Patavium, war eine Stadt im Gebiet der illyrischen
Veneter, und sein Gebiet erstreckte sich bis zur
Küste. Es konnte 20,000
Mann ins
Feld stellen und schlug 302
v. Chr. einen
Angriff des spartanischen
KönigsKleonymos mit Erfolg zurück. Unter römische
Herrschaft kam die Stadt nach der Besiegung der
Gallier durch die
Römer
[* 2] um 215. Sie wurde Munizipium und
durch
Handel und
Gewerbfleiß nächst
Rom
[* 3] die reichste aller italischen
Städte. Hier wurde 59
v. Chr. der berühmte Geschichtschreiber
Livius geboren. 413
n. Chr. litt die Stadt sehr durch die
Goten unter
Alarich. 421 legten die
Paduaner auf der Laguneninsel
Rialto
eine Hafenstadt an. Nachdem Padua
[* 4] 452 von
Attila zerstört, aber von
Narses wieder aufgebaut worden war, zerstörten
es 610 die
Langobarden, gegen deren König Agilulf es sich empört hatte, abermals.
Nur allmählich erholte es sich wieder, genoß aber dann großer
Freiheit und wurde durch
Konsuln und einen
Senat regiert.
Karl
d. Gr. brachte es 774 unter fränkische Herrschaft, und späterhin
war es vom
DeutschenReich abhängig. Nachdem es von
KaiserOtto d. Gr. zur
Freien Stadt erhoben worden war, errichtete es eine
Munizipalverfassung mit zwei
Konsuln an der
Spitze. Unter
KaiserFriedrichBarbarossa trat es 1164 dem lombardischen Städtebund
bei, schloß aber 1177 zu
Venedig
[* 5] einen
Waffenstillstand mit dem
Kaiser, nachdem es 1175 einen
Podesta an
die
Spitze der städtischen
Regierung gestellt hatte.
Fernando,
Komponist, geb. zu
Parma,
[* 17] erhielt seine
Ausbildung im
Konservatorium della
Pietà zu
Neapel
[* 18] unter
Ghiretti und debütierte bereits im 16. Jahr mit der komischen
Oper »La locanda de' vagabondi«, in der
er sich, wie auch in den während der nächsten zehn Jahre geschriebenen weitern 20
Opern, dem
Stil seiner Vorgänger, namentlich
des
Cimarosa und des
Paisiello, anschloß. 1797 nach
Wien
[* 19] berufen, schlug er hier, besonders unter dem Einfluß der Mozartschen
Musik, eine selbständige
Richtung ein und verfolgte dieselbe auch in
Dresden,
[* 20] wo er 1801 an
NaumannsStelle
zum
Kapellmeister ernannt war. Hier schrieb er seine wertvollsten
Opern: »Sargino« (1803),
»Leonora, ossia l'amor conjugale«
(1805, derselbe
Stoff, den
Beethoven zu seinem »Fidelio« benutzte) und
»Achille« (1806). An letzterm Werk fand der gerade in
Dresden anwesende
NapoleonI. so großesGefallen, daß
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er denKomponisten zu seinem Kapellmeister ernannte und mit sich nach Paris nahm, woselbst Paer, der sich auch nach NapoleonsSturz
der Gunst des Hofs erfreute, bis zum Auftreten Rossinis die italienische Oper allein beherrschte. Auch später blieb seine Stellung
in Paris eine glänzende; 1831 wurde er zum Mitglied der Akademie erwählt, und im folgenden Jahr übertrug
ihm LudwigPhilipp die Leitung seiner Kapelle, welches Amt er bis zu seinem Tod bekleidete. Außer seinen 44 Opern,
die sich, dem Zeitgeschmack folgend, mehr durch Glanz und Glätte als durch Gedankentiefe auszeichnet hinterließ Paer drei Oratorien,
zahlreiche Kantaten sowie kleinere Vokal- und Instrumentalwerke.