Inzwischen gaben die römischen
Konzile von 606 und 769 manche Vorschriften für die Regulierung der
Papstwahl.
Im 9. und 10. Jahrh. fiel dieselbe der
Gewalt der römischen
Großen anheim
(Pornokratie).
Otto I. bestimmte, daß die Papstweihe
nur in Gegenwart und nach Einwilligung der kaiserlichen
Gesandten geschehen könne, und in der That übten von nun an die
deutschen
Kaiser eine Zeitlang einen gewissen Einfluß auf die Besetzung des heiligen
Stuhls aus, bis Papst
Nikolaus II. die
Papstwahl
dem kaiserlichen Einfluß mehr entzog.
Sein Nachfolger
Alexander II. wurde bereits ohne Zustimmung des kaiserlichen
Hofs gewählt
und konsekriert;
Gregor VII. wurde ebenfalls ohne
Wissen des
Kaisers gewählt, doch holte er dessen
Genehmigung
wenigstens für die
Konsekration ein. Das dritte Laterankonzil (1179) übertrug die
Papstwahl ausschließlich den
Kardinälen,
und das
Konzil von
Lyon
[* 6] (1274) richtete das noch heute bestehende
Konklave (s. d.) ein.
Vgl. Baxmann, Die
Politik der Päpste von
Gregor I. bis
Gregor VII. (Elberf. 1868-69, 2 Bde.);
Jaffé, Regesta pontificum romanorum usque ad annum 1198 (2. Aufl., Berl. 1881 ff.);
Die der letztern Abteilung angehörigen Papúa bezeichnet man auch als
Negrito (s. d.). Die Rassenmerkmale der Papúa (s.
Tafel »Ozeanische
Völker«,
[* 11] Fig. 9-11) sind: hohe Schmalschädel, prognathe
Kiefer, fleischige und etwas
aufgeschwollene
Lippen. Die breite
Nase
[* 12] krümmt sich nach unten, wodurch der Gesichtsausdruck jüdisch erscheint. Das stark
abgeplattete, üppige, lange Kopfhaar wächst nicht, wie man annahm, in
Büscheln auf dem
Schädel, sondern gleichmäßig,
wird aber durch
Fett u. a. zu
Büscheln vereinigt und umgibt das
Haupt perückenartig als eine oftmals mächtigeKrone.
Die
Wohnungen bestehen in
Neuguinea etc. in den am Meeresstrand errichteten Dörfern aus
Hütten,
[* 17] welche auf eingerammten
Pfählen errichtet sind, so daß bei der
Flut das
Wasser darunterfließen kann. Auch da, wohin die
Flut nicht reicht,
sind sie in ähnlicher
Weise erbaut. Auf andern
Inseln sind die großen und geräumigen
Hütten oft mit mancherlei Zieraten
geschmückt. Auch die Geräte und Fahrzeuge sind oft reich verziert.
Letztere sind namentlich auf den
Fidschiinseln von bedeutender
Größe (bis 36 m lang und 8 m breit und mit
Masten von 21 m
Höhe versehen).
Geschwisterliebe gerühmt. Die geistigen Fähigkeiten der Rasse stehen besonders hoch auf den Fidschiinseln, wo allerdings
polynesische Einflüsse schon ihre Wirkung ausgeübt haben. Ihr hervorstechendster Charakterzug ist Mißtrauen, das aber allmählich
verschwindet. Der Glaube an eine Fortdauer nach dem Tod findet sich überall und zugleich ein Dienst der Abgeschiedenen, deren
Schädel als Hausgötzen aufgestellt werden. Nur auf den Fidschiinseln herrschte kein Schädelkult.
Große Gebäude dienen als Tempel,
[* 22] und man huldigt dualistischen Anschauungen. Wo nicht polynesische Einflüsse sich geltend
gemacht haben, wie auf den Fidschiinseln, herrschen Freiheit und Gleichheit, und die sogen. Häuptlinge sind fast gänzlich
machtlos. Was die Sprache
[* 23] der Papúa anlangt, so kennt man nur die der Mafor auf Neuguinea genauer; doch scheinen
die verschiedenen auf dieser Insel gesprochenen Dialekte in einem tiefern Zusammenhang zu stehen. Wie sich das Verhältnis derselben
zu dem Idiom der Negritostämme stellt, müssen spätere Forschungen zeigen.
Vgl. Baer, Über Papúa und Alfuren (Petersb. 1859);
Goudswaard, De Papoewas van de Geelvinksbaai (Schiedam1863);