Erst dessen Nachfolger
Otto wußte die Stadt wieder zu beruhigen (1254). Glücklich erwehrte sie sich eines Handstreichs,
den
HerzogHeinrich vonNiederbayern 1266 gegen sie unternahm; doch ging ein Teil der Stadt dabei in
Flammen
auf. Passau machte noch mehrfach durch Empörungen den
Bischöfen viel zu schaffen, wie
Albrecht III. von
Winkel
[* 7] (1362-1380),
Georg vonHohenlohe (1387-1423) und
Leonhard von Layming (1424-51). 1803 kam an
Bayern.
Vgl.
Erhard, Geschichte der Stadt Passau
(Pass. 1864, 2 Bde.);
(spr. -wāng),JohannDavid, Kunstschriftsteller und
Maler, geb. zu
Frankfurt
[* 10] a. M., ward, obwohl
er früh
Neigung zur
Malerei zeigte, für den Handelsstand bestimmt, machte als Freiwilliger 1814 den
Feldzug
gegen
Frankreich mit, blieb aber, zu
Paris
[* 11] von den hier aufgehäuften Kunstschätzen angezogen, daselbst zurück
und widmete
sich unter
Davids und
Gros' Leitung der
Malerei. 1817 ging er nach
Rom,
[* 12] wo er sieben Jahre im engen
Verkehr
mit
Cornelius,
Overbeck,
Schnorr u. a. zubrachte.
Nach
Frankfurt zurückgekehrt, ward er Inspektor des städtischen
Museums daselbst, in welcher
Stellung er lange Zeit einen
großen Einfluß auf die
Förderung des Kunstinteresses geübt hat. Unter seinen künstlerischen Leistungen sind hervorzuheben
Entwürfe zu Grabdenkmälern und
KaiserHeinrich II. im
Römer zuFrankfurt;
(franz., spr. pass'káj, ital.
Passagaglio, auch Passagallo), altes, der
Chaconne nahe verwandtes Tanztonstück von ernstem, aber angenehmem
Charakter, das
sich als Teil der
Suite, aber auch als alleinstehendes Instrumental-, besonders
Klavier- und Orgelstück findet. Es steht
in der
Regel in ungeradem
Takt, hat langsames
Tempo und beginnt meist mit dem zweiten
Viertel, seltener mit dem dritten (z. B.
in
Seb.
Bachs berühmtem Orgelpassecaille in
C moll) und noch seltener im
Niederschlag. Außerdem ist für die Form des Passecaille charakteristisch,
daß über das im
Grundbaß liegende, sich immer wiederholende
Thema von acht
Takten, ähnlich wie in der
Chaconne, die Oberstimmen in
Variationen fortschreiten. Der Passecaille verschwand schon um die Mitte des 18. Jahrh.
aus den Kammersonaten.
schönes Hochgebirgsthal in
Tirol,
[* 16] durchströmt von der wilden
Passer, welche in den
ÖtzthalerAlpen
[* 17] entspringt
und nach einem
Laufe von 37 km sich bei
Meran
[* 18] in die
Etsch ergießt. Seine beiden nördlichen
Pässe scheiden
bedeutende Gebirgsgruppen voneinander: das Timbljoch (2480 m), welches in das
Ötzthal führt, trennt die
Ötzthaler von der
StubaierGruppe, der
Jaufen (2094 m), über den man nach
Sterzing gelangt, letztere von den
Sarnthaler Alpen. Von den Seitenthälern
des Passeier ist das Pfeldersthal das landschaftlich schönste. Hauptort ist St.
Leonhard, an der Mündung des Waltenthals, Sitz
eines Bezirksgerichts, mit (1880) 1523 Einw. 2 km entfernt das Wirtshaus
Am
Sand, der Wohnort
AndreasHofers. Auf der Bergwand der
HohenMart liegt die Alphütte (Hoferbütte), in welcher der
Held gefangen
wurde.
Vgl. B.Weber, Das
Thal
[* 19] von Passeier und seine Bewohner (Innsbr. 1852).
(franz., spr. pass'pjéh, engl.
Paspy), französischer, dem
Menuett ähnlicher
Tanz, stammte der
Tradition nach aus der
Bretagne und wurde unter
Ludwig XIV. ins
Ballett eingeführt. Der Passepied steht in ungeradem
Takt (meist ⅜- oder
¾-Takt) und ist ein Rundtanz von heiterer
Bewegung. Er beginnt in der
Regel im
Auftakt, vermeidet punktierten
¶
mehr
Rhythnius, liebt aber die Synkopen. Die Anzahl der Teile des Passepied war anfangs vier; später gab man ihm nur zwei Reprisen, gesellte
ihm jedoch häufig, wenn er aus Dur ging, einen zweiten Passepied in Moll bei, nach welchem der erste wiederholt wurde. In der Suite
fand der Passepied seine Stelle unter den sogen. Intermezzi, d. h. den Tänzen, welche nicht zu den ständigen
Teilen der Suite gehören und gewöhnlich zwischen Sarabande und Gigue eingeschoben wurden.