Borassus flabelliformis (Fächerpalme).
a, b männliche, c weibliche Blüten.
Corypha umbraculifera (Schattenpalme).
a männliche, b weibliche Blüte, [* 2] c Frucht.
a Blütenstand, [* 3] b Blüten, c Frucht.
Caryota urens (Brennpalme).
a unterer, b oberer Teil des Stammes, c Teil des Wedels, d Frucht.
Arenga saccharifera (Zuckerpalme).
a oberes Ende des Stammes, b Teil des Wedels, c Frucht.
Maximiliana regia.
Teil eines Wedels.
Blütenkolben.
Hyphaene thebaica (Doompalme).
a Früchte. b durchschnittene Frucht.
Oreodoxa regia (Königspalme).
Lodoïcea Sechellarum (Seekokos).
Weibliche Blüte.
Männliche Blüte.
Männlicher Blütenstamm.
Chamaerops humilis (Zwergpalme).
Unterer Teil des Stammes.
Chamaedorea elatior (Bergpalme).
Oenocarpus distichus (Mostpalme).
Teil des Wedels.
Same.
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nur selten in größern, reinen Beständen; meist einzeln oder in kleinen Gruppen unterbrechen sie die niedere Vegetation der Ebenen, Flußufer und Küsten oder stehen gemischt mit andern Bäumen in den Wäldern. Die meisten vegetieren in der Ebene bei einer mittlern Temperatur von 22-24° R.; doch steigen in den feuchtwarmen Thälern der östlichen Andes zwei Palmenarten: die niedrigwüchsige Oreodoxa und die 50 m hohe Wachspalme (Ceroxylon andicola), bis zu der Grenze des Hochwaldes bei 2700 m empor.
In der vorweltlichen Vegetation finden wir die Palmen mit etwa 80 Arten vom Kohlengebirge an bis in die Tertiärzeit, in letzterer jedoch am häufigsten; es sind vorzüglich die Gattungen Flabellaria Sternb., welche in großen, fächerförmigen Blättern, Phoenicites Brong., welche in gefiederten Blättern, Fasciculites Cotta, welche in Stammstücken mit zerstreuten Gefäßbündeln, und Palmacites Brong., welche in Stämmen erhalten ist, deren Oberfläche mit den stehen bleibenden Blattbasen bedeckt ist. Diesen schließen sich Arten der noch lebenden Gattungen Sabal Ad. und Chamaerops L., mit fächerförmigen Blättern, an.
Die Palmen liefern Brot, [* 6] Wein, Öl und Holz. [* 7] Die baumartigen enthalten ein an nährendem Stärkemehl reiches Mark (Sago);
die jungen Wedel und Knospen [* 8] sind ein wohlschmeckendes Gemüse (Palmenkohl);
das Fruchtfleisch der Steinbeeren mehrerer Arten ist reif eßbar;
die Samenkerne, welche anfangs fast ganz aus süßem, flüssigem Endosperm (Kokosmilch) bestehen, später hart und ölig werden, dienen zur Nahrung und zur Darstellung der Palmbutter oder des Palmöls, bei dessen Bereitung als Rückstand das Palmenmehl gewonnen wird.
Auch aus der Fruchthülle mancher Arten wird Speise- und Brennöl gewonnen. Mehrere lassen aus ihren Stämmen einen zuckerreichen Saft ausfließen, den man auf Palmwein oder Palmzucker verarbeitet. Palmzweige (Blätter) dienten schon im hohen Altertum als ein Symbol der Siegesfreude, so bei den Festen des Osiris [* 9] in Ägypten [* 10] und den feierlichen Einzügen der Könige und Kriegshelden in Jerusalem, [* 11] bei den Olympischen Spielen und auf dem Kleid römischer Imperatoren, und in der Folge nahm sie auch die christliche Kirche in dem gleichen Sinn in ihre Bildersprache auf (s. Palmsonntag).
Die Stämme einiger Palmenarten schwitzen ein Wachs aus. Die Fasern am Grunde der Blattstiele oder auf den Früchten dienen zu starken, dauerhaften Geweben, die Stämme der Palmen zu Bauholz, die dünnern Stämme und Wedelstiele zum Bedachen der Wohnungen, zu Körben, Hüten, Stöcken, Spießen, Pfeilen, Matten u. dgl., und die harten Fruchtschalen verwendet man zu allerhand Drechslerarbeiten. Als Zierpflanzen spielen die eine große Rolle; abgesehen von Chamaerops humilis und Phoenix dactylifera, halten einige harte Palmen im südlichen Europa [* 12] im Freien aus; für die zartern baut man Palmenhäuser, welche wegen des hohen Wuchses vieler eine bedeutende Höhe erfordern, während man sie verhältnismäßig nicht sehr stark zu heizen braucht.
Die Palmen nehmen vielmehr mit niederer Temperatur vorlieb und sind überhaupt viel härter, als man bis vor nicht langer Zeit allgemein glaubte. Viele eignen sich auch vortrefflich zur Zimmerkultur, und einige Arten sind Marktpflanzen geworden, welche in manchen Gärtnereien zu vielen Tausenden herangezogen werden.
Vgl. Martius, Historia naturalis palmarum (Münch. 1831-50);
Griffith, Palms of British East India (Kalkutta [* 13] 1850);
Seemann, Die Palmen (2. Aufl., Leipz. 1863);
de Kerchove de Denterghem, Les palmiers (Par. 1878);
Drude, Die Palmen, in Martius' »Flora brasiliensis« (Münch. 1878);
Derselbe, Über Verbreitung der Palmen (in »Petermanns Mitteilungen« 1878);
Semler, Die tropische Agrikultur, Bd. 1-3 (Wismar [* 14] 1885-88);
Brinckmeier, Anleitung zur Kenntnis, Anzucht und Kultur der Palmen (Ilmenau 1886);
Salomon, Die Palmen etc. für Gewächshaus- und Zimmerkultur (Berl. 1887).