span.
Provinz in der
Landschaft Altkastilien, grenzt im N. an die
ProvinzSantander, im
O. an
Burgos, im
S. an
Valladolid, im
W. an
Leon und hat einen Flächenraum von 8434 qkm (153 QM.). Das Land ist im N. gebirgig
und wird hier vom Hauptrücken des Kantabrischen
Gebirges und dessen südlichem
AusläuferSierra del Brezo (1987 m) durchzogen;
im übrigen ist es eben und umfaßt ein weites baumarmes, aber fruchtbares und getreidereiches
Tafelland
(Tierra de
Campos).
Bewässert wird die
Provinz vom
Pisuerga und dessen Nebenflüssen Arlanzon,
Carrion u. a., dann vom Kastilischen
Kaiserkanal.
Die
Bevölkerung
[* 4] beträgt (1878) 180,785
Seelen (1885 auf 189,000 geschätzt), d. h. nur 21 auf das QKilometer. Die
Produktion besteht hauptsächlich in
Getreide
[* 5] im Überfluß, dann in gutem
Wein, Schafwolle und
Steinkohlen (gegen 2 Mill.
metr. Ztr.). Kommunikationswege bilden die Hauptlinie der
Spanischen Nordbahn mit den Abzweigungen nach
Santander und
Leon.
(spr. -lénnke,San Domingo de Palenque), Indianerdorf im N. des mexikan.
StaatsChiapas, am
Rio
[* 7] Mikol, mit 2554 Einw.
In derNähe sind die
Ruinen der alten Indianerstadt Palenque (Calhuacan), von den Umwohnenden
Casas de
Piedras
(»steinerne
Häuser«) genannt, die großartigsten und wichtigsten Baudenkmäler des amerikanischen
Altertums. Die alte Indianerstadt
ist durch eine vulkanische
Eruption teilweise verschüttet worden; die
Ruinen derselben wurden 1750 entdeckt und sind von Dupaix,
F. deWaldeck,
[* 8] J.L.
^[JohnLloyd]
Stephens,
Lord Kingsborough und neuerdings
Charnay besucht und beschrieben
worden.
Vgl. LaRochefoucauld, Palenque et la civilisation maya (Par. 1888).
Die gleichnamige Hauptstadt, einer der wichtigsten
Hafen- und Handelsplätze
Italiens,
[* 15] liegt an einer vom
Monte Pellegrino und
Monte Catalfano begrenzen
Bucht der
NordküsteSiziliens, in einer durch landschaftlichen
Reiz, mildes
Klima
[* 16] und Üppigkeit
der
Natur gleich ausgezeichneten Gegend (daher der Beiname
Conca d'oro, »goldene
Muschel«). Wegen seiner milden Wintertemperatur
(durchschnittlich 12° C.) ist eine der geeigneten Winterstationen für Brustkranke. Palermo zerfällt in vier Stadtteile,
an die sich die Vorstädte angeschlossen haben.
Unter den
Thoren sind die ungedeckte
Porta Felice und die triumphbogenartige
Porta nuova die bemerkenswertesten.
Die
Straßen laufen größtenteils in die beiden regelmäßigen mit
Palästen und Kaufläden geschmückten Hauptstraßen
ViaVittorio Emmanuele und Macqueda aus, die sich rechtwinkelig auf dem achteckigen Platz Quattro
Cantoni oder Vigliena schneiden.
Längs des Meeresufers zieht sich als schöne
Promenade das Foro Italico hin, vonPalästen eingefaßt und
in den öffentlichen
Garten
[* 17] La
Flora auslaufend.
Die übrigen
Straßen sind meist eng. Mit gutem Trinkwasser ist die Stadt durch die von den Arabern angelegten
Aquädukte reichlich
versehen. Von öffentlichen
Plätzen sind außer dem erwähnten, mit vier Monumentalfassaden geschmückten Platz Vigliena
zu nennen:
PiazzaPretoria mit prachtvollem, statuengeschmücktem
Brunnen,
[* 18]
Piazza Marina mit schönem öffentlichen
Garten (Giardino
Garibaldi),
Piazza Bologni mit dem Standbild
Karls V., der Domplatz, die große
PiazzaVittoria mit dem Denkmal
Philipps IV. (seit 1856
Philipps V.),
PiazzaSan Domenico,
Piazza Ruggiero
Settimo mit dem Denkmal dieses Staatsmanns u. a. Palermo zählt 295
Kirchen
und
Kapellen nebst mehr als 70 ehemaligen
Klöstern.
Imposant ist die
Kathedrale der heil.
Rosalia, welche auf dem
Grund einer arabischen
Moschee unter dem Normannenkönig
Wilhelm
II. 1169-85 im gotischen
Stil erbaut, seitdem aber wiederholt ergänzt und zu Ende des vorigen
Jahrhunderts mit einer stilwidrigen
Kuppel versehen worden ist. Von besonderer
Schönheit ist an der malerischen Hauptfassade die Vorhalle.
Das zu Ende des vorigen
Jahrhunderts völlig umgestaltet
Innere enthält die
Grabmäler des
KönigsRoger I., dessen Tochter
Con-
stantia, ihres Gemahls, des KaisersHeinrich VI., und seines SohnsFriedrich II., dann den silbernen Sarg der heil. Rosalia. In der
Unterkirche befinden sich die Grabmäler der Erzbischöfe von Palermo. Mit der Kathedrale durch zwei Bogen
[* 21] verbunden ist der schöne
Glockenturm und der anschließende erzbischöfliche Palast. Von Kirchen sind ferner merkwürdig: San Domenico,
die weitläufigste Kirche der Stadt, jetzt die sizilische Ruhmeshalle;
die Kirche des heil. Joseph, ein Säulenbau (1612-45)
mit reicher Marmordekoration und Unterkirche;
Unter den übrigen öffentlichen
Gebäuden steht der Palazzo reale obenan, ein Konglomerat verschiedener Stilarten mit der vom alten Normannenbau
erhaltenen Torre Pisana (auch Santa Ninfa, 1787 als astronomisches Observatorium von Piazzi eingerichtet, welcher hier den Planeten
[* 22] Ceres entdeckte), der herrlichen, von Roger I. um 1140 erbauten palatinischen Kapelle mit prachtvollen Wandmosaiken auf Goldgrund
und dem mit normännischen Ornamenten und Mosaiken geschmückten SaalRogers.
Andre öffentliche Gebäude, wie der Palazzo de' Tribunali (1307 erbaut), das Rathaus, das Universitätsgebäude und der erzbischöfliche
Palast, zeichnen sich hauptsächlich nur durch ihre Größe aus. Unter den Privatpalästen, deren Fassaden meist in prunkvollem
Rokokostil ausgeführt sind, häufig aber den Kontrast von Pracht und Verfall darbieten, sind die ausgezeichneten
die Paläste Abbatelli, San Cataldo, Forcella, Ajutamicristo, Geraci und Riso.