(pe), p, lat. P, p, der harte oder tonlose labiale Verschlußlaut, der durch plötzliches Hervorbrechen des Atems aus den fest aufeinander gepreßten Lippen entsteht. Nach der norddeutschen und dänischen Aussprache ist das p ein aspirierter Laut, d. h. man läßt auf das p noch einen leisen Hauch folgen; in der süd- und mitteldeutschen Aussprache wird das p oft mit b verwechselt. Das alte p der germanischen Sprachen hat sich im Englischen, Holländischen, Skandinavischen und Plattdeutschen noch erhalten, ging aber im Hochdeutschen in f oder pf über, das nach der norddeutschen Aussprache auch wie f klingt: man vergleiche z. B. mit unserm helfen das gotische hilpan, das englische to help, mit stopfen das englische to stop, das plattdeutsche stoppen. Im Anlaut findet sich die Lautverschiebung des p zu pf hauptsächlich in früh aus dem Latein aufgenommenen Fremdwörtern z. B. Pflanze (lat. planta), Pfalz (palatium), Pferd [* 2] (spätlat. paraveredus, plattdeutsch Perd), Pfaffe (spätlat. papa, plattdeutsch Pape).
Für pf schrieb man in der althochdeutschen Periode ph oder pph; unser jetziges ph, das wie f gesprochen wird, entspricht dagegen dem lateinischen ph in den aus dem Griechischen stammenden Wörtern, wie z. B. Philosophie, lat. philosophia. In der jetzigen deutschen Orthographie ist daher das ph unberechtigt, außer in Fremdwörtern und ist in deutschen Wörtern neuerdings immer mehr abgekommen; die neue bayrisch-preußische Orthographie läßt es noch in Epheu (aus älterm Ebheu) zu, nicht aber in Adolf, Westfalen, [* 3] überhaupt, abgesehen von einigen Namen, in keinem ursprünglich deutschen Wort. Unser Schriftzeichen für p hieß im Phönikischen Pe (»Mund«),
woraus der griechische Name Pi entstand. Die lateinische Form des P ist aus der griechischen Γ, für welche später Π eingeführt wurde, entstanden.
Als Zeichen bedeutet P in der Logik entweder Prädikat oder Untersatz. Als Zahlzeichen war im Griechischen π' = 80, ,π = 80,000; bei den Römern P = 400 und P = 400,000. Auf ältern französischen Münzen [* 4] bedeutet P die Münzstätte Dijon. [* 5] Als römischer Vorname ist P. die Abkürzung von Publius;
bei Neuern bedeutet es Papst, Professor, Pastor, Pater etc.;
p. in Citaten = pagina, außerdem = per, pro, par, pour;
bei den Juristen Pandekten und auf Urkunden = publicatum;
auf Wechseln = protestiert;
in der Musik = piano, seltener = pedale.
Auf Kurszetteln steht P für »Papier« und ist gleichbedeutend mit B = Brief (s. d., S. 420).
= Prima (im Handel). ^[= (lat. Commercium, franz. Commerce, engl. Commerce, Trade), im weitern Sinn jeder zur Erzielung ...]
siehe »Beauv.« ^[= B., bei botan. Namen Abkürzung für A. M. F. J. Palisot de Beauvais, geb. 1755 zu Arras, bereiste ...]
c. = Prozent, bisweilen = pro Zentner. ^[= # (v. lat. centum, hundert), in Deutschland, der Schweiz und Dänemark ein Handelsgewicht, meist ...]
auf Visitenkarten = pour féliciter, »um Glück zu wünschen«.
f. v. = pour faire visite, »um einen Besuch zu machen«, zuweilen auf Visitenkarten gesetzt, die man abgibt, wenn man den zu Besuchenden nicht zu Hause trifft.
L. C. = Poeta laureatus caesareus, »kaiserlicher gekrönter Dichter«.
M. (auch P. W.), bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Prinz Maximilian von Wied (s. d.).
M. oder p. m. m.: 1) = pro memoria (zur Erinnerung);
2) = piae memoriae (seligen Andenkens);
3) = pagina mea, bei Citaten: auf der so und so vielsten Seite in meiner Ausgabe;
4) = pro mense (für den Monat);
5) = pro mille (für tausend);
6) = post meridiem, Nachmittag;
7) im Englischen = Police Magistrate, Polizeirichter.
in England = Post-master general, Generalpostmeister.
n. = pro notitia, zur Notiz. ^[= (lat.), Nachricht, Bemerkung, Kenntnis.]
