hießen im griech.
Theater
[* 4] die zur rechten und linken Seite zwischen dem Zuschauerraum und dem Bühnengebäude
gelegenen zwei Haupteingänge. Sie wurden nicht nur von den Zuschauern benutzt, um zu ihren Sitzen zu gelangen, sondern
durch sie hielt auch der
Chor seinen Einzug in die Orchestra. Danach hieß dann Parodos das erste Auftreten des
Chors, wie
das erste
Lied, mit welchem derselbe in die Orchestra einzog, und an welchem der ganze
Chor beteiligt war.
Bald wurde dann jeder
erste
Gesang des
Chors, selbst wenn er nicht im
Einziehen gesungen wurde, mit jenem
Namen bezeichnet.
Daher sagt man auch: »zur Parole gehen«. Im Wachtdienst das
den Rondeoffizieren, Patrouillenführern etc. mitgeteilte und abverlangte Erkennungswort, meist
Name einer Stadt. S.
Feldgeschrei.
(span.), im Pharospiel Bezeichnung für eine
Karte, die vom
Besitzer, nachdem sie gewonnen hat,
durch Aufwärtsbiegen einer
Ecke bezeichnet wird, was andeutet, daß er auf das
Inkasso des
Gewinns vorläufig verzichtet, denselben
vielmehr mit dem ursprünglichen
Satze zusammen aufs
Spiel setzt.
(griech.),
Redefigur: Wiederholung derselben
Wörter oder
Gebrauch mit denselben
Buchstaben beginnender
Wörter
hintereinander, wie: Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant
(»Knaben sind
Knaben und treiben als
Knaben Knabenhaftes«).
(griech., lat.
Annominatio), eine
Redefigur, beruhend auf der Zusammenstellung zweier
Wörter von
demselben
Stamm, aber verschiedener
Gattung (z. B.
Schlachten
[* 9] schlagen), oder zweier gleich oder ähnlich lautender, aber der
Bedeutung nach verschiedener
Wörter (z. B. bei
Schiller: »Der Rheinstrom ist geworden zu einem Peinstrom«);
Insel im Ägeischen
Meer, zum griech.
Nomos der
Kykladen gehörig, westlich von
Naxos, schon im
Altertum wegen ihres
ausgezeichnet schönen weißenMarmors (parischer
Marmor) berühmt, hat einen Flächenraum von 165 qkm
(2,99 QM.) mit (1879) 6885 Einw.
In der Mitte erhebt sich der 771 m hohe St.
Eliasberg (der alte
Marpessa), an dessen Nordseite unweit des
Klosters H.
Minas die
Lagerstätte des kostbaren, bis jetzt noch unerschöpften
Marmors sich befindet, der jetzt wieder von
einer athenischen
Aktiengesellschaft ausgebeutet wird; eine
Eisenbahn verbindet die
Brüche mit dem
Hafen von Parikia. An
Wasser
fehlt es der
Insel, welche daher nur wenig bebaut ist, aber doch jährlich
ca. 650,000-750,000 kg
Wein, 13,000 kg
Feigen und 6500 kg
Wolle ausführt. Hauptstadt ist Parikia (Parökia), an derStelle der alten Stadt an der Nordwestküste,
mit (1879) 2207 Einw., einem kleinen
Hafen, einem
Schloß und einer
Kirche (beide mit reichem antiken Säulenschmuck). Ein andrer
Hafenplatz ist Naussa an der
Nordküste (1168 Einw.). Paros ist das Vaterland des Dichters
Archilochos und des Malers
Polygnotos.
Unweit südwestlich davon liegt die
InselAntiparos (s. d.). - Anfangs von Kretern, dann von
Ioniern bewohnt,
gelangte die
Insel durch
Handel und
Schiffahrt früh zu Wohlstand und Ansehen und sendete bald auch
Kolonien aus, wie nach
Thasos,
Pharos etc. Zur Zeit des ionischen
Aufstandes erscheint Paros unter der
Hegemonie von
Naxos, ward dann wieder
selbständig, verteidigte sich 489
v. Chr. mit Erfolg gegen
Miltiades, mußte aber nach den
PerserkriegenAthens Oberherrschaft
anerkennen und war eine der bedeutendsten
Inseln des attischen Seebundes, die den höchsten
Tribut (30
Talente) zahlte.
Nach
Alexander kam es unter ägyptische Herrschaft, dann wieder an
Athen
[* 11] und zuletzt an die
Römer.
[* 12] 1207 wurde
es zum Herzogtum
Naxos geschlagen. In der
Folge kam es als
Mitgift an das
Haus Sommariva, im 15. Jahrh. an das
HausVenier und
schließlich an die
Türken. Am wurden die
Türken bei Paros zur
See von den
Venezianern unter Mocenigo geschlagen. An
Griechenland
[* 13] kam die
Insel im griechischen Freiheitskampf. Paros ist noch merkwürdig als Fundort des sogen.
»Arundelischen
Marmors« (s.
Arundel).
Vgl.
Roß,
Reisen auf den griechischen
Inseln des Ägeischen
Meers, Bd. 1 (Stuttg. 1840).