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Cholera und überhaupt der Epidemien; die ihr dargebrachten Opfer sind blutige, selbst Menschenopfer. Eins ihrer berühmtesten Heiligtümer ist bei Kalkutta, [* 2] das von ihr seinen Namen hat.
Cholera und überhaupt der Epidemien; die ihr dargebrachten Opfer sind blutige, selbst Menschenopfer. Eins ihrer berühmtesten Heiligtümer ist bei Kalkutta, [* 2] das von ihr seinen Namen hat.
Stiefschwester und Gemahlin des persischen Königs Dareios II. Nothos (424-404 v. Chr.), eine listige, herrschsüchtige Frau, suchte vergeblich ihrem jüngern Sohn, Kyros, die Thronfolge zuzuwenden, verschaffte ihm wenigstens die Statthalterschaft in Kleinasien und beherrschte ihren Sohn Artaxerxes II. Mnemon (404-359) so, daß sie nach dem verunglückten Aufstand und Tode des Kyros (401) alle Feinde desselben mit Grausamkeit ausrotten und des Königs Gemahlin Stateira töten konnte, ohne ihren Einfluß zu verlieren.
(franz.), Teil eines Ganzen, insbesondere ein kleines, von einem Gutskomplex, zu dem es gehört, abgesondert liegendes Grundstück;
daher parzellieren, einen Grundbesitz in solche kleine Parzellen als gesonderte Besitzungen zerlegen (vgl. Dismembration).
s. Kataster. ^[= (ital. catastro, v. mittellat. capitastrum, "Kopfsteuerliste"; Steuerbuch, Steuerbeschreib ...]
(Parcae), die italischen Schicksalsgöttinnen, s. Mören. ^[= (griech. Moirai, bekannter unter dem lat. Namen Parcae), in der alten Mythologie die ...] [* 3]
s. Cicuta. ^[= L. (Wasserschierling, Wüterich), Gattung aus der Familie der Umbelliferen, ausdauernde, hohe, ...]
berühmter Held einer mittelalterlichen Sage, die in ihrer ältesten und einfachsten Gestalt wahrscheinlich aus Wales oder der Bretagne stammt, später mit der Sage vom heiligen Gral in Verbindung gebracht und so mehrfach poetisch bearbeitet wurde.
Die bedeutendste Dichtung dieser Art ist das große gleichnamige Epos von Wolfram von Eschenbach (s. d.), worin das Leben und die Thaten Parzivals am tiefsten und schönsten dargestellt sind (vgl. Gral).
In unsern Tagen benutzte R. Wagner die Sage zu einem seiner Tondramen.
(franz., spr. pa), Schritt, besonders Tanzschritt;
auch Benennung ganzer Tänze, die durch zwei, drei und mehrere Tänzer zugleich ausgeführt und nach der Zahl derselben Pas de deux, Pas de trois etc. genannt werden. Vgl. Tanz.
Flecken in der span. Provinz Guipuzcoa, am Viscayischen Meerbusen, Station der Eisenbahn von Madrid [* 4] nach Irun, hat ein Fort, Marinearsenal, einen in neuerer Zeit wesentlich verbesserten Hafen, Ausfuhr von Wein, Blei, [* 5] Eisen, [* 6] Asphalt, Einfuhr von Steinkohlen und (1878) 1591 Einw.
(Passagini), Sekte in Oberitalien [* 7] während des 12. und 13. Jahrh., welche auf buchstäbliche Beobachtung des alttestamentlichen Gesetzes, mit Ausnahme der Opfer, drang, vielleicht geradezu geheime Juden;
daher auch »Beschnittene« genannt.
die älteste Hauptstadt Persiens, in der Landschaft Persis (Farsistan), von Kyros um 555 v. Chr., nach der endgültigen Besiegung der Meder, erbaut. Grotefend, Spiegel [* 8] u. a. glauben die Trümmer bei Murghab, nordöstlich von Persepolis und 110 km nordöstlich von Schiraz, zu finden, wo sich ein altes Grabmal (»Maschhad-i-Madar-i-Soleiman«, d. h. Grab der Mutter Salomos) mit dem Bilde des Kyros und der erst 1877 vernichteten trilinguen Inschrift: »Ich, Kyros der König, der Achämenide« erhalten hat (s. Tafel »Baukunst [* 9] II«, [* 10] Fig. 6). In der Umgebung von Pasargadä saßen die Pasargaden, der edelste Stamm der Perser, aus welchem das Königsgeschlecht der Achämeniden hervorgegangen ist.
