Fluß in
Italien,
[* 3] entspringt als Scoltenna am Fiumalbopaß der
Apenninen, durchströmt die
ProvinzModena in nördlicher
und nordöstlicher
Richtung und mündet bei Bondeno in den
Po di Volano.
(griech.), das größte religiös-politische
Fest der
Athener, welches zu
Ehren der
Athene,
[* 4] der Schutzgöttin
Athens, gefeiert ward.
Schon der König
Erechtheus hatte Athenäen gestiftet;
Theseus verwandelte, nachdem er die attischen
Flecken
zu einer gemeinschaftlichen Stadt verbunden, das
Fest in Panathenäen.
(»Fest für alle
Athener«). Unter dem
Archonten
Hippokleides, sechs Jahre vor
Peisistratos, erhielten auch fremde
Staaten teil daran, und das
Fest wurde überhaupt glänzender.
Die Panathenäen zerfielen in große und kleine; diese wurden alljährlich, jene jedes fünfte Jahr, je im dritten
Olympiadenjahr, gefeiert. Die Festlichkeiten erstreckten sich vom 25. bis zum 28. des
MonatsHekatombäon;
der letzte
Tag war der glänzendste. Sie bestanden teils in
Opfern,
Aufzügen und szenischen
Darstellungen, teils in Wettkämpfen
und zwar in ritterlichen, gymnischen (seit 566
v. Chr.) und musischen (seit
Perikles). Mit letztern begann das
Fest; sie fanden
im
Odeon statt.
Für sämtliche Wettkämpfe wurden zehn Kampfrichter
(Agonotheten oder Athlotheten) aus den zehn
Phylen gewählt. Die Kampfpreise
bestanden in einem
Kranz aus
Zweigen des geweihten
Ölbaums und zugleich in einem großen und schönen irdenen
Gefäß
[* 5] (panathenäische
Vase), das mit heiligem
Öl gefüllt war. Den Glanzpunkt des ganzen
Festes bildeten aber der feierliche
Aufzug
[* 6] der gesamten athenischen
Bürgerschaft
(Männer,
Frauen,
Jünglinge und
Jungfrauen), mit Einschluß der
Schutzverwandten
(Metöken), und das große Festopfer mit gemeinsamem
Mahl.
Das prächtigste Schaustück bei der
Prozession war das reichgestickte safranfarbige Obergewand der
Athene, das für jede
Feier
von den attischen
Frauen neu gewebt ward und auf dem sogen. panathenäischen
Schiff,
[* 7] einer beweglichen
Maschine
[* 8] in der Form eines
Schiffs, fortbewegt wurde. Das Festopfer bildete den
Schluß der Feierlichkeit und bestand in einer
Hekatombe. Die kleinen Panathenäen waren weniger glänzend.
Stoiker, geboren um 180
v. Chr. auf
Rhodos, lebte zu
Rom,
[* 10] wo er zur Verbreitung der griechischen, besonders
stoischen,
Philosophie beitrug und in freundschaftlichem
Umgang mit
Lälius und dem jüngern
Scipio stand, den er nach
Karthago
[* 11] und später auf einer
Reise nach
Ägypten
[* 12] und
Asien
[* 13] begleitete. Danach leitete er die stoische
Schule in
Athen.
[* 14] Er starb um 110
v. Chr. Von seinen
Schriften sind nur unbedeutende Reste auf uns gekommen; sein Hauptwerk über die
Pflicht
hat
Cicero in seinem Werk
»De officiis« vielfach benutzt.
Vgl. van Lynden,
De Panaetio
(Leiden
[* 15] 1802).
PanaxGinseng C. A. Mey., ausdauernd, 30-60
cm hoch, mit 3-4 im
Wirtel stehenden, fünffingerigen
Blättern, endständigen einfacher Blütendolde und scharlachroter
Frucht, in
Ostindien,
[* 18]
China
[* 19] und
Japan, liefert die Ginsengwurzel
(Pentsao), welche durch Brühen fast durchscheinend wird. Man schreibt ihr sehr bedeutende
Kräfte zu, und von
den chinesischen
Ärzten wird sie fast jedem Kranken, der dem
Tod nahe ist, als letzte,
Wunder wirkende Arznei gereicht. Früher
glaubte man auch in
Europa,
[* 20] wo sie durch Bourdelin 1697 bekannt wurde, an ihre
Kräfte und bezahlte sie sehr teuer; jetzt kommt
sie nur selten oder fast gar nicht im
Handel vor, nachdem man sie als indifferente, schleimige, zugleich
etwas bitterlich-süße, wertlose
Drogue erkannt hat.
(spr. pangkuk), franz.
Buchdrucker- und Buchhändlerfamilie, deren Stammvater
AndréJoseph Panckoucke (geb. 1700 zu
Lille,
[* 31] gest. daselbst) zugleich ein freisinniger Schriftsteller war.
Sein Sohn
CharlesJoseph Panckoucke, geb. zu
Lille, siedelte 1754 nach
Paris über, wo sein
Haus der Sammelplatz der vorzüglichsten
litterarischen
Notabilitäten ward. Er schrieb unter anderm eine »Grammaire raisonnée«
(Par. 1795),
übersetzte
Tasso und Ariost, verlegte den »Mercure de
France«, ferner
Buffons Werke,
LaharpesReisen, das
große französische »Vocabulaire«, das
»Répertoire universel de jurisprudence« und die »Encyclopédie méthodique«,
ein Riesenwerk, das die Diderotsche »Encyclopédie« ersetzen sollte und
nach seinem
Tod fortgesetzt wurde.
¶
mehr
Auch ist er der erste Begründer des »Moniteur« (s. d.), der zum Teil noch heute das Eigentum der Panckouckeschen Familie ist.
Er starb Sein Sohn CharlesLouisFleury Panckoucke, geb. zu Paris, war gleichfalls Schriftsteller und Verleger.
Seine bedeutendsten Verlagsartikel sind das »Dictionnaire des sciences médicales« (seit 1810, 60 Bde.);
die »Description de l'Égypte«, ein Prachtwerk in 25 Bänden mit 900 Kupfern, das Napoleon I. beginnen, Ludwig XVIII. vollenden
ließ; die »Bibliothèque française-latine«, eine kostbar ausgestattete
Sammlung römischer Klassiker mit französischer Übersetzung, die jedoch den Stand der französischen Philologie in keinem
günstigen Licht
[* 33] zeigt (er selbst lieferte dazu die Übersetzung des Tacitus). Von Panckouckes eignen Schriften
sind zu erwähnen: »Essai sur l'exposition, la prison et la peine de mort«;
»Voyage pittoresque aux îles Hebrides, etc.«,
mit 25 von ihm selbst gezeichneten Kupfern, u. a. Er starb Sein Sohn Ernest Panckoucke, geb. 1808 zu Paris,
übersetzte den Horaz für oben genannte »Bibliothèque« und war bis Ende 1868 Teilhaber der Druckerei
und Gérant des »Moniteur«;