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Huygens' Briefwechsel mit Papin, nebst der Biographie Papins (Berl. 1881).
Papinianus - Pappe
Huygens' Briefwechsel mit Papin, nebst der Biographie Papins (Berl. 1881).
Ämilius, der vorzüglichste unter den röm. Rechtsgelehrten, geboren um 140 n. Chr., stammte nach einigen aus Benevent in Italien, [* 2] nach andern aus Syrien. Er war mit Septimius Severus ein Schüler des Cervidius Scävola, folgte dem erstern in der Würde eines Advocatus fisci, ward nach der Thronbesteigung des Severus Magister scrinii libellorum, dann Praefectus praetorio und begleitete als solcher den Kaiser auf seinem Feldzug nach Britannien. Sterbend empfahl Severus seine beiden Söhne, Caracalla und Geta, der besondern Obhut des Papinianus. Aber schon 212 ließ Caracalla seinen Bruder Geta und Papinianus ermorden.
Papinianus' 37
Bücher »Quaestiones« und 19
Bücher »Responsa« bildeten bis auf Jus
tinian den
Mittelpunkt des unmittelbar an die
Erläuterung
von
Rechtsfällen anknüpfenden Teils der
Rechtswissenschaft. Außer diesen Hauptwerken werden von Papinianus 2
Bücher
»Definitiones«,
d. h. allgemeine Rechtsregeln, 2
Bücher und noch abgeändert ein
Buch
»De adulteriis« aufgeführt. Aus Papinianus'
Schriften
sind Exzerpte in die
Pandekten übergegangen, welche ungefähr den 18. Teil derselben bilden. Zu seinen Werken schrieben Ulpian,
Paulus und
Marcian
Noten, welche zwar von
Konstantin, Valentinian III. und Jus
tinian verworfen, indessen teilweise mit den Exzerpten
aus Papinianus in die Pandektensammlung mit aufgenommen wurden.
Topf, s. Digestor. ^[= (lat., "Auflöser, Zerteiler", Dampfkochtopf, Autoclave), Kochtopf, ...]
Papirianum
jus, s. Papirius ^[= (früher Papisius), Name eines römischen, teils patrizischen, teils plebejischen Geschlechts ...] 1).
Glieder, künstliche
* 3
Glieder.(früher Papisius), Name eines römischen, teils patrizischen, teils plebejischen Geschlechts (die mit dem Beinamen Cursor sind Patrizier, die mit Carbo Plebejer); seine namhaftesten Glieder [* 3] sind:
1) Ein Papirius, dessen Vorname verschieden angegeben wird, soll als Pontifex maximus in der ältesten Zeit eine Sammlung königlicher Gesetze (jus Papirianum) veranstaltet haben, die als erste Gesetzsammlung betrachtet und von Granius Flaccus zu Ende der Republik kommentiert wurde.
2) Lucius Papirius Cursor, fünfmal Konsul und zweimal Diktator, der Hauptheld des zweiten Samnitischen Kriegs (326-304 v. Chr.), ein ausgezeichneter Feldherr und ein Mann von altrömischer Strenge und Tüchtigkeit. 324 verurteilte er als Diktator seinen Magister equitum Quintus Fabius Maximus Rullianus (s. Fabius 8) wegen einer gegen seinen Befehl von ihm gelieferten Schlacht zum Tod und ließ sich nur durch die vereinten Bitten des Vaters, des Senats und des Volkes bewegen, ihn zu begnadigen; 320 rächte er die Niederlage der Römer [* 4] in den caudinischen Pässen, indem er das zu den Samnitern abgefallene Luceria zur Übergabe zwang, alle bei Caudium verlornen Feldzeichen wieder erbeutete und 7000 Samniter durchs Joch schickte; 309 wiederum zum Diktator ernannt, besiegte er die Samniter bei Longula und triumphierte zum zweitenmal über sie. Seinen Beinamen Cursor (der Läufer) soll Papirius von seiner Schnelligkeit im Laufen erhalten haben. Auch sein Sohn Lucius Papirius Cursor, Konsul 293, kämpfte siegreich gegen die Samniter, und in seinem zweiten Konsulat (272) wurde die Unterwerfung Samniums vollendet. Er feierte einen besonders glänzenden Triumph über die Tarentiner, Samniter, Lukaner und Bruttier.
