auch
Obst. Fleischpastetchen sind kleine Pasteten aus Blätterteig, mit pikanter Fleischfarce gefüllt. Pasteten
à laRomaine,
feines
Ragout aus Kalbsmilch, Geflügelfleisch,
Champignons oder
Trüffeln, Krebsschwänzen in einer Bechamelsauce in kleinen,
becherförmigen
Formen aus Eierkuchenteig, werden als
Hors d'œuvre serviert.
(spr. -ör),Louis, Chemiker, geb. zu
Dôle
(DepartementJura), trat 1840 als supernumerärer Studienmeister
in das
Collège von
Besançon
[* 3] und 1843 in dieNormalschule; 1848 erhielt
er den Lehrstuhl der
Physik am
Lyceum
zu
Dijon,
[* 4] folgte 1849 einem
Ruf als
Professor der
Chemie nach
Straßburg
[* 5] und ging 1854 nach
Lille,
[* 6] um als
Doyen die neuerrichtete
Fakultät der
Wissenschaften zu organisieren. 1857 übernahm er die wissenschaftliche Leitung der
Normalschule in
Paris,
[* 7] 1863 ward
erProfessor der
Geologie,
[* 8]
Physik und
Chemie an der
Schule der schönen
Künste und 1867
Professor der
Chemie
an der
Sorbonne. Pasteur lieferte zahlreiche wichtige
Arbeiten über organische
Verbindungen, besonders die Untersuchungen über
die Beziehungen des optischen Verhaltens gewisser
Kristalle
[* 9] zu dem Auftreten hemiedrischer
Flächen an denselben. 1858 wandte
er sich dem
Studium der Gärungserscheinungen zu, wies das regelmäßige Auftreten mehrerer bis dahin
übersehener Gärungsprodukte
(Glycerin,
Bernsteinsäure) nach, und es gelang ihm, die
Rolle, welche niedere Organismen bei
den verschiedenen Gärungsprozessen als spezifische
Fermente spielen, nachzuweisen. Er trat der
Theorie von der
Urzeugung überall
entschieden entgegen, führte darauf bezügliche
Experimente mit großem
Geschick durch und gab auch für
die
Praxis höchst wertvolle
Methoden zur Verminderung nachteiliger Zersetzungsprozesse, namentlich der gegornen
Flüssigkeiten,
an
(Pasteurisieren des
Weins und
Biers). Er erkannte die
Ursache der Seidenraupenkrankheit und gab die Zellengrainierung als
Vorbeugungsmaßregel an.
In den letzten
Jahren erregte sein
Verfahren, der
Tollwut durch
Impfung
[* 10] vorzubeugen,
großes Aufsehen. Er schrieb: »Nouvel exemple de fermentation déterminé par des animalcules infusoires pouvant
vivre sans oxygène libre« (Par. 1863);
»Études sur le vin, ses maladies, etc.« (das.
1866, 2. Aufl. 1872);
»Études sur le vinaigre, ses maladies, etc.«
(das. 1868; deutsch, Braunschw. 1878);
»Études sur la maladie des vers à sole« (Par.
1870, 2 Bde.; neue
Folge 1871);
ein in der
Manier eines Künstlers verfertigtes und für
dessen
Arbeit ausgegebenes Gemälde, überhaupt in betrügerischer Absicht angefertigte
Kopie mit dem Nebenbegriff des schlechten
Machwerkes;
auch Bezeichnung für die besonders früher an italienischen Opernbühnen beliebten »Flickopern«,
deren
Musik aus
Arien etc. älterer Werke zusammengesetzt war.
(lat. Pastilli, auch
Trochisci,
Zeltchen), kleine, runde, platte oder anders geformte Körperchen, welche
ein oder mehrere
Arzneimittel in
einer
Masse aus
Zucker oder
Schokolade enthalten und in neuerer Zeit in sehr ausgedehnter
Weise
und auf
Maschinen anstatt der
Pillen bereitet werden. Die Pastillen dienen besonders zur Verabreichung derAlkaloide
(Kaffein-,
Santonin-, Morphinpastillen etc.), doch werden auch Pastillen mit
Eisen-,
Quecksilber- und Antimonpräparaten, mit Pflanzenextrakten
und namentlich mit
Salzen bereitet.
Letztere sollen gleichsam die
Mineralwässer ersetzen
(Emser,
Vichy-,
Biliner Pastillen) und sind für diesen
Zweck sehr populär geworden.
Gebräuchliche Pastillen sind: Trochisci Ipecacuanhae,
Infusum von 2 Teilen Ipekakuanhawurzel und 10 Teilen
Wasser
mit Zuckerpulver gemischt, so daß die
Masse 400 Teile wiegt, aus welcher Pastillen von 1 g
Gewicht geformt werden;
L. (Pastinake),
Gattung aus der
Familie der
Umbelliferen,
[* 13] zweijährige oder ausdauernde
Kräuter mit spindelförmiger, oft fleischige
Wurzel,
[* 14] fiederspaltigen Blättern, wenigblätterigen
Hüllen oder ohne solche und mit vom
Rücken her flach zusammengedrückter
Frucht
mit flachem Flügelrand. Pastinaca sativaL., zweijährig, 30-90
cm hoch, mit tief gefurchtem
Stengel,
[* 15] einfach fiederteiligen, unterseits
feinhaarigen Blättern, eiförmig länglichen, stumpfen, gekerbt gesägten, oft gelappten Blättchen,
fehlenden, hinfälligen
Hüllen und
Hüllchen und gelben
Blüten, wächst in ganz
Europa
[* 16] und Nordasien und wird der
Wurzel halber
allgemein kultiviert.
Sie gedeiht am besten in tiefgrundigem, lehmartigem
Kalkmergel- und Thonmergelboden und wird wie die
Möhre behandelt. Der
Same bleibt nur ein Jahr keimfähig. Man kultiviert lange Pastinaken mit langer, dünner
Wurzel, Jerseypastinaken
mit stärkerer, mehr rübenartiger
Wurzel, reicher an
Nahrungsstoff als die vorigen und auch ertragreicher, aber weniger
hart,
und runde
Zucker- oder Königspastinaken mit der breitesten, kürzesten, gehaltreichsten
Wurzel, aber weniger
Masse als die
vorigen liefernd.
Der Pastinakenbau ist inDeutschland
[* 17] altherkömmlich, wurde aber durch den Kartoffelbau sehr eingeschränkt
und in vielen Gegenden völlig verdrängt. In mancher Beziehung gewährt die Pastinake einige Vorteile
vor derMöhre, und
namentlich liefert sie in geeignetem
Boden höhere
Erträge nahrhaftern
Futters. Sie behält aber immer eine
SpurBitterkeit,
welche im Frühjahr besonders hervortritt und dann der
Milch sich mitteilt. Bis
Februar liefern
Wurzeln
und
Blätter gutes
Futter für
Schafe,
[* 18]
Rinder
[* 19] und
Pferde.
[* 20] Die
Kultur ist leichter als die der
Möhre und die
Pflanze widerstandsfähiger,
sie erträgt sogar im freien Land unsern
Winter. Die feinern
Sorten werden
nur für die
Küche gebaut. Die
Samen
[* 21] wurden früher
medizinisch benutzt.
Pastinaca SekakulRussel (Pastinaca dissectaVahl, Sekakul), eine zweijährige, in
Syrien und
Ägypten
[* 22] einheimische
Pflanze,
wird im
Orient der wohlschmeckende
Wurzel wegen häufig kultiviert.