Atlee,
MarionSims
[* 2] in
Amerika,
[* 3] Koeberlé und
Péan in
Frankreich,
Hegar,
Olshausen,
Schröder, A.
Martin u. a. in
Deutschland
[* 4] als vollberechtigt
erwiesen worden. In jüngster Zeit sind durch das antiseptische
VerfahrenListers die
Gefahren der immerhin sehr bedeutenden
und schwierigen
Operation so weit gemindert worden, daß dieselbe nicht mehr nur von einzelnen
Spezialisten
mit gutem Erfolg ausgeführt wird, sondern Gemeingut aller bedeutendern Chirurgen und Gynäkologen geworden ist.
Vgl.
Hegar,
Die Kastration der
Frauen (Leipz. 1878).
(lat.), bei den
Römern der republikanischen Zeit der sogen. »kleine
Triumph«, d. h. die dem
Triumph (s. d.) zunächst kommende militärische Auszeichnung eines
Feldherrn wegen
bewiesener
Tapferkeit und kriegerischer Tüchtigkeit. Der
Feldherr zog zu
Fuß in
Rom
[* 6] ein, nur mit der
Toga
[* 7] praetexta bekleidet
und mit der aus Myrtenzweigen geflochtenen
Corona
[* 8] ovalis geschmückt; auch brachte er nicht einen
Stier zum
Opfer, wie ein Triumphator,
sondern ein
Schaf
[* 9] (ovis).
Flöten und
Blasinstrumente begleiteten seinen Zug;
der
Senat, manchmal auch das
Heer, folgte ihm nach. Die
Ovation wurde 503
v. Chr. zuerst eingeführt. Jetzt ist Ovation im allgemeinen s. v. w.
Huldigung, Feierlichkeit.
2)
JohannFriedrich,
Maler, Sohn des vorigen, geb. zu
Lübeck, bildete sich, nachdem er sich schon vorher mit dem
Geiste
der
Romantik vertraut gemacht, seit 1806 auf der
WienerAkademie und fand hier in Pforr,
Vogel u. a. gleichgesinnteFreunde,
welche sich vornehmlich mit dem
Studium der alten Niederländer und
Italiener befaßten und zu der
Akademie in
Gegensatz gerieten. 1810 verliehen
sie dieselben und gingen nach
Rom, wo sie mit W. v.
Schadow zusammentrafen. Im folgenden Jahr gesellte sich
Cornelius zu ihnen,
noch später
Ph.
Veit u. J.
^[Julius] Schnorr, und diese fünf bildeten nun im
Verein mit andern jene Kunstbrüderschaft,
die ihr
Atelier im
KlosterSant' Isidoro aufschlug und durch ihren
Grundsatz,
Religion und
Moral müßten als Richtschnur künstlerischer
Bestrebungen gelten, eine Wiederbelebung der deutschen
Kunst auf der Grundlage der italienischen Quattrocentisten
(Präraffaeliten)
erstrebte.
Overbeck malte daselbst 1816 den Verkauf
Josephs
(Karton im Städelschen
Museum zu
Frankfurt)
[* 12] und die sieben magern Jahre.
Von den Fresken, welche später
MarcheseMassimi in seiner
Villa ausführen
ließ, lieferte Overbeck fünf, für die
er denStoff aus
Tassos »Befreitem
Jerusalem«
[* 13] nahm.
Bald darauf folgte
das vorzügliche seiner Freskobilder: das Rosenwunder des heil.
Franz in
Santa Maria degli
Angeli bei
Assisi. Von seinen
Ölgemälden,
die weniger zahlreich sind, da Overbeck nicht rasch arbeitete, sind hervorzuheben: der Einzug
Christi in
Jerusalem
(in der Marienkirche zu
Lübeck);
Seine Werke zeichnen sich aus durch eine künstlerisch
in sich vollendete
Komposition, stilvolle Einfachheit des
Ausdrucks
und
Anmut der äußern Linienführung, wodurch
er anPerugino,
Francia und an die Frühzeit
Raffaels erinnert.
Ein Mangel seiner Werke ist dagegen die Weichlichkeit seiner allerdings innigen religiösen
Empfindung, eine völlige Verschmähung
des
Nackten und eine große Vernachlässigung alles Körperlichen, welche bis zur düstern
Askese getrieben wird.