Dienstbarkeit - Dienst
* 5
Dienste.3) Gajus Papirius Carbo, Freund des Tiberius Gracchus, ausgezeichneter Redner, setzte im Dienste [* 5] der Volkspartei als Volkstribun 131 v. Chr. ein Gesetz (lex tabellaria) durch, wonach für alle die Gesetzgebung betreffenden Volksbeschlüsse die schriftliche Abstimmung angeordnet ward; dagegen wurde in demselben Jahr sein Antrag, daß Volkstribunen auch für das nächstfolgende Jahr wieder wählbar sein sollten, hauptsächlich durch den jüngern Scipio Africanus verhindert. Als Scipio 129 plötzlich, wie es schien durch Meuchelmord, starb, wurde er vielfach für den Mörder gehalten. Er fiel später von der Sache der Volkspartei ab und gab sich 119, als er von dem berühmten Redner Lucius Licinius Crassus angeklagt wurde, selbst den Tod.
Silvae - Silvretta
* 6
Silvanus.4) Gajus Papirius Carbo Arvina, Sohn des vorigen, 89 v. Chr. Volkstribun, 85 Prätor, wurde als Anhänger der optimatischen Partei in dem Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla 82 auf Befehl des jüngern Marius ermordet. Cicero nennt ihn den einzigen guten Bürger aus diesem Geschlecht. Von ihm und seinem Amtsgenossen im Tribunat, Marcus Plautius Silvanus, [* 6] wurde im Bundesgenossenkrieg 89 das Gesetz (lex Plautia Papiria) gegeben, durch welches allen italischen Bundesgenossen, die sich binnen 60 Tagen beim Prätor melden würden, das römische Bürgerrecht gewährt wurde.
5) Gnäus Papirius Carbo, Prätor 89 v. Chr., eifriger Marianer und Genosse des Cinna, 85 und 84 Kollege desselben im Konsulat, ließ sich 82 zum drittenmal zum Konsul ernennen und führte mit dem jüngern Marius den Krieg gegen Sulla, lieferte demselben bei Clusium eine unentschiedene Schlacht, ward aber bei Faventia von Metellus geschlagen und floh nun nach Afrika [* 7] und von da nach der Insel Cossyra, wo er ergriffen und nach Sizilien [* 8] gebracht wurde, wo ihn Pompejus in Lilybäum hinrichten ließ.
(neulat.), die Lehre [* 9] von dem Papst als dem Statthalter Christi auf Erden und von dessen Unfehlbarkeit in Sachen der Religion und Kirche, dann die daraus hervorgehende unbedingte Verehrung des Papstes;
daher Papisten, die sich zu dieser Lehre bekennen. In neuerer Zeit gebraucht man für Papismus auch das Wort Romanismus oder Ultramontanismus. Vgl. Papst.
s. Buchbinden, ^[= das Verfahren, die Blätter eines Buches zusammenzuheften und mit einem aus Rücken und Deckeln ...] S. 545.
(Pappdeckel), Blätter aus Papiermasse von etwa 0,5-10 mm Dicke und sehr verschiedener Größe und Zusammensetzung, die auf dreierlei Weise hergestellt werden, entweder durch Schöpfen in Formen wie das Handpapier (s. Papier, S. 675) oder durch Gautschen oder durch Aufeinanderleimen von Papierblättern. Die erste Methode liefert die ordinärste, sogen. geformte Pappe und wird nur noch auf Maschinen zur Erzeugung der Pappe ohne Ende angewendet, die zur Anfertigung der Dachpappe, Papierröhren u. dgl. dient. In der benutzten Cylinderpapiermaschine (s. Fig.) ist A eine Schöpfbütte, welcher man durch ein Schöpfrad oder eine ähnliche Vorrichtung Papierstoff regelmäßig zuführt, der durch das Rührwerk a umgerührt wird. Von hier fließt der Stoff über nach dem Gefäß [* 10] B, in welchem eine mit grobem Siebgeflecht überzogene Trommel C langsam rotiert.
