frei stehende Tempelanlage der
Hindu und andrer südasiatischer
Völker. Durch Massenhaftigkeit, Originalität des
Stils,
Pracht der
Ausstattung und Feinheit der daran befindlichen
Skulpturen gleich ausgezeichnet, bilden die Pagoden meist Gebäudegruppen,
die von einem oder mehreren
Höfen umgeben und durch hohe, bisweilen von
Türmen unterbrochene Umfangsmauern
umschlossen sind, und bestehen aus
Haupt- und Nebentempeln,
Kapellen,
Sälen zur Beherbergung der
Pilger,
Säulenhallen,
Galerien
und Reinigungsbassins verschiedener Art (s. Tafel
»Baukunst
[* 2] I«,
[* 1]
Fig. 6).
Später ist der
Name Pagode auch auf die in diesen
Tempeln
befindlichen
Statuen der
Götterübertragen worden, die, meist von gebrannter
Erde gefertigt, unförmlich
und fratzenhaft, aber reich vergoldet, nackte oder bekleidete, stehende oder mit gekreuzten
Beinen dasitzende
Figuren darstellen.
Pagoden heißen ferner auch die kleinen bunten, gewöhnlich nach chinesischen
Mustern gebildeten
Figuren von
Gips
[* 3] mit beweglichen
Händen und
Köpfen, die man als
Nachahmungen jener
Götzen zur Rokokozeit als
Verzierung auf Kamingesimsen,Schränken
etc. aufzustellen pflegte. Der neuere
Geschmack hat die Pagoden in kleinern Verhältnissen aus
Porzellan nachgebildet und in
die
Nippsachen eingereiht. - Im übertragenen
Sinn braucht man die Bezeichnung Pagode von
Menschen, welche, ohne selbständiges
Urteil zu haben, zu allem ja sagen.
in altröm. Zeit
Name der ländlichen
Distrikte, in welche das römische Gebiet von
Numa oder
nach andern von
Servius Tullius eingeteilt wurde.
Sie bildeten seit letzterm Unterabteilungen der
Tribus
(s. d.) und hatten ihre eignen Vorsteher (magistri pagi), welche die Flurbücher
führten, die
Paganalien (s. d.) leiteten und bei
Aushebungen und Tributverteilung
Dienste
[* 5] zu leisten hatten.
(Pahan,Pakang), mohammedan. Malaienstaat an der Ostküste der
HalbinselMalakka, wird vom
Fluß Pahang durchflossen
und hat ein
Areal von 25,900 qkm (470 QM.) mit 50,000 Einw.;
Der
Radscha weiß klug seine
Stellung zu wahren
gegenüber
England, dessen Ratschläge er sich gefallen läßt, und gegenüber dem König von
Siam,
dem er
jährlich eine goldene
Vase und eine silberne
Rose übersendet.
in
Livland
[* 7] ansässiges, von der eingebornen livländischen
Familie von Koskult abstammendes, seit 1679 freiherrliches
Geschlecht. Zu erwähnen sind:
2)
Peter,
Graf von, Sohn des vorigen, geb. trat als
Offizier in die russische
Garde und stieg bis zum
General. Als
solcher erwarb er sich in den
Feldzügen von 1812 und 1813 als Anführer einer Kavalleriedivision
Ruhm, ward aber bei
Nangis geschlagen. Nachdem er 1823 seinen
Abschied genommen, trat er nach der Thronbesteigung des
KaisersNikolaus wieder in
den
Dienst, ward 1827
General der
Kavallerie und befehligte im Türkenkrieg ein eignes
Korps, mit welchem er zum
Sieg bei Kulewtscha
viel beitrug. Auch im polnischenFeldzug von 1831 focht er mit Auszeichnung, namentlich beim
Sturm auf
Warschau.
[* 10] Von 1835 bis 1841 war er
Botschafter in
Paris,
[* 11] und 1847 erhielt er die
Charge eines Generalinspektor der ganzen
russischen
Kavallerie.
Später ward er auch Mitglied des
Reichsrats. Er starb, nachdem er 1862 seinen
Abschied genommen,
5)
Konstantin,
Graf von, russ. Staatsmann, ward in
Petersburg
[* 16] erzogen, trat in den Staatsverwaltungsdienst
und war
Gouverneur von
Pskow, als er 1868 vom
Kaiser zum Justizminister ernannt und mit der
Durchführung der 1864 verkündeten
neuen
Gerichtsverfassung beauftragt wurde. Er machte sich um die russische
Justiz dadurch sehr verdient, daß er einen wissenschaftlich
gebildeten, redlichen und politisch unabhängigen Richterstand schuf; sein
Ressort gehörte zu den bestverwalteten
Rußlands.
Als er 1878 den
Kaiser vermochte, den
Prozeß gegen Wera
Sassulitsch, die ein
Attentat auf Trepow versucht, nicht dem
außerordentlichen
Gerichtshof für
Staatsverbrechen, sondern dem ordentlichen
Geschwornengericht zu überweisen, und dieses
die Verbrecherin trotz ihres Geständnisses freisprach, ward Pahlen im Juni 1878 in
Ungnaden entlassen und
zog sich als Mitglied des
Reichsrats nach
Kurland zurück.
Utah (Payutes,Piedes, Payuches), nordamerikanischer Indianerstamm, zu den mexikanischen Völkern
Fr.
Müllers gehörig,
welche um den
GroßenSalzsee, namentlich im S. desselben, wohnen. S. Tafel
»AmerikanischeVölker«,
[* 18] Fig. 9 u. 10.