Gesellschaft, eine Dampfmühle, einen guten
Hafen, in welchen 1886: 1879
Schiffe
[* 2] mit 176,521
Ton. einliefen, und welcher in
täglicher Dampferverbindung mit
Triest
[* 3] und den Hafenplätzen
Istriens steht, und zählt (1880) 2825, mit dem Gemeindegebiet 7368 Einw.,
welche bedeutenden Fischfang,
Schiffbau und
Handel
(Export von
Bau- und
Brennholz,
Wein,
Fischen) treiben. Die
Stadt ist sehr alt, war eine römische Bürgerkolonie, unterwarf sich 1271 der
RepublikVenedig
[* 4] und gehörte zu dieser bis
zu deren
Untergang.
Euphrosyne, Sängerin, geb. 1838 zu
Edinburg,
[* 5] Schülerin ihrer
Mutter, einer tüchtigen Opernsängerin,
trat zuerst 1855 in
Malta inBellinis »Nachtwandlerin« mit großem Erfolg auf und zählte bald zu
den geachtetsten Künstlerinnen ihrer Zeit, so daß sie in ganz
Italien
[* 6] sowie in
England und
Deutschland
[* 7] als
Kirchen-,
Theater-
und Konzertsängerin gefeiert wurde. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in
London
[* 8] ging sie nach
New York, wo sie sich 1866 in
zweiter
Ehe mit dem Violinspieler, später englischen Opernunternehmer
KarlRosa (geb. 1842 zu
Hamburg)
[* 9] verheiratete.
Nachdem sie im
Verein mit diesem eine
Reihe von
Jahren höchst erfolgreich gewirkt hatte, starb sie in
London.
(ital., franz. Parère),
Gutachten, welches die Vorsteher des Handelsstandes an großen Handelsplätzen in
Streitigkeiten, die im Handelsverkehr vorfallen, oder auch
Handelskammer abgeben. Parére medicum, s. v. w.
Visum repertum (s.
Totenschau).
(französische
Jagd), die
Jagd, bei welcher das
Wild durch eine
Meute laut jagender
Hunde
[* 12] und durch
Jäger
zu
Pferde
[* 13] so lange verfolgt wird, bis es sich vor den
Hunden stellt und von den nachfolgenden
Jägern abgefangen werden kann.
Diese Jagdweise stammt aus dem
Orient und wurde zur Zeit
Karls d. Gr. in
Deutschland bekannt, ihrer Kostspieligkeit
wegen aber fast nur von
Fürsten geübt. Am verbreiteten war sie im vorigen
Jahrhundert, wo sie sich von
Frankreich aus an kleinen
und großen
Höfen einbürgerte.
Jetzt besteht sie noch am preußischen
Hof,
[* 14] wo auf
Sauen, und in
England, wo auf
Füchse gejagt wird, während
früher die Parforcejagd auf
Hirsche
[* 15] besonders in
Dessau
[* 16] geübt wurde. Man benutzt bei der Parforcejagd
Hunde zum
Vorsuchen und
Bestätigen des
Wildes
und 50-100 und mehr eigentliche Parforcehunde, welche eigens dressiert die
Meute bilden. Zu einer gewöhnlichen Jagdequipage
gehören 60-70
Pferde mit einem ganzen
Troß von Jagdbedienten, von welchen namentlich die 3-4 Pikeure
hirschgerechte
Jäger, tüchtige
Reiter und gute
Hornisten sein müssen.
Ihnen vorgesetzt ist der Oberpikeur (Erzpikeur,
Oberjäger), dem die
Aufsicht über das untere Jagdpersonal etc., die Ermittelung
des
Wildes und bei der
Jagd selbst die
Aufstellung des
Relais obliegt. Die
Fährte
[* 17] des
Hirsches, welcher gejagt werden
soll, wird bestätigt und verbrochen, dann der Forstort, in
dem er gewechselt ist, umstellt, um ihn zu
Gesicht
[* 18] zu bekommen,
wenn er herausbricht. Hierauf werden einige der besten und sichersten
Hunde (Lancierhunde) auf der verbrochenen
Fährte angelegt,
welche
man so lange jagen läßt, bis der
Hirsch
[* 19] sich von denen, mit welchen er zusammenstand, getrennt
hat.