Pappel
* 11
Seite 12.685.[* 1] ^[Abb.: Pappenmaschine (Cylindermaschine).] ¶
Dabei dringt Wasser durch die Sieböffnungen in das Innere der Trommel und wird daraus mittels eines Hebers oder durch Schöpfschaufeln seitlich abgeführt, während die Papiermasse bei f in einer dicken Schicht auf dem Sieb haften bleibt und bei der Rotation mit nach oben geht; dort legt sich ein Filztuch dagegen, welches ohne Ende über die Walzen D, E, K, I, H, G, D' in der Pfeilrichtung läuft. D und D' sind die Gautschwalzen; sie drücken den Filz gegen die Papiermasse und bewirken dabei zugleich ein Anhaften derselben am Filz, da die Adhäsion an demselben stärker ist als an dem Drahtgewebe.
Bogen (Baukunst)
* 13
Bogen.Die unter D' heraustretende lockere Pappe geht mit dem Tuch um D herum über E zwischen den Preßwalzen K K' hindurch, wobei sie weiter entwässert wird und an Festigkeit [* 12] gewinnt, und wird endlich bei Z abgewickelt. Das vollständige Trocknen erfolgt später gewöhnlich an der Luft, mitunter auf geheizten Cylindern. Die gegautschte Pappe wird auf zweierlei Art hergestellt. Entweder nämlich gautscht man auf einen Filz so viel geschöpfte Bogen [* 13] übereinander, als die endliche Pappendicke verlangt, oder man stürzt zunächst eine mit einem Bogen gefüllte Form auf eine zweite ebensolche, so daß beide Bogen zusammenfallen und durch entsprechenden Druck auf der zweiten Form vereinigt werden; darauf wird ein dritter, vierter etc. Bogen geschöpft und in derselben Weise auf die andre Form gebracht und endlich die zur Hervorbringung der Pappendicke nötige Bogenzahl zusammen gegautscht.
Das Trocknen findet dann in der Weise statt, daß man die Pappen erst zum Entwässern zwischen zwei endlosen Filzen durch eine Walzenpresse und darauf je nach der Dicke ein oder mehreremal über große Trockentrommeln laufen läßt, gegen die sie durch ein Messingdrahtsieb angedrückt werden. Diese Art der Pappenfabrikation gibt ein gutes Fabrikat, weshalb man auch dazu gutes, besonders langfaseriges Material verwendet. Auf diese Weise werden auch die sogen. Preßspäne (Glanzpappe) fabriziert und zwar aus besonders gutem Material bei gehöriger Leimung und einem schließlich vorgenommenen scharfen Pressen und Glätten zwischen Walzen.
Papierfabrikation
* 14
Papierfabrikation.Mit Maschinen wird gegautschte Pappe jetzt vielfach dadurch erzeugt, daß man mehrere Papierbogen unter der Gautschwalze zusammentreten und sich durch den Druck verbinden läßt. Eine solche Pappenmaschine ist durch [* 11] Fig. 5 der Tafel »Papierfabrikation« [* 14] dargestellt. Die geleimte Pappe wird durch Zusammenkleben einzelner vollständig fertig gestellter Papierbogen mittels Stärkekleisters und Leims erhalten. Diese Fabrikationsart ist bei weitem die teuerste, weshalb man sie nur zu den feinsten Pappen (Spielkartenpappen, Kartenpapier, Bristolpapier etc.) verwendet.