Dann wurde er Gesanglehrer an dem Blochmannschen
Institut in
Dresden und 1830
Kantor an der Kreuzkirche daselbst, welche
Stelle
er bis kurz vor seinem erfolgten
Tod bekleidete. Eine lange
Reihe von
Jahren fungierte er auch als Musikdirektor an den
übrigen evangelischen Hauptkirche
Dresdens sowie als Liedermeister der
DresdenerLiedertafel. Von
Ottos
spätern Werken sind hervorzuheben die Oratorien: »Des
Heilands letzte
Worte«, »Die
Feier der Erlösten am
Grab Jesu« und
»Hiob«
(Text von
Mosen);
ferner eine Huldigungskantate, ein
Tedeum, einige
Messen und die
Opern: »Das
Schloß am
Rhein« und »Der
Schlosser von
Augsburg«.
[* 10] Am bekanntesten aber wurde sein
Name durch seine
Kompositionen für Männerchor: die Cyklen »Der Sängersaal«,
»Burschenfahrten«, »Gesellenfahrten«,
»Soldatenleben«;
ferner die
Musik zu
Fr.
Hofmanns »Kinderfesten« und die Liedertafeloperette »Die
Mordgrundbruck bei
Dresden«.
Auch die vielbändige Männerchor-Liedersammlung
»Ernst und
Scherz« enthält zahlreiche Werke von
Otto. Mit J.
^[Julius] Schladebach gab er die
Zeitschrift für deutschen Männergesang: »Teutonia«
(Schleusing.
1846-49) heraus. 1887 wurde ihm in seiner Vaterstadt ein Denkmal errichtet.
»Lehrbuch der Essigfabrikation«
[* 14] (das. 1840, 2. Aufl.
1857);
»Lehrbuch der
Chemie« (anfänglich auf Grundlage von
Grahams
»Elements of
chemistry«, das. 1840; später 5 Bde.,
von verschiedenen Bearbeiten, mehrfach aufgelegt) und »Anleitung
zur Ausmittelung der
Gifte« (6. Aufl., das. 1884).
Für
Bolleys »Handbuch der chemischen
Technologie« schrieb er: »Die Bierbrauerei,
[* 15] Branntweinbrennerei und Likörfabrikation« (Braunschw. 1865) und »Die
Essig-,
Zucker- und Stärkefabrikation« (das. 1868).
3)
JohannKarlTheodor,
Ritter von, protest. Theolog, geb. zu
Jena, habilitierte sich 1844 in der
dortigen theologischen
Fakultät, wurde 1848 zum außerordentlichen
Professor ernannt, folgte aber 1851 einem
Ruf nach
Wien
[* 16] als
ordentlicher
Professor der
Kirchengeschichte und wurde 1871 in den erblichen österreichischen Ritterstand erhoben. 1887 trat
er in den
Ruhestand.
Sein Hauptwerk ist das
»Corpus Apologetarum christianorum saeculi secundi«
(Jena 1842-72, 9 Bde.; 3. Aufl.
1876-81);
sonst schrieb er: »De Justini Martyris scriptis et doctrina« (das. 1841);
»DeEpistola ad Diognetum« (das. 1845; 2. Aufl.,
Leipz. 1852);
4) (Otto-Peters)
Luise, Schriftstellerin, geb. zu
Meißen,
[* 19] fühlte sich von
Jugend auf von
Begeisterung für den Fortschritt
in
Politik und
Kultur erfüllt und schrieb in diesemSinn die
Novellen »Aus der neuen Zeit« (Leipz. 1845),
den
Roman
»Schloß und
Fabrik« (2. Aufl., das. 1869) und die Gedichtsammlungen:
»Lieder eines deutschen Mädchens« (das. 1847) und »Westwärts«
(das. 1849). Nachdem sie 1849-52 eine »Frauenzeitung
für höhere weibliche
Interessen« herausgegeben, vermählte sie sich 1858 mit dem Schriftsteller
AugustPeters (pseudonym
Elfried von
Taura) in
Leipzig, mit dem sie bis zu seinem
Tod (1864) die »Mitteldeutsche Volkszeitung« herausgab, und gründete 1865 den
Allgemeinen deutschen
Frauenverein, dessen
Organ
»NeueBahnen«
(Leipzig, seit 1866) sie mit
AugusteSchmidt in
Leipzig gemeinschaftlich
noch heute redigiert. Von ihren zahlreichen übrigen
Romanen und
Novellen ist
»Nürnberg«
[* 20] (3. Ausg.,
Norden
[* 21] 1883) hervorzuheben. Eine dritte Sammlung von »Gedichten« erschien 1868. Außerdem
schrieb sie: »Die
Mission der
Kunst«
(Brem. 1862);
Porträte
[* 28] zeichnen sich durch feine Charakteristik und virtuose Marmortechnik aus, während seine größern Werke einen stark
malerischen, über die Grenzen
[* 29] der Plastik hinausgehenden Zug
haben. 1886 siedelte er nach Berlin über, wo er unter andern eine
Statue Chodwieckis für das AlteMuseum ausführte. Er ist königlicher Professor.