einem dreiblätterigen Involukrum versehen und besitzen meist fünf Kelchblätter und ebenso viele Kronenblätter, innerhalb
deren ein oder mehrere
Kränze farbiger
Fäden und ring- oder manschettenförmige
Auswüchse (Diskusgebilde) stehen. Aus dem
Grunde des Blütenbodens erhebt sich ein stielförmiger
Träger,
[* 2] die verlängert Blütenachse, auf deren Gipfel fünf Staubblätter
mit übergekippten
Antheren und ein dreigliederiges
Ovar mit wandständigen, vieleiigen Placenten und drei
meist freien
Griffeln stehen.
Ludwig, österreich.
Maler, geb. zu
Wien,
[* 6] Sohn des Kupferstecher
Johann Passini, besuchte
die
WienerAkademie unter
Führich und
Kupelwieser, siedelte 1850 mit seinen Eltern nach
Triest,
[* 7] dann nach
Venedig
[* 8] über, bildete
sich unter Leitung
KarlWerners zum Aquarellmaler und bereiste mit diesem
Italien.
[* 9] 1855 ließ er sich in
Rom
[* 10] nieder und malte
anfangs Architekturstücke und
Interieurs mit
Figuren, bis er letztere selbständig behandelte und so zum
Genremaler wurde, welcher sich tief in das italienische Volksleben versenkte.
In der bildenden
Kunst ist die Passion
Christi von hervorragender
Bedeutung, weil sie seit dem frühen
Mittelalter, insbesondere
seit dem 13. Jahrh., sehr häufig durch plastische Kunstwerke,
Malereien,
Holzschnitte, Kupferstiche etc. dargestellt worden ist, und weil sich aus diesen
Darstellungen nach der
Überlieferung
der
Evangelisten allmählich eine Bilderreihe entwickelte, welche gewöhnlich mit dem Einzug
Christi in
Jerusalem
[* 17] begann und mit der
Himmelfahrt endigte.
Die Zahl der
Bilder war verschieden.
Dürers kleine Holzschnittpassion besteht aus 38 Blättern, während andre Passionen nur
8, 12, 14 oder 16
Szenen umfassen. Die hervorragendsten
Darstellungen der Passion rühren von
Giotto (Fresken in der
Madonna dell'
Arena in
Padua),
[* 18]
Schongauer (Kupferstiche),
Lucas van Leiden (Kupferstiche), A.
Dürer (zwei Passionen in
Kupferstich und eine in
Holzschnitt), H.
Holbein
[* 19] dem jüngern (Gemälde), H.
Brüggemann
(Holzschnitzereien) und F.
Overbeck
(Zeichnungen)
her. Die in
Holzschnitt oder Kupferstich ausgeführten Cyklen wurden im 15. und 16. Jahrh. als besondere
Passionsbücher mit
Text (Passionale) verkauft. - Nach dem
Französischen ist Passion auch s. v. w.
Leidenschaft,
leidenschaftlicher Hang, daher sich passionieren, sich leidenschaftlich für etwas einnehmen lassen.
Musik kam dabei nur gelegentlich zur Verwendung
(Gesang der
Engel u. dgl.). Die musikalische
Ausstattung der Passionsmusik wurzelt aber
schon im Gregorianischen
Choral, welcher für die
Karwoche den
Vortrag der
Passion nach den Evangelien vorschrieb;
früh begann man auch bereits den erzählenden
Text und die
RedenChristi, der
Jünger, des Hohenpriesters etc. durch verschiedene
Sänger vortragen zu lassen, und möglicherweise ist hieraus auch direkt das
Passionsspiel hervorgegangen.
Als FilippoNeri seine geistlichen Aufführungen ins
Leben rief (s.
Oratorium), gab er einer Art geistlicher
Oper die Entstehung, denn die
Stücke waren im
Stilo rappresentativo durchkomponiert und wurden im
Kostüm
[* 23] gespielt. Dagegen
führte
Carissimi den Erzähler wieder ein unter
Verzicht auf die dramatische
Darstellung; von da ab sind zwei getrennte
Formen zu unterscheiden, das allegorisierende
Oratorium und das biblische
Oratorium, von welch letzterm die eine
Spezies ist. Die Unterscheidung von
Werden wie das Weihnachtsoratorium von
Bach und
¶
mehr
desselben Passionen ist nur eine inhaltliche, die Form ist dieselbe. Was aber die neuere (protestantische) Passionsmusik von
den ältern biblischen Oratorien unterscheidet, ist die Einführung des subjektiven Elements, der frommen Betrachtung in dieselbe;
den Anfang machte wohl BartholomäusGese, der die Passionsmusik durch einen Chor: »Erhebet eure Herzen etc.«, eröffnete
und mit einem Dankchor: »Dank sei dem Herrn etc.«, schloß. Diese Neuerung übernahm hierauf Schütz in seinem Osteroratorium
und führte noch einige kleine neue Momente hinzu (das Victoria! des Evangelisten, den sechsstimmigen Chor der Jünger inmitten
des Werkes etc).