ein Weihgeschenk der
Elektra. Da
Troja
[* 2] nicht erobert werden konnte, solange es im
Besitz des
Palladiums war, raubten
Odysseus
und
Diomedes das
Bild und gaben es dem
Demophon in Verwahrung, der es nach
Athen
[* 3] brachte. Aber auch
Argos rühmte sich, das Palladium zu
besitzen. Nach andrer
Sagegab es zwei Palladien in
Troja, welche Chryse dem
Dardanos als
Mitgift gebracht
hatte; das eine raubte
Odysseus, während das andre
Äneas als Unterpfand für einen neuen
Staat nach
Italien
[* 4] mitnahm, wodurch
Rom
[* 5] ebenfalls in
Besitz eines
Palladiums kam. Es wurde hier im
Tempel
[* 6] der
Vesta bewahrt und vor allen profanen
Blicken aufs
strengste gehütet. Allgemeiner heißt Palladium jede heilig gehaltene
Sache, die etwas schützt, und auf deren
Erhaltung viel ankommt
(z. B. das
Gesetz Palladium der
Freiheit).
RutiliusTaurusÄmilianus, röm. Schriftsteller in der Mitte des 4. Jahrh.
n. Chr., aus
Sardinien
[* 8] oder
Neapel
[* 9] gebürtig, schrieb ein zwar schwülstiges, aber stofflich wichtiges Werk:
»De re rustica«, in 14
Büchern, welches sich im wesentlichen an
Columella anlehnt und noch im
Mittelalter vielfach benutzt wurde.
Den Hauptinhalt bildet die Aufzählung der ländlichen
Geschäfte, nach den
Monaten geordnet; das letzte
Buch, von der Baumzucht,
ist in elegischen
Versen abgefaßt. Herausgegeben ward es von
Schneider in den
»Scriptores rei rusticae«,
Bd. 3 (Leipz. 1795).
Die
Resultate dieser
Reise waren großartige Sammlungen, welche jetzt den
Kern des akademischen
Museums zu
Petersburg bilden,
und Werke über die naturhistorischen und geographischen Verhältnisse der
bereisten Gegenden
(»Reisen durch
verschiedene
Provinzen des russischen
Reichs« [Petersb. 1771-76, 3 Bde.];
»Sammlung historischer Nachrichten über die mongolischen
Völkerschaften« [das. 1776-1802, 2 Bde.];
»Neue nordische Beiträge zur physikalischen und geographischen
Erd- und Völkerbeschreibung,
Naturgeschichte und
Ökonomie«
[das. 1781-93, 6 Bde.]). 1777 ward
Pallas Mitglied des
Ausschusses zur Topographierung des russischen
Reichs und 1787 Historiograph des Admiralitätskollegiums.
Von der
Kaiserin mit zwei Dörfern in der
Krim
[* 17] und einem
Haus zu
Simferopol beschenkt, lebte Pallas hier seit 1796 schriftstellerisch
beschäftigt, kehrte darauf 1810 nach
Berlin zurück und starb Er schrieb: »Elenchus zoophytorum«
(Haag
[* 18] 1766; deutsch
von
Wilkens, Nürnb. 1784);
»Icones insectorum praecipue Rossiae Sibiriaeque peculiarium«
(Erlang. 1781-83, 2
Abt.);
»Linguarum totius orbis
vocabularia« (2. Aufl., Petersb. 1790-91, 4 Bde.);
»Tableau physique et topographique de la Tauride« (das. 1795);
»Bemerkungen auf einer
Reise durch die südlichen Statthalterschaften des russischen
Reichs in den
Jahren 1793-94« (Leipz. 1803, 2 Bde.,
mit
Atlas);
[* 19]
und insbesondere durch das
Buch
»SchillersLeben und Werke«
(das. 1858-59, 2 Bde.; 12. Aufl.,
Stuttg. 1886) sich wohlverdienten
Ruhm erworben. Außerdem gab er
»Charlotte von
Kalb. Gedenkblätter« (Stuttg. 1879) und »Die
Kunst des
Vortrags« (2. Aufl., das. 1884) heraus.
(v. lat. pallium,Hülle,
Mantel, Palliativmittel),
Heilmittel, durch welches eine
Krankheit nur in ihren Äußerungen
und
Erscheinungen gemildert wird (daher auch symptomatisches
Mittel), so daß die
Krankheit zwar gebessert erscheint, während
sie doch ihrer Hauptsache nach fortbesteht und nur ihre
Folgen weniger fühlbar gemacht werden.
Wenn jemand
durch ein
Bruchband
[* 28] den übeln
Folgen des
Bruches vorbeugt, so ist das eine Palliativkur, während die wirkliche Beseitigung
des
Bruches das radikale
Verfahren sein würde.
William, Kavallerieoffizier und Industrieller, geb. zu
Dublin,
[* 29] hat sich durch mehrfache
Erfindungen
in der
Artillerie, namentlich im Panzerwesen, einen
Namen gemacht.
Seine durch
Schalenguß aus weißem Roheisen 1860 hergestellten
Panzerhartgußgeschosse haben in der englischen
Artillerie Anwendung gefunden.
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