Parallelstellen,
solche Stellen eines und desselben oder mehrerer Schriftsteller, die dem Inhalt oder Wortlaut nach unter sich verwandt sind, namentlich beim Bibelstudium von Bedeutung und in den meisten Bibelausgaben angegeben.
solche Stellen eines und desselben oder mehrerer Schriftsteller, die dem Inhalt oder Wortlaut nach unter sich verwandt sind, namentlich beim Bibelstudium von Bedeutung und in den meisten Bibelausgaben angegeben.
s. Dampfkessel, ^[= (hierzu Tafeln "Dampfkessel I u. II"), Apparate, in welchen Wasserdampf zum Betrieb ...] [* 2] S. 449.
diejenigen Dur- und Molltonarten, welche gleiche Vorzeichen haben.
Konstruiert man die Molltonart mit Molloberdominante, so ist die Parallelität der Tonarten vollständig:
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Vgl. Tonart.
s. Wasserbau. ^[= umfaßt im weitesten Sinn alle Bauten, welche im Wasser herzustellen sind, im engern Sinne nur ...]
(griech.), der (der Vernunft widerstreitende) Irrtum;
das Gegenteil von Analogie.
(griech.), s. Fehlschluß. ^[= fehlerhafter, aber im Unterschied vom Trugschluß (Sophisma) unvorsätzlich ...]
(Paralia), Name des athen. Dreiruderers, welcher als Staatsschiff zu Festgesandtschaften, gottesdienstlichen Sendungen, Staatsbotschaften und im Krieg als Feldherrnschiff verwendet wurde;
es hieß Paralos, weil es bei Sunion vor Anker [* 3] lag.
Später kam noch ein zweites Staatsschiff hinzu, welches nach seinem Standort, der Insel Salamis, Salaminia genannt wurde.
(griech.), Lähmung (s. d.);
paralysieren, lähmen, besonders übertragen: unwirksam machen, entkräften;
paralytisch, gelähmt, auch wohl s. v. w. mit paralytischem Irresein behaftet.
Geisteskrankheit (lat. Dementia paralytica, Paralyse der Irren, progressive Paralyse) ist eine Gehirnkrankheit, welche unter einem sehr regelmäßigen und typischen Ablauf [* 4] von Symptomen allmählich zum Schwunde der Gehirnrinde und damit zum Verlust aller höhern psychischen und motorischen Leistungen, schließlich zur Lähmung, zum vollendeten Blödsinn und zum Tod führt. Die paralytische Geisteskrankheit befällt vorzugsweise Männer in der Blüte [* 5] der Jahre und ist unheilbar.
Sie tritt zumeist nach kurzen Vorläufern auf mit Größenwahn, der sich ins Ungeheuerliche steigert und bei der übertriebenen Darstellung von den unermeßlichen Schätzen, den extravaganten Leistungen und Fähigkeiten, welche die Kranken von ihrer Person entwerfen, meist schon im Beginn den Stempel des Läppischen, Geistesschwachen an sich trägt. Dazu beobachtet man im Beginn Schlafsucht oder Schlaganfälle, aus denen die Kranken mit erhöhtem Bewegungstrieb, zuweilen in voller tobsüchtiger Erregung erwachen; bisweilen treten schon nach einem solchen Anfall Lähmungserscheinungen der Sprache, [* 6] Zittern der Zunge, Zucken der Gesichtsmuskeln, Ungleichheit und Enge der Pupillen in den Vordergrund. Im weitern Verlauf nehmen die Wahnideen, die oft mit Sinnestäuschungen verbunden sind, immer mehr den Charakter des Blödsinnigen an; die Fülle der Vorstellungen nimmt ab, der Gesichtsausdruck und alle Äußerungen werden träger, apathischer, einförmiger.
Dabei nehmen die Bewegungsstörungen zu, der Gang [* 7] wird schwankend, die Sprache, die Handbewegungen unsicher, bis nach Jahren unter allmählichem Erlöschen aller höhern Funktionen der Tod eintritt. Dieser geschildert langsame und stetig fortschreitende (progressive) Verlauf, der Mangel irgendwie zuverlässiger Erklärung der Ursachen der paralytischen Geisteskrankheit, der ausgesprochene geistige und körperliche Kräfteverfall und endlich der anatomisch nachweisbare, durch chronische Entzündung der Hirnrinde und Verwachsung dieser mit der weichen Hirnhaut herbeigeführte Schwund des Zentralorgans machen die Paralyse zu der am besten charakterisierten Geisteskrankheit. Eine Behandlung ist nach obigem nur bei einer Überwachung im Irrenhaus möglich und richtet sich zumeist auf Verhütung übler Zwischenfälle. Vgl. Psychiatrie.
s. Magnetismus, ^[= (griech.). Manche Stücke des natürlich vorkommenden Eisenoxyduloxyds (Magneteisensteins) besitzen ...] [* 8] S. 90.
