der alten Pracht zeugen noch die 14 herrlichen korinthischen
Säulen.
[* 2] Das Panthéon enthält unter anderm die
GräberRaffaels und
des ersten
Königs des geeinigten
Italien,
[* 3]
Viktor Emanuel; des letztern Grabdenkmal wurde daselbst enthüllt.
Vgl.
Adler,
[* 4] Das Panthéon zu
Rom
[* 5] (Berl. 1872).
Raubtiergruppe aus der
GattungKatze
[* 9]
(FelisL.), große oder
mittelgroße
Arten mit vollen oder ringförmigen
Flecken, ohne
Mähne,
Quasten,
Pinsel, mit kurzen
Ohren und runder
Pupille, alt-
und neukontinental. Der
Jaguar (die
Unze,
Onze, F. oncaL., s. die beifolgende Tafel), 1,45 m lang, 80
cm
hoch, mit 68
cm langem
Schwanz, etwas schwerfälliger gebaut als der
Tiger und mit verhältnismäßig kürzern
Gliedmaßen, hat
einen kurzen, dichten, weichen
Pelz, am
Hals, an der
Brust und Unterseite verlängertesHaar,
[* 10] ist auf rötlichgelber
Grundfarbe teils mit runden oder unregelmäßigen schwarzen
Flecken, teils mit gelblichroten, schwarz umrandeten
Ringen, die
in der Mitte einen oder zwei schwarze
Punkte tragen, gezeichnet. Im Innern des
Ohrs, an der untern Schnauze, der
Kehle, der
Unter- und Innenseite der
Beine herrscht
Weiß vor.
Seine
Kraft
[* 17] ist nur der des
Löwen
[* 18] und des
Tigers vergleichbar, seine
Sinne sind scharf, er schwimmt und
klettert gut, und sein
Gang
[* 19] ist leicht und geschwind. Er richtet in Viehherden großen
Schaden an und raubt besonders junges
Hornvieh,
Pferde
[* 20] und
Maulesel.
Stiere und
Ochsen greift er nur in der
Not an, und niemals tötet er mehr als
ein
Stück Vieh auf einmal.
Mehr als zweimal frißt der
Jaguar nicht von einer
Beute, und
Aas berührt er niemals. Solange
er denMenschen nicht kennen gelernt hat, weicht er ihm aus; in bewohnten Gegenden verliert er aber bald alle
Scheu, und hat er einmal
Menschenfleisch gefressen, so zieht er dies allem andern vor.
Farbige fällt er leichter an als
Weiße. Wie der
Löwe, springt er nicht zum zweitenmal auf dieselbe
Beute und kann durch unverwandtes
Anschauen verjagt werden. In der Begattungszeit lebt er einige
Wochen mit dem Weibchen zusammen, welches 2-3
Junge wirft. Diese
werden zwar in der Gefangenschaft nicht recht zahm, sind aber gelehrig, und namentlich die wildesten
Jaguare zeichnen sich dadurch aus. Er pflanzt sich auch in der Gefangenschaft fort und erzeugt
Bastarde mit
Leopard,
[* 21] Panther
und Sundapanther.
Die
Botokuden genießen das
Fleisch des
Jaguars, das
Fell dient zu Fußdecken. Der
Leopard
(Pardel, Parder, F. leopardusCuv.,
Leopardus antiquorum, s. beifolgende Tafel) ist 1,60 m lang, mit 80
cm langem
Schwanz, im
Bau dem
Jaguar ähnlich, blaß rötlichgelb,
auf dem
Rücken dunkler, an der
Kehle und Vorderbrust weißgelb, auf der Unter- und der Innenseite der
Gliedmaßen gelblichweiß,
mit schwarzen
Streifen und länglichrunden
Flecken im
Gesicht,
[* 22] kleinen schwarzen
Flecken am Vorderkörper
und an den
Beinen und licht rotgelben, schwarz umrandeten
Flecken auf dem
Rücken und an den Seiten.
Wie beim vorigen, gibt es auch schwarze
Spielarten. Er findet sich in fast ganz
Afrika.
