Temperatur von 15,8° C. (Winter 8,9,° Sommer 23°), Punta Arenas an der Magelhaensstraße eine mittlere Temperatur von 7,24° (Winter 2,77,° Sommer 10,97° C.). An ersterm Ort fallen jährlich 484 mm Regen und Schnee, an letzterm 495 mm (ohne den Schnee). An der Westküste dagegen ist das Klima ungemein feucht, aber doch für die Breite mild. Über das Innere liegen vollständige Reihen von Beobachtungen noch nicht vor; doch wissen wir, daß die für Kolonisation empfohlenen Gebiete am obern Rio Negro und Chubut ein Klima haben, das sie für den Anbau aller unsrer mitteleuropäischen Gewächse als vorzüglich geeignet erscheinen läßt.
Über die Pflanzenwelt haben wir oben bereits das Nötige gesagt. Die Tierwelt ähnelt der der südlichen Pampas. Das Guanako wandert in Rudeln und Herden über die Ebenen; der Huemul (ein Hirsch) findet sich im Gebirge, Hasen und Meerschweinchen an der Küste und Nagetiere zahlreich überall. Auch Herden von verwilderten Pferden und Rindern sowohl als Schweine trifft man an. Unter den Raubtieren sind zu erwähnen: Puma (Löwe), Pampakatze und Fuchs. Große Fischottern leben in den Flüssen, Robben an der Ostküste. Unter den zahlreichen Vögeln sind am bemerkenswertesten der amerikanische Strauß und der Kondor. Zahlreich sind die Strand- und Schwimmvögel an den Küsten und Seen, auffallend die nicht selten umherflatternden Kolibris. Dagegen sind Reptilien selten, und auch der Fischreichtum scheint nicht besonders groß zu sein.
Über die Zahl der Bewohner ist Sicheres nicht bekannt, und während die argentinische Regierung dieselbe für ihr Gebiet (mit Feuerland) auf 60,000 Seelen schätzt, beträgt dieselbe nach Musters u. a. höchstens 5000. Die Westküste ist, abgesehen von Chiloe, fast unbewohnt. Unter den Bewohnern nehmen die eigentlichen Patagonier (s. Tafel »Amerikanische Völker«, [* ] Fig. 31) den vornehmsten Rang ein. Ihren Namen (»Klumpfüßler«) erhielten sie von Magelhaens infolge der unförmlichen Gestalt ihrer in Guanakoschuhe eingehüllten Füße; sie selbst aber nennen sich Tsoneca und werden von den Araukaniern Tehuelche (Tehueltschen) oder Chuelche (Tschultschen, d. h. Südvolk) genannt.
Sie sind in kleine Horden zersplittert, leben in Zelten (Toldos) aus Guanakohäuten und führen ein herumstreifendes Leben. Ihre mittlere Statur ist 173 cm (nach d'Orbigny). Der Körper ist plump, der Kopf sehr groß, Hände und Füße aber sind klein. Die Hautfarbe ist rötlichbraun. Das Gesicht (welches sie meist blau und rot bemalen) ist breit und viereckig, die Augen sind klein, die Nase meist stumpf mit weiten Nasenlöchern, der Mund weit und plump geformt; das breite Kinn ragt weit hervor, ebenso die Augenbrauen. Das Kopfhaar ist schwarz, grob und schlicht, die Behaarung sonst gering. Der Bart wird mit einer Pinzette ausgerupft. Die Patagonier sind Jäger und mit dem Wasserleben völlig unvertraut; sie besitzen nicht das armseligste Floß, um auch nur einen Fluß zu überschreiten. Ihr Reichtum sind Pferde und Hunde. Ihre Kleidung besteht in Mänteln aus Guanakohäuten, wozu im Winter eine wollene Decke kommt, welche um die untere Körperhälfte gewickelt
wird. Von einer gemeinsamen Regierungsform oder Gesetzgebung findet sich keine Spur; nur im Fall eines Kriegs oder Raubzugs vereinigen sich die einzelnen Horden und ernennen einen gemeinsamen Anführer. Die Blutrache ist bei ihnen Gesetz. Ihre Waffen sind Lanzen, Wurfschlingen und Wurfkugeln (Bolas), in neuerer Zeit auch Feuerwaffen. Von Natur gelten sie für friedfertig, offen und ehrlich. An der Westküste leben die Chono (Tschono), Poy-ya, Key-ya und andre Stämme, welche von ihren Nachbarn als Yacanakunni (»Fußvolk«) zusammengefaßt werden und meist von Fischfang leben.
