ernannt wurde, verließ er 1796 zum zweitenmal die
Insel, reiste nach
London
[* 2] und trug dem
Parlament seine
Klagen vor, konnte
aber nichts erreichen. Er starb in einem Dorf bei
London. Seinem Vaterland vermachte er ansehnliche
Summen zur Verbesserung
des öffentlichen
Unterrichts.
SeinLeben beschrieben
Arrighi (Par. 1843, 2 Bde.),
Klose (Braunschw. 1853) u.
Bartoli
(Ajaccio 1867).
sodann in der
Metrik ein viersilbiger
Takt (Versfuß), aus einer langen und drei
kurzen
Silben bestehend, der in vierfacher Form vorkommt: ‒⏑⏑⏑ (erster Päon), ⏑‒⏑⏑ (zweiter), ⏑⏑‒⏑
(dritter), ⏑⏑⏑‒ (vierter Päon).
Tournef.
(Päonie),
Gattung aus der
Familie der
Ranunkulaceen,
Stauden, selten
Halbsträucher oder
Sträucher, mit wechselnden, ein- bis
dreifach dreispaltigen Blättern, großen, einzeln gipfelständigen, roten oder weißen
Blüten, vielsamigen, aufspringenden
Kapseln
[* 3] und kugeligen, glänzenden
Samen.
[* 4] Paeonia peregrina Mill. (Paeonia officinalisL.,Pfingstrose,
Gichtrose),
mit unterirdischem, kurzem, walzenförmigem, knollig verdicktem
Wurzelstock, 30-60
cm hohen
Stengeln, doppelt dreizähligen,
fast lederartigen, kahlen Blättern, gestielten, 5-8
cm im
Durchmesser haltenden, karminroten
Blüten und von der Mitte an auswärts
gekrümmten
Kapseln, wächst in Südeuropa und wird in zahlreichen
Varietäten, auch mit gefüllten
Blüten,
als
Zierpflanze kultiviert.
Wurzel
[* 5] und
Samen waren früher offizinell; die letztern werden auf
Schnuren gereiht und kleinen
Kindern um den
Hals gehängt,
weil sie, wie man irrtümlich glaubt, das
Zahnen erleichtern. Im
Altertum galt die Päonie als Schutzmittel gegen die Neckereien
der
Faune (s.
Faunus). Die
Blumenblätter benutzt man ihrer
Farbe wegen zu
Räucherpulver. Paeonia tenuifoliaL.,
mit mehrfach fiederteiligen Blättern mit schmal linealen, spitzen Abteilungen und mit tiefroten
Blüten, wächst im südlichen
Rußland, in
Ungarn
[* 6] und in der Türkei
[* 7] und wird, wie auch Paeonia albifloraPall., 40-60
cm hoch, mit zweimal dreizähligen, stark
glänzenden Blättern und weißer
Blüte,
[* 8] im südlichen
Sibirien, und namentlich Paeonia MoutanSims.
[* 9] (Paeonia arboreaDon.), 1-2 m hoch,
mit braunem, rundlichem
Stengel,
[* 10] der im
Alter mit einer schelferigen
Rinde umgeben ist, zweimal dreiteiligen oder dreispaltigen
Blättern und fünf- bis zehnblätteriger
Blumenkrone, in zahlreichen, auch gefüllten
Varietäten als
Zierpflanze kultiviert.
Die schönsten mit sehr großen
Blüten wurden von
Fortune aus
China
[* 11] und v.
Siebold aus
Japan eingeführt.
(Paeŏnes),
Name eines im
Altertum in
Thrakien und
Makedonien verbreiteten
Volkes, dessen Stammheros
Päon bald
ein Sohn des Äoliden
Endymion,
[* 13] bald ein Sohn
Poseidons und der
Helle genannt wird, während es nach seiner eignen Nationalsage
von den troischen Teukrern abstammte.
Die Päonier, vermutlich Phryger, wurden 513
v. Chr. von den Persern unterworfen
und zu einem großen
Teil nachKleinasien verpflanzt.
(Paionios), griech. Bildhauer des 5. Jahrh.
v. Chr., schuf
nach dem
Bericht des
Pausanias die den Rossewettkampf zwischen
Pelops und
Önomaos darstellende, zum großen Teil
wieder aufgefundene
Gruppe im östlichen
Giebelfeld des Zeustempels in
Olympia (s. Tafel
»Bildhauerkunst
[* 14] III«,
[* 15] Fig. 4). Inschriftlich als sein Werk ist die marmorne Kolossalfigur einer als herabschwebend
vom
Olymp gedachten
Nike,
[* 16] welche, von den Messeniern um 424
v. Chr. gestiftet, ebenfalls in
Olympia gefunden worden ist (s. Tafel
»Bildhauerkunst III«,
[* 15] Fig. 3). Die freie, schwungvolle
Komposition der
[* 1]
Figur, die großartige Behandlung
der Körperformen und der
Gewandung deuten auf den Einfluß des
Pheidias, insbesondere der
Parthenonskulpturen.