Dorf im nordamerikan. Staat Mississippi, an der Mündung des Flusses Pascagoula in den Mississippisund des Golfs von Mexiko, [* 11] dessen Mündung Schiffen von 1 m Tiefgang zugänglich ist.
Blaise, scharfsinniger Mathematiker und Philosoph, geb. zu Clermont in der Auvergne, kam mit seinem Vater 1631 nach Paris [* 12] und widmete sich hier, anfangs als Autodidakt, der Mathematik mit solchem Erfolg, daß er schon in seinem 12. Jahr ein selbsterfundenes, ungefähr das erste Buch des Euklid bis zum 32. Theorem umfassendes System aufstellte und im 16. Jahr ein Werk über die Kegelschnitte [* 13] schrieb. Daneben beschäftigte ihn das Studium der Philosophie und Physik.
Wiewohl kränkelnd, setzte er doch seine Studien bis zum 31. Jahr unablässig fort, und aus dieser Zeit datieren seine hauptsächlichsten Entdeckungen und Erfindungen im Gebiet der Mathematik und Physik, wie die einer auf den scharfsinnigsten Kombinationen beruhenden Rechenmaschine, der Anwendung des Barometers zum Höhenmessen und zu meteorologischen Zwecken, der Theorie vom Gleichgewicht [* 14] der Flüssigkeiten, der Wahrscheinlichkeitsrechnung, des arithmetischen Dreiecks, der Eigenschaften der Cykloide [* 15] u. a. Nachdem er eine Zeitlang den Zerstreuungen des Pariser Lebens sich hingegeben, brach er plötzlich mit seiner bisherigen Lebensrichtung, widmete sich in asketischer Strenge und fast völliger Abgeschiedenheit von der Welt einem beschaulichen Leben, nahm seine Wohnung in der Nähe von Port-Royal und trat in engen Verkehr mit Arnauld, Nicole, Lancelot und andern Jansenisten.
Aus diesem Verhältnis gingen seine berühmten Briefe gegen die Jesuiten hervor, welche, 1656 und 1657 erschienen, die laxe Moral dieses Ordens schonungslos enthüllen und ein Meisterstück reiner und kunstvoller, zur Überzeugung fortreißender und von scharfem Spott überströmender Prosa sind. In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte ihn trotz zunehmender Kränklichkeit der Plan, durch eine großartige Apologie des Offenbarungsglaubens die Vernunftschlüsse der Freigeister zu widerlegen.
Doch verhinderte ihn sein erfolgter Tod an der Vollendung. Noch 1658 hatte er in einer schlaflosen Nacht einige wichtige Eigenschaften der Cykloide entdeckt. Ein Denkmal Pascals wurde 1880 in Clermont-Ferrand enthüllt. Unter Pascals Schriften sind die berühmtesten: die oben erwähnten Briefe, betitelt »Les provinciales, ou lettres écrites par Louis de Montalte à un provincial de ses amis, avec les notes de Guillaume Wendrock« (Nicole),
in mehr als 60 Auflagen erschienen und von Nicole ins Lateinische (1658) übersetzt;
»Pensées sur la religion« (zuerst Par. 1670, dann mit einem Leben Pascals von seiner Schwester, der Madame Gilberte Périer, das. 1687; von Bossut in bessere Ordnung gebracht, in welcher sie in spätern Ausgaben stehen; kritische Ausgabe von Arm. Prosp. Faugère, das. 1844 u. öfter; deutsch von Merschmann, Halle [* 16] 1865).
Pascals sämtliche Werke wurden mit einem »Discours sur la vie et les ouvrages de Pascal« am besten herausgegeben von Bossut (neue Aufl., Par. 1819, 5 Bde.), später von Lemercier (das. 1830, 2 Bde.), von Faugère (das. 1886, 3 Bde.).
Vgl. Reuchlin, Pascals Leben und Geist seiner Schriften (Stuttg. 1840);
Cousin, Études sur Pascal (5. Aufl., Par. 1857);
Maynard, Pascal, sa vie et son caractère (das. 1850, 2 Bde.);
Weingarten, Pascal als Apologet (Leipz. 1863);
Dreydorff, Pascal, sein Leben und seine Kämpfe (das. 1870);
Ders., Pascals Gedanken über die Religion (das. 1875);
Ecklin, Pascal (Bas. 1870);
Vinet, Études sur B. Pascal (3. Aufl., Par. 1876);
Sundby, Blaise Pascal, sein Kampf gegen die Jesuiten etc. (a. d. Dänischen, Oppeln [* 17] 1884);
Nourrisson, Pascal, physicien et philosophe (Par. 1886). ¶