Ihre Zahl scheint sehr gering zu sein. Zu diesen ursprünglichen Einwohnern sind aber seit 1832, in welchem Jahre Rosas die ersten Pampasindianer oder Pueltsche über den Rio Negro trieb, zahlreiche Zuwanderer gekommen, und 1883 war das ganze Gebiet im N. dieses Flusses von Indianern gesäubert und die neue Grenze zugleich durch eine Reihe von Forts gegen Raubzüge geschützt worden. Im zuletzt genannten Jahr gesellten sich den schon 1879 vertriebenen Ranquele auch noch Manzanero zu, die zwischen Limay und Neuquen, den Quellflüssen des Rio Negro, wohnten, neben Pferden auch noch Schafe und Ziegen hielten und überhaupt auf einer höhern Stufe der Kultur standen als ihre südlichen Nachbarn.
Politisch teilt sich Patagonien nach dem Vertrag vom (dessen Auslegung indes infolge neuerer Forschungen einige Schwierigkeiten veranlassen dürfte) zwischen der Argentinischen Republik und Chile (s. d., S. 1022). Auf erstere kommen (ohne Feuerland) 672,593 qkm (12,215 QM.) mit angeblich 22,000 Bewohnern, auf Chile 172,302 qkm (3129 QM.) mit etwa 75,000 Einw., wovon allerdings 73,000 auf Chiloe wohnen. Das argentinische Territorium Patagonien umfaßt indes noch einen Teil von Feuerland und hat daher einen Flächeninhalt von 693,035 qkm (12,586 QM.) mit etwa 24,000 Bewohnern.
Die ersten Versuche der Spanier, Patagonien zu kolonisieren, sind sämtlich an der Ungunst des Klimas und des Bodens oder an der Feindseligkeit der Eingebornen gescheitert. Die von Sarmiento 1584 an der Magelhaensstraße angelegte Kolonie San Felipe ging nach wenigen Jahren durch Hungertod zu Grunde. Auch die an der Ostküste 1780 angelegten Kolonien hatten nur einen kurzen Bestand, mit Ausnahme von Carmen de Patagones (s. d.). Eine von Chile an der Magelhaensstraße gegründete Verbrecherkolonie am Port Famine ging schon nach kurzem Bestand (1843-1851) wieder ein.
Dagegen ist das 1853 angelegte Punta Arenas zu einiger Blüte gelangt, und auch das 1865 auf argentinischem Gebiet gegründete Chubut (s. d.) geht nach Überwindung der ersten Schwierigkeiten einer bessern Zukunft entgegen. Viel besser aber als diese Küstenbezirke eignen sich für die Kolonisation die am Fuß der Andes gelegenen fruchtbaren Ländereien, und das Gebiet am obern Rio Negro hat bereits die Aufmerksamkeit einer deutschen Kolonisationsgesellschaft auf sich gelenkt.
Vgl. d'Orbigny, Voyage dans l'Amérique méridionale, Bd. 2 (Par. 1838);
King, Fitzroy und Darwin, Voyage of the Beagle etc. (Lond. 1839, 4 Bde.);
Musters, Unter den Patagoniern (deutsch von Martin, Jena 1873);
Quesada, La Patagonia (Buenos Ayres 1875);
Beerbohm, Wanderings in Patagonia (Lond. 1879);
Ramon Lista, Mis esploraciones y descubrimientos en la Patagonia (Buenos Ayres 1880);
Lucy-Fossarieu, Ethnographie de l'Amérique antarctique.
Patagons, etc. (Par. 1884).