Die
Figuren am Zeustempel sind dagegen viel artistischer und befangener. Die
Inschrift an dem 6 m hohen, dreiseitigen
Postament
gedenkt auch der Beteiligung des an den
Skulpturen des Zeustempels, doch so unbestimmt, daß einige
Forscher
dem Päonios die altertümlichen
Figuren der Giebelgruppe abgesprochen und seinen
Anteil auf die beiden
Weihkessel an den
Enden und
eine
Nike auf der
First des
Giebeldaches beschränkt haben.
Vgl.
Brunn, Päonios und die nordgriechische
Kunst
(Münch. 1872).
(lat.) werden diejenigen genannt, welche Aussichten haben, bei der
Papstwahl die für die
Erhebung auf den
StuhlPetri notwendige Stimmenanzahl zu erhalten (s.
Papstwahl).
Ordnung der
Vögel,
[* 17] kräftig gebaute
Klettervögel
[* 18] mit großem
Kopf, kurzem und hohem, im
Halbkreis gebogenem und gezahntem Oberschnabel, welcher an seiner
Wurzel mit einer
Wachshaut bedeckt
ist und mit langer, hakenförmiger
Spitze den breit abgestutzten Unterschnabel überragt, kurzer, fleischiger
Zunge, bis zur
Ferse befiederten
Schienen, kurzen
Läufen und paarzehigen
Füßen, welche handartig zum Ergreifen der
Nahrung benutzt
werden und mit kräftigen, stark gekrümmten, spitzigen
Krallen an den
Zehen bewaffnet sind. Das lebhaft gefärbte, vorherrschend
grüne, oft sehr bunte
Gefieder ist mit einer verhältnismäßig geringen Zahl großer, zerstreut stehender
Konturfedern ausgestattet, zwischen denen sich häufig dichte, oft lebhaft gefärbte
Daunen finden. Die
Flügel sind mittelgroß
und kräftig.
Die Papageien fliegen teilweise sehr geschickt und schnell, teilweise aber langsam und schwerfällig; sie klettern
mit
Beihilfe ihres ungemein beweglichen
Schnabels ebenso sicher wie behend von
Zweig zu
Zweig, gehen auf
dem
Boden teilweise unbeholfen, während manche
Arten sehr schnell und geschickt laufen.
IhreSinnesorgane sind gut entwickelt,
auch besitzen sie ein treffliches
Gedächtnis, sind gelehrig und leicht zähmbar; ihre geistigen
Eigenschaften werden von manchen
Forschern sehr hoch geschätzt und in gewissem
Sinn¶
mehr
mit denen der Affen
[* 20] verglichen. IhreStimme ist höchst bildsam und zur Nachahmung der verschiedenartigsten Laute, namentlich
auch der menschlichen Stimme und der Gesänge andrer Vögel, befähigt. Sie leben meist gesellig in bewaldeten Ebenen, kommen
aber auch an der Küste, im Gebirge (in den Andes bis 3500 m ü. M.), in völlig baumlosen Gegenden
vor und unternehmen zur Zeit der Reife gewisser Baumfrüchte, der Ernte
[* 21] und der Samenzeit mancher Grasarten große und regelmäßige
Wanderungen.
Sie nähren sich von den verschiedensten Pflanzenstoffen, einige vom Nektar der Blüten, und nehmen nebenbei oft auch tierische
Nahrung. Sie leben in, wie es scheint, auf Lebenszeit geschlossener Ehe, nisten oft in Scharen vereinigt
in Baumlöchern, Höhlungen, Felsenspalten, Mauerlöchern oder auf der Erde, legen 2-10 glatte, weiße, rundliche Eier,
[* 22] und
die großen Arten brüten nur einmal im Jahr. In der Regel brüten beide Eltern und zwar bei den kleinern Arten 16-18, bei den
großen bis 25 Tage.
Ebenso arm ist Afrika,
[* 27] wo sie in noch engern Grenzen
[* 28] zu beiden Seiten des Äquators vorkommen. In Europa
[* 29] sind sie nicht vertreten.
Fossil sind nur einzelne Reste in südamerikanischen Knochenhöhlen und eine Art im Diluvium
[* 30] von Mauritius gefunden worden; zwei
Arten von der Philipps- und Norfolkinsel sind in neuerer Zeit ausgestorben. Die Papageien liefern den Eingebornen Schmuckfedern
und werden auch vielfach gegessen. Überall im angebauten Land sind sie schädlich; bei ihrem massenhaften
Auftreten können sie denBaum- und Feldfrüchten sehr verderblich werden, und werden daher mit dem größten Eifer verfolgt.
Trotz ihrer Schlauheit und ihres Mißtrauens gelingt es bei ihrer großen Anhänglichkeit aneinander doch leicht, sich ihrer
zu bemächtigen, und so werden sie oft zu Tausenden gemordet. Die Bewohner der wärmern Waldgegenden brachten
den Inkas die Federn der Araras als Frongabe, und diese Federn und die Koka veranlaßten das Vordringen der Bevölkerung
[* 31] in die
Wälder. Inder und Peruaner zähmten Papageien seit alten Zeiten und zollten ihnen sogar göttliche Verehrung. Schon unter Alexander d. Gr.
sollen lebende Sittiche nach Europa gebracht worden sein.
