Die Geschichte der Stadt und ihrer nähern Umgebung behandeln: Lebeuf (1754 bis 1758, 15 Bde.;
neue Ausg. von Cocheris, 1863 ff., 4 Bde.),
Dulaure (1821, 7 Bde.; neue Ausg.
von Leynadier und Rouquette, 1874), de Gaulle (1840, 4 Bde.),
Gabourd (1863-65, 5 Bde.), die von der städtischen Behörde
herausgegebene, umfangreiche
»Histoire générale de la ville de Paris« (seit 1866),
Lefeuve (5. Aufl. 1874, 5 Bde.),
A.Schmidt
(»Pariser Zustände während der Revolutionszeit 1789-1800«,
Jena
[* 3] 1874),
Arago
(»Histoire de Paris moderne«, 2. Aufl., Par. 1867, 2 Bde.),
Jourdain
(»Histoire
de l'université de au XVII. et au XVIII. siècle«, 1862-66, 2 Bde.).
Über die Kriegsereignisse 1870-71 vgl.
Viollet le Duc,
Mémoire sur la défense de Paris (Par. 1872);
[* 2] (auch
Alexandros genannt), der zweite Sohn des
Priamos und der
Hekabe, bekannt als
Urheber des Trojanischen
Kriegs.
Vor seiner
Geburt träumte seiner
Mutter, sie habe einen Feuerbrand geboren, derIlion einäschere, und
Priamos ließ deshalb den Neugebornen durch einen
Hirten auf dem
Ida aussetzen. Dieser fand jedoch nach fünf
Tagen das
Kind wohlerhalten,
da eine
Bärin es gesäugt hatte, gab ihm den
Namen Paris und sorgte für seine
Erziehung. Den
NamenAlexandros erhielt Paris später
wegen seiner mutigen
Verteidigung der
Herden.
Auf dem
Ida vermählte er sich mit
Önone, der Tochter des Flußgottes Kebren, einer Seherin, mit der er in der
Einsamkeit glückliche
Tage verlebte. Da erschienen vor ihm einst
Hera,
[* 7]
Aphrodite
[* 8] und
Athene,
[* 9] um sein
Urteil zu vernehmen, welche von ihnen die Schönste
sei. Auf der
Hochzeit desPeleus hatte nämlich
Eris einen goldenen Apfel mit der
Aufschrift: »Der Schönsten«
unter die
Gäste geworfen. Die drei Göttinnen hatten sich alsbald diesen
Preis streitig gemacht, und
Zeus,
[* 10] den sie um
Entscheidung
baten, schickte sie zu Paris
Hera
versprach dem schönen
Hirten Herrschaft und
Reichtum,
AtheneRuhm und
Weisheit,
Aphrodite das
schönste
Weib. Paris entschied sich für die Liebesgöttin.
Dieser
Raub veranlaßte den Trojanischen
Krieg (s. d.).
Homer rühmt die
Schönheit des Paris und schildert ihn als einenFreund
des Saitenspiels und der
Frauen, auch wohl als kundig des
Kriegs, wie er denn
Achilleus durch einen
Bogenschuß tötete, aber
von unstetem
Charakter und als
Urheber des
Kriegs den Seinigen verhaßt. Bei der
Eroberung der Stadt ward er von
Philoktetes mit
einem
Pfeil des
Herakles
[* 15] verwundet; da wandte er sich wieder zu seiner ersten verlassenen
Gattin,
Önone,
um sich von ihr heilen zu lassen. Sie schlug es dem Treulosen ab, und so starb
er an der erhaltenen
Wunde.
Önone, ihren
Sinn
ändernd, kam zu spät und hing sich auf. Die
griechische Kunst stellte den Paris dar als einen unbärtigen Mann
von jugendlich schöner Gestalt, mit der phrygischen
Mütze, meist sitzend mit dem Apfel in der
Hand
[* 16]
(Statue des
Euphranor, Standbild
im
Vatikan).
[* 17] Auf Vasenbildern war ebenso das
Urteil des Paris in seinen verschiedenen
Situationen ungemein beliebt.
(spr. -ih), 1)
Paulin, franz. Philolog und Schriftsteller, geb. zu
Avenay, seit 1837 Mitglied der
Akademie der
Inschriften, wirkte 1853-72 als
Professor der französischen
Sprache
[* 18] und Litteratur am
Collège de
France zu Paris; starb daselbst. Paris hat sich durch
Ausgaben altfranzösischer
Schriftwerke sowie durch zahlreiche Beiträge zur Geschichte der ältern französischen
Sprache und Litteratur verdient gemacht.
Auch eine Übersetzung von
Byrons Werken (1830-32, 13 Bde.) veröffentlichte er. Sehr
verdienstlich ist endlich der von ihm angefertigte
Katalog der französischen
Manuskripte der großen
PariserBibliothek (1836-48, 7 Bde.).
Aus seinem
Nachlaß erschienen: »Études sur
François I« (1885, 2 Bde.).