(griech.), Knabenschule, Erziehungsanstalt, besonders
Klosterschule. ^[= (Scholae monasticae, claustrales), Unterrichtsanstalten in Klöstern, in welchen Mönche und ...]
span. Dichter, geb. 1468 zu
Sevilla,
[* 8] gestorben
nach 1518, Verfasser religiöser Gedichte, unter welchen
»Los doce triunfos
de los doce apostoles«
(Sevilla 1522; neu hrsg.
von M. de
Riego, Lond. 1843),
2)
Juan, eins der Oberhäupter des Comuneroaufstandes gegen
Karl V., Sprößling eines edlen toledanischen
Geschlechts, geb. 1484, war
Schöffe der Stadt
Toledo,
[* 9] erhielt 1520 bei dem
Ausbruch des
Aufstandes der kastilischen
Städte, der
sogen.
Comuneros, von der
SantaJunta den Oberbefehl über das
Heer derselben, ward aber in der
Schlacht bei Villalar
gefangen und 24. April hingerichtet. Eine vorzügliche
Rolle spielte in diesen
Kämpfen Padillas Gemahlin,
DonnaMariaPacheco, geborne Gräfin von Tendilla, eine geistvolle, ehrgeizige
Frau, welche ihren Gemahl so beherrschte, daß
man
sie derZauberei beschuldigte, nach seinem
Fall noch bis zum 26. Okt.Toledo verteidigte und, als die Stadt den Kaiserlichen
die
Thore öffnete, sich bis zum im
Alkazar hielt, worauf sie nach
Portugal
[* 10] floh, wo sie 1531 starb.
Die beiden
Briefe, welche Padilla noch am
Tag seines
Todes an sie schrieb, gelten als ein
Muster erhabener
Beredsamkeit (abgedruckt
in
Robertsons »Geschichte
Karls V.«,
Buch 3). Sie ist neben ihrem
Gatten Gegenstand vieler
Dramen und Gedichte
geworden.
3)
Pedro de, span. Dichter, geboren zu
Linares, war ein Zeitgenosse und
Freund des
Cervantes und auch als Improvisator bekannt.
In seinem höhern
Alter entsagte er plötzlich der
Welt, trat in den Karmeliterorden und machte sich von da an auch als geistlicher
Redner einen
Namen. Er starb 1599. Seine
Poesien bestehen aus lyrischen, bukolischen, satirischen und geistlichen
Gedichten und
Romanzen und gehören zum Teil zu den besten ihrer Zeit;
besonders werden die
Eklogen geschätzt. Er selbst gab
seine
poetischen Werke unter verschiedenen
Titeln heraus, als: »Tesoro de varias poesías«
(Madr. 1580 u. 1587);
(pers., »Wohnort des
Königs«, unserm
»Hof«
[* 17] entsprechend),
Titel der Landesfürsten im ganzen mosleminischen
Asien,
[* 18] also nicht unserm
»Kaiser« oder »König« entsprechend.
Der
Titel wird amtlich nur den mosleminischen
Fürsten erteilt,
während christliche
Potentaten die entlehnten Benennungen
Kral (König) oder Tschassar
(Kaiser) erhalten.
(spr. päddsto),Fischerstädtchen in der engl.
GrafschaftCornwall, an der Mündung des Camel in den Atlantischen
Ozean, mit (1881) 1749 Einw. Zum
Hafen gehören 99 Seeschiffe von 8269
Ton. und 46 Fischerboote. Padstow ist
Sitz eines deutschen
Konsuls.
Das Gebiet umfaßt 1956 qkm (nach Strelbitsky 2063 qkm oder 37,5 QM.)
mit (1881) 397,762 Einw. Die Hauptbeschäftigung bildet
Ackerbau; der
Boden ist sehr fruchtbar und wird vollständig, wenn
auch noch nicht sehr rationell ausgenutzt. Die wesentlichen
Produkte sind
Weizen und
Mais.
Gering ist der Waldstand, auch der
Viehstand ist nicht bedeutend. Unter den
Zweigen der gewerblichen
Industrie verdienen, von den in der Stadt
Padua
[* 22] vertretenen abgesehen, Erwähnung die Fabrikation von landwirtschaftlichen Geräten,
Ziegeln und
Kalk, Töpferwaren,
Hanf-
und Leinengeweben, Seidengarn,
Seilerwaren, Filzhüten,
Papier,
Mehl
[* 23] und konservierte
Früchten. Die
¶
Die gleichnamige Hauptstadt, eine der ältesten StädteItaliens,
[* 25] liegt in schöner, gartenähnlicher Ebene, 12 m ü. M., am
Bacchiglione und an der Oberitalienischen Eisenbahn. Außer dem Bacchiglione wird dieselbe von zahlreichen
aus dem genannten Fluß und aus der Brenta abzweigenden Kanälen durchzogen, über welche viele Brücken
[* 26] (darunter vier antike
und eine Kettenbrücke von 1829, die älteste Italiens) führen. Padua ist mit Mauern, Bastionen und einem breiten Graben umgeben,
hat sieben Thore, hohe Häuser und enge, schlecht gepflasterte, meist mit Bogengängen versehene Straßen,
aber schöne freie Plätze.
Mittelpunkt und besuchtester Platz von Padua ist die Piazza delle Erbe, welchem die hier befindlichen Gebäude (Palazzo del Municipio
und della Ragione) ein monumentales Ansehen verleihen;
die Kirche del Carmine, ein einschiffiger Renaissancebau, mit welchem die Scuola del Carmine, Fresken von Tizian und seiner
Schule enthaltend, verbunden ist;
die KircheSant' Agostino degli Eremitani (gewöhnlich Eremitani genannt),
ein einschiffiger, neuerdings restaurierter Bau aus dem 13. Jahrh., mit Grabmälern der Signori von Padua aus der FamilieCarrara
und berühmten Fresken von Mantegna und seinen Genossen in der Cappella Jacopo e Cristoforo von 1448, die Legende dieser Heiligen
behandelnd;
Auf der Piazza del Santo steht auch die Cappella San Giorgio (1377 erbaut), mit Fresken von Altichiero und Avanzi geschmückt;
unmittelbar daneben die Scuola del Santo mit Oratorium, in welchem Tizian und seine Schüler 16 Fresken aus der Legende des heil.
Antonius ausführten. Andre öffentliche Gebäude von architektonischer Bedeutung sind: der Palazzo del
Municipio aus dem 16. Jahrh., kürzlich restauriert;
der mit dem vorgenannten in Verbindung stehende Palazzo della Ragione,
ursprünglich Gerichtsgebäude, im 12. Jahrh. begonnen, mit offener Halle, marmorbekleidetem Obergeschoß und dem berühmten
Salone, einem riesigen, 87 m langen, 27 m breiten Saal, welcher anfänglich in drei Säle geteilt war und 1420 nach
einer Feuersbrunst unter Entfernung der Zwischenwände wiederhergestellt wurde, mit astronomischen Fresken und einem von Donatello
gefertigten hölzernen Pferd.
[* 31]