Bei Gelegenheit der
Feier seines 50jährigen Dienstjubiläums im
Oktober 1850 ward er vom
Kaiser von
Österreich
[* 3] sowie vom König
von
Preußen
[* 4] zum
Feldmarschall ernannt. Im April 1854 übernahm er auf den ausdrückliche
Wunsch des
KaisersNikolaus den Oberbefehl an der
Donau, erhielt aber bei
Silistria eine
Kontusion, welche ihn nötigte, die
Armee zu verlassen.
Er übernahm wieder die Statthalterschaft von
Polen und starb in
Warschau,
[* 5] wo ihm 1869 ein Denkmal errichtet
wurde. Einen Teil von Paskewitsch'
Leben beschrieb
Tolstoi (Par. 1835).
österreich.
Insel an der
KüsteDalmatiens, vom
Festland durch den
Kanal
[* 7] von
Zara
[* 8] getrennt, 21 km lang, steigt
bis 280
m an und enthält in mehreren kleinen Ortschaften (1880) 2161 Einw.
2) Stadt im mexikan.
StaatChihuahua, in einer fruchtbaren
Niederung des
Rio Grande, 1140 m ü. M., dem
OrtEl Paso in
Texas gegenüber, hat 6000 Einw., ist schlecht gebaut, aber mit lebhaftem
Verkehr. Der Schmuggel blüht. In der Gegend wächst
ein geschätzter
Wein. Die Mexikanische
[* 11] Zentralbahn verbindet den 1680 gegründeten
Ort mit
Mexiko.
Anderseits aber trat er 1824 gegen die Rentenreduktion und das Sakrilegiengesetz auf, und trug viel zum
SturzVillèles bei.
LudwigPhilipp ernannte ihn 1830 zum
Präsidenten der Pairskammer, in welcher
Stellung er namentlich für Herstellung der
Ruhe
und
Befestigung der Dynastie
Orléans
[* 24] wirkte. Der
Lohn für die bewiesene Anhänglichkeit und die
Dienste,
[* 25] die er dem
Hof als geheimer Ratgeber leistete, war 1837 seine Ernennung zum
Kanzler von
Frankreich und 1844 seine
Erhebung zur
herzoglichen
Würde. Mit der
Februarrevolution von 1848 trat er vom öffentlichen Schauplatz zurück; er starb Seit 1842 war
er Mitglied der französischen
Akademie. Er schrieb unter anderm:
»Discours et opinions de
M. Pasquier« (Par.
1842, 4 Bde.).
(ital. Pasquillo,Schmähschrift,
Schandschrift, lat. Libellus famosus, franz.
Pasquinade), eine
Beleidigung, welche schriftlich oder durch sonstige bleibende Zeichen, z. B. durch
Bilder, öffentlich verbreitet
wird; Pasquillant, der Verfasser und Verbreiter eines Pasquills. Der
Ausdruck Pasquill, ursprünglich mehr eine beißende
Satire
als eine wirkliche Ehrverletzung bezeichnend, rührt von
Pasquino (s. d.), dem
Namen einer verstümmelten antiken
Statue in
Rom,
[* 26] her, an welche man, ebenso wie an den sogen.
Marforio (s. d.), satirische
Schriften anzuheften pflegte.
Pasquino und
Marforio wurden dadurch in dem römischen Volksleben zu komischen
Figuren, welche sich in satirischer
Weise miteinander
unterhalten, und so wurde der
Ausdruck Pasquill (wahrscheinlich aus pasquinolo) oder
Pasquinade für derartige Veröffentlichungen
überhaupt,¶
mehr
namentlich aber für schriftliche und öffentliche Verleumdungen, gebräuchlich. Die peinliche GerichtsordnungKarls V. (die
sogen. Carolina) bedrohte die gegen jemand erhobene öffentliche Anschuldigung, ein peinliches Verbrechen begangen zu haben,
für den Fall der Unerweislichkeit des letztern mit schwerer Strafe, nämlich mit ebenderjenigen, mit welcher das angeschuldigte
Verbrechen nach dem Gesetz zu bestrafen gewesen sein würde. Die moderne Strafgesetzgebung dagegen hebt
das Pasquill lediglich als einen besonders strafbaren Fall der Injurie hervor, und das deutsche Strafgesetzbuch erwähnt dasselbe
gar nicht ausdrücklich, so daß es hiernach lediglich nach den für die Beleidigung (s. d.) überhaupt geltenden Grundsätzen
zu bestrafen ist. Eine Sammlung von »Satiren und Pasquillen aus der Reformationszeit« lieferte Schade (Hannov.
1856-58, 3 Bde.).