grande zu 836 m
Höhe. Sie ist ziemlich fruchtbar und liefert
Wein,
Oliven, auch, wo
Schutz gegen die heftigen
Stürme geboten
ist,
Agrumen,
Weizen und
Linsen. Vorzüglich ist auch die Eselzucht. Die
Bevölkerung
[* 2] spricht ein mit arabischen
Idiomen gemischtes
Italienisch. Die gleichnamige Hauptstadt, auf der Nordwestspitze der
Insel, hat einen kleinen
Hafen, in
welchen 1886: 435
Schiffe
[* 3] mit 32,494
Ton. einliefen, ein
Kastell (jetzt Sträflingsanstalt) und 3167 Einw. Von einer römischen
Kolonie bevölkert, kam Pantelleria später an die Karthager und im
Mittelalter an die
Sarazenen, denen es
Roger, der
Normanne, entriß.
Name der mohammedan. Einwohner der chinesischen
ProvinzJünnan,
die hier 1863 nach Vertreibung der
Chinesen ein selbständiges
Reich gründeten, welches aber infolge innerer Zwistigkeiten
nach der
Einnahme von Tali durch die
Chinesen wieder zerfiel.
Die Panthai sind Nachkommen militärischer
Ansiedler türkisch-tatarischen
Stammes. Vgl.
Jünnan.
(griech., von
pan, das
All, und theos, Gott) heißt im weitern
Sinn im
Gegensatz zu der dualistischen (theologischen)
Weltansicht, welche Gott und Weltall (Schöpfer und
Schöpfung) als verschieden betrachtet, die monistische Weltansicht, welche
beide als eins ansieht. Im engern
Sinn wird nur derjenige
Monismus als Pantheismus bezeichnet, welcher Gott mit
dem
All, dagegen als
Kosmotheismus derjenige, welcher das
Allmit Gott identifiziert. Derselbe ist zwar dem
Theismus, der einen
vom Weltall unterschiedenen Gott, aber auch dem
Atheismus (s. d.), der eine
»Welt ohne Gott«, und demAkosmismus,
der einen »Gott ohne
Welt« lehrt, entgegengesetzt.
Weder behauptet der Pantheismus (wie der
Nihilismus), daß weder ein Gott noch eine
Welt, noch (wie der
Atheismus), daß nur die
Welt,
noch (wie der
Akosmismus), daß nur Gott sei, sondern vielmehr (wie der
Theismus), daß sowohl Gott als die
Welt (nur nicht,
wie diesem zufolge, als unter sich verschieden, sondern als ein und dasselbe) seien. Der gegen denselben von seiten der
Theologie
häufig gerichtete Vorwurf, daß er atheistisch sei, ist daher nur in dem
Sinn gerechtfertigt, daß er in der That keinen
von der
Welt unterschiedenen, keineswegs aber in dem
Sinn, daß er überhaupt keinen Gott anerkennt.
Richtiger als ihn der »Gottlosigkeit«, wäre es, ihn der »Gotttrunkenheit«
zu beschuldigen,
weil er im
All allenthalben nur Gott gewahrt.
Vanini, als
»Atheist« zum Feuertod verurteilt, hob an der
Thür
seines Kerkers einen Strohhalm auf und rief laut, daß dieser allein hinreichen würde, ihn von der
ExistenzGottes in der
Natur zu überzeugen. Da der Pantheismus nur das
All, welches als solches nur
Eins ist, nicht aber
Teile des
Allsmit Gott
identifiziert, so
ist er nicht mit dem
Polytheismus (der
Vielgötterei), da er Gott in der
Natur erblickt, nicht aber diese zum
Gott erhebt, nicht mit dem
Naturalismus (der Naturvergötterung),
weil er zwar Gott im
All, aber nicht dieses
in Gott erkennt, auch nicht mit dem
Panentheismus K.
Chr. F.
Krauses (s. d.) zu verwechseln.
Ebensowenig aber fällt, obgleich das
mit Gott identische Weltall nur
Eins sein kann, der Pantheismus mit dem
Monotheismus (derLehre
[* 12] von Einem Gott) zusammen, welcher entweder eine
Welt außer Gott setzt (wie der
Deismus und jüdisch-christliche
Theismus),
also dualistisch ist, oder eine solche ausschließt, d. h. die
Welt außer Gott in eine bloße Scheinwelt verwandelt (wie
der
Idealismus der indischen
Philosophie und die orientalisch-christliche
Mystik), also
Akosmismus ist.
(griech.), ursprünglich ein der Verehrung »aller
Götter« geweihter
Tempel,
[* 14] dann aber auch Bezeichnung von Gebäuden, die dem Andenken berühmter
Männer gewidmet sind. Die
berühmtesten Pantheons sind: das ursprünglich zu den
Thermen des
Agrippa gehörige, unter
Augustus 26
v. Chr. umgebaute Panthéon des
Agrippa zu
Rom,
[* 15] welches durch
PapstBonifacius IV. 609 zur christlichen
KircheSanta Maria la Rotonda geweiht
wurde. Der
Plan des Gebäudes (s. Tafel
»Baukunst
[* 16] V«,
[* 17] Fig. 14-16) besteht in einer gewaltigen runden
Cella mit ringsum auflastender
Kuppel und einer rechteckigen vorgebauten
Halle
[* 18] mit 16
Säulen
[* 19] von ägyptischem
Granit.
Die
Rotunde, ein mit schönem Ziegelwerk bekleideter Gußmörtelbau größtenMaßstabes, ist durch 3 Ringgesimse
gegliedert; über dem Krönungsgesims erhebt sich ein 2 m hoher
Tambour und dann 6
Stufen, die der
Kuppel als
Streben dienen;
die
Kuppel zeigt außen nur die Hälfte ihrer innern
Höhe und endigt mit einem großen offenen
Auge,
[* 20] durch welches allein das
Licht
[* 21] einfällt. DasInnere, obschon durch allmähliche Ausplünderung und Wegführung seiner edlen Materialien
schwer geschädigt, ist von überwältigender
Wirkung. Die
Wände werden von 8
Nischen durchbrochen. Von
¶
mehr
der alten Pracht zeugen noch die 14 herrlichen korinthischen Säulen. Das Panthéon enthält unter anderm die GräberRaffaels und
des ersten Königs des geeinigten Italien,
[* 23] Viktor Emanuel; des letztern Grabdenkmal wurde daselbst enthüllt.
Vgl.
Adler,
[* 24] Das Panthéon zu Rom (Berl. 1872).