[* 23] Der Panther (F. pardusCuv.) ist 2 m
lang, mit 85
cm langem
Schwanz, ähnlich gefärbt wie der vorige, aber anders gefleckt, dem
Jaguar ähnlich,
von welchem er im
Bau abweicht; die
Streifen im
Gesicht sind undeutlicher als beim vorigen, der
Kopf ist durch kleinere
Flecke
heller, die rötlichgelben
Flecke sind viel größer und werden von 5-8 schwarzen Mondflecken umgeben. Er bewohnt
Süd- und
Ostasien, wohl auch
Palästina,
[* 24]
Kleinasien und den
Kaukasus; auf
Ceylon
[* 25] kommt eine schwarze
Spielart vor.
Der Sunda- oder Langschwanzpanther (F. variegataWagn.), mit kleinerm
Kopf, länglichem
Hals, sehr gestrecktem Leib, mindestens
rumpflangem
Schwanz und so dicht stehenden kleinen und dunkeln
Flecken, daß das
Fell einen schwarzblauen Schimmer erhält.
Eine dunklereVarietät dieses
Tiers ist der Schwarzpanther oder schwarze
Leopard (F. [Leopardus] melas,
s. die beifolgende Tafel). Er bewohnt die
GroßenSundainseln, besonders
Java und
Sumatra, und wird von manchen mit den beiden
vorigen als zu einer und derselben Art gehörig betrachtet; jedenfalls stimmt die Lebensweise dieser
Tiere im wesentlichen
überein.
er ist ebenso schön wie gewandt,
kräftig wie kühn, klug und listig;
er bewohnt in verhältnismäßig großer Zahl die afrikanischen Waldungen, streift,
wie seine Verwandten, weit umher, lebt ebensoviel auf
Bäumen wie im
Busch, läuft nicht schnell, macht aber gewaltigeSprünge;
auch schwimmt er gut und berückt selbst das flüchtigsteWild. Er ist wild, raub- und mordlustig;
er mordet alle Geschöpfe,
welche er bewältigen kann, und richtet unter den
Herden oft ein furchtbares Blutbad an.
Unverschämt kommt er bis in das
Dorf und raubt selbst aus bewohnten
Hütten.
[* 27] Den erwachsenenMenschen greift er in der
Regel nicht an, aber
verwundet stürzt er sich auf ihn und bringt ihm furchtbare
Wunden bei.
Kinder raubt er, wo er kann. Zur Paarungszeit kämpfen
die Männchen grimmig untereinander; das Weibchen wirft 3-5
Junge. Man führt gegen den
Leoparden überall einen Vernichtungskrieg,
jagt ihn auf die verschiedenste
Weise und fängt ihn vielfach in
Fallen.
[* 28] Das
Fell dient zu Fußdecken und
Schabracken und wird von den Eingebornen als
Siegeszeichen getragen.
Schwanz, langen Beinen, gekräuseltem, im Grund wolligem, am Bauch
[* 31] weichem und schlaffem Pelz, auf weißlich graugelber Grundfarbe
am Kopf klein und voll schwarz gefleckt, am Hals mit schwarzen, ringförmigen und am Rumpf mit Tüpfelflecken. Er bewohnt Mittelasien
bis Sibirien, besonders im Westen, und überfällt gern von Bäumen aus seine Beute. Der Ozelot (Pardelkatze,
F. pardalisL.), 90-95 cm lang, mit 40-45 cm langem Schwanz, auf der Oberseite bräunlichgrau, unterseits gelblichweiß, schön
schwarz gestreift und gefleckt, findet sich vom südlichen Teil Nordamerikas bis Nordbrasilien, meist in tiefen Wäldern,
wo er Vögel
[* 32] und Säugetiere jagt; doch kommt er gelegentlich auch in die Bauernhöfe und richtet unter
dem Geflügel ein Blutbad an. Er lebt paarweise, doch jagt das Pärchen nicht gemeinschaftlich; das Weibchen wirft selten
mehr als zwei Junge. Man verfolgt ihn des schönen Pelzes halber, welcher zu Winterstiefeln benutzt wird, fängt ihn in Fallen
oder jagt ihn mit Hunden. Jung eingefangene Tiere werden sehr zahm.