Hauptstadt des niederländ. Guayana (Surinam), in einer weiten Ebene am Surinam, 30 km oberhalb seiner Mündung in den Atlantischen Ozean gelegen, ist regelmäßig gebaut, Sitz des Gouverneurs, der Kolonialbehörden und eines deutschen Konsuls, hat einen schönen Gouvernementspalast, mehrere Kirchen und Synagogen, einen 6 m tiefen Hafen, 2 Forts (Zeelandia und Neuamsterdam), 2 Theater, [* 9] ein Militärhospital, 2 Bibliotheken, mehrere Schulen, lebhaften Handel und (1881) 23,422 Einw. An gutem Trinkwasser fehlt es der Stadt.
Zeug, s. Lasting ^[= (engl., Prunell, früher auch Kalmank), atlasartig geköperte, dichte Stoffe aus hartem Kammgarn, ...] und Merino.
(Paramenta, neulat.), die Prachtgewänder der katholischen Geistlichkeit;
auch die Altarbekleidungen und überhaupt der Kirchenschmuck.
in Spanien [* 10] Gebirgsketten, die aus gewölbten, steil abfallenden und meist kahlen Plateaus bestehen, besonders im sogen. Iberischen System.
(griech.), in jedem der drei Kegelschnitte [* 11] (s. d.) die Sehne, welche senkrecht zur Hauptachse durch den Brennpunkt geht;
auch überhaupt eine Konstante, die in einer Gleichung vorkommt.
(griech.), Entzündung des Beckenzellgewebes, hauptsächlich hervorgerufen durch Resorption septischer Stoffe nach der Entbindung;
s. Gebärmutterkrankheiten, S. 965.
(griech.), s. Pseudomorphosen. ^[= (Afterkristalle) scheinbare Kristallgestalten, aus kristallinischen Aggregaten oder amorpher ...]
(span.), in Südamerika [* 12] (Kolumbien, [* 13] Quito etc.) die rauhen, trocknen und unbewohnten, von kalten Stürmen und zeitweise Hagel- und Schneegestöber heimgesuchten Gebirgseinöden in 3000-3500 m Höhe, wo nur niedrige Bäume, schirmartig ausgebreitet, mit immergrünen Laub und knorrigen Zweigen, und meist großblütige, myrten- und lorbeerartige Alpensträucher fortkommen.
(Paramusir, Horomushiru), die zweitgrößte Insel der Kurilen, 2048 qkm (37,2 QM.) groß, von Kamtschatka durch eine 2 km breite Straße getrennt, ist teilweise felsig, hat aber guten Graswuchs, viel Füchse, Marder, [* 14] Bären, Robben, [* 15] Fische [* 16] und Seevögel. Paramuschir soll, als es mit den andern Kurilen 1875 von den Russen an Japan [* 17] abgetreten wurde, von den wenigen Kurilen, die damals auf der Insel wohnten, verlassen worden sein.
(griech.), Ermunterung oder Ermahnung;
dann eine durch Herder zuerst in die Litteratur eingeführte didaktische Dichtungsart, die in Form einer mythischen oder an irgend einen alten Mythus sich anschließenden Erzählung eine (im Gegensatz zur Parabel [* 18] theoretische) Wahrheit zur Anschauung bringt.
Die schönsten Paramythien sind diejenigen, die zum Behuf jener Versinnlichung eine kunstgemäße Fortbildung des ursprünglichen Mythus enthalten, dergleichen mehrere von Herder vorhanden sind.
(Rio [* 19] Paraná), der eine der beiden großen Ströme, welche den La Plata bilden, entspringt an der Südgrenze der brasilischen Provinz Minas Geraës auf dem nordwestlichen Abhang der Serra de Mantiqueira, fließt anfangs unter dem Namen Rio Grande (Pará) in nordwestlicher, dann in westlicher Richtung durch die Provinz São Paulo und erhält, nachdem er sich mit dem aus der Provinz Goyaz herabkommenden Paranahyba vereinigt hat, den Namen Paraná. Er nimmt hierauf südwestlichen, ¶
später südlichen Lauf an, scheidet die Provinzen São Paulo und Mato Grosso, sodann die Republik Paraguay [* 21] von Brasilien [* 22] und von der Argentinischen Konföderation und fließt darauf bis zu seiner Vereinigung mit dem Rio Paraguay (oberhalb Corrientes) westlich, dann südsüdwestlich durch die La Plata-Staaten, bis er zuletzt südöstlichen Lauf einschläft und sich mit dem Uruguay oberhalb der Stadt Buenos Ayres [* 23] zum La Plata (s. d.) vereinigt. Der Paraná hat eine Stromlänge von 3282 km, ein Stromgebiet von 2,880,000 qkm (52,300 QM.) und gehört somit zu den bedeutendsten Strömen der Erde. Er bildet den Abzugskanal aller Gewässer, welche von den in weitem Bogen [* 24] herumziehenden Bergketten West- und Südbrasiliens, des Hochlandes von Bolivia und der Andes herabströmen. In seinem Oberlauf erhält er die wichtigsten Zuflüsse (den Tiete, Paranapanema, Ivahy) von rechts.
