man inPersien
[* 2] oder
Zentralasien
[* 3] sucht. Ende des 17. Jahrh. kam ein
Exemplar nach
Warschau,
[* 4] 100 Jahre später ein männliches
Exemplar nach
Wörlitz (aus der
Lombardei), und von diesem stammen alle deutschen
Exemplare ab. Man kennt in ganz
Deutschland
[* 5] nur acht weibliche
Bäume. Anfänglich in fürstlichen
Anlagen gern benutzt, wurde sie später namentlich
Alleebaum; wegen der den benachbarten
Äckern schädlichen
Ausläufer und des vielen auf ihr vorkommenden Ungeziefers aber
wird sie in neuerer Zeit weniger angepflanzt.
Die kanadische (Pappel canadensis Mnch.,
Pappel moniliferaAit.) wird 30 m hoch, bildet eine längliche
Krone, hat mehr oder weniger eckige, in derJugend
von Korkrippen kantige
Zweige, beim Entfalten klebrige
Knospen,
[* 6] rautenförmige, in der
Jugend am
Rand behaarte
Blätter, völlig
unbehaarte Blattstiele, stammt aus
Nordamerika
[* 7] und kam erst im vorigen
Jahrhundert nach
Frankreich, von wo sie sich sehr schnell
verbreitete. Sie ist ungemein schnellwüchsig und gewährt viel höhere
Erträge als die Schwarzpappel.
Sie hat letztere bei uns stark zurückgedrängt und ist für
Alleen und Parkanlagen sehr empfehlenswert. III.
TacamahacaSpach,
Zweige und
Knospen klebrig,
Blätter rundlich oder länglich; Blattstiele kurz, rundlich, 20-30
Staubgefäße.
[* 8] Die Balsampappel
(Pappel balsamifera.L.) ist ein in
Nordamerika,
Sibirien und Nordchina heimischer und dort eine
Höhe von 25 m
erreichender
Baum mit länglicher oder eirund-länglicher
Krone, rundlichen oder eckigen, braunroten
Zweigen, sehr veränderlichen,
eirunden oder herzförmigen, mit verlängerter
Spitze versehenen, auch länglichen, gesägten, auf der Unterseite weißlichen,
in der
Jugend mehr oder weniger behaarten Blättern.
Sie wird in mehreren
Varietäten kultiviert und wurde früher viel an Wegen angepflanzt, während man
sie jetzt der vielen
Ausläufer halber nur noch wenig benutzt. Die Pappeln haben vor allem einen hohen landschaftlichen (italienische
Pappel, Silberpappel) und wegen der schnellen und reichlichen Holzproduktion auch praktischen Wert. Das
Holz
[* 9] ist weich, leicht,
regelmäßig spaltbar, nur im
Trocknen dauerhaft und wird zu manchen
Zwecken als
Nutzholz, namentlich auch
in der Papierfabrikation
[* 10] und zu Zündhölzern, benutzt. Die
Knospen der Schwarzpappel und andrer
Arten sind sehr balsamisch
und dienen zur Bereitung der
Pappelsalbe. Die Pappeln sind nicht wählerisch in Bezug auf den
Boden und gedeihen fast überall,
sie sind unter allen
Bäumen am raschwüchsigsten und eignen sich deshalb gut zu
Deckpflanzungen und als
Mittelpunkt größerer
Gruppen. Sie vertragen auch das
Köpfen gut (am wenigsten Pappel alba, tremula und balsamifera) und machen
leicht
Stockausschlag.
Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Mittelfranken, Bezirksamt
Weißenburg,
[* 11] an der
Altmühl und der
LinieMünchen-Bamberg-Hof
der Preußischen Staatsbahn, 405 m ü. M., ist Hauptort der Herrschaft Pappenheim (183
qkm) und hat 2
Schlösser, ein ehemaliges Augustinerkloster mit der Familiengruft der
Grafen von eine Burgruine,
eine wertvolle Petrefaktensammlung, ein
Amtsgericht, Bierbrauereien,
eine Kunstmühle und (1885) 1790 meist evang.
Einwohner. - Pappenheim erhielt 1288 durch König
Rudolf die
Rechte der Stadt
Weißenburg. Pappenheim ist der Stammsitz des reichsgräflichen
Geschlechts von Pappenheim, das ursprünglich nach der Herrschaft Kalden (bei
Kempten)
[* 12]
Kalindin (Calatin) hieß
und schon im 10. Jahrh. urkundlich vorkommt.
Mit Bezug auf das
Reichsamt und die
Lehen bestand in der
Familie seit 1473 ein
Seniorat; doch führte jeder
Graf von Pappenheim den
TitelReichserbmarschall. Außerdem besaß die
Familie Pappenheim das Reichsforst- und Jägermeisteramt im Nordgau. Erst 1618 ließ
sie sich wegen der Landgrafschaft Stuhlingen ^[richtig:
Stühlingen], mit der
GrafKonrad 1582 belehnt war,
in das schwäbische Grafenkollegium einführen, und seitdem schrieben sich ihre
Glieder
[* 14]
Grafen und
Herren zu Pappenheim 1806 kam die
Herrschaft unter bayrische
Hoheit. 1807 bewilligte der König von
Bayern
[* 15] der
Familie die Standesherrlichkeit.
Für den Verlust des Reichserbmarschallamtes wurde das
Haus Pappenheim 1815 durch Besitzungen im bisher französischen Saardepartement
entschädigt, überließ dieselben jedoch für
Geld an
Preußen.
[* 16] Ein
Dekret des
Königs von
Bayern vom ernannte
das jedesmalige
Haupt der
Familie zum erblichen
Reichsrat mit Sitz und
Stimme in der bayrischen
Kammer der
Reichsräte, und ein
andres verlieh 1831 dem jedesmaligen
Chef des
Hauses das
Prädikat
»Erlaucht«. Von den vier
Linien des
Hauses
Pappenheim, die im 15. Jahrh. entstanden, erloschen die zu
Gräfenthal, Algöw und Treutlingen schon früher; dagegen blüht die von
Altzheim noch in dem protestantischen
Zweig.
Haupt desselben ist gegenwärtig
GrafMaximilian von Pappenheim, geb. bayrischer
Reichsrat, Sohn des
GrafenLudwig von Pappenheim (geb. gest.