O.: 1) = Professor ordinarius, ordentlicher Professor;
2) in England = Post-office, Postamt;
daher P. O. 1) = Post-office order, Postanweisung.
auch p. p oder p. p: 1) hinter dem Namen der Päpste = Pastor pastorum, »Hirt der Hirten«;
2) = Pastor primarius, »Hauptpastor«;
3) = Professor publicus, öffentlicher Lehrer;
5) auf Telegrammen, die durch die Post weiter zu befördern sind, = poste payée, »Post bezahlt«;
6) als Überschrift von Zirkularen etc. = praemissis praemittendis (s. d.);
7) im Handel = per procura (die Stellung des Prokuristen andeutend);
p., auch p. p pt., = praeter propter, »ungefähr«.
auf Visitenkarten = pour pendre congé ^[richtig: pour prendre congé]: »um Abschied zu nehmen«.
P. O. = Professor publicus ordinarius.
R. = Populus Romanus (lat.),
römisches Volk. ^[= (Populus), im weitern Sinn und im gewöhnlichen Sprachgebrauch s. v. w. Nation, d. h. ein nach ...]
R. A., in England = President of the Royal Academy, Präsident der königlichen Kunstakademie (in London). [* 6]
auf Visitenkarten = pour rendre visite, »um den Besuch zu erwidern«.
S.: 1) = Postscriptum, Nachschrift;
2) in England = Privy Seal, »geheimes Staatssiegel«, »Siegelbewahrer«.
T. = pleno titulo, »mit vollem Titel«, oder praemissis titulis, »mit vorausgeschickten Titeln«.
s. Thouars. ^[= # (spr. tuár), Stadt im franz. Departement Deux-Sèvres, Arrondissement Bressuire, rechts am ...]
u. c. = post urbem conditam, »nach Erbauung der Stadt (Rom)«. [* 7]
Abkürzung für Pennsylvanien. ^[= (abgekürzt .), nordamerikan. Staat, nach Wohlstand und Volkszahl gegenwärtig der zweite ...]
Axt aus Bronze [* 8] mit Vorrichtung zur Schäftung, während der Bronzezeit in Europa [* 9] gebräuchlich. S. Tafel »Metallzeit [* 10] I«.
Henriette von, geborne Wach, Romanschriftstellerin, geb. 1788 zu Berlin, [* 11] verheiratete sich mit dem Major Paalzow, dem sie nach Westfalen und an den Rhein folgte, lebte später, nachdem ihre Ehe getrennt worden, bei ihrem Bruder, dem Maler Wach zu Berlin, wo sie starb. Sie begründete ihren Ruf durch den Roman »Godwie Castle« (Bresl. 1838, 3 Bde.),
welchem »St. Roche« (das. 1839, 3 Bde.),
»Thomas Thyrnau« (das. 1843, 3 Bde.),
die bedeutendste ihrer Erfindungen, und »Jakob van der Nees« (das. 1847, 3 Bde.) folgten. Mit einer gewissen Breite [* 12] und optimistischen Auffassung der Lebensverhältnisse verband die Verfasserin viel Feinheit der Beobachtung und klaren, sorgfältigen Stil, so daß der bedeutende Erfolg ihrer Romane nicht unberechtigt war. Sie erschienen mehrmals gesammelt (zuletzt Stuttg. 1884, 12 Bde.).
Vgl. »Ein Schriftstellerleben« (Bresl. 1855),
Beiname verschiedener Götter, z. B. des Apollon, [* 13] Helios, [* 14] Dionysos, [* 15] sogar des Thanatos (Tod), weil dieser von den Drangsalen des Lebens befreit.
Auch heißt Päan ein feierlicher vielstimmiger Gesang zu Ehren des Apollon, später auch andrer Götter;
dann überhaupt s. v. w. Lob- und Siegesgesang, Danklied, Schlachtgesang etc. Bei Homer heißt der Arzt der Götter Päēon.
zwei rechte Nebenflüsse der Donau in Bayern: [* 16] die Große Paar fließt in nordöstlicher Richtung durch den westlichen Teil des Regierungsbezirks Oberbayern und mündet unterhalb Ingolstadt, [* 17] nicht weit von Manching;
die Kleine Paar mündet Steppberg gegenüber oberhalb Neuburg. [* 18]
altes, aus Italien [* 19] stammendes, in Steiermark [* 20] und Böhmen [* 21] begütertes gräfliches Geschlecht, dessen Haupt seit 1769 die Fürstenwürde hat. Die ¶
Familie besaß seit 1624 das General-Erblandpostmeisteramt in den österreichischen Erbstaaten, und auch nachdem dasselbe unter Kaiser Karl VI. abgelöst war, behielt sie die Direktion des Postwesens. Jetziges Haupt des Geschlechts ist Fürst Karl Johann Wenzel Paar, geb. - Sein Oheim, Graf Ludwig von Paar, geb. ist, nachdem er österreichischer Geschäftsträger am Hof [* 23] zu Turin, [* 24] dann seit 1857 Gesandter in Parma, [* 25] Modena und Stockholm [* 26] gewesen, seit 1874 Botschafter beim päpstlichen Stuhl in Rom.