Dann werden die Lancierhunde gestoppt, und es wird die herbeigeführte
Meute unter
Blasen der Anjagdfanfare von den Pikeuren
angelegt. Die Jägerei muß den
Hunden folgen, und es werden zu dem
Zweck, wenn auf
Hirsche gejagt wird, welche viel ausdauernder
als
Sauen sind, an solchenStellen, an welchen die
Jagd voraussichtlich vorüberführen wird,
Relais gestellt.
Wenn derHirsch ermüdet ist, so stellt er sich vor den
Hunden entweder im
Wasser (Wasserhalali) oder zu Land (Landhalali).
Die
Jäger sammeln sich und blasen entweder die Wasserfanfare oder
à la vue, bis der oberste Jagdherr herankommt, schleichen
sich an den
Hirsch und schlagen ihm mit dem
Hirschfänger die Heesen der Hinterläufe durch, damit er die
Hunde nicht forkeln und der Jagdherr ihn durch einen
Stich mit dem
Hirschfänger hinter dem linken
Blatt
[* 20] abfangen kann.
Beim Wasserhalali
wird der
Hirsch vom Jagdherrn durch einen Kugelschuß auf den
Kopf getötet. Während des
Abfangens wird
von der Jagdgesellschaft
Halali gerufen, die betreffende
Fanfare geblasen und der
Hirschfänger zwei
Finger breit gelüftet.
Hierauf folgt die curée; die
Läufe werden über den Geästen abgelöst und die
Haut
[* 21] bis zum
Knie abgeschürft. Den rechten
Vorderlauf erhält der Jagdherr, die übrigen werden den Jagdgästen gegeben, welchen eine besondere
Ehre erwiesen werden soll, alle tragen den ihnen zufallenden
Lauf am
Griff des
Hirschfängers. Das
Gescheide, der
Wanst und das
Rippenwildbret werden mit der
Haut des
Hirsches bedeckt, der
Kopf mit dem
Geweih daran gelehnt, damit die herangeführte
Meute
unter
Blasen der
Fanfare nach Abziehen der
Decke
[* 22] das
Wildbret genießt, wobei der Oberpikeur den
Kopf mit
dem
Geweih gegen die
Meute bewegt.
Die Teilnehmer an der
Jagd erhalten einen
Eichen- oder Fichtenzweig
(Bruch), welchen sie an den
Hut
[* 23] stecken. Damit die Parforcejagd ohne
besondere Vorbereitungen auch in der
Nähe der Hauptstädte auf
Sauen abgehalten werden kann, werdenKeiler
eingefangen, im
Saugarten gehalten und vor Beginn der
Jagd aus diesem herausgelassen, um dann auf der verbrochenen
Fährte die
Meute anzulegen. Um zu verhindern, daß viele
Hunde geschlagen werden, sägt man dem zu jagenden
Keiler auch wohl die
Gewehre
ab (balbieren). Wenn sich der
Keiler vor den
Hunden stellt, wird er von dem zuerst herankommenden Mitglied
der Jagdgesellschaft durch Aufheben der Hinterläufe ausgehoben, bis der Jagdherr herankommt und ihn mit dem
Hirschfänger
abfängt.
Die Grundlage der meisten Parfümerieartikel sind die parfümierten Fette, welche man auf zwei verschiedene Arten bereitet.
Nach der Infusionsmethode werden die Blumen mit warmem fetten Öl oder Fett von etwa 65° übergossen und nach einigen Stunden
wieder herausgenommen, worauf man sie durch frische ersetzt, bis die Fettkörper mit dem Riechstoff gesättigt
sind; zur Erreichung dieses Resultats sind von manchen Blüten bis 6 kg auf 1 kg Fett erforderlich. Nach der andern Methode (enfleurage)
gewinnt man den Riechstoff durch Schichtung des Fettes mit den Blüten, indem man eine kalte Fettschicht auf einer Glastafel
ausbreitet, mit einer LageBlüten bedeckt und in eine Horde legt.
Derartig beschickte Horden werden zu Säulen
[* 29] geordnet und die erschöpften Blüten täglich durch frische ersetzt. Nach 25-30
Tagen ist dann das Fett mit dem Duft gesättigt. Besser zerteilt man das Fett in dünne, nudelähnliche Fäden und legt diese auf
in Rahmen gespannte Drahtgewebe. Letztere werden dann abwechselnd mit Metallflächen, auf welchen die Blüten
ausgebreitet sind, in hermetisch verschließbare Schränke geschoben, durch welche man einen schwachen Luftstrom leitet. Da
nach dieser Methode das Fett gar nicht mit den Blüten in Berührung kommt, so nimmt es nur den Duft und keine Spur von krautigem
Geruch an. Nach einem neuen Verfahren extrahiert man die Blüten systematisch mit Methylchlorür, Schwefelkohlenstoff,
Chloroform, trennt das Lösungsmittel von dem Riechstoff durch vorsichtige Destillation, beseitigt die letzten Spuren des erstern
durch einen Luftstrom und wäscht den Rückstand mit schwach alkalischem Wasser. Die so erhaltenen kondensierten oder konzentrierten
Parfüme zeichnen sich durch eine merkwürdige Frische und Reinheit aus.
