Bernhard, kathol. Schulmann, geb. zu Wolflage im Osnabrückschen,
wurde 1780 zum
Priester geweiht und 1783 durch den
GeneralvikarFranz v.
Fürstenberg als
Leiter der
»Normalschule«
nach
Münster
[* 14] berufen, wo er in beständigem verdienstlichen Wirken für die
Volksschule, seit 1809 auch
Regens des Priesterseminars,
seit 1816
Konsistorial- und
Schulrat, seit 1823
Ehrenmitglied des
Domkapitels, bis zu seinem
Tod, hochverehrt lebte.
Die für ihre Zeit musterhafte »Allgemeine Schulverordnung für das Münsterland«
vom war hauptsächlich Overbergs Werk, dessen treffliche
»Anweisung zum Schulunterricht« (Münst. 1793 u.
öfter; neue Ausg. von
Gansen, Paderb. 1887) noch heute benutzt wird. Seit 1789 war Overberg Hausgenosse
und
Gewissensrat der Fürstin Amalie
Galizyn bis zu deren
Tod (1806).
niederländ.
Insel, zurProvinzSüdholland gehörig, vor 1757 von Goeree getrennt,
zwischen der
Nordsee und den Mündungsarmen der
Maas, mit den Hauptorten Sommelsdijk und Middelharnis.
Auf Overflakkee wird viel
Krapp
gebaut und bereitet.
Thomas, dän. Dichter und Litterarhistoriker, geb. zu
Kopenhagen,
[* 18] wurde, 14 Jahre alt, Tischlerlehrling, ging dann 1818 zum
Theater
[* 19] über und wurde 1823 als
Schauspieler am
Nationaltheater
angestellt. Zugleich begann er auch selbst für die
Bühne zu schreiben, und namentlich seine 1828 zur
Aufführung gebrachten
Liederspiele:
»Tre Maaneder efter Brylluppet«, »Missforstaaelse paa Missforstaaelse«
u. a. wurden mit Beifall aufgenommen. Overskou machte darauf 1831 eine
Reise nach
Paris,
[* 20] redigierte von 1836 an ein
Blatt:
[* 21]
»Dagen«,
und wurde 1849 unter
Heibergs Direktorat als
Regisseur bei dem königlichen
Theater angestellt, in welchem
Amt er bis 1858 verblieb.
Inzwischen hatte er 1854 seine verdienstvolle
Arbeit: »Den danske Skuepladses Historie« (Bd.
1-5, 1854-64) begonnen, welche er im 6. und 7.
Band
[* 22] (1873-76) bis auf die
neueste Zeit weiterführte. Er starb Das
Lustspiel und das
Vaudeville waren sein eigentliches
Feld. Von seinen
Stücken, die gesammelt unter dem
Titel:
»Komedier« (Kopenh. 1850-1851, 5 Bde.;
Auswahl 1877, 2 Bde.) und »Nyeste
dramatiske Arbeider« (1853) erschienen, verdienen besonders hervorgehoben zu werden: »Östergade
og Vestergade« (1828);
»Vor Tids Mennesker« (1830);
»En Bryllupsdags Fataliteter« (1840);
»Capriciosa« u. »Pak«
(1845).
Vgl. seine Selbstbiographie (bis 1830): »Af mit Lif og min
Tid« (Kopenh. 1868).
(spr. óhwerstōn),SamuelJohnLloyd,
Baronet, engl. Finanzmann, geb. zu
London,
[* 23] unter dem bürgerlichen
NamenLloyd Mitinhaber eines der ersten Diskonthäuser
Londons, ward 1850 als
Lord Overstone in das
Oberhaus befördert und starb Er
war der geistige
Urheber der Peelschen Bankreform (vgl.
Banken, S. 335). Seine Abhandlungen wurden von
Macculloch herausgegeben unter dem
Titel: »Tracts and other publications on metallic and paper currency«
(Lond. 1858). Dieselben bilden die Grundlagen der sogen.
Currencytheorie (s. d.).
Adolf, Afrikareisender, geb. zu
Hamburg,
[* 24] studierte in
Bonn
[* 25] undBerlin
[* 26]
Naturwissenschaften
und nahm 1849 mit
HeinrichBarth an der Expedition
Richardsons nach
Afrika
[* 27] teil, auf der er sich hauptsächlich mit astronomischen,
meteorologischen, hypsometrischen und geologischen
Beobachtungen beschäftigte.
Seinen Bemühungen besonders hat man eine richtige
Kenntnis der physikalischen
Beschaffenheit der
Sahara zu danken. Nachdem im
November 1851 Overweg undBarth sich
von
Richardson getrennt hatten, um sich nach
Katsena zu wenden, trennten sich in Tassaua auch diese beiden, um ein möglichst
großes Gebiet zu erforschen. Overweg besuchte die vorher noch nie von einem
Europäer betretenen
Landschaften Mariadi und Gober
und gelangte über
Sinder und Maschma nach
KukawoBarth bereits eingetroffen war. Von hier
aus unternahm Overweg teils allein, teils in
BegleitungBarths eine
Reihe kürzerer, aber für die
Geographie der
Landschaften am Tsadsee
höchst wichtiger
Reisen; er ist auch der einzige, dem es gelang, den Tsadsee zu durchschiffen. Er starb in Maduari
amTsad. Seine wissenschaftlichen
Resultate sind in
»Petermanns Mitteilungen« und in der
Berliner
[* 28]
»Zeitschrift
für
Erdkunde«
[* 29] veröffentlicht.
Für Kanalisierung des
Landes ist sehr viel geschehen; die wichtigsten Kanalverbindungen sind: die Willemsvaart (zwischen
der
Yssel und dem Zwartewater), der
Kanal
[* 34] von
Zwolle nach dem
FlußRegge und weiter nachAlmelo, die
Dedemsvaart,
der
Kanal von Daarle nach der
Vecht, der von
Deventer nach Damsholte, die Twikkelsche Vaart, der Koevordensche
Kanal u. a. Die
Ackerfläche beträgt nur 18 Proz., die
Obst- und Gemüsegärten 0,44, die
Weiden 32,8 und die Waldungen
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