Unterhalb einer 90 km langen Insel bildet er seinen ersten Wasserfall, den berühmten Salto Guaira (24° 5' südl. Br.). Weiter unterhalb, ehe er die Cordillera de los Montes (Gebirge Maracayu) erreicht, ist er an 4000 m breit und selbst bei mittlerer Wasserhöhe sehr tief; plötzlich aber verengert er sich zu einem Kanal [* 25] von nicht mehr als 60 m Breite, [* 26] stürzt sich 17 m hoch schräg mit ungeheurer Gewalt in die Tiefe hinab und strömt die ganze 120 km lange Strecke bis zur Einmündung des Iguassu zwischen steilen Felsenufern, welche sein Bett [* 27] bis auf 100 m verengern, dahin.
Nach weitern 540 km bildet ein Riff im Flußbett, bei der Insel Apipe, eine bedeutende Stromschnelle. Bis hierher strömt der Fluß durch bewaldetes Bergland, aber von hier an bis zur Mündung ist sein rechtes Ufer flach, während das linke von 10 bis 60 m hohen Barrancas eingefaßt wird. Da, wo der Paraguay sich mit dem Paraná vereinigt, ist dieser an 300 m breit. Unfern Santa Fé empfängt der Paraná einen zweiten großen Nebenfluß, den Rio Salado (s. d.). Bei San Pedro (33° 40' südl. Br.) fängt das von zahlreichen Flußarmen durchschnittene Delta [* 28] des an. Das Wasser des Paraná zeichnet sich durch seine Wärme [* 29] aus. Er ist sehr reich an Inseln, die er während seiner Anschwellungen häufig zerstört und dafür neue bildet.
Diese Anschwellungen werden verursacht durch den Regenfall im Quellgebiet des Flusses und durch die Schneeschmelze in den Andes, sind daher nicht sehr regelmäßig; doch ist der Wasserstand im allgemeinen von Juli bis Ende September am tiefsten, im Februar und März am höchsten. Bei der Stadt Paraná beträgt der Unterschied zwischen den beiden Wasserständen im Mittel 3,7 m. Da die Ufer unterhalb der Stromschnellen von Apipe ganz flach sind, so verursachen diese Anschwellungen häufig großartige Überschwemmungen.
Das Gefälle des Stroms ist sehr gering, unterhalb Asuncion nur 77 mm auf das Kilometer. Die Wassermasse, die er in den La Plata ergießt, soll in der Minute 1¼ Mill. cbm betragen. Die vornehmsten an dem Paraná gelegenen Städte sind: Corrientes, Santa Fé, Paraná und Rosario, sämtlich zu den argentinischen Staaten gehörig. Bis zur Mündung des Paraguay (1135 km) ist der Paraná für Schiffe [* 30] von 2 m Tiefgang das ganze Jahr hindurch schiffbar, von da bis zur Mündung des Iguassu (745 km) wegen der Stromschnellen von Apipe nur bei hohem Wasserstand. Bei der weiten Verzweigung seines Stromgebiets und seiner leichten Schiffbarkeit hat der eine große Zukunft und verspricht der Weg zu werden, auf welchem die Zivilisation später in jetzt noch ganz unbekannte Wildnisse vordringen wird.
Vgl. Hutchinson, The Paraná (Lond. 1868).
Küstenprovinz im südlichen Brasilien, umfaßt 221,319 qkm (4019 QM.) und besteht aus einem tropischen Küstenstrich und einem jenseit der Serra do Mar (Paßhöhe 900 m) gelegenen, vorwiegend aus Sandstein gebildeten Hochland, aus welchem vereinzelte Bergzüge hervorragen. Die Küstenhänge sind dicht bewaldet, im Innern aber herrschen Campos vor; doch sind auch Pinhaes von Araukarien häufig, die nicht nur Bauholz in Menge, sondern auch das wichtigste Landesprodukt, den Paraguaythee, liefern.
Eisenerz, Quecksilber (am Iguassu) und Gold [* 31] sind gefunden worden. An schiffbaren Flüssen ist trotz der guten Bewässerung Mangel. Die Schiffahrt auf dem westlichen Grenzfluß, dem Parana, unterbrechen die Guairafälle. An der Küste sind Wechselfieber und das gelbe Fieber häufig, das Klima [* 32] des Hochlandes aber ist Europäern recht zuträglich. Die Provinz hatte 1872: 126,722 Einw. (mit Einschluß von 10,560 Sklaven), 1885: 215,000 Einw. Im Innern wohnen noch Indianer, namentlich die kriegerischen Coroada und den Guarani angehörige, friedliche Stämme. Auch Deutsche [* 33] (20,000) und Italiener sind in jüngerer Zeit vielfach eingewandert. Landbau, Viehzucht und [* 34] Industrie sind noch wenig entwickelt. An der Küste baut man Zucker, [* 35] Tabak [* 36] und Kaffee, auf dem Hochland Getreide, [* 37] Kartoffeln und Gemüse. Hauptstadt ist Curitiba, von wo eine Eisenbahn nach dem Hafenort Paranagua (s. d.) führt. S. Karte »Brasilien«.
Stadt, s. Bajada del Paraná. ^[= (B. da Santa Fé), Hauptstadt der Provinz Entre Rias in der Argentinischen Republik in Südamerika, ...]