Die mit dem Riechstoff Einer Pflanze beladenen festen Fette heißen Pomaden. Werden diese unter fortwährenden Umschütteln 24 Stunden
lang mit Weingeist behandelt, so erhält man die Extrakte (extraits d'odeur), während gewaschene Pomade zurückbleibt. Letztere
wird entweder nochmals extrahiert, um billigeres Parfüm zu liefern, oder sie wird zu Haarpomaden verarbeitet.
Der Alkohol hat aber bei dieser Operation auch etwas Fett aufgenommen, welches allmählich ranzig wird und dem Extrakt einen
übeln Geruch erteilt.
Die Extrakte übertreffen die Essenzen bei weitem in der Feinheit des Geruchs und liefern daher auch schönere
Bouketts. In Frankreich benutzt man meistenteils Weinspiritus, in EnglandKorn- und bei uns oft Kartoffelspiritus. Spuren der
eigentümlichen Fuselöle modifizieren aber namentlich zarte Gerüche sehr bedeutend, und manche Parfüme können nur mit bestimmten
Spiritussorten bereitet werden. Die Fette müssen bei sehr niedriger Temperatur ausgelassen und sorgfältig
gereinigt werden.
Man schmelzt das Fett mit etwas Alaun
[* 30] und Kochsalz, gießt es klar ab und wäscht es nach dem Erkalten anhaltend unter fortwährendem
Zerreiben auf einer geneigten Steinplatte und unter einem kontinuierlichen Wasserstrahl, oder man kocht das klare Fett etwa
eine Stunde mit Rosenwasser und Benzoeharz und läßt dann erkalten. Ein Zusatz von wenig Benzoesäure oder
Salicylsäure dürfte ebenso wirken. In neuerer Zeit hat man übrigens das immerhin empfindliche Fett mehrfach durch Paraffin,
[* 31] Vaselin und Glycerin zu ersetzen gesucht.
Die Riechpulver, welche billiger und beständiger sind als die flüssigen Parfüme, werden aus verschiedenen gepulverten
Pflanzenteilen, Moschus etc. zusammengesetzt und in Säckchen, Kissen oder Kouverte gefüllt, um in Wäschschranke
u. dgl. gelegt zu werden. Die Riechbüchschen sind
durchbrochene Büchschen von Elfenbein, Horn oder Metall und enthalten Mischungen aus Moschus, Ambra, Vanilleschotenpulver und
Rosenöl, mit arabischem Gummi und Wasser zu einer Paste geknetet; die Riechfläschchen sind mit Schwamm oder
Salz
[* 32] gefüllt, welche mit essigsäure- oder ammoniakhaltigem Parfüm getränkt wurden. Die Vorschriften zu den einzelnen
Parfümen weichen ungemein voneinander ab und liefern fast niemals den Geruch, welchen man nachahmen will, weil die Zusammensetzung
der einzelnen Präparate gewöhnlich sehr kompliziert und Fabrikgeheimnis ist.
Damals trieb Persien
[* 34] ausgedehnten Handel mit Balsamen, Myrrhen und Gewürzen. Die Athener hatten für jeden Teil ihres Körpers
besondere Parfüme. Dies deutet darauf hin, daß der Gebrauch wohlriechender Substanzen in Verschwendung
ausgeartet war, und so erklären sich die tadelnden Worte des Sokrates und das Gesetz des Solon, welches den Athenern den Verkauf
von Parfümerien, wenigstens an Männer, verbot. Ein ähnliches Gesetz wurde in Rom
[* 35] unter dem Konsulat des LiciniusCrassus erlassen;
aber in der spätern Zeit trieb man wieder die großartigste Verschwendung mit Parfümerien, bis der Zerfall
des römischen Reichs die Benutzung wohlriechender Stoffe völlig in Vergessenheit geraten ließ. Aus dieser tauchten sie erst
sehr spät
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