Plinius erwähnt bereits die Fähigkeit des Halsbandpapageis, Worte nachzusprechen. Seitdem wurden die
Papageien sehr beliebt und Gegenstand des Luxus, so daß ein sprechender Papagei oft mehr galt als ein Sklave. Heliogabal setzte
seinen Gästen ein Gericht aus Papageiköpfen vor. Um die Zeit der Kreuzzüge kamen Papageien auch nach Deutschland.
[* 32] In Amerika
gehören Papageien zu den Ansiedelungen der Eingebornen in den Wäldern wie die Hühner
[* 33] zu unsern Bauernhöfen; man zähmt sie überraschend
schnell, und häufig fliegen sie am Tag in den Wald, um abends zur Hütte ihres Pflegers heimzukehren.
Später wurden in schneller Folge immer mehr Arten entdeckt und importiert, und in der neuesten Zeit hat
der durch die Verbesserung der Verkehrsmittel sehr stark gesunkene Preis der Papageien manche Arten zu den beliebtesten Käfigvögeln
gemacht. Sie eignen sich dazu auch vortrefflich, wenngleich einige durch ihre Zerstörungslust oder
die rauhe, durchdringende
Stimme lästig werden können. Die meisten Papageien sind anspruchslos und leicht zu erhalten;
manche erreichen sogar ein sehr hohes Alter, andre sind hinfällig und erliegen allerlei Krankheiten. Einzelne Arten wurden
mit Erfolg bei uns gezüchtet, und in England hat man versucht, sie in Wäldern und Parken zu akklimatisieren. Mehrere Arten
hielten bei 6-7° unter Null gut aus, auch haben einige wiederholt genistet und Junge aufgebracht.
Nicht selten paaren sich verschiedenartige Kakadus. Wegen des Schadens, den sie anrichten, werden sie eifrig
verfolgt; das Fleisch ist genießbar. Sie stehen an Begabung den Grau- und Grünpapageien nicht nach, lernen sprechen und zeigen
sich sehr anhänglich und zärtlich. Das WortKakadu (Kakatua, malaiisch, »alter Vater«),
welches fast alle Arten aussprechen,
ist angelernt; von ungezähmten Vögeln hört man es nie. Man kennt 6 Gattungen mit 35 Arten. Der Inka-Kakadu
(Leadbeater-Kakadu, Plictolophus LeadbeateriVig., s. Tafel I) ist mittelgroß, mit sehr kräftigem Schnabel, dessen Oberschnabel
stark im Bogen
[* 35] und mit der Spitze nach innen gekrümmt, vor derSpitze mit einer tiefen, gerundeten Ausbuchtung versehen ist,
sehr starkem, kurzem Fuß, langen, spitzigen Flügeln mit meist wenig hervorragender Spitze und mäßig
breitem, am Ende geradem Schnabel, ist weiß, am Vorderkopf, Halsseiten, Mitte und Unterseite der Flügel und an der Bauchmitte
rosenrot, unter den Flügeln lachsrot, mit an der Wurzel zinnoberroten, in der Mitte hochgelben, am Ende weißen, vorn von
weißen Federn halb bedeckten Haubenfedern; das Auge
[* 36] ist hellbraun, der Schnabel hornfarben, der Fuß dunkelbraun.
Er ist in Australien weit verbreitet und im Süden und Westen, besonders in den Eukalyptuswäldern, häufig; er eignet sich
vortrefflich für die Gefangenschaft.
Die Nymphe (Corella, CallipsittacusNovaeHollandiaeGray), von der Größe einer Drossel, mit schwächerm Schnabel,
sehr langen, spitzigen Flügeln und langem, keilförmigem Schwanz, in welchem die beiden mittelsten Federn die übrigen ansehnlich
überragen, ist dunkel olivengraubraun, unterseits grau, am Kopf und an der Haube gelblich, mit safranrotem Ohrfleck, weißen
Flügeldecken, dunkelbraunem Auge, grauschwärzlichem Schnabel und graubraunem Fuß; beim Weibchen ist Kopf und Haube schmutzig
graugelb und der Ohrfleck strohgelb.
Sie findet sich sehr verbreitet in Australien, fliegt leicht und ausdauernd, nistet in Waldungen längs der Flüsse
[* 37] und legt
5-6 Eier. Sie wird ihres Fleisches halber eifrig gejagt und eignet sich für den Käfig in besonderm Grad; sie ist anspruchslos,
hart, wird sehr zahm, pflanzt sich leicht in der Gefangenschaft fort und lernt ein Lied pfeifen. Von andern
Kakadus findet man im europäischen Handel am häufigsten den kleinen, weißen Gelbwangenkakadu (Plictolophus sulfureus Gmel.),
mit einem großen gelben Fleck in der Ohrgegend und gelben
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