Platin übernehmen, und der geschützte
Draht
[* 2] wird selbst dann nicht von der
Säure angegriffen, wenn man den passiven Eisendraht
oder den Platindraht entfernt; er ist selbst passiv geworden und kann einen andern Eisendraht schützen. Wenn
Eisen- und Platindrähte
in
Salpetersäure getaucht werden und sich außerhalb der
Säure berühren, so bildet das
Eisen
[* 3] gewissermaßen
den
+Pol einer einfachen
Kette, und dem entsprechend wird
Eisen passiv, wenn
man es als
+Pol einer
VoltaschenSäule in
Salpetersäure
bringt, in welche bereits der negative Platinpol der
Säule getaucht worden war.
Dabei entweicht der durch Wasserzersetzung frei werdende
Sauerstoff, ohne sich mit dem
Eisen zu verbinden.
Taucht man aber den positiven eisernen Poldraht vor dem negativen Poldraht in die verdünnte
Säure, so wird er angegriffen,
während er unter allen Umständen passiv wird, wenn man statt der
SäurenLösungen von
Alkalien oder völlig neutralen
Salzen
anwendet. Hierauf gründet sich die
Konstruktion von
Voltametern, welche durchPlatten von
Eisenblech gebildet
sind, die in
Kalilauge eintauchen.
Aus der so starken elektronegativen
Eigenschaft des passiven
Eisens erklärt es sich, daß man die Platinplatte der Groveschen
oder den Kohlencylinder der Bunsenschen
Säule durch
Eisen ersetzen kann, wenn dieses nur immer in sehr konzentrierter
Salpetersäure
steht.
Wismut,
Kupfer
[* 4] und
Zinn zeigen, wenn auch in viel schwächerm
Grad, ähnliche Passivitätserscheinungen.
Die Passivität des
Eisens hat ihre
Ursache wahrscheinlich in einer dünnen Oxydschicht, welche einerseits das
Eisen vor dem
Angriff der
Säure schützt, anderseits aber in ähnlicher
Weise elektromotorisch wirkt wie eine Bleisuperoxydschicht, die eine Platinplatte
überzieht.
dem die
Schrift Ȇber
Zweck,
Anlage und Ergänzung praktischer Wörterbücher« (das. 1812) vorausgegangen
war. Sonst edierte er: »Die
Küsse des
Johannes Sekundus« (lat. u. deutsch,
Leipz. 1807),
schrieb: »Grundzüge
der griechischen und römischen Litteratur- und
Kunstgeschichte« (Berl. 1816, 2. Aufl. 1829),
»Die
Lehre
[* 15] vom
Zeitmaß der griechischen
Sprache« (Leipz. 1820, 2. Aufl. 1827) und gab mit
Jachmann das
»Archiv deutscher Nationalbildung«
(Berl. 1812),
mit K.
Schneider das
»Museum criticum Vratislaviense«
(Tl. 1, 1829) heraus. In der
Breslauer Turnfehde wurde er
durch sein »Turnziel, Turnfreunden und Turnfeinden« (Bresl.
1818) der Vorkämpfer des
Turnens. Seine kleinern
Arbeiten wurden gesammelt als »Opuscula academica« (von
Bach, Leipz. 1835)
und als »Vermischte
Schriften« (von seinem Sohn W.
A. Passow, das. 1843).
Sein Sohn
WilhelmArthur Passow, geb. zu Jenkau bei
Danzig, zuletzt Gymnasialdirektor in
Thorn,
[* 16] gest. in
Streitberg,
hat eine Anzahl ästhetisch-kritischer und litterarhistorischer
Arbeiten veröffentlicht.
bei den alten
RömernName für ein
Maß von 5
Fuß (= 2
Gradus oder 2 × 2½
Fuß), bezeichnet
den
Raum von dem
Punkt, wo ein
Fuß aufgehoben, bis dahin, wo derselbe wieder niedergesetzt wurde, also in unserm
Sinn einen
Doppelschritt;
1000 solcher Passus (mille passus) sind eine römische
Meile (1478,70 m).
Giuditta, Opernsängerin, geb. zu
Saronno bei
Mailand
[* 20] aus einer jüdischen
Familie, erhielt ihre erste
musikalische
Bildung im
Konservatorium zu
Mailand und begründete ihren
Ruf 1822 durch ihr Auftreten auf der
Bühne zu
Verona
[* 21] bei
Gelegenheit desKongresses daselbst. Im nächsten Jahr erhielt sie einen
Ruf nach
Paris und machte von hier
aus Kunstreisen nach fast allen großen europäischen
Städten. Eine 2½
Oktaven, vom g bis zum dreigestrichenen d umfassende
sympathische
Stimme, ein künstlerisch vollendeter
Vortrag, eine edle
Erscheinung und ausdrucksvolle
Züge, dies waren die
Eigenschaften,
welche in
Verbindung mit ihrem großartigen Darstellungstalent den außerordentlichen
Enthusiasmus erklären,
den sie allenthalben erregte.
Bellini schrieb für sie seine »Sonnambula« und
»Norma«,
Pacini seine
»Niobe«. Seit 1840 lebte
sie in Zurückgezogenheit auf ihrer
Villa am
Comersee, wo sie starb.
verschiedene
Waren aus Mehlteig, z. B.
Maccaroni,
Nudeln. ^[= in verschiedene Formen gebrachter und getrockneter Teig aus Weizenmehl. Am geeigneten zur Nudelfabri ...]¶